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Physiker zeigen Weg, um aus Licht Materie zu erzeugen

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Symbolbild: Licht (Illu.). | Copyright: grewi.de

London (England) - Britische Physiker haben einen Weg gefunden, um Materie aus Licht zu erzeugen. Nachdem vor rund 80 Jahren diese Möglichkeit erstmals angedacht wurde, galt das Prinzip zwar theoretisch als machbar, in der Praxis jedoch als nicht umsetzbar. Die nun vorgestellt Methode ist zudem nicht nur vergleichsweise einfach sondern kann schon mit bereits existierender Technologie umgesetzt werden. Das Rennen um den ersten Nachweis für die so erzeugte "Licht-Materie" erklären die Forscher damit als eröffnet.

Zum ersten Mal schlugen die Physiker Gregory Breit und John Wheeler im Jahre 1934 vor, dass es möglich sein sollte, Licht in Materie umzuwandeln, in dem man nur zwei Lichtteilchen - sog. Photonen - miteinander kollidieren lässt, um daraus ein Elektron und ein Positron entstehen zu lassen. Obwohl heutzutage Teil der sieben grundlegenden theoretischen Vorhersagen der Quantenelektrodynamik, konnte bzw. wurde der von der sog. Breit-Wheeler-Theorie beschriebene Effekt bislang noch nie im Laborexperiment bestätigt. Hauptgrund war, dass zur Durchführung derart große Photonendichten benötigt werden, wie sie unter Laborbedingungen nicht erzeugt werden konnten.


Jetzt zeigen Oliver Pike und Kollegen vom Imperial College London gemeinsam mit Forschern des Max-Planck-Institut für Kernphysik in einem Artikel im Fachjournal "Nature Photonics" (DOI: 1038/nphoton.2014.95) jedoch zum ersten Mal, wie die Breit-Wheeler-Theorie in der Praxis bewiesen und umgesetzt werden kann.


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Tatsächlich könne der hierzu notwendige "Photonen-Beschleuniger" bereits mit schon heute existierender Technologie konzipiert werden und würde einen Prozess rekonstruieren, wie er in den ersten 100 Sekunden nach dem Urknall stattfand und heute noch in Form der energiereichsten Explosionen um Universum, den sogenannten Gammstrahlenausbrüchen, Wissenschaftler vor viele Rätsel stellt.


Schaubild zu den grundlegenden Prozessen der Quantenelektrodynamik. Lediglich die Breit-Wheeler-Theorie wurde bislang noch nicht experimentell bestätigt. | Copyright: Oliver Pike, Imperial College London

Im von Pike und Kollegen vorgeschlagenen Experiment muss zunächst mittels Laserlicht ein extrem energiereicher Elektronenstrahl erzeugt werden, in dem die Elektronen mit annähernder Lichtgeschwindigkeit auf ein Stück massives Gold geschossen werden. Bei dieser Kollision entsteht laut den Forschern eine Bremsstrahlung in Form von Gammastrahlung mit einer rund eine Milliarde höheren Energie wie die von sichtbarem Licht.


In einer zweiten Phase wird ein winziger Hohlraum in einem zweiten Goldstück, ein sog. Vakuum-Holraum, mit einem Hochleistungs-Laser aufgeheizt, so dass auch darin ein von Photonen (also Lichtteilchen) angefülltes Strahlungsfeld entsteht, auf dass dann der zuvor erzeugte energiereiche Photonenstrahl ausgerichtet wird.


Laut Pike und Kollegen entstünde dann genau das, was von der Breit-Wheeler-Theorie vorhergesagt wird: Die Photonen des Elektronenstrahls und des Strahlungsfeldes kollidieren, wodurch jeweils Paare von Elektronen und Positronen entstehen, die dann mit Detektoren nachgewiesen werden können. Schon ein Bremsstrahl von 100 Millionen Photonen würde laut Pike ausreichen, um - abhängig von der Größe des Vakuum-Hohlraums - zwischen 100 und 10.000 solcher Teilchenpaare pro Versuch entstehen zu lassen.


Nachdem die theoretischen Physiker nun aufgezeigt haben, dass und wie die Breit-Wheeler-Theorie praktisch bewiesen werden kann, liege es nun an anderen, die Anleitung auch in die Tat umzusetzen: "Obwohl die Theorie auf einem einfachen Konzept beruht, war es bislang sehr schwierig, sie experimentell zu bestätigen. Es ist uns jetzt aber gelungen, die Idee eines Photonen-Beschleunigers so umzusetzen, dass das Experiment vergleichsweise einfach und mit der bereits heute vorhandenen Technologie umgesetzt werden könnte", erläutert Pike und erklärt abschließend: "Das Rennen um die Umsetzung des Experiments ist damit eröffnet."


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Quelle: imperial.ac.uk

Sagittarius A*: Super-massereiches Schwarzes Loch im Zentrum der Milchstraße könnte auch ein Wurmloch sein

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Simulation einer heißen Plasmawolke, wie sie ein Wurmloch umkreist. | Copyright/Quelle: Li, Bambi et al. / arxiv.org

Shanghai (China) - Das Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße, bildet ein vergleichsweise kleines, dafür aber unvorstellbar dichtes und massereiches Objekt: Sagittarius A*. Entdeckt 1974, gehen die meisten Astronomen und Astrophysiker bislang davon aus, dass es sich um ein super-massereiches Schwarzes Loch handeln muss. Allerdings gibt es auch noch eine dazu alternative Erklärungsmöglichkeit: Sagittarius A* könnte auch ein sogenanntes Wurmloch sein und könnte somit eine Verbindung zu einer gänzlich anderen Region im Universum oder vielleicht sogar in ein Paralleluniversum als Teil eines Multiversums darstellen.
Chinesische Astrophysiker haben nun gezeigt, wie schon bald durch zukünftige Beobachtungen festgestellt werden kann, um was für ein Objekt sich unsere Galaxie tatsächlich dreht.

Sagittarius A* ist etwa vier Millionen mal so schwer wie unsere Sonne und dennoch ist diese unvorstellbare Masse auf ein Objekt konzentriert, dessen Durchmesser - in unser Sonnensystem übertragen - gerade einmal die Umlaufbahn des innersten Planeten Merkur einnehmen würde.


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Wie Zilong Li und Cosimo Bambi von der Fudan University in Shanghai aktuell und vorab auf "ArXiv.org" berichten, haben sie berechnet, wie sich Plasma, das ein Schwarzes Loch umkreist von dem Erscheinungsbild unterscheidet, das selbiges Plasma abgeben würde, wenn es sich um ein Wurmloch drehen würde. Neben ihren Berechnungen der Unterschiede präsentieren die Forscher zugleich auch eine Simulation dieser Ansichten auf der Grundlage ihrer Erkenntnisse (s. Abb.).


Schon mit der derzeit in Planung befindlichen nächsten Generation von sogenannten Interferometrischen Teleskopen, wie das derzeit an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in der chilenischen Atacama-Wüste geplante GRAVITY-Teleskop, könnten Wissenschaftler feststellen, ob es sich bei Sagittarius A* um ein super-masserreiches Schwarzes Loch oder aber um ein Wurmloch handelt.


Tatsächlich, so erläutert der "The Physics arXiv Blog", sei die Vorstellung, dass ein Wurmloch das Zentrum unserer Galaxie bildet, gar nicht so weit hergeholt, wie sie vielleicht im ersten Moment klingen und eher an Science-Fiction erinnern mag: "Im frühen Universum könnten Quantenfluktuationen durchaus unterschiedliche Regionen des Kosmos miteinander verbunden und dabei Wurmlöcher erzeugt haben, die sich auch während der Ausdehnung des Universum bis zum heutigen Tag erhalten haben."


Zugleich würde die Existenz eines Wurmlochs im Zentrum unserer Galaxie einige Probleme der Galaxienentstehung lösen. In den vergangenen Jahren haben Astronomen beobachten und nachweisen können, dass derart massereiche Schwarze Löcher die Zentren von vielen Galaxien bilden, sodass viele Astrophysiker sogar davon ausgehen, dass solche Schwarzen Löcher notwendig sind, damit sich Galaxien wie unsere Milchstraße überhaupt erst bilden. "Wenn dies aber stimmt, so stellt sich die Frage, wie diese super-massereichen Schwarzen Löcher so schnell so massereich werden konnten", führt der ArXiv-Blog weiter aus. "Schließlich muss das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße schon rund 100 Millionen Jahre nach dem Urknall existiert haben - und das lässt ihm nicht viel Zeit derart zu wachsen."




