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Haben wir Kontakt? Wissenschaftskontroverse um Herkunft und Natur schneller Radiosignalausbrüche

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Natürlich-kosmisches oder intelligent-künstliches Radiosignal vom 2. November 2012, aufgefangen mit dem Arecibo-Radioteleskop. | Quelle: arxiv.org/abs/1404.2934v1

Mountain View (USA) - Erstmals 2007 entdeckt, sind die sogenannten schnellen Radiosignalausbrüche (Fast Radio Bursts = FRBs), so stark bzw. hell, schnell und stammen offenbar zudem von einer derart extrem weit entfernten Quellen, dass Astronomen zunächst an einen Fehler der Instrumente glaubten. Mittlerweile wurden erst sechs weitere derartig ungewöhnliche Radioausbrüche entdeck - zuletzt am 2. November 2012 mit dem Radioteleskop Arecibo auf Puerto (FRB 121102). Während mittlerweile die Existenz und Echtheit der Signale als bestätigt gilt (...wir berichteten), diskutieren Astronomen und -physiker bis heute darüber, was diese Signale genau sind und woher sie kommen. Neben natürlichen Quellen werden mittlerweile jedoch auch von einigen Astronomen Theorien diskutiert, wonach es sich bei diesen FRBs auch um ein intelligentes Gruß-Signal einer außerirdisches Zivilisation handeln könnte. Andere widersprechen dieser Vorstellung vehement.

Bislang sind nur drei Faktoren der Signale genau bekannt: Mit einer Dauer von nur wenigen Millisekunden (1 Millisekunde = 0,001 Sekunden) sind sie unglaublich schnell bzw. kurzlebig. Sie sind ebenso unglaublich hell und sie scheinen von wirklich sehr weit her zu kommen, wenn bisherige Berechnungen die Quelle in mehreren Milliarden Lichtjahren Entfernung vermuten.


Für Scott Ransom vom National Radio Astronomy Observatory sind die Signale so kurz und hell, dass sie von einer sehr dichten Quelle stammen müssen: "Es handelt sich wahrscheinlich um ein Objekt bzw. Objekte ähnlich wie ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch." Laut dieser Theorie könnten die Signale also durch Ausbrüche, sog. Flares, von extrem magnetischen Quellen wie magnetischen Neutronensternen, sog. Magnetaren, verursacht werden, das Ergebnis des Zusammenstoßes oder des Todeskampfes von Neutronensternen oder Schwarzen Löchern sein. Alles in allem wären die FRBs demnach also das Ergebnis natürlicher bzw. kosmischer Prozesse.
"Magnetare können in nur einer Millisekunde mehr Energie abstrahlen als unsere Sonne in 300.000 Jahren. Und sie sind heiße Kandidaten, um diese Ausbrüche zu erklären", erläutert Matthew Bailes, Professor an der Swinburne-Universität im australischen Melbourne.


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Zumindest die von Kritikern zunächst geäußerte Befürchtung, es könne sich um bei den zunächst nur mit dem Parkes-Radioteleskop in Australien aufgefangenen ersten sechs Signalen um ein technisches Artefakt, also einen Fehler speziell dieses Instruments handeln, konnte nun durch die Ortung mit dem Arecibo-Teleskop auf Puerto Rico ausgeschlossen werden.


Während zunächst die Idee, dass es sich bei den Signalen aber auch um künstliche und damit intelligente Signale einer außerirdischen Zivilisation handeln könnte, von den meisten Astronomen zunächst belächelt wurde, hat sich nun auch einer der Pioniere der SETI-Astronomie und damit der Suche nach intelligenten außerirdischen Signalen, Dr. Frank Drake entsprechend über FRBs geäußert.


Wie der für die Entwicklung der nach ihm benannten "Drake-Gleichung" (die zur Abschätzung der Anzahl der technischen, intelligenten Zivilisationen in unserer Galaxie, der Milchstraße dient) und die Arecibo-Botschaft Astronom und emeritierte Vorsitzende des SETI-Instituts als Kommentar zu einem Bericht über die mysteriösen Signale im Blog "Phenomena" auf "NationalGeographic.com" schreibt, sei die Annahme, dass es sich bei den FRBs um ein "Gruß-Signal einer weit entfernten altruistische Zivilisation handeln könnte", durchaus Diskussionen wert.

"Viele Jahre lang haben SETI-Wissenschaftler über das mögliche Design eines außerirdischen Gruß-Signals (hailing signal) spekuliert - eines Signals also, dass laut die Existenz dieser anderen Zivilisation kundtut und die empfangende Zivilisation möglicherweise auf die Spur eines weitere Informationen beinhaltenden Trägerkanals führt.

http://www.seti.org/users/frank-drakeFrank Drake. | Copyright: seti.org
Ohne zu wissen, welche Sterne genau die Heimat einer anderen intelligenten Zivilisation sein könnten, würde ein solches ('lautes') Signal gleich eine ganze Vielzahl von potentiellen intelligent-bewohnten Sternsystemen erreichen.

Um also die maximale Wahrscheinlichkeit zu erreichen, dass das Signal auch tatsächlich entdeckt wird, wäre die beste Strategie, ein sehr schmalbandiges und sehr starkes Signal zu senden. In diesem Fall, könnte es sein, dass man jeweils nur einen Stern nach dem anderen anpeilt. Diese Strategie könnte dann zu einem Paradigma führen, nach dem der (das Signal) übertragende Strahl nacheinander auf eine große Anzahl von Sternen ausgerichtet wird, wodurch das Signal dann möglicherweise als kurze Ausbrüche registriert wird, die sich nur in vergleichsweise langen Abständen wiederholen. Wir sollten also tatsächlich nach mehr FRBs suchen!"
Von diesen Ausführungen zeigt sich der Direktor des Max-Planck-Instutits für Radioastronomie in Bonn, Prof. Dr. Michael Kramer, auf Anfrage der Redaktion von "grenzwissenschaft-aktuell.de" skeptisch und bezweifelt eine derart altruistisch, also selbstlose Natur ferner Zivilisationen:
"Ich muss gestehen, dass ich skeptisch bin, dass FRBs 'hailing signals’ sind. Ich würde es als ziemlich ineffizient ansehen, Signale in dieser Form auszusenden. Die extraterrestrische Intelligenz müsste annehmen, dass man zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Richtung schaut. Dies ist sehr unwahrscheinlich, da die Signale nur ein paar hundert Mikrosekunden dauern. Gleichzeitig ist jedoch die Energie, die aufgewendet werden muss, genügend Sterne abzudecken, enorm.

http://www.mpg.de/397565/radioastronomie_wissM247Dr. Michael Kramer. | Copyright: mpifr-bonn.mpg.de

Außerdem können wir abschätzen, dass bei der momentanen Detektionsrate ca. 10,000 Signale dieser Art pro Tag vorhanden sind. Dass auf einmal, so viele Zivilisationen Signale aussenden, halte ich für mehr als unwahrscheinlich."
Während diese Vermutung dem Drake Szenario einer altruistischen Zivilisation, die alles und besonders enorme Energieraufwendungen daran setzt, um andere Zivilisationen auf sich aufmerksam zu machen, zunächst lediglich das Gegenteil einer auf die eigenen Ressourcen bedachten und mit diesen haushaltenden theoretischen Zivilisation entgegensetzt, untermauert Kramer auf unsere Rückfrage seine Annahme mit Fakten:
"Es gibt keinen Grund, beim Signal einen intelligent-außerirdischen Ursprung zu vermuten. Gegen ein solches Szenario spricht, dass wir (obwohl bislang erst sechs dieser Signale detektiert wurden) momentan auf eine riesige Anzahl von FRBs schließen. Etwa 10.000 sollten detektierbar sein, wenn wir entsprechende Teleskope haben. Diese Anzahl ist konsistent, z.B. mit Supernova Explosionen in anderen Galaxien. Dementgegen müssten wir im Falle eines außerirdisch-intelligenten Hintergrunds hingegen dann 'plötzlich und gleichzeitig' 10.000 Zivilisationen haben, die uns gleichzeitig 'anfunken'. Das ist meiner Meinung nach höchst unwahrscheinlich und schließ ein extraterrestrische Intelligenz als Hintergrund vollkommen aus."
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Quellen: phenomena.nationalgeographic.com, seti.org, mpifr-bonn.mpg.de

Neue Studie zeigt: Elektrosmog stört Orientierung von Zugvögeln

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Rotkehlchen. | Copyright: Marek Szczepanek, naturephotos.com.pl

Oldenburg (Deutschland) - Elektrosmog hat unterhalb bestimmter Grenzwerte keine Auswirkungen auf biologische Prozesse oder gar auf die menschliche Gesundheit - das galt zumindest bisher als Stand der Wissenschaft. Nun zeigt eine Studie Oldenburger Biologen aber erstmals das Gegenteil: Der Magnetkompass von Rotkehlchen versagt komplett, sobald elektromagnetische Störungen im Mittelwellenbereich auf die Vögel einwirken. Der störende Effekt sei selbst dann messbar, wenn die Signale nur ein Tausendstel des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als unbedenklich eingestuften Grenzwerts betragen.

Wie das Team um dem Biologen Prof. Dr. Henrik Mouritsen von der Universität Oldenburg und Prof. Dr. Peter J. Hore von der University of Oxford aktuell im Fachjournal "Nature" (DOI: 10.1038/nature13290) berichtet, konnte man in den Versuchen "einen eindeutigen und reproduzierbaren Effekt menschlich verursachter elektromagnetischer Felder auf ein Wirbeltier dokumentieren".


Diese Störungen, so erläutern die Wissenschaftler weiter, stammen jedoch nicht von Stromleitungen oder Mobilfunknetzen". Das elektromagnetische Rauschen im Frequenzbereich zwei Kilohertz bis fünf Megahertz stamme im Wesentlichen von Elektrogeräten. "Die Auswirkungen der schwachen elektromagnetischen Felder sind bemerkenswert: Sie stören die Funktion eines gesamten sensorischen Systems bei einem gesunden höheren Wirbeltier."


Auf ihre Entdeckung kamen die Forscher zunächst durch Zufall, erläutert die Pressemitteilung der Universität Oldenburg: Seit etwa fünfzig Jahren ist bekannt, dass Zugvögel das Magnetfeld der Erde nutzen, um im Frühjahr und Herbst ihre Zugrichtung zu bestimmen. Biologen konnten dies in zahlreichen Experimenten nachweisen, bei denen sie die Navigationsfähigkeiten der Vögel in so genannten Orientierungskäfigen untersuchten. "Wir waren daher überrascht, als wir bei unseren Versuchen feststellten, dass Rotkehlchen in Holzhütten auf dem Campus der Universität Oldenburg nicht ihren Magnetkompass nutzen konnten", erklärt Mouritsen.


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Dr. Nils-Lasse Schneider, Elektrophysiologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter in Mouritsens Arbeitsgruppe, hatte die zündende Idee: Er schlug vor, die Versuchshütten und damit auch die Orientierungskäfige mit geerdeten Aluminiumplatten abzuschirmen. Die Abschirmung ließ das für die Navigation der Vögel entscheidende statische Magnetfeld der Erde unberührt, dämpfte aber das zeitabhängige elektromagnetische Rauschen - den Elektrosmog - innerhalb der Hütten.


Die Wirkung war verblüffend: Die Vögel hatten plötzlich keine Probleme mehr, sich zu orientierten, und fanden ihre Zugrichtung. "Unsere Messungen der Störungen deuteten darauf hin, dass wir per Zufall ein biologisches System entdeckt hatten, das empfindlich auf vom Menschen verursachten Elektrosmog im Frequenzbereich bis zu fünf Megahertz reagiert", sagt Mouritsen. Überraschend dabei sei gewesen: Die Intensität der Störungen lag weit unter den Grenzwerten der Internationalen Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) und der WHO, so der Biologe.


In der Folge haben die Forscher um Mouritsen dann sieben Jahre intensiver Forschung auf sich genommen, zahlreiche Experimente durchgeführt und belastbare Beweise gesammelt, um vollkommen sicher zu gehen, dass es den Effekt tatsächlich gibt.


Hinzu konnten die Biologen nun nachweisen, dass die Störeffekte durch elektromagnetische Felder hervorgerufen werden, die einen viel breiteren Frequenzbereich in einer weit geringeren Intensität abdecken, als frühere Untersuchungen dies vermuten ließen. "Dieses elektromagnetische Breitband-Rauschen ist im urbanen Umfeld allgegenwärtig. Es entsteht überall dort, wo Menschen elektrische Geräte benutzen. Erwartungsgemäß ist es in ländlicher Umgebung deutlich schwächer".


Zwar seien die Auswirkungen des Elektrosmogs auf den Vogelzug somit lokal begrenzt, "dennoch sollten diese Ergebnisse zu denken geben, sowohl was die Überlebenschancen der Zugvögel als auch was mögliche Effekte für den Menschen angeht, die es noch zu untersuchen gilt", mahnt Mouritsen abschließend.


