
London (Großbritannien) - Während das britische Verteidigungsministerium "MoD" (Ministry of Defence) gestern seine zehnte und letzte Tranche an einst geheimen UFO-Akten durch das "National Archive" veröffentlichte, beschränkt sich das Interesse der Massenmedien (...bislang vornehmlich in England selbst) einmal mehr auf eine kleine Auswahl der Kuriositäten und allzu offensichtlichen Banalitäten in den insgesamt 25 Akten mit mehr als 4.300 Seiten (...wir berichteten). Die GreWi-Redaktion hat sich in diesen Akten auf die Suche nach den eigentlich wichtigen Fallberichten und Daten gemacht, die in den Medienberichten kaum bis gar nicht erwähnt werden.
Gefüttert mit der wie gewohnt im ironischen Unterton gehaltenen Vorabauswahl durch den Historiker Dr. David Clarke (s. Video), ist den Medien aber auch nur schwer ein Vorwurf zu machen, dass sie im Dickicht der Akten den UFO-Wald vor lauter Bäumen nicht sehen oder auch - was wahrscheinlicher - offenbar nicht sehen wollen.

Dr. David Clarke über die UFO-Akten des MoD
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Wären da nicht auch jene Berichte, die dann doch aufzeigen, dass auch in Großbritannien nicht nur asiatischen Himmelslaternen & Co gesichtet wurden und werden. Tatsächlich werden auch diese Berichte von tatsächlich besonderem Interesse in den Akten selbst gesondert hervorgehoben. Davon Kenntnis genommen haben die Kollegen der Mainstream-Medien offenbar nicht...
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So beinhaltet die Akte "defe-24-2450-1" von Seite 42 ab den offiziellen Abschlussbericht des "UK Airprox Board" (UKAB), das für die Untersuchungen von Beinahe-Zusammenstößen von Flugzeugen mit anderen fliegenden Objekten, seien dies nun andere Flugzeuge, Vögel oder unbekannten bis exotischen Objekte, verantwortlich ist.
Der "AIRPROX REPORT No 055/08" handelt von einer solchen Nahebegegnung eines Polizeihelikopters am 2. Mai 2008 um 21:50 Uhr auf einer Höhe von 500 Metern im Luftraum Birmingham mit "unidentifizierten Lichtern, die den Helikopter umkreisten". Zwar konnten ein visueller Kontakt zu den Lichtern hergestellt, diese jedoch weder von der Besatzung noch vom Bodenradar identifiziert werden. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, musste der Helikopter sogar ein Ausweichmanöver fliegen, wonach sich die Lichter dann entfernten. Eine Suche mittels Wärmebildkameras nach möglichen Piloten ferngesteuerter Modellflugzeuge blieb erfolglos. Auch sonstige technische Erklärungen, wie etwa Reflexionen durch die Rotorblätter des Helikopters selbst, stellten sich nach eingehender Überprüfung als nicht zutreffend heraus. Auch die ursprüngliche Vermutung, es könnte sich um ein bemanntes Leichtflugzeug gehandelt haben, schließen die Piloten und Untersucher abschließend aufgrund des doch recht hohen Eigenrisikos für den Piloten eines solchen Leichtflugzeugs beim Umkreisen eines als solchen leicht erkennbaren Polizeihelikopters aus. Der Fall blieb ungeklärt und aufgrund der zu hohen Kosten einer ausführlichen Veröffentlichung auch bis auf weiteres zunächst unter Verschluss.
