
Lake Ellsworth (Antarktis) - Nach technischen Problemen hat das Team um Wissenschaftler der britischen Bristol University die Bemühungen, mit einem Schmelzbohrkopf in den seit mindestens einer halben Million Jahren von der Außenwelt isolierten Ellsworth-See anzubohren endgültig abgebrochen. Zuvor noch hatten die Wissenschaftler gehofft, in Proben aus dem See und dessen Sedimenten auf urzeitliche Lebensformen zu stoßen, die sich so seit der Abschottung des Süßwassersees durch den mittlerweile kilometerdicken antarktischen Eispanzer entweder gar nicht mehr oder völlig anders entwickelt haben könnten (...wir berichteten).
Trotz zahlreicher Versuche, sei es nach dem Ausfall zweier Brenner (...wir berichteten) nicht mehr gelungen, eine Verbindung zum Hauptbohrloch herzustellen, dass bereits in einer Tiefe von 300 Metern angekommen war, berichten die Forscher auf ihrer Webseite "ellsworth.org.uk". Schlussendlich sei das für weitere Bohrungen notwendige heiße Wasser so schnell im Eis versickert, dass es den Forschern nicht mehr gelungen sei, genügend schnell genügend Nachschub zu schmelzen. Als dann auch noch die Treibstoffvorräte zur Neige gingen, wurde das Vorhaben endgültig abgebrochen.
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In einem Statement zum endgültigen Abbruch der Arbeiten versichert Professor Martin Siegert, dass man vergeblich alles versucht habe, um die Unternehmung doch noch erfolgreich abschließen zu können und erläutert: "Vor 16 Jahren haben wir die Hypothese aufgestellt, dass die tiefen Gewässer subglazialer Seen aktive Lebensräume darstellen können und wichtige Aufzeichnungen der Eis- und Klimageschichte beinhalten. Vorerst bleibt diese Hypothese unüberprüft. Zurück in Großbritannien werden wir uns bald wieder zusammensetzen um Wege zu finden, wie unsere Forschung weitergehen könnte. Ich bleibe zuversichtlich, dass wir eines Tages die Geheimnisse von Lake Ellsworth lüften werden."

Statement von Martin Siegert
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Quelle: ellsworth.org.uk