Prof. Dr. Henrik Mouritsen erläutert das Studienergebnis


Klicken Sie auf die Bildmitte, um das Video zu starten

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Rotkehlchen verfügen über erfahrungsbasiertes magnetisches Navigationssystem20. Februar 2013


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Quelle: uni-oldenburg.de

Okkulte DDR: DFG-Forschungsprojekt "Im Schatten des Szientismus - Zum Umgang mit heterodoxen Wissensbeständen, Erfahrungen und Praktiken in der DDR" - Projektteam bittet um Unterstützung

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Symbolbild: Okkulte DDR (Illu.) | Copyright: igpp.de

Freiburg (Deutschland) - Wie erfolgte die private, öffentliche und wissenschaftliche Verhandlung von im weitesten Sinne parapsychologischen Themen und paranormalen Erfahrungen in der DDR? Welche Rolle spielten Themen wie Gedankenübertragung, Wahrträume, Ahnungen, Spuk-, Geister- und Jenseitserscheinungen, Parapsychologie, Astrologie und Wahrsagepraktiken, Wunderheilungen oder UFOs im Alltagsleben der DDR-Bürger? Diese Fragen illustrieren das Untersuchungsziel eines aktuellen soziologischen Forschungsprojektes, durchgeführt von Soziologen am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg (IGPP). Für das Projekt suchen die Forscher jetzt Zeitzeugen.

Die Soziologen Ina Schmied-Knittel, Andreas Anton und Michael Schetsche gehen davon aus, dass das Paranormale und die mit ihm verbundenen lebensweltlichen Erfahrungen und Praktiken für die DDR-Administration an die weltanschaulichen Grundprinzipien des vom Marxismus-Leninismus geprägten Wirklichkeitswissens rührten.


Mit "dem Paranormalen" soll ein Bereich abweichender Glaubens-, Erfahrungs-, Wissens, und Praxisformen bezeichnet werden, zu dem Themenkomplexe wie Okkultismus und Esoterik, Parapsychologie und Astrologie, Wahrsagepraktiken und magisch-therapeutische Handlungen gehören. "Im herkömmlichen wissenschaftlichen Verständnis handelt es sich dabei um Phänomene, außergewöhnliche Erfahrungen, Vorgänge und Erscheinungen, deren ontologischer Status als äußerst problematisch erachtet wird, da sie von der Normalität (besser: von Übereinstimmungen mit normalen wissenschaftlichen Erwartungen) abweichen und sich hinsichtlich ihres Nachweises oftmals (natur-) wissenschaftlichen Begründungen entziehen", so die Forscher.


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"In einer Gesellschaft wie der DDR, deren 'amtliches Wirklichkeitswissen' explizit materialistische und szientistische Züge trug, stellt sich die Frage nach dem sozialen Umgang mit derartigen Heterodoxien (vermeintliche Irrlehren) umso deutlicher. Die gezielte Vermittlung der wissenschaftlich-szientistischen Weltanschauung war ein wichtiges programmatisches Ziel der DDR-Führung - dadurch sollte es zu der Verdrängung von 'Finsternis und Unwissenheit', 'Aberglauben' und letztlich zu einem gänzlichen Verschwinden 'religiöser Ideologien' kommen.


In erster Linie war damit seinerzeit zunächst das Feld des Religiösen gemeint, nach der - im Einzelnen noch zu rekonstruierenden - Subsumtionslogik der offiziellen DDR-Weltanschauung aber gleichzeitig immer auch sämtliche im weitesten Sinne esoterischen, paranormalen, okkulten und alternativ-religiösen Themen.

Entsprechend kann von einer prinzipiellen ablehnenden Haltung gegenüber entsprechenden Themen und Erfahrungen in der DDR ausgegangen werden."

Tatsächlich liefern die Vorarbeiten der Forschergruppe deutliche Hinweise dafür, dass neben den traditionellen Religionen eben auch Okkultismus, Parapsychologie und "Aberglaube" (mithin "übernatürliche" Weltbilder und Praktiken) als falsche (bürgerliche) Ideologie denunziert und ausgegrenzt, ideologisch stigmatisiert und politisch unterdrückt wurden.


In diesem Kontext sei auch bemerkenswert, dass die in der DDR vertretenen Positionen in diesem Bereich sich möglicherweise von anderen sozialistischen Staaten, namentlich von jenen in der Sowjetunion, unterschieden haben: "Im Gegensatz zur DDR existierten dort zumindest vereinzelt parapsychologische Forschungsabteilungen und es gab auch entsprechende Publikationen (...wir berichteten).


Für die Freiburger Soziologen und Forscher stellt sich nun die Frage, mit welchen Konsequenzen diejenigen zu rechnen hatten, die sich in der DDR mit von der geltenden Weltsicht abweichenden Themen beschäftigten oder sogar selbst weltanschaulich unpassende Erfahrungen machten: "Anders gefragt: War entsprechenden Vorstellungen und Praktiken in der DDR tatsächlich der Nährboden entzogen, wie es der offizielle Diskurs verlauten ließ, oder gab es - gleichsam im Schatten der amtlichen Ordnung – einen 'okkulten Untergrund'?"


Diese Überlegungen bildeten den Ausgangspunkt des Forschungsprojektes. "Soziologisch gesprochen geht es um das Verhältnis zwischen orthodoxen und heterodoxen Wissensbeständen und Praxisformen in der DDR, namentlich um den Konflikt zwischen dem dominanten szientistischen Weltbild auf der einen und davon abweichenden Anschauungen und Lebenspraxen der Bevölkerung auf der anderen Seite." Methodische Zugänge bilden zum einen Interviews sowohl mit Akteuren aus dem Bereich des Paranormalen als auch mit damaligen Vertretern der DDR-Administration. Zum anderen werden die themenspezifische Literatur der DDR, aber auch massenmediale Bezugnahmen und behördliche Dokumente (wie z.B. Akten der Staatssicherheit) untersucht.


Für Auskünfte bzw. Informationen jeglicher Art ist das Projektteam außerordentlich dankbar. Personen, die sich zu DDR-Zeiten mit Themen wie

- Astrologie
- Wunderheilung, Geistheilung, Alternativmedizin
- UFOlogie
- Parapsychologie
- Paranormale Erfahrungen und Praktiken (sog. außersinnliche Wahrnehmungen, Nahtoderfahrungen, Hellseh- und Wahrsagepraktiken, Seancen, Tisch- und Gläserrücken, Wünschelruten) beschäftigten und dazu bereit sind, über ihre Erfahrungen Auskunft zu geben, sind hiermit explizit eingeladen, Verbindung zum Projektteam aufzunehmen.

Konkrete Forschungsfragen sind beispielsweise:

- Wie verbreitet waren individuelle Erfahrungen und soziale Praktiken im hier interessierenden Untersuchungsfeld des Paranormalen?

- Wie und wo wurden die DDR-Bürger über solche Themen informiert bzw. wo konnten sie selbst entsprechende Informationen einholen?


- Unter welchen Bedingungen und in welcher Form waren diese Erfahrungen und die entsprechenden Themen Gegenstand öffentlicher Berichterstattung? Aber auch: Welchen Einfluss hatten die (West-)Medien?


- Waren Eliten und Staatsorgane involviert? Gab es wissenschaftliche Experten, Forschungseinrichtungen und/oder -projekte, die sich mit den genannten Themen befassten?


- Wurde der gemeinte Themen- und Akteursbereich als problematisch von staatlichen Instanzen zur Kenntnis genommen?


- Welche staatlichen Instanzen waren für die Überwachung entsprechender Aktivitäten und für die Sanktionierung entsprechender Praktiken bzw. Akteure zuständig?
Kontakt:
Dr. Ina Schmied-Knittel
Dr. Michael Schetsche
Andreas Anton
Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. Wilhelmstraße 3a 79098 Freiburg i.Br. Deutschland
E-Mail: ddr-projekt@igpp.de
Telefon: +49 (0)761 20721 19 Projekthomepage: www.okkulte-ddr.de

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Quelle: igpp.de

Vermeintliche Riesen-Seeanmone ist in Wirklichkeit bislang unbekannte neue Ordnung von Meereslebewesen

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Neue Ordnung von Nesseltieren: die mehr als zwei Meter lange Relicanthus daphneae. | Copyright: AMNH/ NERC CHESSO project

New York (USA) - Sie galt bislang als eine der größten Vertreter von Seeanemonen in den Weltmeeren. Eine neue Studie zeigt nun jedoch, dass Relicanthus daphneae jedoch die erste Vertreterin einer bislang gänzlich unbekannten Ordnung von Nesseltieren ist.

Wie die Forscher um Estefanía Rodríguez vom American Museum of Natural History aktuell im Fachjournal "PLoS One" (DOI: 10.1371/journal.pone.0096998) berichten, galt das erst 2006 in der Tiefsee des Ostpazifik entdeckte, auffallend gefärbte Nesseltier mit seinen bis zu zwei Meter langen Fangarmen bislang aufgrund seiner äußeren Erscheinung bislang als Anemone.


Ein DNA-Vergleich mit 122 anderen Anemonenarten zeigte nun aber, dass Relicanthus daphneae trotz der auffallenden Ähnlichkeit keine Anemone ist und sich gänzlich unabhängig von diesen entwickelt hat. Nur weil beide Tiergruppen eine ähnliche Lebensweise haben, entwickelten sie wohl auch gleiche physiologische Merkmale, so die Forscher und sprechen in solchen Fällen von sogenannter konvergenter Evolution bzw. morphologischer Konvergenz, wie sie u.a. bei Schlangen und Blindschleichen zu beobachten ist.


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Der Unterschied zu Anemonen ist demnach sogar so groß, dass Relicanthus daphneae eine eigene Ordnung im Reich der Nesseltiere darstellt. "Die Entdeckung dieser neuen Ordnung der Nesseltiere ist vergleichbar mit dem Fund eines ersten Exemplares einer Tiergruppe wie Primaten oder Nagetiere", kommentiert Rodríguez abschließend. "Der Unterschied liegt nur darin, dass die meisten Menschen eher Tiere wie Schimpansen oder Ratten kennen und weniger das Leben am Meeresboden. Dieser erstaunliche Fund verdeutlicht uns nun aber, dass es in den Ozeanen noch sehr viel mehr zu entdecken gibt."


Bislang ist Relicanthus daphneae noch die einzige bekannte Vertreterin ihrer Ordnung. Die Forscher hoffen jedoch, diesen Umstand bald ändern zu können: "Obwohl wir schon lange von der Existenz dieses großen Tieres gewusst haben, so haben wir erst in letzter Zeit damit begonnen zu verstehen, wo es sich in den Baum des Lebens einfügt. Man stelle sich jetzt einmal vor, was es dort draußen also noch alles zu entdecken gibt."


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Quelle: amnh.org

Münsteraner Altertumsforscher halten "Ehefrau Jesu"-Papyrus für eine "unglaubliche Fälschung"

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Das 2011 entdeckte und 2012 erstmals präsentierte Papyrusfragment mit der Bezeichnung "Evangelium der Ehefrau Jesu". | Copyright: Karen L. King

Münster (Deutschland) - Die Entdeckung eines Papyrus aus dem vierten Jahrhundert, aus dessen Text hervorgeht, dass Jesus verheiratet gewesen sein könnte (...wir berichteten), hat seit ihrer Präsentation 2012 durch die Haravrd-Kirchenhistorikerin Karen L. King weltweit für Aufsehen, Kontroversen und besonders unter katholischen Gläubigen für Unsicherheit über grundlegende Fragen zu Ehe, Familie Zölibat geführt. Kurze Zeit später bezeichnete der Vatikan selbst das Schriftstück als"plumpe Fälschung" (...wir berichteten). Nachdem die Historikerin erst vor einem Monat anhand einer Altersbestimmung des Papyrus-Fragments eine Fälschung ausgeschlossen hatte (...wir berichteten) erklärt nun ein Münsteraner Altertumsforscher, den eindeutigen Beweis für eine "unglaubliche Fälschung" gefunden zu haben.

Der Gastforscher der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), Dr. Christian Askeland, widmet sich der neutestamentlichen Textforschung mit einem Schwerpunkt auf koptischen Bibel-Überlieferungen und machte sich im Rahmen des Forschungsaufenthaltes an der WWU daran, dem Rätsel um das umstrittene Papyrusfragment auf den Grund zu gehen.


Hierzu nutzte Askeland ein zweites angeblich antikes Papyrus-Fragment aus den ins Internet gestellten Forschungsmaterialien der Entdeckerin Karen King, das von derselben Quelle stammt, in ähnlicher Weise aufgebaut ist und von dessen Existenz man schon länger wusste, ohne aber Bilder oder eine genaue Beschreibung von ihm zur Verfügung zu haben.


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Dieser Zufallsfund förderte Erstaunliches zutage: "Beide Papyri sahen so gleich aus", erläutert Askeland. Auch die Tinte sei anscheinend identisch gewesen, ebenso das benutzte Schreibgerät.