Das Ergebnis der Simulation einer heißen Plasmawolke, wie sie ein Wurmloch (s.Abb.l.) oder aber um zwei bekannte Arten Schwarzer Löcher kreist (s. Abb. m. und r.). | Copyright/Quelle: Li, Bambi et al. / arxiv.org

Wurmlöcher hingegen sind uranfängliche Objekte, die sich schon in den ersten Momenten der Existenz des Universum gebildet haben könnten. "Wenn Wurmlöcher also tatsächlich auf diese Weise und zu dieser Zeit entstanden sind und also schon Teil des frühesten Universums waren, könnten sie durchaus die für die Entstehung der ersten Galaxien notwendige Anziehungskraft ausgeübt haben."


Beide Objekte - Schwarzes- und Wurmloch – verbergen sich jedoch hinter einem sogenannten Ereignishorizont. Dabei handelt es sich um jene Grenze, nach der nicht einmal mehr das Licht der Anziehungskraft des dahinterliegenden Objekts entkommen kann. Folglich gibt es keine direkte Möglichkeit, zu sehen, was genau sich dahinter bzw. darin verbirgt.


Die chinesischen Wissenschaftler zeigen nun jedoch, dass es durchaus sichtbare Unterschiede zwischen einem Schwarzen Loch und einem Wurmloch gibt, ist letzteres (also das Wurmloch) doch deutlich kleiner als ein Schwarzes Loch.


Aus diesem Grund haben die Forscher die Umlaufbewegung von heißem Plasma berechnet, das die jeweiligen Objekte umkreist und dabei infrarotes Licht abstrahlt, dessen Bewegungsbahn auf seinem Weg in Richtung des irdisches Betrachters ebenfalls unterschiedlich ausfalle - abhängig davon, um was für ein Zentralobjekt es sich handelt.


Aufgrund der extremen Gravitationsfelder, würde das Bild einer solchen, den Ereignishorizont des zentralen Objekts umkreisen Plasmawolke geradezu verschmiert erscheinen. Die Größenunterschiede zwischen einem Wurmloch und einen Schwarzen Loch würden jedoch zu eindeutigen Unterschieden dieses Verschmierens führen, anhand derer Astronomen auf die tatsächliche Natur des Objekts im Zentrum unserer Milchstraße schließen könnten.


Schon das derzeit in Planung befindliche Infrarot-Interferometer "GRAVITY" am Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile wird in der Lage sein, Plasmawolken im Umfeld von Sagittarius A* abzubilden und auch die nun simulierte charakteristische Signatur aufzuzeigen, anhand derer ein super-massereiches Schwarzes Loch von einem Wurmloch unterschieden werden kann.


Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass wir schon in naher Zukunft erfahren werden, ob ein Schwarzes Loch oder aber sogar ein Wurmloch das Zentrum unserer Milchstraße bildet.


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Quelle: arxiv.org, medium.com/the-physics-arxiv-blog

Museum gibt traditionelle Sasquatch-Maske an Sts'alies-Indianer zurück

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Die 1939 an das Vancouver Museum unberechtigter Weise gespendete Ritualmaske eines sogenannten Sasq'et. | Copyright: museumofvancouver.ca

Vancouver (Kanada) - Im Rahmen einer Rückgabezeremonie wurde am 12. Mai 2014 eine seit 75 Jahren verschollen geglaubte traditionelle Maske, die einen Sasquatch bzw. Bigfoot darstellen soll, an den Stamm der Sts'alie-Indianer (Chehalis) repatriiert. Für dieSts'alies ist die "Sasq'et"-Maske ein wichtiger kultureller zeremonieller Gegenstand und wurde einst bei Feierlichkeiten zu Ehren der sagenumwobenen Waldbewohner getragen.

Wie das Museum of Vancouver (MOV) in einer Pressemitteilung erklärt, wurde die Maske vor rund 75 Jahren dem Museum von dem Lehrer und Volkskundler J.W. Burns gespendet. Burns selbst verbrachte viele Jahre mit den Chehalis-Indianern im Chehalis Indian Reserve am Ufer des Harrison River, nördlich von Vancouver und ist dafür bekannt, ein besonderes Interesse an den indianischen Legenden rund um die sogenannten "Sasq'et" gehabt zu haben.

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Wahrscheinlich in Folge einer falschen Aussprache der indianischen Bezeichnung, gilt Burns noch heute als Schöpfer für die Bezeichnung "Sasquatch", was sozusagen der indianischen Bezeichnung für die allgemein auch als Bigfoot bezeichneten nordamerikanischen Waldmenschen entspricht.



Rückgabe der Sasq'et-Maske durch die Museumsdirektorin Nancy Noble an die Sts'alies-Ältesten. | Copyright: museumofvancouver.ca

Die Maske wurde demnach in den Jahren 1937 oder 1938 von Ambrose Point vom Stamme der
Sts'alies aus Holz und Bärenfell gefertigt und 1938 an dem als "Sasquatch Day" bezeichneten indianischen Festival getragen, an dem zahlreiche lokale Stämme aus Kanada und den USA mit Sportwettkämpfen, Zeremonien, Kunst und Handwerk die mysteriösen Waldbewohner ehrten.

Aufgrund der Tatsache, dass die Maske für den Stamm von großer zeremonieller und spiritueller Bedeutung war, gehen sowohl die
Sts'alies als auch das Museum heute davon aus, dass die Maske ihren Besitzer nicht freiwillig gewechselt hatte. "In Fällen, in denen die Vermutung nahe liegt, dass Artefakte illegal in den Besitz des Museums gelangt sind und von besonderer kultureller Bedeutung sind, ist für uns die Repatriierung die naheliegende Lösung und Anliegen."

Die
Sts'alies selbst berichten von einer engen spirituellen und kulturellen Verbindung ihres Stammes mit den Sasq'ets. Laut den Legenden haben Sasquatch die Fähigkeit zwischen der physischen und der spirituellen Welt zu wandeln. Eine Sichtung oder gar Nahebegegnung mit diesen Wesen wird von den Sts'alies als Geschenk und Würdigung innerhalb der Sts'alies-Gemeinschaft betrachtet.


Ein Tänzer der Sts'alies in traditionellem Sasq'et-Kostüm. | Copyright: tourismharrison.com

Nachdem die Feiern zum "Sasquatch Day" lange Zeit in Vergessenheit geraten waren, begehen die Sts'alies den Feiertag seit einigen Jahren erneut. In diesem Jahr wird dann vom 7. bis zum 8. Juni neben der erst vor einigen Jahren angefertigten neuen Maske auch die alte Maske in Harrison Hot Springs zu sehen sein.

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Quelle:
museumofvancouver.ca, tourismharrison.com

Mars-Mineral könnte von Mikroben stammen

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Forscher beim Einsammeln von Mikrobialithen. | Copyright: Bob Burne / anu.edu.au

Canberra (Australien) - Glaubten Wissenschaftler bislang, dass Ablagerungen des Tonminerals Stevensit nur unter besonders lebensfeindlichen Bedingungen und Umgebungen wie vulkanischer Lava oder in heißen alkalischen Seen entstehen kann, so haben australische Forscher nun lebende Mikroben entdeckt, die das Mineral produzieren. Die Entdeckung hat auch Konsequenzen für die Suche nach außerirdischem Leben - schließlich wurde Stevensit auch schon auf dem Mars entdeckt.

Wie das Team um Dr. Bob Burne von der ANU Research School of Earth Sciences an der University of Western Australia aktuell im Fachjournal "Geology" (DOI: 10.1130/G35484.1) berichtet, sei es zwar wahrscheinlicher, dass das Mars-Stevensit geologischen Ursprungs ist, doch zeige die Entdeckung, dass Stevensit auch im Umfeld biologischer Organismen entstehen kann. Aus diesem Grund müssten auch die Ablagerungen des Minerals auf dem Mars neu nach möglichen Verbindungen zu Lebensformen auf dem Roten Planeten untersucht werden.