In einem anderen Fall aus Akte "defe-24-2452-1" (S. 34 ff.) beschreibt ein Zeuge die nachmittägliche Beobachtung von zwei merkwürdigen dreieckigen Objekten durch eine Gruppe von Arbeitern des Craigentinny Railway Depots während eines Gartenfests in Mountcastle Crescent in der Nähe der Pentlands nahe Edinburgh: "Zunächst flog eines der UFOs in einer nahezu perfekten horizontalen Linie über die Pentlands, sprang dann aber ganz plötzlich und ohne zuvor anzuhalten vertikal hoch in die Sterne. (...) Die Größe entsprach schätzungsweise der doppelten Größe einer Boeing 747. Es war von dreieckiger Form, sehr hell und hatte ein organgefarbenes Licht an der Unterseite. (...) Danach kam ein weiteres derartiges Objekt und tat genau das Gleiche. (...) Es war ein absolut perfekt rechter Winkel, den beide Fluggeräte geschlagen haben." Die Anfrage des Zeugen nach möglichen Radaraufzeichnungen dieses Vorgangs wurde vom MoD mit einem standardisierten Antwortschreiben beantwortet, in dem erklärt wird, dass das MoD entsprechende Berichte nur dann untersuche, wenn sich aus den Details eine potentielle Bedrohung des britischen Luftraums ableiten ließe.
Warum jedoch ein Verteidigungsministerium fast 60 Jahre lang ein eigenes UFO-Büro und dessen Akten unter Verschluss behält, wenn Berichte mehrerer Zeugen über zwei Dreieckige große Flugkörper, die in der Lage sind, in unglaublicher Geschwindigkeit rechte Winkel im Flug zu schlagen, nicht die Alarmglocken bei der Landesverteidigung dröhnen lassen, wird weder dem anfragenden Zeugen noch dem Leser der nun freigegebenen Akten erläutert...
Eine weitere Sichtung könnte zunächst durchaus als Fehlinterpretation einer asiatischen Himmelslaterne durchgehen (wie sie in zahlreichen Akten der jetzt veröffentlichten Tranche zweifelsfrei tatsächlicher Inhalt einer Vielzahl der gemeldeten UFO-Sichtungen sind) - hätte die Beobachtung am Schluss, ähnlich wie im obigen Fall, nicht doch noch eine sprichwörtliche Wendung genommen: In Akte "defe-24-2454-1" (S. 246 ff.) berichtet eine ehemalige Polizeibeamtin von ihrer Beobachtung eines orangefarbenes Lichts während des Feuerwerks in der Silvesternacht 2007/2008: "Ich war im Garten, um eine Zigarette zu rauchen und hörte in der Ferne das Feuerwerk. Plötzlich bemerkte ich ein helles orangefarbenes Licht, das ich zunächst aber wieder ignorierte, weil ich es für einen vorbeiziehenden Feuerwerkskörper hielt. Als dieses Licht jedoch nicht erlosch sah ich genauer hin. (...) Es flog in einem leichten Halbbogen über uns hinweg und hielt dann über dem Wasser zwischen Brightlingsea und East Mersea inne. Es war ziemlich groß und die Nacht war sehr klar - ohne Wolken. Wenn ich schätzen sollte, so würde ich sagen, dass es etwa auf 1.500 bis 2.000 Fuß flog. (Über dem Wasser) stand es dann für 3-4 Minuten vollkommen still, schoss dann sehr schnell steil nach oben und war nach etwa 30 Sekunden nicht mehr zu sehen."
Ebenfalls in der Akte "defe-24-2454-1" (ab S. 159) findet sich das schriftliche Zeugnis eines Lieutenants der Royal Air Force über eine visuelle Sichtung eines bis heute unidentifizierten Flugobjekts durch zwei Flieger, dessen Existenz er selbst durch seine eigenen Beobachtungen auf dem Militär-Radar bestätigen konnte:
"Zunächst möchte ich unterstreichen, dass ich sicher einer der weltweit größten Skeptiker bin, wenn es um UFOs geht", so der anonymisierte militärische Zeuge, führt aber anschließend weiterhin aus: "Dennoch habe ich für das, was ich gesehen habe, keine realistische Erklärung, weshalb es sich also buchstäblich um ein unidentifiziertes Flugobjekte gehandelt hatte.