Dieses zweite Fragment stammt aus einer koptischen Übersetzung des Johannesevangeliums und sei ganz offensichtlich eine Fälschung, wenn auch buchstaben- und zeilentreu aus einem echten Papyrus des vierten Jahrhunderts kopiert.


Hinzu stellte Askeland fest, dass der im Dokument verwendete Dialekt für das 7. bis 9. Jahrhundert nach Christus, auf das Karen King das Papyrus datiert hatte, gar nicht möglich sei, da dieser besondere Dialekt bereits im frühen 6. Jahrhundert verschwunden sei.


Wenn aber das neue Johannesevangelium-Fragment eine Fälschung sei, so die Schlussfolgerung von Christian Askeland, sei notwendigerweise das "Ehefrau Jesu"-Fragment auch eine Fälschung.


Auch Prof. Dr. Stephen Emmel vom Institut für Ägyptologie und Koptologie der WWU, der den Nachwuchsforscher betreute, zeigt von der Arbeit Askelands beeindruckt. Erstaunt habe ihn, der schon 2012 Zweifel angemeldet hatte, die Entdeckung der Fälschung allerdings nicht, sei sie doch so offensichtlich gewesen: "Bislang hatte einfach der absolut sichere Beweis gefehlt", zitiert die WWU-Presseinformation den Ägypto- und Koptologen. Emmel selbst hält die Fälschung sogar für recht jung. "Sie dürfte in den vergangenen zehn Jahren entstanden sein", mutmaßt der Experte.


Damit widersprechen die Münsteraner Forscher jedoch deutlich den jüngsten Ergebnissen Kings. Sie hatte unter Berufung auf neueste Altersbestimmungen erst kürzlich erklärt, dass es sich bei dem Schriftstück tatsächlich um einen antiken bzw. historischen, frühchristlichen Text und nicht um eine modernen Fälschung handelt (...wir berichteten). Ein Statement der Historikerin zu den Darlegungen Askelands und Emmels liegt bislang noch nicht vor...


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Quelle: uni-muenster.de

Geschwister-Stern unserer Sonne entdeckt

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Die Position des Sonnengeschwisters HD162826 am Nachthimmel. | Copyright: Ivan Ramirez/Tim Jones/McDonald Observatory

Austin (USA) - US-Astronomen haben erstmals einen Stern endteckt, von dem sie überzeugt sind, dass er in der gleichen Gas- und Staubwolke entstand wie unsere Sonne. Mit den hierzu angewandten Methoden erhoffen sich die Wissenschaftler bald schon weitere Geschwister-Sterne unserer Sonne identifizieren zu können, anhand deren sie weitere Erkenntnisse darüber erwarten, wie und wo unsere Sonne einst genau entstand. Zudem erhoffen sich die Forscher Rückschlüsse auf die Frage, wie und warum unser Sonnensystem lebensfreundlich wurde. Entsprechende Sonnen-Geschwister halten die Astronomen zugleich für potentielle Ziele bei der Suche nach außerirdischem Leben.

Wie das Team um Ivan Ramirez von der University of Texas ein einer kommenden Ausgabe des Fachmagazins "The Astrophysical Journal" berichten wird, ist das Ziel der weiterhin andauernden Untersuchungen herauszufinden, in welchem Teil der Galaxie unsere Sonne einst "geboren" wurde und dadurch auch mehr über die Bedingungen im frühen Sonnensystem zu erfahren. "Das alles könnte dann auch dazu beitragen, zu verstehen, warum wir überhaupt existieren", so Ramirez. Hinzu existiere eine geringe aber nicht unmögliche Wahrscheinlichkeit dafür, dass auch andere Geschwister der Sonne lebensfreundliche Planetensysteme hervorgebracht haben: "In der frühen Phase nach der Geburt dieses Sternhaufens könnten Kollisionen Teile von Planeten aus diesen Systemen herausgeschlagen haben, die dadurch zwischen den Systemen dieser jungen Sterne ausgetauscht wurden und vielleicht auch dafür verantwortlich waren, dass die Saat des Lebens auch auf die damals noch primitive Erde gelangte. (...) Man könnte also durchaus argumentieren, dass Systeme um Geschwister-Sterne unserer Sonne zu den Schlüsselkandidaten für außerirdisches Leben gezählt werden sollten", so der Forscher.


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Der nun als Geschwister unserer Sonne identifizierte Stern mit der Bezeichnung "HD 162826", ist etwa 15 Prozent größer als die Sonne und von dieser rund 110 Lichtjahre entfernt im Sternbild Herkules beheimatet. Der Stern ist zwar nicht mit bloßem Auge dafür aber schon mit einem besseren Fernglas nicht weit vom hellen Stern Vega entfernt zu erkennen (s. Diagramm).


Insgesamt verfolgten das Team um Ramirez und andere Astronomen 30 weitere Kandidaten als mögliche Sternengeschwister unserer Sonne mit Hilfe von hochauflösenden spektroskopischen Analysen der Zusammensetzung dieser Gestirne. Um jedoch nachweisen zu können, dass ein anderer Stern einst aus dem gleichen Sternhaufen wie unsere Sonne hervorgegangen ist, benötigen Wissenschaftler neben den Informationen über die chemische Zusammensetzung dieser Sterne auch Informationen über deren Bewegungsbahn durch die Galaxie.


Bislang ist über HD 162826 noch erst sehr wenig bekannt. Da er jedoch schon seit 15 Jahren intensiv unter Beobachtung verschiedener Observatorien steht, zeigen sich Astronomen davon überzeugt, dass es zumindest keine Riesenplaneten wie unser Jupiter in seinem Umfeld gibt. Kleinere und damit vielleicht sogar erdartige Planeten sind hingegen bislang nicht auszuschließen.


Während schon die Entdeckung eines Sonnen-Geschwisters an sich ein faszinierendes Ereignis sei, verfolge das Projekt jedoch schon jetzt weitere Ziele, so der Astronomen. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Datenflut der Himmelsdurchmusterungen etwa mit dem europäischen Weltraumteleskop "Gaia", mit dem vornehmlich die Positionen, Entfernungen und Bewegungen von einer Milliarde Sterne gemessen und erstmals eine 3D-Karte unserer Milchstraße erstellt werden soll (...wir berichteten), erhofft man sich von den Daten zu HD 162826 auch Hilfe bei der konkreten Identifizierung weiterer Sonnen-Geschwister.


"Gaia wird nicht nur auf die unmittelbare Nachbarschaft unserer Sonne begrenzt sein", erläutert Ramirez. "Die Anzahl der Sterne, die wir mit Gaia mit einem Mal untersuchen können, wird sich um den Faktor 10.000 erhöhen. Bei der Suche nach weiteren Sonnen-Geschwistern braucht man sich dann nicht mehr jeweils auf die Analyse nur eines Sterns zu konzentrieren, sondern kann sich auf einige wenige chemische Elemente beschränken, die als Schlüsselkomponenten bekannt sind. Diese hochgradig veränderlichen chemischen Elemente hängen ganz davon ab, wo ein Stern innerhalb unserer Milchstraße entstanden ist." Besonders Barium und Yttrium seien bei der Suche nach weiteren Geschwistern unserer Sonne hilfreich.


Sobald dann auch weitere Geschwister unseres Zentralgestirns identifiziert werden können, sind Astronomen auch bei der Identifizierung des Geburtsortes dieser Sterne - und damit auch unserer Sonne - einen großen Schritt weiter, der dann durch die Rückwärtsberechnung der Bewegungsbahnen dieser Sterne bestimmt werden kann.


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Quelle: as.utexas.edu

Intelligenz-Gen - Simuliertes Universum - Liebe stärkt - Lebensform mit künstlichen DNA-Basen - Computerbewussetsein unmöglich

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In dieser Rubrik berichten wir immer zum Wochenende durch Links zur Originalquelle und zu externen deutschsprachigen Meldungen über Entdeckungen und Ergebnissen, über die wir in der vergangenen Woche nicht mit einer eigenen GreWi-Meldung berichtet hatten...


Forscher entdecken Gen, das kognitive Fähigkeiten erhöht


Wissenschaftler haben eine besondere Variante des Langlebigkeits-Gens "KLOTHO" entdeckt, die die Denk-, Lern- und Erinnerungsfähigkeit des Gehirns verbessert und das unabhängig von Alter, Geschlecht oder vorhandenen Risikofaktoren für Alzheimer. In ihren Experimenten mit Mäusen führte die Erhöhung des besagten Genlevels bei Mäusen dazu, dass die Tiere nachweislich intelligenter wurden. Der Grund dafür ist offenbar die Stärkung der Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn.

Link zur Originalmeldung:

http://nih.gov/news/health/may2014/ninds-09.htm

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Astronomen simulieren erstmals Entwicklung unsers Universums seit dem Urknall

US-Forscher haben eine Simulation entwickelt, die erstaunlich genau nachvollzieht, wie unser Universum von seiner Frühzeit bis heute heranreifte. Das Besondere dabei: Die Simulation bildet sowohl großräumige Strukturen als auch das Geschehen innerhalb von Galaxien mit bisher unerreichter Realitätsnähe ab. Sie bestätigt zudem das gängige kosmologische Modell.


Link zur Originalmeldung:

http://www.cfa.harvard.edu/news/2014-10

Link zu einer externen, deutschsprachigen Meldung:

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17538-2014-05-08.html

Liebe macht stark - Psychologen erklären, wie neurotische Menschen von einer Partnerschaft profitieren

Gerade jetzt im Frühling sind sie überall zu sehen: Frisch verliebte Pärchen, die Hand in Hand durch die Stadt laufen und auf Wolke sieben schweben. Schon nach wenigen Wochen verschwindet zwar der erste Gefühlsrausch und die Welt erscheint nicht mehr ganz so rosarot. Doch Liebe und Romantik haben durchaus auch eine nachhaltige Wirkung.


Direktlink zur deutschsprachigen Originalmeldung:

http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM140509_Liebe_Neurotizismus.html

Forscher erzeugen ersten Organismus mit künstlichen DNA-Basen

Sechs statt vier: Forscher haben erstmals das genetische Alphabet unsers Erbguts erweitert: Sie erzeugten Bakterien, die zwei zusätzliche, künstliche Basen in ihrer DNA tragen. Diese Errungenschaft eröffnet neue Möglichkeiten, bisher unbekannte Biomoleküle und Proteine zu erzeugen.


Link zur Originalmeldung:

http://www.scripps.edu/newsandviews/e_20140512/romesberg.html

Link zu einer externen, deutschsprachigen Meldung:

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17535-2014-05-08.html

Mathematisches Modell des menschlichen Bewusstseins beweist, Computer nie ein menschliches Bewusstsein erreichen können

Auf der Grundlage mathematischer Modelle kommen Wissenschaftler zu der Schlussfolgerung, dass künstliche Intelligenz zwar möglich ist, dass aber Computer nie ein mit dem Menschen vergleichbares Bewusstsein erlangen können – dieses Bewusstsein also auch nicht mittels Computern simuliert werden kann.


Link zur Originalmeldung:

https://medium.com/the-physics-arxiv-blog/898b104158d

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Zwei weitere Kornkreise in England und den Niederlanden

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Die Pflanzenlage im Zentralkreis. | Copyright: Roy Boschman, robbertvandenbroeke.nl

Die Kornkreis-Saison 2014 kommt nur langsam in Schwung. Weitere Muster wurden in den vergangen Wochen aus England und den Niederlanden gemeldet.

Bereits am 30 April 2014 wurde ein einem gelbblühenden Rapsfeld bei Hambledon Hill, nahe Iwerne Minister in der Grafschaft Dorset die zweite diesjährige Kornkreisformation in England entdeckt.


Doch wie schon das erste Muster (...wir berichteten), kann auch dieser Versuch aufgrund zahlreicher Ungenauigkeiten und offenkundig geometrischer Fehler nicht überzeugen.



Luftbild der Formation am Hambledon Hill in Dorset, entdeckt am 30 April 2014. | Copyright/Quelle: Colin Frampton, cropcircleconnector.com

Am 8. Mai wurde dann eine Formation aus einem zentralen Kreis und einem breitem Außenring in einer Grasfeld zwischen Etten-Leur und Zevenbergen in der niederländischen Provinz Noord-Brabant entdeckt.



Luftbild der Grasformation nahe Etten Leur. | Copyright: Yvonne, robbertvandenbroeke.nl

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Mit einem Gesamtdurchmesser von 51 Metern zählt dieser Formation zu den Größten Kornkreismustern in dieser Region. Ebenfalls auffallend bei diesem Korn- bzw. Graskreis ist die Art und Weise, wie die Pflanzen niedergelegt wurden.



Grafische Rekonstruktion. | Copyright: Roy Boschman, Nancy Talbott,
robbertvandenbroeke.nl

Im Zentrum des Zentralkreises laufen Pflanzen nahezu geradlinig auf einen kleines, im Uhrzeigersinn drehendes Kreismuster zu, während der Rest des Kreises ebenfalls im Uhrzeigersinn niedergelegt wurde.