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Die von den Forschern entdeckten Mikroben bilden eine Kruste aus Stevensit, die sie und ihr zerbrechliches Inneres schützt und zugleich korallenartige Strukturen, sogenannten Mikrobialithe, hinterlässt.

"Mikrobialithen sind die frühesten großflächigen Beweise für Leben auf der Erde", erläutert Burne. "Diese Strukturen zeigen uns, wie mikroskopische Organismen in der Lage sind, gemeinsam gewaltige Strukturen entstehen zu lassen, wie sie in einigen Fällen an die Ausdehnung heutiger Korallenriffe heranreichen." Der Prozess könne aber auch heute noch beobachtet werden, etwa in der Shark Bay und dem Lake Clifton in Western Austalia.


"Für gewöhnlich ging man bislang davon aus, dass Stevensit hochgradig alkaline Bedingungen benötigt, um zu entstehen - beispielsweise vulkanische Natriumseen. Die von uns nun entdeckten Stevensit-Mikrobialithen wachsen jedoch in Wasser, das sogar salzärmer ist als normales Meereswasser und einen fast schon neutralen pH-Wert aufweist", erläutert der Forscher.


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Quelle: anu.edu.au

Fruchtfliegen zeigen Anzeichen höherer Intelligenz

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Fruchtfliege im Entscheidungs-Test. | Copyright: University of Oxford

Oxford (England) - Britische Forscher haben eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Selbst Fruchtfliegen lassen sich länger Zeit je komplexer die zu treffenden Entscheidungen sind. Statt rein impulsiv oder instinktiv zu entscheiden, scheinen auch diese Insekten angesichts komplexer Situationen zunächst Informationen zusammenzutragen und dann erst zu reagieren. Derartiges Verhalten gilt eigentlich als Zeichen höherer Intelligenz, wie sie sonst nur beim Menschen, Primaten und einigen Säugetierarten beobachtet werden kann.

Wie die Forscher um Dr. Shamik DasGupta Professor Gero Miesenböck vom Centre for Neural Circuits and Behaviour an der University of Oxford aktuell im Fachjournal "Science" (DOI: 10.1126/science.1252114) berichten, wurden die Fruchtfliegen (Drosophila) in den Experimenten vor die Aufgabe gestellt, zwischen sich immer stärker angleichenden Konzentrationen eines bestimmten Geruchs zu unterscheiden.


"Die Freiheit des eigenen Handelns unabhängig von Impulsen, gilt als Merkmal für Erkenntnis oder Intelligenz", kommentiert Miesenböck das Ergebnis der Untersuchungen. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Fruchtfliegen eine überraschende mentale Fähigkeit besitzen, die zuvor noch nie erkannt wurde."


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Konkret beobachteten die Forscher, dass es zuvor auf das Vermeiden eines bestimmten Geruchs trainierten Fruchtfliegen leicht fällt, zwei sich deutlich voneinander unterscheidende Gerüche von einander schnell und nahezu fehlerfrei zu unterscheiden. Näherten sich die beiden Gerüche jedoch zusehends einander an, so benötigten sie für ihre Entscheidung deutlich länger und machten auch mehr Fehler.


In ihrer Analyse entdeckten die Forscher dann zu ihrem eigenen Erstaunen, dass mathematische Modelle, die eigentlich Mechanismen der Entscheidungsfindung beim Menschen und bei Primaten, auch das beobachtete Verhalten der Fruchtfliegen beschreiben.


Zugleich entdeckten die Wissenschaftler, dass Fliegen mit einer Mutation des sogenannten "FoxP"-Gens länger als normale Fliegen für ihre Entscheidungen benötigten, je stärker sich die Gerüche glichen. Die Aktivitäten des Gens konnten die Forscher sodann auf eine kleine Ansammlung von etwa 200 der insgesamt rund 200.000 Neuronen im Hirn von Drosophila zurückverfolgen. Diese Entdeckung impliziert für die Forscher, dass diese Neuronen aktiv werden, bevor die Fliegen ihre Entscheidung treffen: "Bevor die Fliegen ihre Entscheidung treffen, sammeln die Hirnverbindungen Informationen wie ein Eimer das Wasser", erläutert DasGupta. "Sobald diese Ansammlung ein bestimmtes Level überschreitet, wird die Entscheidung ausgelöst. Ist das FoxP-Gen beschädigt, wird der (Informations-)Fluss in diesen Eimer entweder auf ein Tröpfeln reduziert oder der Eimer selbst leckt.


Während Fruchtfliegen nur über ein FoxP-Gen verfügen, besitzen Menschen vier mit FoxP verwandte Gene. Das menschliche FoxP1 und FoxP2 wurden schon zuvor mit Sprache und kognitiver Entwicklung in Verbindung gebracht. Zugleich scheint es eine Verbindung zwischen den Genen und der Fähigkeit zum Erlernen feinmotorischer Sequenzen, wie beispielsweise dem Klavierspiel, zu geben.


"Bislang wissen wir noch nicht, warum dieses Gen in so unterschiedlichen mentalen Prozessen wie Sprache, Entscheidungsfindung und motorischem Lernen in Erscheinung tritt", kommentiert Miesenböck abschließend und spekuliert: "Ein all diesen Prozessen gemeinsames Merkmal ist, dass sie sich einhergehend mit der Zeit entwickeln. FoxP könnte also eine wichtige Rolle bei der Verbindung zwischen der Fähigkeit zeitliche Abfolgen im Hirn zu produzieren und zu verarbeiten spielen."


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Quelle: ox.ac.uk

UFO-Forscher veröffentlichen erstmals angebliche Dokumente zu "Project Aquarius"

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Titel des nun veröffentlichten "Aquarius"-Dokuments. | Quelle: siriusdisclosure.com


Washington (USA) - Sollten sie echt sein, so gehören die Dokumente über die Existenz einer streng geheimen Gruppe von 12 Mitgliedern aus US-Politik, -Militär und Wissenschaft mit der Bezeichnung "Majestic Twelve" (MJ-12, Maijic-12, MJ-XII) zu den wohl brisantesten Dokumenten der Zeitgeschichte. Schließlich behaupten sie, dass dieses unter Präsident Harry S. Truman eingerichtete Geheimkomitee Oberhand über alle US-Untersuchungen von UFOs und Außerirdischen inne hatte. Seit erstmals 1984 Mikrofilmaufnahmen dieser Dokumente an die Öffentlichkeit gerieten, streiten sich UFO-Forscher mit Skeptikern aber auch untereinander über die Frage der Authentizität dieser Dokumente und ihrer Aussagen. Teil des MJ-12-Mythos war und ist das Geheimprojekt "Aquarius", dessen Ziel es gewesen sein soll, umfassende wissenschaftliche Informationen über UFOs und ihre außerirdischen Insassen zusammenzutragen und für zukünftige Weltraumprogramme der USA zu nutzen. Während bislang nur Transkripte und Zusammenfassungen der angeblichen Aquarius-Dokumente bekannt waren, hat der US-amerikanische UFO-Forscher Dr. Steven Greer im Rahmen seines Veröffentlichungsprojekts "Sirius Disclosure" nun erstmals ein ihm erst kürzlich zugespieltes Dokument veröffentlicht, bei denen es sich angeblich um eine Aquarius-Akte handeln soll. Um eine Prüfung der Authentizität der Dokumente sind Forscher derzeit bemüht.

Laut bislang vorliegenden Informationen wurde "Project Aquarius" 1953 von Präsident Eisenhower ins Leben gerufen, soll der MJ-12-Gruppe und "Project Sign" unterstellt gewesen sein und habe sämtliche Informationen der US-Regierung zusammengetragen, die seit 1947 über "unidentifizierte Flugobjekte" (UFOs) und "identifizierte außerirdische Fluggeräte" (IACs) zusammengetragen wurden.