Ich arbeitete zur Sichtungszeit bei der Luftraumkontrolle auf der Royal Air Force Basis Lyneham in Wiltshire und hatte Nachtdienst als Kontroller und Aufsichtsbeamter. Damals hatte ich in etwas 20 Jahre Berufserfahrung im Umgang mit dem Radar und war mit Störsignalen, wie sie etwa Vogelflugaktivität, atmosphärische Variationen und militärische Trainingsflügen auf dem Radar hervorrufen können, vertraut.
(...) Plötzlich sah ich auf dem Radar einen großen unförmigen Fleck, etwa drei Meilen von unserer Landezone entfernt und hatte keine Ahnung, was das sein könnte. Deshalb kontaktierte ich die in der nähe befindlichen Piloten einer C130 (Hercules Transportflugzeugs), um sie um dieses Signal herumzulenken. Der Fleck verharrte Stationär und ich übergab das Flugzeug an den visuellen Kontroller und ging dann selbst nach oben in den Kontrollraum für visuelle Beobachtungen, von wo aus ich diesen "Blob" in einiger Entfernung zur Landezone zu sehen hoffte. Ich sah durch die Fenster, konnte aber nichts sehen und ging deshalb wieder in den Radarraum zurück. Plötzlich zerplatze dieser (Radar-)Fleck und schoss mit gewaltiger Geschwindigkeit in alle Richtungen davon. Nach kurzer Diskussion mit den visuellen Kontrollern beließen wir es dabei.

Archivbild: Eine C130E Hercules (...hier USAF). | Copyright: USAF, Public Domain
Kurze Zeit später erhielt ich dann einen Telefonanruf eines aufgeregten Fliegers, der mir erklärte: 'Sir, ich habe nichts getrunken. Ich bin diensthabender Wachmann und ich habe gerade etwas sehr merkwürdiges gesehen, kann es mir nicht erklären und dachte aber, dass ich die Luftaufsicht informieren sollte'. Er berichtete, dass er ein sehr helles Licht in Richtung Osten gesehen habe. Da es auf Weihnachten zuging, kommentierte ich scherzhaft, dass ich bezweifele, dass er auf Lyneham drei Weise Männer oder eine Jungfrau vorfinden werde.
Er erklärte, dass dieses helle Licht ganz plötzlich zerplatzt sei und dass seine Fragmente mit großer unglaublicher Geschwindigkeit in alle Himmelsrichtungen davon geschossen seien. Er fügte hinzu, dass er noch nie zuvor etwas vergleichbar Schnelles gesehen habe und es aus diesem Grund wohl auch ganz sicher kein Flugzeug gewesen sein könnte. Seine Beschreibung ließ mir die Nackenhaare zu Berge stehen. Einige Minuten später erhielt ich einen Anruf eines weiteren Fliegers, der einen ähnlichen Bericht ablieferte. Ich notierte alle Details auf und rief als nächstes das UFO-Büro des MoD an, gab hier einen ersten verbalen Bericht zu Protokoll und verfasste auch einen schriftlichen Bericht, von dem ich hoffe, dass sie ihn immer noch in den Akten haben.

Eine weitere, durch Radarbeobachtungen gestützte UFO-Sichtung durch militärisches Personal - nun jedoch rückblickend berichtet - fand laut Akte "defe-24-2455-1" (S. 147) im Jahre 1953 über dem Ärmelkanal statt.
Neben zahlreichen UFO-Sichtungsschilderungen, Anfragen nach Informationen über das Informationsfreiheitsgesetz (Freedom of Information, FOI) finden sich in Akte "defe-24-2458-1" hauptsächlich umfangreiche Informationen darüber, wie es zur Entscheidung des MoD kam, das UFO-Büro 2009 zu schließen und wie man diese Entscheidung anderen Stellen und der Öffentlichkeit zu erläutern dachte.
Teil 2 folgt in Kürze...
- Die aktuelle Tranche der UFO-Akten des MoD finden Sie (bis auf weiteres noch kostenfrei!) HIER
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Quelle: ufos.nationalarchives.gov.uk