Die Pflanzenlage im Zentralkreis. | Copyright: Roy Boschman, Nancy Talbott,
robbertvandenbroeke.nl

Der Außenring besteht aus einem breiten inneren und einem schmalen äußeren, ebenfalls im Uhrzeigersinn niedergelegten, Band. Die Bahn dazwischen wurde geradlinig nach außen weisend gelagert.



Die Pflanzenlage im Außenring. | Copyright: Roy Boschman, Nancy Talbott,
robbertvandenbroeke.nl

Wieder einmal ging die Entdeckung der Formation mit einer "Vorahnung" durch das Medium Robbert van den Broeke einher, der beschreibt, Form und Entstehung des Musters "vor seinem inneren Auge" als Kreis und Ring aus Licht "gesehen" zu haben. Noch in der selben Nacht fanden Robbert und sein Freund Roy die Formation in besagtem Grasfeld in einem Naturschutzgebiet.


Von einem dortigen Förster erfuhren Sie am nächsten Tag, dass das Muster noch am Tag zuvor nicht vorhanden gewesen sei. Ob das Feld für interessierte Besucher geöffnet werden wird, ist derzeit noch mit der Verwaltung des Naturschutzgebiets verhandelt. Weitere Informationen dazu und zu den Hintergründen finden Sie HIER


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Quellen: robbertvandenbroeke.nl, cropcircleconnector.com, bltresearch.com

Studie weckt Zweifel an Wasser als Urheber der gewaltigen Mars-Canyons

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Blick auf den gewaltigen Mars-Canyon Valles Marineris mit dem Labyrinthus Noctis im Hintergrund. | Copyright/Quelle: Screenshot "Celestia"

Zürich (Schweiz) - Ein auffälliges Netzwerk tiefer Schluchten, das als Labyrinthus Noctis bekannt ist, mündet in einen weiteren gigantischen Mars-Canyon, dem Valles Marineris. Mit 4000 Kilometer Länge, 200 Kilometer Breite und sieben Kilometern Tiefe bildet diese Struktur den größten Canyon unseres Sonnensystems. Bislang gingen Wissenschaftler hauptsächlich davon aus, dass diese Schluchten einst von gewaltigen Wassermassen geschaffen wurden. Ein Schweizer Vulkanologe meldet nun Zweifel an dieser Vorstellung an: "Alleine die erodierende Kraft von einst immensen Lavaströmen, konnte die die gewaltigen Schluchten gegraben haben." Damit schwindet - zumindest nach der Theorie des Forschers - auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass auf dem Roten Planeten Leben entstanden sein könnte.

Wie der italienische Geologe und Spezialist für Vulkanismus auf Planeten, Giovanni Leone, der in der Arbeitsgruppe von Professor Paul Tackley am Institut für Geophysik an der ETH Zürich forscht, aktuell in der Fachzeitschrift " Journal of Volcanology and Geothermal Research" (DOI: 10.1016/j.jvolgeores.2014.01.011) berichtet, handelt es sich um das Ergebnis seiner mehrjährigen Studie von tausenden hochauflösender Oberflächenaufnahmen, die von mehreren Marssonden gemacht wurden.


Die Mehrheit der Mars-Wissenschaftler ging bislang hauptsächlich deshalb davon aus, dass die Schluchten einst von gewaltigen Wasserströmen gegraben wurden, weil sie aus dem Orbit betrachtet irdischen Canyons gleichen, die tatsächlich von Wasser geschaffen wurden. Als weitere Möglichkeit wurden tektonische Vorgänge angenommen, die zum größten Grabenbruch eines Planeten unseres Sonnensystems geführt haben könnten.


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Aufgrund seiner Beobachtungen schlussfolgert Leone nun jedoch, dass einzig Lavaflüsse die Kraft und die Masse gehabt hätten, diese gewaltigen Schluchten in die Marsoberfläche einzugraben.


Der Forscher hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit den Strukturen dieser Canyons und ihrer Ausflüsse in das Ares Valles und die Chryse planitia eine riesige Tiefebene in der Nordhemisphäre des Mars, befasst. Sein Fazit dieser Studie fällt eindeutig aus: "Alles, was ich darauf erkannte, waren Strukturen von Lava, wie wir sie von der Erde her kennen. Die typischen Anzeichen von durch Wasser verursachten Erosion konnte ich auf keinem der Bilder sehen."


Zwar wolle und könne auch er Wasser als endgültige bildende Kraft nicht gänzlich ausschließen. Spuren davon – etwa Salzablagerungen an Orten, wo Wasser aus dem Boden verdunstete, oder Erosionsspuren auf den Schuttfächern der Erdrutsche - habe er allerdings nur sehr selten gefunden. "So muss man sich ernsthaft fragen, wieso Wasser das Valles Marineris hätte bilden sollen, wenn keine massiven und weit verbreiteten Spuren davon zu erkennen sind." Auch kann sich der Vulkanologe nicht erklären, woher die gigantischen Wassermassen hätten herkommen sollen, die diese Canyons formen konnten.



Globale Ansicht des Mars mit Valles Marineris im Zentrum. | Copyright: NASA

Sei eigenes Erklärungsmodell zeigt hingegen eine andere Entstehungsgeschichte von der Quelle bis zur Mündung des Schluchtensystems auf. Demnach verortet der Forscher das Quellgebiet der Lavaströme in die Vulkanregion Tharsis. Von dort ziehen sich Lavatunnels bis zum Anfang des Labyrinthus Noctis. Ließ der Druck einer Eruption nach, stürzten die Tunneldecken teilweise ein. So bildeten sich in Ketten von beinahe kreisrunden Löchern, die als "Pit Chains" bezeichneten Trichterketten auf Tharsis (...wir berichteten).


Als dann erneut Lava durch diese Tunnels floss, riss sie die Decken ganz ein, wodurch tiefe V-förmige Gräben entstanden. Durch das Aufschmelzen von Grund- und Randmaterial, aber auch durch rein mechanische Erosion hobelten die Lavamassen ein immer tieferes und breiteres Bett aus, es bildeten sich Canyons, deren instabil gewordenen Ränder abrutschen. Nachfolgende Lava trug den Schutt der Erdrutsche davon oder überdeckte ihn. "Je mehr Lava floss, desto breiter wurde der Canyon", so Leone.


Sein Erklärungsmodell hat der Planetenforscher mit Höhen- und Oberflächenmessungen von verschiedenen Marssonden unterlegt. So zeigen die Täler des Labyrinthus Noctis tatsächlich die typische V-Form von jungen Lavatälern, deren Tunneldächer vollständig eingestürzt sind. "Die Oberkanten dieser Täler liegen allerdings auf gleicher Höhe. Wären tektonische Einflüsse vorhanden, lägen die oberen Ränder nicht auf demselben Niveau".


"Auf dem Mars gibt es weder wandernde Platten noch Subduktionszonen", so der Forscher. "Gegen Wasser als formende Kraft spricht die Tatsache, dass es zig Millionen von Kubikkilometern davon gebraucht hätte, um solche tiefe Gräben und Canyons zu schaffen. Dazu hätte beinahe das gesamte atmosphärische Wasser der Marsgeschichte in Labyrinthus Noctis konzentriert sein müssen."


Außerdem sei die Atmosphäre auf dem Mars zu dünn, die Temperaturen sind zu kalt. Wasser, das an die Oberfläche käme, würde nicht flüssig bleiben, gibt er zu bedenken: "Wie soll sich unter solchen Bedingungen ein Fluss von genügender Größe und Stärke bilden können?"


Auch für die Hoffnungen auf einstiges oder sogar heute noch aktives Leben auf dem Mars, könnte Leones Studie weitreichende Konsequenzen haben: "Nimmt man an, dass Lava das Labyrinthus Noctis und das Valles Marineris bildete, dann gab es auf dem Mars wohl immer viel weniger Wasser, als die Forschungsgemeinde angenommen hat."


In der Vergangenheit sei auf dem Mars nur sehr wenig Regen niedergegangen. Das hätte nie ausgereicht, um solch tiefen und großen Schluchten zu graben. Der flache Ozean nördlich des Marsäquators sei wohl sehr viel kleiner gewesen als gedacht – oder gehofft. Er hätte nur um den Nordpol existiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass es auf dem Mars Leben gegeben habe oder gibt, würde dadurch ebenfalls viel kleiner.


Allerdings kann sich auch Leone als Aufenthaltsort für Lebewesen die noch existierenden Lavatunnels vorstellen. Diese böten Schutz vor der starken UV-Strahlung auf dem Mars. Er schlägt deshalb vor, eine Marsmission durchzuführen mit dem Ziel, Lavatunnels zu erkunden. Er hält es für machbar, einen Rover durch ein Loch im Dach eines Tunnels einzusetzen und dort nach Spuren von Leben zu suchen: "Dafür geeignete Stellen könnte man aufgrund meiner Daten ermitteln."


Mit seiner Studie schwimmt Leone gegen den Strom und stößt womöglich ein Dogma um. Die meisten Arbeiten der letzten 20 Jahre beschäftigten sich mit der Frage nach Wasser auf dem Mars und wie es diese Canyons ausgefressen haben könnte. Zwar äußerte bereits 1977 ein Forscher die Idee, Valles Marineris könne durch Lava entstanden sein - konnte sich damit jedoch nicht durchsetzen.


Leone selbst erklärt dies mit einem Tunnelblick auf den roten Planeten und dem herrschenden Mainstream in der Marsforschung. Man habe Jahrzehnte lang immer dasselbe erzählt und gezielt danach geforscht, ohne einen Durchbruch zu erzielen. Vielleicht liege er ja auch falsch, aber die Wissenschaft könne nur vorwärts kommen, wenn auch andere Denkmodelle betrachtet werden. "Ich erwarte nun eine heftige Debatte", sagt Leone und zeigt sich dafür vorbereitet: "Aber meine Evidenz ist stark."


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Quelle: ethz.ch

Frank J. Schäpel: Berliner Künstler widmet sich von der Wissenschaft ignorierten Anomalien

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Triptychon des "Starchild"-Schädels in der Studio-Ansicht. | Copyright: frankschaepel.de

Berlin (Deutschland) - Eigentlich steht der Berliner Künstler durch seinen starken Wirklichkeitsbezug, seiner Nüchternheit und der Stringenz seiner Arbeiten eher der Wissenschaft nahe. Da er sich jedoch nicht blind deren Dogmen verpflichtet fühlt, hat sich der Baselitz-Meisterschüler in seinen neuen Werken einigen der schwersten, das gegenwärtige wissenschaftliche Weltbild in Frage stellende Anomalien angenommen.

Schäpel beendete sein Kunststudium 2002 als Meisterschüler von Georg Baselitz in Berlin. Seitdem stellt er international in Galerien und Kunst- sowie wissenschaftlichen Institutionen aus; beispielsweise im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité Berlin, dem ICA London oder der Kunstmesse artbasel.


Nach jahrelanger Beschäftigung mit Astronomie und dem Studium menschlichen Anatomie in Sektionskursen der Humboldt-Universität Berlin stellt Schäpel jetzt vom Wissenschaftsbetrieb ignorierte Anomalien in das Zentrum seiner Arbeit.


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Es entstanden Zeichnungen von fremden Wesen, UFOs, Tierverstümmelungen und den diese Phänomene untersuchenden Forschern. Die Wirkung seiner Zeichnungen resultiert aus der nüchternen Schilderung einer anomalen Realität, die sich dem Betrachter irritierenderweise aber als die seinige zu erkennen gibt. Schäpel begreift das Gezeichnete also nicht als Gegenwelt sondern immer auch als etwas zu unserer Welt Gehöriges.



Der Künstler Frank S. Schäpel bei der Arbeit. | Copyright: frankschaepel.de

Anknüpfend an seine früheren anatomischen Bilder malte Schäpel 2013 den sogenannten "Starchild"-Schädel in drei Röntgenansichten lebensgroß in Öl auf Holz (s.Abb.o.). Etliche makro- und mikro-anatomische Untersuchungen lassen die Interpretation dieses 900 Jahre alten Schädels als normal-menschliches Artefakt immer fragwürdiger erscheinen (...wir berichteten). Diese mit jeder Untersuchung größer werdende Unsicherheit, mit was wir es hier überhaupt zu tun haben, bildete den Ausgangspunkt für das Triptychon.


Im letzten Herbst dann schuf Schäpel eine ortsbezogene Installation für den niedersächsischen Kunstverein Kaponier Vechta. In ihr katalogisierte er nach akribischer Recherche 298 UFO-Sichtungen im 200 km-Umkreis von Vechta und verortete sie auf einer großen im Raum neben dem Katalog hängenden Landkarte. Hiermit bot er den Besuchern einen konkreten, mit ihrer alltäglichen Lebensumwelt in Zusammenhang stehenden Zugang zum UFO-Phänomen, statt sie in Science-Fiction-Manier in zeit- und räumlich weit entfernte Simulationswelten zu entführen und nur noch mehr zu verwirren.