Bei "Project Sign" handelte es sich um das erste offizielle von US-Regierung und -Militär eingerichtete Untersuchungsprojekt als Reaktion auf das Absturzereigniss von Roswell und der Zunahme von UFO-Meldungen seit der Sichtung des Piloten Kenneth Arnold, 1947 landesweit und international für Schlagzeilen gesorgt hatten und sozusagen als Geburtsstunde des modernen UFO-Mysteriums gelten.



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Der 1949 veröffentlichte Abschlussbericht von "Project Sign" kam zu dem Schluss, dass es sich bei den UFOs um Flugkörper außerirdischer Herkunft handeln müsse - woraufhin das Team entlassen und das Projekt der Öffentlichkeit gegenüber für beendet erklärt wurde. Kurz danach setzte die US-Regierung das Folgeprojekt "Project Grudge" (dt. Groll) ein, dessen offizielles Ziel es nun jedoch war, durch geeignete Maßnahmen das Interesse an UFOs in der Öffentlichkeit unterminieren. Dies führte zu großer Empörung unter anderem unter Piloten, die UFOs gesehen und gemeldet hatten - wurden diesen doch von "Grudge" meist als inkompetent und halluzinatorisch dargestellt. "Project Grudge" wurde daraufhin eingestellt und 1951 von "Project Blue Book" gefolgt, dessen Auswertung 22 Prozent der untersuchten Fälle als "unbekannt" kategorisierte, obwohl die das Projekt leitende Air Force abschließend offiziell erklärte, dass keine der Sichtungen mit außerirdischen Fahrzeugen in Verbindung gebracht werden könne.


Während "Project Sign" also eingestellt wurde und "Grudge" die Aufgabe hatte, das UFO-Phänomen, seine Erforscher und Zeugen zu banalisieren und zu diskreditieren, soll es sich bei "Aquarius" also um das im Geheimen fortgesetzte Untersuchungsprogramm über UFOs und deren extraterrestrische Herkunft gehandelt haben, dessen Ergebnisse die USA unter anderem für das eigene Weltraumprogramm nutzen wollte.


Zu den nun veröffentlichten Dokumenten erläutert Steven Greer selbst folgendes:

"Es ist NICHT BEKANNT, ob es sich bei diesen (Dokumenten) um authentische Dokumente der US-Regierung handelt. Wir selbst haben zwar schon einige typografische und andere Fehler innerhalb des Dokuments entdeckt, doch diskreditieren diese die Dokumente nicht zwangsläufig, da solche Fehler routinemäßig vorkommen - gerade auch in Regierungsdokumenten.
Es sollte beachtet werden, dass die aus diesen Dokumenten hervorgehenden Informationen andere bekannte Indizien, Beweise und Ereignisse stützen, die als solche grundsätzlich korrekt sind.

Wir suchen jetzt Personen mit direktem Wissen über die Herkunft dieser Dokumente aus erster Hand und/oder Personen, die selbst mit "Project Aquarius" und anderen mit Codenamen bezeichnete und in den Dokumenten genannte Projekten und damit in Verbindung stehenden Operationen zu tun hatten.


Informationen und Meinungen aus zweiter Hand sind für die Einschätzung der Dokumente weniger von Bedeutung, obwohl natürlich auch diese gern geäußert und uns mitgeteilt werden können. Am hilfreichsten ist aber die Zusammenarbeit mit Informationsquellen aus erste Hand.


Die Person, die uns die (nun veröffentlichten) Dokumente zugespielt hat, verfügt selbst über zahlreiche authentische Kontakte zu geheimen Luftfahrt- und Militärprojekten in Verbindung mit UFOs und wird von uns als eine glaubwürdige und vertrauenswürdige Quelle eingestuft.


Wir veröffentlichen diese Dokumente aus Sicherheitsgründen so schnell, da wir glauben, dass es nicht klug wäre, wichtige Zeit zwischen dem Erhalt der Dokumente und ihrer Veröffentlichung versreichen zu lassen. Sollten die Dokumente authentisch sein, so sind die von potentieller historischer wie explosiver Tragweite."
- Das angebliche "Project Aquarius"-Dokument mitsamt Transkription finden Sie HIER

Das angeblich von MJ-12 erstellte Dokument selbst scheint die ersten Seiten einer Art Einführung zu "Project Aquarius" zu sein und besagt unter anderem,

...dass es 1947 zum Absturz und der darauffolgenden Bergung eines außerirdischen Raumschiffs mitsamt Besatzung durch das US-Militär nahe Roswell und zu einem weiteren Absturz 1949 gekommen sein soll.
...dass die Untersuchung des Wracks die Entzifferung der außerirdischen Bildsprache ermöglicht habe.

...das eine intensive Befragung des Außerirdischen der den Absturz von 1949 überlebt hatte, ergeben habe, dass dieser von einem Planeten aus dem rund 40 Lichtjahre entfernten System Zeta Riticuli stammt. Dieser als "EBE" (Extraterrestrial Biologiocal Entity = außerirdische biologisches Wesen) bezeichnete Außerirdische habe noch bis zum 18. Juni 1952 gelebt, sei dann aber an einer unbekannten Krankheit verstorben. Bis zu diesem Zeitpunkt habe er "wertvolle Informationen über Weltraumtechnologien, den Ursprung des Universums und exobiologische Angelegenheiten mitgeteilt"


...dass die USA 1958 ein weiteres außerirdisches Raumschiff in der Wüste von Utah geborgen haben, das zwar in exzellentem und sogar flugfähigen Zustand war, von der Besatzung jedoch offenbar verlassen wurde, da an Bord keine Insassen gefunden wurden. Auch aus der Untersuchung dieses Raumschiffs hätten US-Wissenschaftler eine Vielzahl wichtiger Erkenntnisse und Entwicklung ziehen können.


...dass die US-Regierung auf der Grundlage der Untersuchungen in der Lage gewesen sein soll, eine Kommunikation mit den Außerirdischen herzustellen.


...dass die US-Regierung zu der Einschätzung gekommen sein soll, dass die Außerirdischen und der Kontakt zu ihnen keine Gefahr darstelle und sie weder als aggressiv noch als bedrohlich eingestuft wurden.


...dass die US-Regierung zwar zu der Einschätzung gekommen sein soll, dass die außerirdischen Besucher in friedlicher und forschender Absicht kommen, dass man ihre Bewegung aber auch zukünftig sorgfältig beobachten solle, bis man sichergehen könne, dass sie weder eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA noch für die Zivilisation auf der Erde darstellen.


...dass Informationen, wie sie anhand der Befragung des EBE gewonnen wurden, nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Unter anderem habe er berichtet, dass die Außerirdischen selbst die ersten Menschen auf der Erde angesiedelt hätten. Diese Information habe jedoch nicht verifiziert werden können. Auch vor diesem Hintergrund habe man diese (und andere) Informationen nicht veröffentlicht, da man eine "religiöse Panik" befürchtete.


...das es aber ein Programm zur Veröffentlichung der so erhaltenen Informationen gegeben habe. Dieses habe zum Ziel, die Informationen Schritt für Schritt zu veröffentlichen, um so die Öffentlichkeit nach und nach vorzubereiten.


...die außerirdische Technologie der unsrigen mehrere tausend Jahre überlegen sei, dass die USA von der Erforschung dieser Technologie massiv profitiert habe und dass es wohl noch einige hundert Jahre dauern werde, bis man auf der Grundlage weiterer Untersuchungen mit dem Stand der EBE-Technolgie gleichziehen könne.


...dass das sogenannte "Project Sigma" als Teil des 1954 initiierten "Project Glemm" zum Ziel hatte, mit den die Erde besuchenden Außerirdischen in direkten Kontakt zu treten. Dieses Ziel soll 1959 in Form einer ersten einfachen Kommunikation erreicht worden sei. Am 25 April 1964 soll sich dann ein Geheimdienst-Offizier der US Air Force mit zwei Außerirdischen an einem zuvor vereinbarten Ort in der Wüste von New Mexico drei Stunden lang getroffen und ausgetauscht haben. Derartige Treffen seien über die Folgejahre hinweg auf einer Air Force Basis in New Mexico fortgesetzt worden. Seit 1972 soll dann mit "Project Snowbird" das Ziel verfolgt worden sein, die geborgenen Raumschiffe in Nevada zu fliegen.