Zeichnungen zum Thema UFOs, Zeugen und Forscher. | Copyright: frankschaepel.de
"Mir ist kein anderer Künstler bekannt, der sich wirklich ernsthaft mit diesen schweren Anomalien auseinandersetzt und auf den hier sichtbar werdenden blinden Fleck des heutigen Wissenschaftsdogmatismus hinweist", erläutert der Künstler seine Arbeit gegenüber "grenzwissenschaft-aktuell.de". "Diese - jenseits von Hollywood klaffende kulturelle Lücke werde ich mit meiner Arbeit so gut wie möglich zu schließen suchen."
- Die Internetseite des Künstlers finden Sie HIER

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Österreichische Mediziner: Homöopathie lindert körperlichen und psychischen Schmerz

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Dr. Erfried Pichler, Prim.Univ.Prof.Dr. Karl-Peter Benedetto, Sabine Lexer, Dr. Peter-Kurt Österreicher und Dr. Thomas Peinbauer (v.l.n.r.). | Copyright/Quelle: Klaus Ranger, ÖGHM

Wien (Österreich) - "Viele Krankheiten und Beschwerden lassen sich mit Homöopathie wirksam und nebenwirkungsarm behandeln", davon zeigen sich österreichische Mediziner überzeugt und verweisen auf aktuelle Studien.

Wie die Mediziner Anfang April auf einem Pressefrühstück der Initiative „Homöopathie hilft!“ und der Österreichischen Gesellschaft für Homöopathische Medizin (ÖGHM) berichteten, könne die Wirkung der Homöopathie sowohl für körperliche als auch psychische Schmerzzustände - egal ob akut (z.B. nach Sportverletzungen), chronisch (etwa aufgrund von Abnützungserscheinungen) oder nach traumatischen Erlebnissen - nachgewiesen werden.


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So verfüge die Homöopathie "über ein breites Armamentarium zur Linderung von Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates und der Wirbelsäule – z.B. Rücken- und Gelenkschmerzen", berichtete Dr. Peter-Kurt Österreicher, MSc, Ganzheitsmediziner und Leiter des Referats für Komplementärmedizin der Ärztekammer Niederösterreich auf der Veranstaltung. "Diese Behandlung ist insbesondere für chronische Erkrankungen sinnvoll, aber auch für sogenannte Autoimmunerkrankungen wie etwa bestimmte rheumatische Erkrankungen."


Dr. Peter-Kurt Österreicher. | Copyright/Quelle: Klaus Ranger, ÖGHM

Durch konsequente homöopathische Therapie gelinge es häufig, die - oft von schweren Nebenwirkungen begleiteten – schulmedizinischen Medikamente zu reduzieren, sei es durch eine Verringerung ihrer Anzahl oder ihrer Dosis. "So manche dieser Therapien wird dadurch erst erträglich oder möglich. In der Frühphase chronischer Erkrankungen kann durch Homöopathika vielfach eine Umstimmung herbeigeführt und so die Chronifizierung einer Erkrankung verhindert werden."


Auch bei leichten bis mäßigen Sportverletzungen, die mit akuten Schmerzen und Schwellungen einhergehen, bewähren sich demnach homöopathische Arzneien: "So konnte in einer großen Studie (
De Vega CG, et al. Annals of Rheumatic Diseases 2012;Vol. 71:Supp. III {SAT0423}) mit 449 Patienten nach Verstauchung des Sprunggelenkes nachgewiesen werden, dass Traumeel - eine Kombination bewährter homöopathischer Wirkstoffe - eine wirksame und gut verträgliche Alternative zu den häufig eingesetzten nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAR) darstellt", berichtete Prim. Univ. Prof. Dr. Karl-Peter Benedetto, Leiter der Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie des Landeskrankenhauses Feldkirch.

Prim. Univ. Prof. Dr. Karl-Peter Benedetto. | Copyright/Quelle: Klaus Ranger, ÖGHM

Die mehrmals tägliche lokale Anwendung von Traumeel oder Diclofenac habe zu vergleichbaren Ergebnissen bezüglich Schmerzlinderung, Abnahme der Schwellung, Bewegungsfähigkeit und Funktionalität des Sprunggelenkes sowie Verträglichkeit geführt.


"Sexuelle Übergriffe, schwere Krankheiten, wie Krebs oder Verwicklung in lebensbedrohende Unfälle, Verlust des Partners durch Scheidung und Tod können unsere Seelenzustände massiv erschüttern", berichtet Dr. Erfried Pichler, Arzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie und Chirotherapie sowie Präsident der Österreichischen Gesellschaft für homöopathische Medizin (ÖGHM).


Dr. Erfried Pichler. | Copyright/Quelle: Klaus Ranger, ÖGHM

Solche Ereignisse können "tief in den Knochen" sitzen und zu Angstreaktionen bis hin zu Panikanfällen führen. Diese reichen von Unsicherheit auf den Schiern nach einem Schiunfall, oder Angst beim Autofahren nach Verkehrsunfällen oder Angstzuständen, wenn es sich um die eigene Gesundheit oder die anderer Personen handelt. "Die Beruhigung dieser unangenehmen Seelenzustände ist auch eine Domäne der ärztlichen Homöopathie. Sie kennt besonders drei wichtige Arzneien, wenn Menschen durch den Anblick eines Unfalls oder das Erleben eines anderen negativen Ereignisses akut in eine seelische Traumatisierung verfallen: Blauer Eisenhut (Aconitum napellus), Calcium und Opium. In diesen Fällen ist mit einer C30-Potenz häufig eine rasche Linderung und Entspannung erreichbar. Bei länger zurückliegenden dramatischen Ereignissen ist meist eine längere Behandlungsdauer erforderlich."


Die Mediziner verweisen zudem darauf, dass die Homöopathie in der europäischen Bevölkerung hohes Vertrauen genieße, wie aus dem 2012 erschienenen "CAMbrella Report dem ersten EU-finanzierten Forschungsprojekt zu komplementärer und alternativer Medizin (CAM), hervorgeht (...wir berichteten).


"Ungeachtet dessen versuchen jedoch Skeptiker mit hohem Aufwand, die Homöopathie systematisch in Misskredit zu bringen". Dazu werde häufig eine 2005 in "The Lancet" publizierte Metaanalyse (
Shang A, et al. Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy. The Lancet 2005;366(9487):726-732) zitiert, wonach Homöopathie nicht besser wirke als Placebo.

Dr. Thomas Peinbauer. | Copyright: Copyright/Quelle: Klaus Ranger, ÖGHM
"Im Nachhinein wurden jedoch beträchtliche methodische Mängel dieser Metaanalyse bekannt: Aus insgesamt 110 Studien - davon 27 mit hoher Qualität - wurden nur acht Arbeiten ausgewählt, wobei erst nach zwei Jahren publik wurde, um welche Studien es sich dabei gehandelt hatte", erläutert Dr. Thomas Peinbauer, Arzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie, Präsident des European Committee for Homeopathy (ECH).


Stattdessen stelle eine erst kürzlich publizierte Auswertung von Metaanalysen gepoolter Daten aus Placebo-kontrollierten klinischen Studien (Hahn RG, Homeopathy: Meta-Analyses of Pooled Clinical Data. Forschende Komplementärmedizin 2013;20:376-381) der Homöopathie hingegen ein ausgezeichnetes Zeugnis aus. Studienautor Robert G. Hahn, Professor für Anästhesie und Intensivmedizin an der schwedischen Universität Linköping, kam demnach zu folgenden Kernaussagen:
- Um den Schluss ziehen zu können, dass Homöopathie einer klinischen Wirkung entbehrt, müssten 90 Prozent der vorhandenen klinischen Studien außer Acht gelassen werden. Alternativ müssten fehlerhafte statistische Methoden angewendet werden.
- Die Methode des "Funnel Plot" - die für die 2005 in "The Lancet“ publizierte Metaanalyse verwendet worden war - erwies sich für die Analyse heterogener Datensätze, wie dies bei der Homöopathie der Fall ist, als fehlerhaft und ist daher ungeeignet.

- Leser dieser Literatur sollten sich bewusst sein, dass Ideologie in diesen Metaanalysen eine Rolle spielt.
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Quelle: homoeopathie.at

Rätsel um die Entstehung von Magnetaren gelöst?

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Künstlerische Darstellung des Magnetars im Sternhaufen Westerlund 1. | Copyright: ESO/L. Calçada

London (England) - Unglaublich dichte Überreste von Sternexplosionen, sogenannten Supernovae, bezeichnen Astronomen deshalb als "Magnetare", weil es sich um die stärksten bekannten magnetischen Objekte des Universums handelt - millionenmal stärker als die kraftvollsten Magneten auf der Erde. Mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) glauben Astronomen nun erstmals den Begleitstern eines Magnetars gefunden zu haben und damit beantworten zu können, warum dieser spezielle Stern nicht zu einem Schwarzen Loch kollabiert ist, wie es Astronomen erwarten würden.

Wenn ein massereicher Stern durch die Wirkung seiner eigenen Schwerkraft in einer Supernovaexplosion kollabiert, wird er entweder zu einem Neutronenstern oder einem Schwarzen Loch, erläutert die ESO-Pressemitteilung. Magnetare sind demnach eine ungewöhnliche und sehr exotische Form von Neutronensternen. Wie jedes dieser seltsamen Objekte sind sie winzig und außergewöhnlich dicht - ein Teelöffel voll Materie aus einem Neutronenstern hätte eine Masse von ungefähr einer Milliarde Tonnen. Außerdem besitzen sie extrem starke Magnetfelder. Die Oberflächen von Magnetaren senden große Mengen an Gammastrahlung aus, wenn sie eine Phase plötzlicher Neuausrichtung durchlaufen. Dieser als Sternenbeben bekannte Prozess ist die Folge enormer Spannungen, denen die Krusten der Magnetare unterliegen.


Gleich zwei dutzend der in der Milchstraße bekannten Magnetare finden sich im Sternhaufen Westerlund 1, der sich 16.000 Lichtjahre entfernt im Südsternbild Ara (der Altar) befindet. Einer dieser Magnetare, CXOU J164710.2-45516, gab seit seiner Entdeckung den Astronomen große Rätsel auf.


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"In unserer früheren Arbeit haben wir gezeigt, dass der Magnetar im Sternhaufen Westerlund im explosiven Tod eines Sternes mit der 40-fachen Masse der Sonne entstanden sein muss. Aber damit tat sich ein ganz eigenes Problem auf, da man von Sternen dieser Masse erwarten würde, dass sie zu Schwarzen Löchern und nicht zu Neutronensternen werden, wenn sie kollabieren. Wir konnten nicht verstehen, wie aus ihm ein Magnetar werden konnte", berichtet Simon Clark, Erstautor des aktuell im Fachjournal "
Astronomy & Astrophysics" veröffentlichten Fachartikels.

In diesem haben die Astronomen um Clark nun eine Lösung für dieses Rätsel vorgeschlagen und nehmen an, dass der Magnetar durch die Wechselwirkung zweier massereicher Sterne entstanden ist, die sich in einem Doppelsternsystem umkreisen, das so kompakt ist, dass es in die Umlaufbahn der Erde um die Sonne passen würde.


Bis jetzt wurde jedoch noch nie ein Begleitstern in der Nähe des Magnetars in Westerlund 1 gefunden, weshalb die Astronomen das VLT nutzten, um nach ihm in anderen Teilen des Sternhaufens zu suchen. Dabei hatten sie es auf flüchtende Sterne abgesehen - Objekte, die mit hoher Geschwindigkeit den Sternhaufen verlassen - die vielleicht durch die Supernovaexplosion, durch die der Magnetar entstand, aus ihrer Umlaufbahn geschleudert wurden. Ein Stern mit der Bezeichnung Westerlund 1-5 wurde gefunden, der genau das tut.


"Dieser Stern besitzt nicht nur die hohe Geschwindigkeit, die durch den Rückstoß einer Supernovaexplosion zu erwarten wäre, sondern auch eine Kombination aus geringer Masse, hoher Leuchtkraft und einer kohlenstoffreichen Zusammensetzung, die für einen einzelnen Stern unmöglich erscheint. Das ist ein schlagender Beweis, der zeigt, dass dieser Stern ursprünglich zusammen mit einem Begleitstern entstanden sein muss", ergänzt Ben Ritchie von der Open Univerity, Koautor des neuen Fachartikels.


Anhand dieser Entdeckung konnte sodann die Lebensgeschichte des Sterns rekonstruiert werden, die die Entstehung des Magnetars anstelle des zu erwartenden schwarzen Lochs ermöglichte.