+++GreWi-Kommentar
Da keine der jetzt veröffentlichten Seiten unfälschbare Merkmale aufweist und auch der Inhalt auf bereits bekannten Motiven der angeblich vertuschten Bergung, Untersuchungen und Analyse von außerirdischen Wracks und Insassen durch die US-Regierung basiert, dürfte es schwer werden, die Dokumente entweder als echt oder gefälscht zu identifizieren. Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass auch dieses Dokument Teil eines zukünftig umstrittenen Mythos werden, die – wie schon die MJ-12-Dokumente selbst - von den einen als Beweis gefeiert und zugleich von anderen als plumpe Fälschung abgetan werden. Lediglich die Bestätigung der Dokumente und ihres Inhalts durch die nun von Greer und Kollegen gesuchten direkten Zeitzeugen aus erster Hand könnten den Papieren mehr Glaubhaftigkeit verleihen. Vorausgesetzt, derartige Zeugen äußern sich namentlich, öffentlich und unter Eid...

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Quelle: siriusdisclosure.com

Black Shuck: Haben Archäologen reales Vorbild für britischen Höllenhund gefunden?

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Das in den Ruinen der Leiston Abbey entdeckte ungewöhnlich große Hundeskelett. | Copyright: digventures.com

Theberton (England) - Eine Meldung über den Fund ungewöhnlich großer Hundeknochen auf dem Areal der Ruinen von Leiston Abbey in der britischen Grafschaft Suffolk hat in den vergangenen Tagen zu einem großen Interesse besonders in den englischsprachigen Medien geführt - obwohl die eigentliche Entdeckung bereits einige Monate zurückliegt und aus dem vergangenen Jahr datiert. Grund für das Aufsehen war die von britischen Medien hergestellte Verbindung des Fundes mit einer lokalen Legende - der Legenden um den Höllenhund Black Shuck. Haben die Archäologen tatsächlich die Überreste des geisterhaften schwarzen Riesenhundes entdeckt, wie britische Medien dies den Forschern in den Mund legten? "Grenzwissenschaft-Aktuell" hat nachgefragt.

Die lokalen Legenden und Folklore entlang der britischen Ostküste und im Landesinnern von East Anglia beschreiben den Black Shuck meist als gewaltigen ebenso schwarzen wie geisterhaften Hund mit feurig roten Augen, wie er in ähnlicher Form aber auch als Legendenmotiv nahezu in allen anderen britischen Landesteilen und europäischen Ländern und unter unterschiedlichen Namen in Erscheinung tritt.


Flugschrift über den Black Shuck von 1577.

Doch neben den zahlreichen Legenden werden die Umtriebe des Black Shuck in einem Pamphlet von 1577 auch historisch verankert: In der Flugschrift mit dem Titel "A straunge and terrible Wunder" (Ein merkwürdiges und grausames Wunder; s. Abb.l.) beschrieb Reverend Abraham Fleming die Ereignisse vom 4. August des gleichen Jahres, als der Höllenhund an den Kirchen von Bungay und Blythburgh in Suffolk erschien und einhergehend mit einem Donnerschlag durch die Tore der Holy Trinity Church brach, auf seinem Weg durch das Gotteshaus einen Mann und einen Jungen tötete und schlussendlich den Einsturz des Kirchturms durch das Kirchendach verursacht haben soll. Bis heute sollen Schmauchspuren an der nördlichen Kirchenpforte an dieses Ereignis erinnern.


Der aktuelle Fund des Grabes eines auffallend großen Hundes auf dem Areal der nur acht Meilen von Blythburgh entfernten einstigen Abtei von Leiston sorgt nun für Spekulationen darüber, ob die Knochen tatsächlich einem realen Vorbild für Legenden um die damaligen Vorgänge zugeschrieben werden können.


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Gegenüber "grenzwissenschaft-aktuell.de" erläutert der Grabungsleiter Brendon Wilkins des privaten Archäologie-Unternehmens "Digventures", dass es sich bei den Mutmaßungen der Journalisten - vornehmlich der britischen "Daily Mail" - um voreilige Spekulationen handele:


"Tatsächlich sind die Knochen des Hundeskeletts, die wir im vergangenen Jahr innerhalb der Ruinen gefunden haben, wirklich auffallend groß. Wir vermuten, dass der Hund in etwa die Größe einer Dänischen Dogge erreicht hatte. Ganz sicher aber nicht die des blutrünstigen Höllenhundes der lokalen Legende. (Anm. d. GreWi-Red.: Dieser soll die Größe eines Pferdes erreicht haben.)


Die Geschichte nahm ihren Weg über einen lokalen Newsletter, der die Verbindung zu Black Shuck selbst eher humorvoll herstellte und eher einen Spaß zwischen uns Archäologen vor Ort zitierte, bis hin zur Daily-Mail-Meldung.


Die Wirklichkeit sieht derzeit aber so aus, dass wir noch in einer frühen Phase einer Beurteilung des Knochenfundes sind. So steht beispielsweise eine vollständige metrische Analyse der Knochengröße noch aus, anhand derer wir Rückschlüsse über die tatsächliche Größe des Hundes ziehen und im Weiteren dann auch genau sagen können, um welche Rasse es sich genau handelt. Bislang wissen wir nur, dass er in etwa so groß gewesen sein muss, wie ein großer Wolf oder eine Dänische Dogge.



Luftbild der Ruinen von Leiston Abbey. | Copyright: digventures.com

Auch warten wir derzeit noch auf die Ergebnisse der Radikarbondatierung (C14) der Knochen selbst, die uns eine deutlichere Vorstellung davon geben kann, wann dieser Hund hier begraben wurde. Derzeit sind wir uns nur sicher, dass er nach der Auflösung der Kloster 1536 innerhalb eines damals schon teilweise zerstörten klösterlichen Gebäudes beigesetzt wurde. Der Fundort wurde während der Tudor und Georgianischen Perioden als Farm genutzt. Allerdings gibt es keine anderen Funde, die uns dabei behilflich sein könnten, die Knochen exakt zu datieren. Anhand der Schichtenkunde glauben wir aber, dass der Fund aus dieser Periode stammt.


Ob der Hund, zu dem diese Knochen gehören, tatsächlich der die reale Vorlage für die lokalen Legenden aus dem 16. Jahrhundert war bzw. sein könnte, können wir derzeit einfach noch nicht sagen."


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"Hexengrab" in Italien belegt grausames Ritual 28. September 2011

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Quelle: digventures.com

Studie zeigt, wie das dumpfe Bauchgefühl Ängste beeinflusst

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Symbolbild: Angst. | Copyright: Public Domain

Zürich (Schweiz) - Das dumpfe Gefühl in der Magengegend angesichts einer bedrohlichen Situation ist eine weit verbreitete Volksweisheit. Schweizer Wissenschaftler haben nun im Experiment mit Ratten erstmals nachgewiesen, dass dieses "Bauchgefühl" maßgeblich das Angstverhalten beeinflusst.

Ein unbeleuchtetes, einsames Parkhaus bei Nacht, Schritte in der Dunkelheit. Das Herz schlägt schneller, der Magen zieht sich zusammen. Bedrohliche Situationen spüren wir oft im Bauch. Diesem sprichwörtlichen "Bauchgefühl" sind Wissenschaftler der ETH Zürich auf den Grund gegangen, nachdem lange alleinig das Gehirn als Zentrum unserer Emotionen galt.


Wie die Forscher um den ETH-Professor Wolfgang Langhans und Urs Meyer aktuell in der Fachzeitschrift " Journal of Neuroscience" (DOI: 10.1523/JNEUROSCI.0252-14.2014) berichten, kontrolliere nicht nur das Gehirn die Vorgänge in der Bauchhöhle, sondern der Bauch sendet auch Signale zurück ans Gehirn. Im Zentrum des "Zwiegesprächs zwischen Gehirn und Bauchraum", so erläutern die Wissenschaftler, stehe der Vagusnerv, der Signale in beiden Richtungen, vom Gehirn an die inneren Organe (über sogenannte afferente Nervenstränge) und umgekehrt vom Bauch ans Gehirn (über afferente Stränge), übermittelt.