"Demnach geht es im ersten Teil dieses Prozesses in dem massereicheren Stern des Paares der Brennstoff zur Neige. Er überträgt seine äußeren Schichten auf den masseärmeren Begleitstern, der dazu bestimmt ist ein Magnetar zu werden und der daraufhin beginnt immer schneller zu rotieren. Diese schnelle Rotation scheint die essentielle Zutat für die Entstehung des extrem starken Magnetfeldes eines Magnetars zu sein.


Im nächsten Schritt wird der Begleitstern als Konsequenz dieses Massentransfers selbst so schwer, dass er seinerseits eine große Menge der kürzlich gewonnen Masse abstößt. Ein Großteil dieser Matere geht verloren, aber etwas davon wird wieder auf den ursprünglichen Stern übertragen, den wir heute noch als Westerlund 1-5 leuchten sehen."


Es sei dieser Austauschprozess von Materie, der Westerlund 1-5 seine einzigartige chemische Signatur verliehen habe und die Masse seines Begleitsterns soweit schrumpfen lies, dass sich ein Magnetar anstelle eines schwarzen Lochs bildete. "Ein stellares Materieballspiel mit kosmischen Konsequenzen!", schließt Gruppenmitglied Francisco Najarro vom Centro de Astrobiologia in Spanien.


Es scheint, dass Teil eines Doppelsternsystems zu sein eine fundamentale Zutat des Rezepts für die Entstehung eines Magnetars ist. Die schnelle Rotation, die durch den Massentransfer zwischen den zwei Sternen entsteht, scheint notwendig zu sein um die extrem starken auftretenden Magnetfelder zu erzeugen. Ein weiterer Massentransfer erlaubt es dem zukünftigen Magnetar, ausreichend leicht zu werden, um zum Zeitpunkt seines Todes nicht zu einem schwarzen Loch zu kollabieren.


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Quelle: ESO

Geologische Batterie? Italienische Wissenschaftler liefern neue Hypothese zu Hessdalen-UFOs

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Fotoaufnahme mit Spektralfilter (das farbige Spektrum ist im unteren Bildteil zu sehen) des gefilmten Hessdalen-Phänomens, aufgenommen in der Nacht vom 20. Auf den 21. September 2007 vom Berglager Rognefjell aus (Belichtungszeit: 30 Sekunden - s.Video.u.). | Copyright: Björn Gitle Hauge, Østfold Science Center, hessdalen.org


Hessdalen (Norwegen) - Seit spätestens den 1980er Jahren werden im norwegischen Hessdalen immer wieder bislang unerklärliche Lichtphänomene beobachtet und selbst mit einer permanenten wissenschaftlichen Beobachtungs- und Forschungsstation dokumentiert. Doch trotz der umfangreichen Bemühungen, hinter das Geheimnis der "UFO-Lichter von Hessdalen" zu kommen, bleiben die Lichterscheinungen weiterhin mysteriös. Jetzt präsentieren italienische Wissenschaftler eine neue Hypothese zur Erklärung der Hessdalen-Phänomene. Langjährige Hessdalen-Forscher zeigen sich jedoch skeptisch.

Wie Jader Monari vom Istituto di Radioastronomia di Bologna und Romano Serra von der Università di Bologna gegenüber dem "New Scientist" berichten, vermuten sie, dass die Geologie und Geografie des Hochtals selbst als gigantische Batterie wirkt und so die rätselhaften Lichter erzeugt.



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Drei Beobachtungen über die Natur der Hessdalen-Phänomene bilden die Grundlage für die neue Theorie:

- Während die Hessdalen-Lichter sich gänzlich lautlos fortbewegen, gibt es keine Hinweise dafür, dass von ihnen Hitze ausgeht. So fanden sich bislang nie Schmauch- oder Brandspuren an Bäumen, die sie berührten.
- Dort wo sie den Boden berühren, scheint dieser sterilisiert zu werden. Zumindest fanden Forscher an den entsprechenden Stellen keine Mikroben mehr.

- In einigen Fällen konnten starke Radar-Echos geortet werden, obwohl visuell weder Lichter noch Objekte zu sehen waren.
Diese Eigenschaften zusammengenommen bilden die Grundlage für die Annahme, dass die Lichtphänomene aus ionisiertem Gas - also Plasma – bestehen. "Wenn Gas ionisiert, bildet es eine Wolke aus Ionen und Elektronen, die Energie in Form von Licht abgeben, wenn sie sich wieder zusammenfinden", zitiert die Zeitschrift die Forscher. Derartiges Licht sei aber nicht immer im sichtbaren Spektrum sichtbar. Zudem könne Plasma auch Zimmertemperatur besitzen und ist dafür bekannt, Bakterien abzutöten. Selbst für die, wenn auch seltener, aber immer wieder berichteten Sichtungen vermeintlich "metallischer Objekte" bei Tage am Himmel über Hessdalen könnten derartige Plasmawolken verantwortlich sein, wenn sie nur dicht genug seien und gerade in diesem Zustand Licht von sich geben.

Hessdalen-Phänomen, aufgenommen in der Nacht vom 20./21. September 2007 (s.Abb.o.)


Klicken Sie auf die Bildmitte, um das Video zu starten

Bislang gab es für diese Theorie jedoch nur ein Problem: Um Plasma zu ionisieren, benötigt es Temperaturen von rund 10.000 Grad Celsius - etwa die Energie eines Blitzschlags. Es gibt jedoch keine Datengrundlage für einen Zusammenhang der Erscheinung der Hessdalen-Phänomene mit Gewitter - erscheinen diese doch sogar meist an sonnigen Tagen und in klaren Nächten.



Aufnahme eines klassischen Hessdalen-Phänomens im Oktober 1982. | Copyright: Arne P. Thomassen, Project Hessdalen/hessdalen.org


Neben starken Winden, die im Tal statische Elektrizität erzeugen wurde auch schon der Zerfall von Radon in der Atmosphäre als Ursache vermutet (...wir berichteten) - allerdings gibt es bislang keine Messergebnisse, die gerade letztere Vermutung stützen.


Die italienischen Forscher sehen nun hingegen im Tal selbst und in seiner einzigartigen Geologie einen Schlüssel zum Verständnis der Phänomene. Diese wirke buchstäblich wie eine gewaltige Batterie.


Tatsächlich werde das Tal geradezu in zwei Hälften geteilt, mit zink- und eisenhaltigen Felsen auf der einen und kupferreichem Gestein auf der anderen Seite des das Tal durchfließenden Flusslaufs und den Seen. Da der Fluss zudem schwefelhaltig ist, werde das Tal auf diese Weise zu einer "perfekten Batterie", so Monari und Serra.


Um ihre Hypothese vor Ort zu testen, stellten die Forscher im vergangenen Sommer zwei Felsblöcke von den beiden Seiten des Hessdalen im Fluss-Sediment auf und konnten hier tatsächlich einen dazwischen fließenden Strom feststellen. "Diese Batterie erzeugte genügend Energie, um damit eine Lampe zu betreiben", berichtet Monari.


Die Geologie des Tals trage somit auf zwei Arten zu den Lichtern bei: Zum einen stelle sie die notwendigen Blasen ionisierten Gases zur Verfügung, wenn schwefelhaltige Schwaden mit der feuchten Luft im Tal reagieren. Zum anderen bilden sich elektromagnetischen Feldlinien im Tag entlang derer sich diese "Blasen" dann bewegen.


Schon seit den 1980er Jahren leitet Erling Strand von der Ostfold University die Untersuchung und Dokumentation der Hessdalen-Phänomene unter internationaler Beteiligung (...wir berichteten). Die neue Hypothese von Hessdalen als "Perfekter natürlicher Batterie" betrachtet er jedoch zurückhaltend:



Hessdalen-Phänomen-Forscher Erling P. Strand vor der permanenten Überwachungsstation "Blue-Box" in Hessdalen. | Copyright: A. Müller, grenzwissenschaft-aktuell.de

Auf Anfrage der Redaktion von "grenzwissenschaft-aktuell.de" erläutert er: "Ich stimme dieser Hypothese als Erklärung für die Hessdalen-Phänomene nicht zu. Der Hauptgrund ist der, dass die Lichtphänomene nicht nur in der Nähe des Flusses oder zwischen den Bergen im Westen und Osten des Tals entstehen. Sie zeigen sich auch an anderen Orten. Es erscheint mir zudem unwahrscheinlich, dass eine derart schwache elektrische Feldstärke zu diesen Lichtern führen kann. Man würde zudem erwarten, dass die Lichter vermehrt bzw. stärker zwischen den Polen dieser 'Batterie' auftauchen, da die feldstärker dort größer wäre. Das ist aber nicht der Fall."


Dennoch zeigt sich Strand offen für weitere Untersuchungen, nicht zuletzt, da Monari Teil des internationalen Wissenschaftsteams zur Erforschung der Hessdalen-Phänomene ist. "Diese Hypothese muss noch genauer ergründet werden. Ich freue mich aber immer, wenn neue Theorien und Hypothesen vorgebracht, veröffentlicht, diskutiert und überprüft werden. Ich selbst glaube, das Monari diese Hypothese auch zunächst nur als Ansatz für weitere Arbeiten betrachtet. Dass Presse und Medien diese jetzt als 'Erklärung' für die Hessdalen-Phänomene präsentieren, halte ich für arg verfrüht und schade.


- Einen Artikel über die Hypothese von Hessdalen als "natürliche Batterie" finden Sie HIER


WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA


GreWi Vor-Ort: Science Camp in Hessdalen 2013 - Ein grenzwissenschaftlicher Reisebericht aus Norwegen - Teil 1 - Teil 2


Hessdalen-Phänomene: Norwegens Außenminister eröffnet Ausstellungsraum zur Erforschung von unbekannten Himmelsphänomenen in Wissenschaftsmuseum
  14. Mai 2013

Science Camp in Hessdalen wieder ein Erfolg 6. Oktober 2012
Wissenschaftler präsentieren weitere Beweise für Hessdalen-UFOs 29. August 2012
Lichtphänomene: Hessdalen-Webcam wieder online20. Dezember 2008

Umfangreiche Studie zu norwegischen UFO-Fotos online 2. Februar 2008
Hypothese soll Lichtphänomene von Hessdalen erklären 14. November 2007

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Neue Studie warnt vor Hirntumoren durch mobile Vieltelefonie

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Symbolbild: Mobiltelefonie. | Copyright: NASA

Bordeaux (Frankreich) - Geht erhöhte Mobilfunkstrahlung mit einem gesteigerten Risiko von Hirntumoren einher? Trotz zahlreicher Studien wird diese Frage bis heute kontrovers diskutiert, da unterschiedliche Ergebnisse vorliegen. Die Ergebnisse einer neuen Studie französischer Wissenschaftler reiht sich nun in die Liste der Mahner ein und zeigt auf, dass es eine Frage davon ist, wie viel man telefoniert. Demnach gibt es, so die Schlussfolgerung, einen Zusammenhang zwischen Vieltelefonie und Hirntumoren.

Wie die Forscher um Gaelle Coureau und Ghislaine Bouvier von der Université Bordeaux Segalen aktuell im Fachjournal "Occupational and Environmental Medicine" (DOI: 10.1136/oemed-2013-101754) berichten, untersuchten sie 253 Fälle von Gliom-Patienten und 194 Meningiom-Patienten zwischen 2004 und 2006, sowie eine wie eine Kontrollgruppe von 892 repräsentativen normalen Personen.


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Laut der Studie zeichnet sich tatsächlich ein statistisch belegbarer Zusammenhang mit der Entstehung von Hirntumoren beider Arten und extremer Vieltelefonie ab. Zur gefährdeten Risikogruppe zählen die Forscher demnach vor allem Personen, die in bisher mehr als 900 Stunden telefoniert oder mehr als 18.000 Anrufe getätigt, bzw. mehr als fünfzehn Stunden pro Monat über fünf Jahre hinweg benutzt hatten. Das Risiko dieser Personengruppe an einem Hirntumor zu erkranken beziffern die Wissenschaftler auf das Zwei- bis Dreifache im Vergleich zu den Mitgliedern der Kontrollgruppe. Das Risiko erhöhe sich zudem bei Berufsgruppen, die im urbanen Umfeld vieltelefonieren. Auch konnte die Studie einen Zusammenhang zwischen der Position des an den Schläfenbereich gehaltenen Mobilfunkgerätes und der entstandenen Tumore aufzeigen.


Damit bestätigt auch die französische Studie frühere Untersuchungen, vornehmlich aus skandinavischen Ländern, die eine Verbindung zwischen Hirntumoren und dem Gebrauch von Mobiltelefonen - gerade bei Vieltelefonierern - nahe legen (...wir berichteten, s. Links).


Zugleich stimmen die französischen Forscher aber auch den früheren Feststellungen zu, wonach vom "normalen" Gebrauch von Mobilfunkgeräten kein generell erhöhtes Risiko ausgeht. Ebenfalls gelte es weiterhin zu prüfen, ob die von den Endgeräten ausgehende Strahlung, die mit der Weiterentwicklung seit 2006 stets reduziert wurde, auch mit einem entsprechend sinkenden Risiko einhergehe.