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Indem die Forscher besagte afferente Nervenstränge bei den Versuchstieren kappten, konnte das Gehirn bei den Versuchstieren zwar weiter Prozesse im Bauchraum steuern, erhielt aber keine Nachrichten mehr von dort.


In den darauffolgenden Verhaltensstudien stellten die Forschenden dann fest, dass die Ratten weniger Scheu vor offenen Flächen und hellem Licht zeigten als Kontrolltiere mit intaktem Vagusnerv. "Das angeborene Angstverhalten scheint deutlich durch Signale vom Bauch ans Gehirn beeinflusst zu werden", erläutert Meyer.


Gänzlich furchtlos machte der Verlust des Bauchgefühls die Ratten aber nicht: Denn die Situation bei erlerntem Angstverhalten sah anders aus. "In einem Konditionierungsexperiment lernten die Ratten, einen neutralen akustischen Reiz - einen Ton - mit einer unangenehmen Erfahrung zu verbinden", erläutert die Pressemitteilung der ETH. "Dabei schien der Bauch-Gehirn-Signalweg keine Rolle zu spielen, und die Versuchstiere lernten ebenso wie die Kontrolltiere, den Ton mit negativen Folgen zu assoziieren. Stellten die Forschenden jedoch von einem negativen auf einen neutralen Reiz um, brauchten die Ratten ohne 'Bauchgefühl' deutlich länger, den Ton mit der neuen, nun neutralen Situation zu assoziieren." Das passe auch zu den Ergebnissen einer von anderen Forschern kürzlich veröffentlichten Studie, wonach die Stimulation des Vagusnervs das Umlernen fördere.


Diese Erkenntnisse sind auch für die Psychiatrie von Interesse, da etwa beim Post-Traumatischen Stresssyndrom (PTSD) ebenfalls neutrale Reize mit durch Extremerfahrungen ausgelöster Angst verknüpft werden. "Die Stimulation des Vagusnervs könnte Patienten mit PTSD dabei helfen, die auslösenden Reize wieder mit etwas Neutralem zu assoziieren. Ärzte wenden die Vagusnervstimulation bereits bei Epilepsie und in Einzelfällen bei Depressionen an", hoffen die Forscher.


"Weniger angeborene Scheu, aber längeres Festhalten an erlernter Angst – das klingt vielleicht widersprüchlich", räumt Meyer ein. Angeborene und erlernte Angst seien aber zwei unterschiedliche Verhaltensdomänen, bei denen verschiedene Signalsysteme im Gehirn angesprochen werden. So fanden die Forschenden bei genauerer Untersuchung der Rattengehirne auch, dass der Verlust der Signale vom Bauchraum die Produktion von bestimmten Signalstoffen im Gehirn, sogenannten Neurotransmittern, veränderte.


"Wir konnten zum ersten Mal zeigen, dass das gezielte Unterbrechen des Signalwegs vom Bauch ins Gehirn komplexe Verhaltensmuster verändert. Bisher wurden diese Verhaltensmuster immer allein dem Gehirn zugeschrieben", sagt Meyer. Die Studie zeige nun deutlich, dass der Bauch beim Angstverhalten ebenfalls mitrede. Was der Bauch sage, also was genau signalisiert werde, sei allerdings noch nicht klar. Die Forschenden hoffen jedoch, in zukünftigen Studien die Rolle des Vagusnervs und der Zwiesprache zwischen Gehirn und Körper weiter aufzuklären.


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Quelle: ethz.ch

Forscher steuern Flugzeuge alleine mit Gedanken

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Mittels EEG-Haube versucht sich ein Testpilot am hirngesteuerten Fliegen im Flugsimulator. | Copyright: A. Heddergott/TU München

München (Deutschland) - Münchner Wissenschaftlern ist es gelungen zu zeigen, dass Piloten zukünftig alleine durch gedachte Kommandos ihr Flugzeug steuern können - und dies mit erstaunlicher Genauigkeit. Die Forscher betonen zugleich jedoch, dass mit der Methode keine Gedanken "gelesen" werden können.

"Der Pilot trägt eine weiße Haube auf dem Kopf, die mit zahlreichen Kabeln verbunden ist. Er schaut konzentriert auf die Landebahn vor sich. Plötzlich bewegt sich der Steuerknüppel wie von Geisterhand. Das Flugzeug fliegt eine Kurve und dann gerade auf die Landebahn zu. Immer wieder wird die Position des Flugzeuges korrigiert, bis die Räder sanft auf den Boden aufkommen. Während des gesamten Landemanövers hat der Pilot weder Pedale noch Hebel bedient." So beschreibt die Pressemitteilung die erfolgreichen Versuche am Flugsimulator des Lehrstuhls für Flugsystemdynamik an der Technischen Universität München (TUM).


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Die Wissenschaftler um Professor Florian Holzapfel erforschen im Rahmen des von der EU geförderten Projekts "Brainflight" (Hirnflug), Möglichkeiten des hirngesteuerten Fliegens. "Eine langfristige Vision des Projektes ist es, mehr Menschen den Zugang zum Fliegen zu eröffnen", erklärt Luft- und Raumfahrtingenieur Tim Fricke, der das Projekt an der TUM leitet. "Durch die Hirnsteuerung könnte das Fliegen an sich einfacher werden. Dies würde die Arbeitsbelastung von Piloten verringern und damit die Sicherheit erhöhen. Die Piloten hätten außerdem mehr Bewegungsfreiheit, um andere manuelle Aufgaben im Cockpit zu übernehmen."

Mit den erfolgreichen simulierten Testflügen ist den Forschern nun ein erster Durchbruch gelungen, konnten sie doch zeigen, dass hirngesteuertes Fliegen möglich ist - und zwar mit überraschender Präzision.


Insgesamt sieben Versuchspersonen mit unterschiedlichen fliegerischen Vorkenntnissen hatten an den Tests teilgenommen. Ein Teilnehmer hatte sogar noch gar keine praktische Erfahrung im Cockpit gemacht. Dennoch, die Genauigkeit, mit der die Versuchspersonen allein durch gedachte Kommandos den Kurs halten konnten, hätte teilweise auch den Anforderungen einer Flugschein-Prüfung genügt, berichten die Wissenschaftler: "Einer der Probanden konnte acht von zehn vorgegebenen Kursen mit einer Abweichung von nur 10 Grad folgen", erläutert Fricke. Auch der Landeanflug bei schlechter Sicht gelang einigen Probanden gut. "Ein Versuchspilot setzte sogar nur wenige Meter neben der Mittellinie auf."


Damit Mensch und Maschine miteinander kommunizieren können, werden die Gehirnströme der Piloten mithilfe von Elektroenzephalografie-Elektroden (EEG) gemessen, die mit einer Haube verbunden sind. Ein Algorithmus, der an der TU Berlin entwickelt wurde, ermöglicht es dem Programm dann, die elektrischen Potentiale zu entschlüsseln und in einen Steuerungsbefehl umzuwandeln. In der Hirn-Computer-Schnittstelle können nur ganz klar definierte elektrische Impulse des Gehirns erkannt werden, die zur Steuerung nötig sind. "Es handelt sich hier um reine Signalverarbeitung", betont Fricke. Es können also keine Gedanken "gelesen“ werden.


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Affen steuern erstmals zwei virtuelle Arme mit Gedankenkraft 11. November 2013

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Quelle: tum.de

Türöffner zu verborgenem Wissen? Wissenschaftler belegen Ouija-Brett-Effekt

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Symbolbild: Ouija-Brett. | Copyright: Sarah Mae Worden, innerintelproject.org


Vancouver (Kanada) - Seit mehr als 100 Jahren gehört das sogenannte Ouija-Brett zu einem der beliebtesten Hilfsmitteln des Spiritismus. Ähnlich wie beim Gläserrücken, dient hier jedoch ein Zeigerbrett zur Auflage der Finger der Beteiligten und zur Anzeige der ersehnten "Botschaften aus dem Jenseits". Während Skeptiker erwartungsgemäß die Funktion des Ouija-Bretts als Kommunikationsmedium mit Geistwesen bestreiten und - wie beim Pendeln - auf nicht kontrollier- oder gar abstellbare minimale Eigenbewegung des menschlichen motorischen Systems als Erklärung für die Bewegungen des "Schiffchens" verweisen (Ideomotorik), haben US-Forscher in Experimenten nun belegt, dass der Effekt doch deutlich über diese Erklärung hinausgehen kann.

Allerdings glaubt auch das Team um den Psychologen und Projektleiter Dr. Ronald Rensink, Dr. Helene Gauchou und Docky Duncan vom Visual Cognition Lab an der psychologischen Fakultät der University of British Columbia weniger an Botschaften aus dem Jenseits oder anderen Dimensionen, als daran, dass das Ouija-Brett mittels der ideomotorischen Funktionsweise eine Art "Fenster zu einem tief in unserem Innern verborgenen Wissen" sein könnte, das mit Hilfe dieses "Werkzeugs" auf- bzw. abgerufen werden kann.


"Ouijas könnten deshalb funktionieren, weil wir mit ihnen auf ein inneres Intelligenzsystem in unserem Unterbewusstsein zugreifen können und das dort vorhandene Wissen in sinnvolle Bewegungen umsetzten können", erläutern die Forscher auf der Internetseite des "Inner Intel Project".


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Auch ihre erstmals im Juni 2012 im Fachjournal "Consciousness and Cognition" (DOI: 10.1016/j.concog.2012.01.016) veröffentlichten Experimente basierend auf der Erklärungstheorie der ideomotorischen Bewegungen für den Ouija-Effekt, um herauszufinden, ob dieser tatsächlich von unserem Unterbewusstsein gesteuert wird. "Sollte dies der Fall sein, so hätten wir im Ouija-Spiel eine großartige Möglichkeit gefunden, das Unterbewusstsein zu studieren und ihm unter kontrollierten wissenschaftlichen Bedingungen direkte Fragen zu stellen."


Hierzu versicherten sie die teilnehmenden Probanden zunächst des Umstandes, dass diese das Ouija-Spiel gemeinsam mit einer anderen Person "spielen" würden. "Diese Annahme ist notwendig, um den ideomotorischen Effekt auszulösen, da der Spieler der Überzeugung ist, sein Mitspieler würde das Zeigerbrett bewegen."


Nachdem dem jeweiligen Probanden die Augen verbunden worden waren, hörte sein vermeintlicher Mitspieler jedoch auf zu spielen, wodurch nun der Proband alleine das Ouija-Brett bewegte und - ohne dies zu wissen - auf diese Weise alleine das Zeigerbrett des Ouija führte.



Ouija-Experiment des Inner Intel Project. | Copyright: Sarah Mae Worden, innerintelproject.org

"Die Illusion eines zweiten Mitspielers war offenbar stark genug, um dem Probanden in der Annahme zu belassen, dass jemand anderes das Brett bewegen und somit zunächst eine Reihe allgemeiner Fragen mit "Ja" oder "Nein" beantwortete", erläutern die Forscher.


"Wir haben herausgefunden, dass die Probanden auf diese Weise mehr Fragen richtig beantworten konnten als im normalen Zustand. Die Trefferquote der Antworten bewegte sich von den bei Ja-Nein-Antworten zu erwarteten 50 Prozent im Normalzustand auf bis zu 65 Prozent, wenn die selben Personen diese Antworten durch das Ouija-Spiel generierten. Diese Quote liegt deutlich über dem Zufall."


Auf der Grundlage dieser Versuche postulierten die Wissenschaftler, einen bislang noch unbekannten Mechanismus des Unterbewusstseins als Grundlage für den im Labor aufgezeigten Effekt. "Der entdeckte Effekt beinhaltete eine wahre Datenbank an Informationen, die unserem wachen Bewusstsein in der Regel nicht zugänglich ist, die wir aber dennoch stets mit uns tragen. Ganz gleich, was wir über uns selbst glauben, unser Unterbewusstsein ist schlauer als unser Bewusster Geist. Wie sich zeigt, sind wir also alle viel schlauer als wir dies glauben."



Klicken Sie auf die Bildmitte, um das Video zu starten

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Quelle: innerintelproject.org

Kepler-186f: Keine SETI-Signale aus Richtung von potentiell zweiter Erde

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Künstlerische Darstellung des Exoplaneten "Kepler-186f", der seinen Stern innerhalb dessen lebensfreundlicher Zone umkreist (Illu.). | Copyright: NASA Ames/SETI Institute/JPL-Caltech

Mountain View (USA) - Erst im vergangenen April sorgten US-Astronomen durch die erstmalige Entdeckung eines nahezu erdgroßen Planeten, der seinen Stern innerhalb dessen sogenannten habitablen Zone umkreist, international für Aufsehen und erneute Diskussion darüber, ob damit nun eine sogenannte "zweite Erde" gefunden sei (...wir berichteten). Wie jetzt bekannt wurde, suchten SETI-Astronomen noch während die Entdeckung noch verifiziert wurde und der Fachartikel noch in der Begutachtungsphase steckte, nach intelligenten Signalen aus Richtung Kepler-186f.

Wie der Direktor des "Center for SETI Research", Garry Harp in einem aktuellen Bericht auf der Internetseite des SETI Institutes berichtet, nutzen die SETI-Forscher den Umstand, dass eine der Entdeckerinnen des Planeten, Elisa Quintana zugleich auch Hauptuntersucherin am SETI Institue ist, um schon nach potentiellen SETI-Signalen von Kepler-186f zu suchen, noch bevor die Außenstehende überhaupt etwas von der Existenz dieses Planeten wusste.


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"Während der spannenden Wochen, in denen der Artikel noch in der Peer-Review (Expertenbegutachtung) des 'Science'-Magazines steckte, richteten wir die Allen Telescope Array (ATA) in Richtung von Kepler-186f aus und lauschten hier nach Zeichen einer Technologie, die innerhalb der Radiosignale im Frequenzbereich von 1 bis 9 GHz eingebettet waren", so Harp. Insgesamt wurden der Scan-Durchläufe mit einer Empfindlichkeit von etwa 100 Jy je 1 Hz durchgeführt. "Jeden Tag haben wir die Signalberichte abgewartet, aber es gab keine Beweise für ein außerirdische Signale", erinnert sich der Astronom.



Ansicht einiger Antennenschüsseln der Allen Telscope Array. | Copyright: SETI Institute

Es sei jedoch wichtig zu erklären, dass alleine die Tatsache, dass besagte SETI-Suche noch zu keinen Ergebnissen geführt habe, nicht zwangsläufig bedeute, dass es auf Kepler-186f kein intelligentes Leben gibt. "Sollte es intelligentes Leben auf Kepler-186f geben, so könnten sie beispielsweise Signale aussenden, die einfach zu schwach sind, als dass wir diese orten könnten. Oder sie senden vielleicht Signale im sichtbar optischen Bereich oder auch einfach nur keine Signale in Richtung Erde. Zukünftige Untersuchungen sollten uns zeigen, ob wir vielleicht etwas übersehen haben", so Harp abschließend.


WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA

Weltraumteleskop Kepler entdeckt erstmals erdgroßen Planeten in lebensfreundlicher Zone um fernen Stern 18. April 2014
SETI: Erste VLBI-Suche findet keine außerirdischen Radiosignale aus dem "Gliese 581"-System 31. Mai 2013
SETI-Astronomen präsentieren erste Daten der Suche nach intelligenten Signalen aus Richtung der von Kepler entdeckten Exoplaneten 9. Januar 2012
US-Militär finanziert Suche nach intelligenten Signalen von Kepler-22b 8. Dezember 2011
SETI@home entdeckte 4,2 Milliarden potentiell interessante Signale 14. September 2011

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Quelle: seti.org

Kornkreise 2014: Neue Formationen in England, den Niederlanden und Italien

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Saarbrücken (Deutschland) - Die Kornkreis-Saison 2014 kommt langsam in Fahrt. Seit unserer letzten Meldung über die neusten Kornkreise wurden neue Formationen in England, den Niederlanden und Italien entdeckt.