Grundsätzlich empfehlen selbst Autoren von Studien, die bislang kein erhöhtes Risiko durch "Handystrahlung" festgestellt haben, die Nutzung so weit wie möglich zu reduzieren und wenn möglich auch durch die Nutzung von Headsets die Strahlungsbelastung zudem zu reduzieren.


WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA

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19. Juni 2008
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Neue Expertenstudie: "Mobiltelefone gefährlicher als Rauchen oder Asbest" 31. März 2008
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9. Oktober 2007


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Quelle: oem.bmj.com

Luzides Träumen: Elektrische Impulse führen gezielt Klarträume herbei

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Über den Stirnbereich induzierte Gamma-Schwingungen führen zu Klarträumen. | Copyright/Quelle: Voss et al. / nature.com

Frankfurt am Main (Deutschland) - Mit von außen auf den Schädel induzierten leichten Strompulsen ist es Neurologen erstmals gelungen, Probanden gezielt zu sogenannten Klarträumen zu verhelfen. Während des auch als "luzides Träumen" bezeichneten herbeigeführten Zustands, ist sich der Schlafende des Träumens bewusst und dadurch teilweise imstande, den Traumverlauf zu kontrollieren.

Wie das Team um Dr. Ursula Voss von der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Vitos Waldkrankenhaus Köppern und Walter Paulus vom Universitätsklinikum Göttingen aktuell im Fachjournal "Nature Neuroscience" (DOI: 10.1038/nn.3719) berichten, sind unsere normalen Träume deshalb so unkontrollierbar, da in diesem Zustand der Verstand als kontrollierender Filter ausgeschaltet ist. Menschen, die jedoch zum Klarträumen fähig sind, können dieses Hindernis umgehen, Teile des höheren Bewusstseins und die normale Traumwelt zusammenführen und sich so ihrer Traume bewusst werden und diese sogar beeinflussen.


Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass während solcher luzider Träume Teile des Stirnhirns aktiver sind und sich Hirnströme in bestimmten Frequenzen in diesem Bereich stärker häufen als während der normalen Traumphase.


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Um zu überprüfen, ob diese Aktivität nun Ursache oder Folge der Klarträume ist, haben die Wissenschaftler 15 Frauen und 12 Männer vier Nächte lang im Schlaflabor des Universitätsklinikums Göttingen untersucht, von denen jedoch keiner zuvor Klarträume erlebt hatte. Hierbei reizten die Forscher etwa zwei Minuten nach Einsetzen der Traumschlafphase (REM-Schlaf) den vorderen Bereich des Gehirns mittels transkranieller Wechselstrom-Stimulation (tACS).


Die mittels äußerlicher Elektroden durch den Schädelknochen ans Gehirn übertragenen minimalen elektrischen Impulse in verschiedenen Frequenzen zwischen 2 und 100 Hertz führten bei Frequenzen von 25 und 40 Hertz bei mehreren Versuchspersonen zu Klarträumen.


Als typische Anzeichen für luzides Träumen gelten das Wissen darum, dass man gerade träumt. Das Lösen aus der eigentlich für normale Träume typischen Ich-Perspektive und das Gefühl, den Traum selbst bzw. dessen Verlauf und Handlung selbst kontrollieren zu können. Tatsächlich zeigten auch die Aufzeichnungen der Hirnaktivität bei diesen Personen vermehrt charakteristische Muster im sog. Gamma-Frequenzband.


Mit ihren Experimenten konnten die Forscher somit erstmals zeigen, dass während des Schlafs induzierte Gamma-Wellen einen veränderten Bewusststeinszustand herbeiführen können. Die Forscher um Voss hoffen, dass ihre Entdeckung für all jene Menschen hilfreich sein könnte, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden und in deren Träumen die traumatische Erfahrung oft wiederkehrt. So könnten die betreffenden Personen mit Hilfe der Elektrostimulation in einen Klartraum versetzt werden und den Ausgang ihrer Träume beeinflussen. Dadurch würde es den Betroffenen gelingen, die Auswirkungen der Angstträume auf ihre Gefühlswelt zu reduzieren und sich Schritt für Schritt davon zu erholen.


Darüber hinaus hat die Praktik des Klarträumens in vielen Kulturen eine schon jahrtausendealte Tradition. Schon der antik-griechische Philosoph Aristoteles bemerkte in seinem Werk "Über Träume": "oft nämlich sagt einem, wenn man schläft, etwas in seinem Bewusstsein: Was dir da erscheint, ist nur ein Traum."


Im Buddhismus strebt das sogenannte Traumyoga die geistige Klarheit während sonst unbewusster Phasen an. Andere Forscher sehen im luziden Träumen auch eine Methode zum Kontakt entweder mit Verstorbenen (Transkommunikation) oder Wesen aus anderen Dimensionen und somit zum Erlangen von "fremdem Wissen".


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Quelle: nature.com, vitos-hochtaunus.de

Radar offenbart unbekannte Strukturen unterhalb der Mondoberfläche

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Radaraufnahme des Mare Serenitatis. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) | Copyright: Bruce Campbell (Smithsonian Institution, National Air and Space Museum); Arecibo/NAIC; NRAO/AUI/NSF

Washington (USA) - Neue Radaraufnahmen der Radioteleskope Green Bank in West Virginia und Arecibo auf Puerto Rico zeigen Strukturen unterhalb der Mondoberfläche, wie sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.

Entstanden sind die neuen Aufnahmen mittels Radarsignalen die vom Radioteleskop Arecibo auf den Mond ausgerichtet wurden, hier 10 bis 15 Meter tief in den staubigen Mondboden eindrangen, von hier zurück Richtung Erde geschickt und hier vom Green Bank Telescope wieder aufgefangen wurden.

Die erste Aufnahme (s. Abb. oben) zeigt helle und dunkle Strukturen im Meer der Heiterkeit (Mare Serenitatis) unweit der Landestelle von "Apollo 17" als Ergebnis von Veränderungen in der Zusammensetzung des Mondstaubs und der unterschiedlichen Vorkommen von Gestein, das von diesem Staub bedeckt wird.


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Die zweite Aufnahme (s. Abb.u.) zeigt eine ähnliche Beobachtung des Einschlagkraters Aristillus in der Ebene des Mare Imbrium zwischen den Montes Caucasus an dessen östlichem Rand und den Montes Spitzbergen im Westen. Hier offenbaren die Radarechos geologische Merkmale großer Trümmerfelder, die durch die Kraft des einstigen Einschlags entstanden. Der dunkle Halo um den Krater herum, besteht auf pulverisierten Trümmern jenseits der schroffen, die Radarstrahlen hell reflektierenden Kraterränder. Zudem zeigt das Bild Spuren von lava-ähnlichen Merkmalen, die von Mondgestein herrühren, das von der Hitze des Einschlags aufgeschmolzen wurde. Der Krater selbst misst rund 55 Kilometer im Durchmesser und ist etwa 3,5 Meter Kilometer tief.


Radaraufnahmen des Mondkraters Aristillus. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) | Copyright: Bruce Campbell (Smithsonian Institution, National Air and Space Museum); Arecibo/NAIC; NRAO/AUI/NSF


Zum Vergleich: Der Mondkrater Aristillus im normalen sichtbaren Spektrum. | Copyright: NASA / LRO_LROC_TEAM

Von den neuen Aufnahmen erhoffen sich Planetenwissenschaftler neue Informationen über die komplexe Geschichte und Geologie des Mondes, wie sie oft von staubigen Schichten bedeckt werden, die sich über Jahrmillionen hinweg übereinander abgelagert haben.


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Quelle: nrao.edu

Herkunft der Indianer - Schrumpfender Jupiter-Fleck - Dunkle Photone nicht Dunkle-Materie-Teilchen - Zweifel an Gravitationswellen-Nachweis

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In dieser Rubrik berichten wir immer zum Wochenende durch Links zur Originalquelle und zu externen deutschsprachigen Meldungen über Entdeckungen und Ergebnissen, über die wir in der vergangenen Woche nicht mit einer eigenen GreWi-Meldung berichtet hatten.

 Fund in mexikanischer Unterwasserhöhle wirft neues Licht auf Herkunft der Indianer

Sensationsfund in einer Unterwasser-Höhle: Auf Yucatan haben Forscher das bisher älteste und am besten erhaltene Skelett eines amerikanischen Ureinwohners entdeckt. Schädel und Gebeine stammen von einem jungen Mädchen und sind mindestens 12.000 Jahre alt. Aber nicht nur das: Es gelang sogar, die DNA dieser Ur-Indianerin zu isolieren und zu analysieren. Dieses wirft neues Licht auf die Herkunft der ersten Ureinwohner Amerikas.


Link zur Originalmeldung:

http://news.nationalgeographic.com/news/2014/05/140515-skeleton-ice-age-mexico-cave-hoyo-negro-archaeology/

Link zu einer externen, deutschsprachigen Meldung:

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17562-2014-05-16.html

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Jupiters Großer Roter Fleck schrumpft zusehends

Die "Mutter aller Stürme", ein gigantischer Wirbel vom doppelten Erddurchmesser südlich des Äquators des Gasplaneten Jupiter, schrumpft (...wir berichteten). Jetzt zeigen neuen Langzeitaufnahmen mit dem Hubble-Weltraumteleskop, dass der Fleck derzeit so klein ist wie nie zuvor.


Link zur Originalmeldung:

http://www.spacetelescope.org/news/heic1410/

HADES-Experiment: Forscher schließen Dunkles Photon als Teilchen der Dunklen Materie aus

Obwohl sie das Weltall dominieren, kennt niemand ihre genaue Beschaffenheit: Dunkle Materie und Dunkle Energie. Im HADES-Experiment fahnden Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) gemeinsam mit Physikern aus 17 europäischen Instituten nach „dem Teilchen“, das die Dunkle Materie erklären soll. Wie kürzlich in der Fachzeitschrift "Physics Letters B" berichtet, scheidet das Dunkle Photon, auch U-Boson genannt, als möglicher Kandidat zunächst aus.


Link zur deutschsprachigen Originalmeldung:

http://www.hzdr.de/db/Cms?pOid=41693&pNid=99

Wissenschaftler zweifeln an kürzlichem Nachweis von Gravitationswellen

Er galt und gilt als wissenschaftliche Sensation: Der Nachweis von Gravitationswellen aus der ersten Sekunden nach dem Urknall (...wir berichteten). Doch die Zweifel daran, dass die gefundenen Muster wirklich das sind, was sie sein sollen, wächst. Nachdem zunächst Forscher vermutete hatten, dass die Daten von den Überresten explodierter Sterne handelt (...wir berichteten), vermutet nun ein anderes Team, dass es sich lediglich um ein experimentelles Artefakt handeln könnte.


Link zur Originalmeldung:

http://news.sciencemag.org/physics/2014/05/blockbuster-big-bang-result-may-fizzle-rumor-suggests

An dieser Stelle möchten wir auch auf einen (unserer Meinung nach) ausgezeichneten Kommentar zum Medienhype rund um die angeblich sensationelle Entdeckung von "Wissenschaft kommuniziert" hinweisen. Diesen finden Sie HIER


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Irdische Mikroben überleben auch extreme Temperaturschwankungen des Mars

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Mikroskopaufnahme Methanobacterium formicicum. | Copyright/Quelle: Journal of Bacteriology

Fayetteville (USA) - Methanogene Mikroorganismen, also Archaen, die sich Wasserstoff als Energiequelle und Kohlendioxid an Kohlenstoffquelle ernähren und dabei Methangas erzeugen, gehören zu den einfachsten und zugleich ältesten irdischen Organismen - und könnten auch auf dem Mars existieren. Zu dieser Erkenntnis kommt eine aktuelle vom Exobiology Program der NASA geförderte Studie von US-Wissenschaftern.

Die auch als Methanbildner bezeichneten Mikroorganismen leben in Sümpfen und Marschland, finden sich aber auch in Mägen von Weidevieh, Termiten und anderen Pflanzenfressern sowie in abgestorbener und verrottender Materialien. Da sie anaerobisch sind, benötigen sie keinen Sauerstoff und ebenso wenig organische Nährstoffe. Da sie auch nicht von Photosyntheseprozessen abhängig sind, könnten sie also auch im lichtdunklen Untergrund existieren und sind somit ideale Kandidaten für irdische Vorbilder von vielleicht heute noch existierendem mikrobischem Leben auf dem Mars.


Wie das Team um die Planetenwissenschaftler Rebecca Mickol und Timothy Kral von der University of Arkansas auf dem General Meeting of the American Society for Microbiology berichteten, haben sie zwei Arten von Methanbildern, Methanothermobacter wolfeii und Methanobacterium formicicum, simulierten Marsbedinungen ausgesetzt. Beide Spezies überlebten selbst die Kälteperioden auf dem Roten Planeten, mit Minustemperaturen, die eigentlich deutlich unterhalb der "idealen Wachstumbedingungen" der Methanogenen Organismen von jeweils 37 (M. formicicum) und 55 (M. wolfeii) Grad Celsius liegen.


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"Die Oberflächentemperatur auf dem Mars variiert oft sehr stark zwischen minus 90 und plus 27 Grad Celsius an nur einem einzigen Marstag", erläutert Mickol. "Wenn es heute noch auf dem Mars Leben geben sollte, dann müsste es also zumindest auch diese extremen Temperaturschwankungen überstehen können. Der Umstand, dass die beiden methanogenen Arten genau diese langfristigen Gefrier- und Tauprozesse überstehen, legt nahe, dass sie zumindest theoretisch auch heute auf im Untergrund des Mars existieren könnten."


Neben ihrer methanogenen Eigenschaft wurden die beiden Arten auch für die Untersuchungen ausgewählt, weil es sich bei einer zugleich auch einen hyperthemophilen (also extrem hohe Temperaturen bevorzugenden), und bei dem anderen um einen thermophilen (also wärmeliebenden) Organismus handelt.


"Die niedrigen Temperaturen des Mars beeinträchtigten zwar das Wachstum der Organismen, aber sie überlebten", erklärt die Forscherin abschließend. "Sobald die Temperaturen wieder wärmer wurden (ein Vorgang, der sich auch auf den Mars abspielt) waren beide Arten auch wieder in der Lage zu wachsen und zu verstoffwechseln."


Das Team um Kral untersucht Methanbildner schon seit den 1990er Jahren und erforscht deren potentielle Fähigkeiten, auf dem Mars zu existieren. Als 2004 in der Marsatmosphäre sich stetig auffüllendes Methan entdeckt wurde (...wir berichteten), geriet die Arbeit der Forscher erneut ins öffentliche Interesse: "Als diese Entdeckung gemacht wurde, waren wir alle natürlich sehr aufgeregt. Schließlich steht ja bis heute die Frage nach der Quelle des Methans", erinnert sich Kral. "Eine Möglichkeit wären eben solche methanogene Organismen."


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Quelle: uark.edu

Es gibt keine Materie - Physiker Hans-Peter Emil Dürr verstorben

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Hans-Peter Dürr (1929-2014). | Copyright: Peter Fuhrmann, CC-by-SA 3.0

München (Deutschland) - Im Alter von 84 Jahren ist am vergangenen Sonntag der Physiker Hans-Peter Emil Dürr verstorben. Wie kaum ein anderer Vertreter des Wissenschafts-Mainstreams traute sich Dürr neben seiner wissenschaftliche Arbeit auch über deren Tellerrand hinaus zu blicken und auch Fragen nach Spiritualität, Religion und deren Vereinbarkeit mit der Wissenschaft - von der er selbst fest überzeugt war - in seine Arbeit, Erkenntnis und Vorträge einzubinden.

Dürr selbst war Schüler, Mitarbeiter und Freund des Physikers Werner Heisenberg und dessen engster Mitarbeiter bzgl. Heisenbergs Projekts eines Versuchs der Aufstellung einer vereinheitlichten Feldtheorie der Elementarteilchen. 1978 wurde er dann dessen Nachfolger als geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik des Werner-Heisenberg-Instituts für Physik.


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Neben seinen Fachartikeln für wissenschaftliche Magazine und Journale schrieb Dürr zugleich auch ohne Angst um seinen wissenschaftlichen Ruf auch für kleine spirituelle Publikationen über das von ihm angestrebte verbindende Weltbild.


Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war Dürr auch in der Umwelt- und Friedensbewegung tätig und engagierte sich hier vornehmlich gegen Atomkraft, die Ausbeutung der Natur sowie gegen NATO-Einsätze.


1987 wurde er "in Anerkennung seiner fundierten Kritik der Strategischen Verteidigungsinitiative und seiner Arbeit, hochentwickelte Technologien für friedliche Zwecke nutzbar zu machen", mit dem Alternativen Nobelpreis, dem "Right Livelihood Award" ausgezeichnet.


In zahlreichen Artikeln und Vorträgen vertrat Dürr ein Weltbild und Theorien, die geradezu transzendenter Natur waren. Besonders berühmt wurde der für seine Erkenntnis und Vermittlung deren Konsequenz, das Materie gar nicht existiere.


In einem Beitrag für die Zeitschrift "Tattva Viveka" schrieb Dürr einmal:

"Ich habe mein ganzes Forscherleben damit verbracht, zu untersuchen, was tatsächlich hinter der Materie steckt. Das Endergebnis ist ganz einfach, wenn auch überraschend: Es gibt gar keine Materie! Ich habe somit fünfzig Jahre nach etwas gesucht, was es gar nicht gibt. 'Der arme Kerl', denken Sie jetzt vielleicht, 'hat fünfzig Jahre seines Lebens an etwas drangegeben, was es gar nicht gibt.' Doch ich kann Ihnen versichern, dass es sich gelohnt hat, den weiten Weg zu gehen. Zu sehen, dass das, von dessen Wirklichkeit alle überzeugt sind, am Ende gar nicht existiert, ist eine erstaunliche, geradezu phantastische Erkenntnis. Was aber macht ein Naturwissenschaftler, wenn er plötzlich erkennt, dass es das, was als die Grundlage der Naturwissenschaft gilt - nämlich Materie, die wir alle greifen können - gar nicht gibt? Dass diese Wirklichkeit eine völlig andere ist, als wir bislang annahmen? [...] Mich führte dies zu der Einsicht, dass wir wieder die spirituelle Dimension unserer Existenz erkennen müssen, die wir verdrängt haben. (...) Was wir am Ende allen Zerteilens vorfanden, waren keine unzerstörbaren Teilchen, die mit sich selbst identisch bleiben, sondern ein feuriges Brodeln, ein ständiges Entstehen und Vergehen, etwas, das mehr dem Geistigen ähnelt - ganzheitlich, offen, lebendig."

- Ein Dürr-Interview über "Es gibt keine Materie" finden Sie HIER


Dürr-Interview zu: Materie kann nicht mehr zu Geist werden


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Dürr-Interview zu: Evolution nach einem festen Plan?


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Dürr-Vortrag: Über ganzheitliche Physik


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Dürr-Vortrag: Wir erleben mehr als wir begreifen


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Neue Studie: Namibische Feenkreise doch nicht das Werk von Termiten

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Blick auf die mysteriösen Feenkreise in Namibia. | Copyright: Dr. Stephan Getzin/UFZ

Leipzig (Deutschland) - Schon seit Jahrzehnten stellen die sogenannten Feenkreise Wissenschaftler vor ein Rätsel, wenn es darum geht, zu erklären, wie die auffälligen, vegetationsfreien Kreise in afrikanischen Graslandschaften zustande kommen. Nachdem erst im vergangenen Jahr ein Hamburger Biologe erneut erklärt hatte, die Kreise seien das Werk von Termiten, reiht sich nun auch eine neue internationale Studie in den Kanon derer ein, die dieser Theorie deutlich widersprechen. Statt dessen sind sie auf ein erstaunlich regelmäßiges und flächendeckend homogenes Muster bei der Verteilung der Kreise gestoßen.

Wie die Forscher um Dr. Stephan Getzin vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) aktuell im Fachjournal "Ecography"(DOI: 10.1111/ecog.00911) berichten, lasse sich dieses Muster am besten durch die Konkurrenz der Pflanzen um Wasser erklären.

"Obwohl sich Wissenschaftler seit Jahrzehnten mit der Frage um die Entstehung der Feenkreise beschäftigen, ist sie immer noch nicht endgültig gelöst", so Getzin und verweist auf den Umstand, dass bislang noch niemand die Entstehung eines Feenkreises vor Ort beobachten geschweige denn dokumentieren konnte.


Fast ebenso lange hielt sich in Wissenschaftskreisen bislang die Theorie von Termiten als Verursacher der Kreise als die vermeintlich plausibelste Erklärung. Und tatsächlich präsentierte erst im vergangenen Jahr der Hamburger Biologe Norbert Jürgens das Ergebnis seiner Untersuchungen, die genau diese Vorstellung erneut stützte (...wir berichteten).


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Doch schnell zeigten sich andere Feenkreis-Experten von Jürgens' Schlussfolgerungen nur wenig überzeugt (...wir berichteten), verweisen seither auf bereits in diese Richtung gezielt durchgeführte Untersuchungen mit negativen Ergebnissen und präsentierten nur wenige Wochen später Computermodelle vom Pflanzen- und Wurzelwachstum der betroffenen Steppengräser, die die Entstehung, Form, Größe und Verbreitung der Feenkreise viel besser erklären konnten (...wir berichteten).
Unter bestimmten Bedingungen bilden die Gräser demnach ganz von selbst solche Flecken-Muster. Tatsächlich fällt auf, dass die Feenkreise nur in besonders trockenen Regionen im Übergangsbereich zwischen Grasland und Wüste auftreten, wo unter den Gewächsen eine starke Konkurrenz um Wasser herrscht. Wird die Konkurrenz zu groß und die Feuchtigkeit zu knapp, kann das zur Entstehung eines kahlen Flecks mit kräftigem Grasrand ringsum führen - so auch das Ergebnis der Pflanzen- und Wurzelwachstums-Simulationen der belgischen Forscher.


Das Ergebnis ist eine Studie, die auf auf einer detaillierten Auswertung von Luftbildern, die repräsentative Gebiete mit Feenkreisen im Nordwesten Namibias zeigen, beruht.


Mit Hilfe einer detaillierten Auswertung von Luftbildern, die repräsentative Gebiete mit Feenkreisen im Nordwesten Namibias zeigen, haben die Forscher zum ersten Mal genau analysiert, wie sich die kahlen Flecken in der Landschaft verteilen: "Liegen sie einfach zufällig in der Gegend herum wie die Geldstücke, die aus einem Portemonnaie gefallen sind? Häufen sie sich in bestimmten Gebieten? Oder brauchen sie vielleicht einen bestimmten Mindestabstand zu ihren Nachbarn?"



Nahaufnahme eines Feenkreises. Nichts wächst im nahezu kreisrunden Inneren eines Feenkreises. | Copyright: Dr. Stephan Getzin/UFZ

Da sich diese Fragen mit bloßem Auge kaum entscheiden lassen, nutzten die Forscher statistische Methoden, mit denen man die Eigenheiten des jeweiligen Verteilungsmusters auf verschiedenen Skalen sichtbar machen kann.


Das Ergebnis: Die Feenkreise sind selbst über größere Gebiete erstaunlich regelmäßig und homogen verteilt. "Ein solches Muster ist in der Natur sehr ungewöhnlich.  Da müssen besonders starke Ordnungskräfte am Werk sein", so der Forscher.


Und auch das spreche wiederum gegen die populäre Termiten-Theorie. "Niemand hat bisher beobachtet, dass diese Tiere tatsächlich Löcher ins namibische Grasland fressen . geschweige denn in einem so regelmäßigen Muster. Es gibt bisher keinen einzigen Hinweis darauf, dass soziale Insekten großflächig so homogen verteilte Strukturen schaffen können", betont Stephan Getzin. "Im Gegenteil: Sämtliche Untersuchungen, die es über die Verteilung von Termiten und Ameisen in Trockengebieten gibt, berichten auf großen Skalen eher von unregelmäßigen, geklumpten Mustern." Auch die Gasaustritte aus dem Erdreich würden sich nach Ansicht der Forscher wohl kaum flächendeckend so homogen verteilen.


Was von den bisherigen Theorien also bleibe, sei jene der Konkurrenz unter den Pflanzen. Tatsächlich kann genau diese durchaus ein homogenes Muster in eine Landschaft zaubern. "Während zum Beispiel in einem jungen Wald die Pflanzen noch eng zusammenstehen, dünnt die Vegetation im Laufe der Jahrzehnte von selbst aus", erläutert die UFZ-Pressemitteilung. "Schließlich braucht jeder erwachsene Baum genügend Platz und Nährstoffe und kann daher nur mit genügend Abstand zu seinen Nachbarn richtig gedeihen. Ein ähnlicher Konkurrenz-Prozess um Ressourcen könnte auch zur Selbstorganisation des Feenkreismusters führen."


Mit ihrem Computermodell haben Stephan Getzin und seine auf solche Prozesse spezialisierten israelischen Kollegen die unterirdische Konkurrenz um Wasser und die dadurch entstehende Pflanzenverteilung simuliert – und tatsächlich tauchten auf dem Bildschirm ganz ähnliche Muster auf wie auf den realen Luftbildern aus Namibia. Und bei allen statistischen Analysen stimmten die Merkmale von simulierten und echten Feenkreisen nahezu deckungsgleich überein.


Für den UFZ-Forscher ist das ein überzeugendes Indiz dafür, dass die geheimnisvollen Flecken tatsächlich durch eine Selbstorganisation der Gräser entstanden sein könnten.


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Quelle: ufz.de
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