Kornkreisformation nahe Marsciano. | Copyright: Giacomo Gargagli, marsciano7.it

Schon am 17. Mai 2014 wurde in einem Getreidefeld nahe Marsciano in der italienischen Provinz Perugia in der Region Umbrien eine blumenförmige Formation entdeckt.

Grafische Rekonstruktion, basierend auf den vorhandenen Aufnahmen vom Boden. | Copyright: grewi.de

Die neue Formation ist nicht die erste ihrer Art in dieser Gegend. Schon 2005 wurde hier ein Kornkreismuster gefunden. Seither wird auch hier über den Ursprung der Zeichen im Feld diskutiert. Während die einen an ein echtes Phänomen glauben, sehen andere lokale Fälscher als naheliegende Erklärung und wiederum andere sehen in dem Blumenmuster, das schließlich während des Höhepunkts des Europa-Wahlkampf entstand, einen Werbegag einer italienischen Partei, deren Symbol eine ähnliche Blumenform darstellt...


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Am 20. Mai 2014, wurde dann in einem Grasfeld nahe Roosendal in der niederländischen Provinz Noord-Brabant eine neue, diesmal kreuzförmige, Formation entdeckt. Erneut fand sich das Muster in Folge einer "Vision" des niederländischen Mediums Robbert v.d. Broeke. Robbert selbst berichtet seit seiner Jugend von derartigen Visionen und steht zugleich seither aufgrund zahlreicher bizarrer Phänomene, die sich in seinem Umfeld ereignen und auf ihn zu konzentrieren scheinen, in der Diskussion zwischen Forschern und Kritik durch Skeptiker.



Luftbild der Kreuz-Formation von Roosendaal. | Copyright/Quelle: Yvonne, robbertvandenbroeke.nl

Die Formation selbst besteht aus einem Kreuz, dessen 1,8 bis 2 Meter breite Balken jeweils von 6,5 bis 6,8 Meter durchmessenden Kreisen abgeschlossen werden. Die Gesamtlänge der Formation beträgt 31 Meter. Der Feldbesitzer hat erklärt, keine weiteren Besucher in seinem Feld zu dulden und das Feld sowieso schon sehr bald zu mähen.



Detailansichten der Formation nahe Roosendaal. | Copyright/Quelle: Roy Boschman, robbertvandenbroeke.nl

- Einen ausführlicheren Bericht mit weiteren Bildern finden Sie HIER


Die neuste Formation wurde am 26. Mai 2014 von einer Anwohnerin beim Spaziergang entlang eines Feldes junger Gerste nahe Pedworth in der englischen Grafschaft Worcestershire entdeckt.



Luftbild der Formation nahe Pedworth in Worcestershire, entdeckt am 26. Mai 2014. | Copyright: cropcircleconnector.com

Während das Luftbild zeigt eine 8-gliedrige schildartige Anordnung verschiedener Kreissegmente und Kreise, die auf insgesamt vier konzentrisch um einen Zentralkreis angeordneten Ringen platziert wurden zeigt, liegen bislang noch keine Informationen über die Qualitäten am Boden vor.


Zum Thema



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Quellen: cropcircleconnector.com, robbertvandenbroeke.nl, kornkreise-forschung.de

Vulkan ließ einst lebensfreundliche Umweltbedingungen auf dem Mars entstehen

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Charakteristische Geländeformen belegen einstige Gletscher an den Flanken des Mars-Vulkans Arsia Mons. | Copyright: NASA/Goddard Space Flight Center/Arizona State University/Brown University

Providence (USA) - Eruptionen des Vulkans Arsia Mons könnten vor rund 210 Millionen Jahren die jüngste lebensfreundliche Region auf dem Mars entstehen gelassen haben. Die Studienergebnisse von US-Geologen zeigen, dass die Ausbrüche des Vulkans durch das Aufschmelzen einer darüber gelegenen massiven Gletscherschicht große Mengen an flüssigem Wasser freigesetzt hätten – "und wo Wasser ist, da besteht auch die Möglichkeit einstigen Lebens", so die Forscher. Noch heute könnten sich Reste des Gletschereises erhalten haben.

Aus dem von der vulkanischen Hitze aufgeschmolzenen Eis hätten gewaltige Seen im Gletscher entstehen können, berichten die Forscher um Kat Scanlon und James Head von der Brown University aktuell im Fachjournal "Icarus" (DOI: 10.1016/j.icarus.2014.04.024) und berechneten zugleich, wie viel flüssiges Wasser aus dem Prozess hervorgegangen sein und wie lange dieses Wasser in flüssiger Form existiert haben könnte.


Arsia Mons ist etwas doppelt so groß wie der Mount Everest, damit der drittgrößte Vulkan auf dem Mars und einer der höchsten Berge im gesamten Sonnensystem.


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Die neue Analyse der Geländeformen rund um Arsia Mons zeigt, dass sich Eruptionen entlang der nordwestlichen Flanke des Vulkans vor rund 210 Millionen Jahren und damit zur selben Zeit ereignet hatten, als die Region auch von einem gewaltigen Gletscher bedeckt war.


"Die Hitze dieser Eruptionen hätte große Mengen von Eis geschmolzen, wodurch große Geltschersee in Form von sogenannten Wassertaschen im Innern des Gletschers entstanden wären", berichten die Forscher. "Diese Gletscherseen auf Arsia Mons könnten mehrere hundert Kubikkilometer Schmelzwasser beinhaltet haben. "Auf diese Weise könnten große flüssige Wassermassen also auch noch in (nach geologischen Maßstäben) jüngerer Vergangenheit auf dem Mars existiert haben", so Scanlon.


Tatsächlich wären diese lebensfreundlichen Gletscherseen mit einem Alter von nur 210 Millionen Jahren deutlich jünger als etwa die vom NASA-Marsrover "Curiosity" im Innern des Gale-Kraters entdeckten, einst lebensfreundlichen Regionen mit einem Alter von rund 2,5 Milliarden Jahren.


Der Umstand, dass die einstigen gewaltigen Geltscherseen um Arsia Mons derart jung sind, machen die Region zu einem besonders interessanten Ziel für zukünftige Missionen auf der Suche nach einstigem Leben auf dem Roten Planeten. "Sollten Zeichen von vergangenem Leben überhaupt einmal an diesen Orten gefunden werden, so wäre Arsia Mons der Ort der Wahl", so Scanlon.


Alleine zwei der berechneten Gletscherseen hätten jeweils rund 40 Kubikkilometer Wasser beinhalten können, ein anderer bis zu 20. Dadurch, dass die Seen von der dicken Eisschicht des Gletschers bedeckt gewesen wären, hätte sich das Wasser auch über einen vergleichsweise langen Zeitraum von bis zu mehreren tausend Jahren halten können. "Das könnte lange genug gewesen sein, damit diese Seen dann auch von Mikroben bevölkert worden sein könnten – vorausgesetzt, dass es diese Lebensformen damals auf dem Mars überhaupt bzw. immer noch gab."


"Es besteht sogar die Möglichkeit, dass Teile dieses einstigen Geltschereises, in Kratern und unter der Oberfläche verborgen, noch heute auf dem Mars vorhanden sind", kommentiert Head. "Das ist aus wissenschaftlicher Sicht natürlich von besonderem Interesse, weil sich darin (Anm.d.GreWi-Red.: neben potentiellen Mikroben?) auch Informationen über die Marsatmosphäre vor vielen Millionen Jahren erhalten haben könnten. Zugleich könnten sie auch als Wasserquelle für zukünftig bemannte Missionen dienen."


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Quelle: brown.edu

Beinahe-Kollision zwischen Passagiermaschine und UFO nahe Perth

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Künstlerische Interpretation des Vorfalls (Illu.). | Copyright: grewi.de

Perth (Australien) - Am 19. März 2014 kam es in der Nähe des Perth Airport zu einem Beinahezusammenstoß einer zivilen Passiermaschine und einem bis heute unbekannten Flugobjekt. Dies geht aus einem aktuell vom Australischen Amt für Verkehrssicherheit (Australian Transport Safety Bureau, ATSB) veröffentlichten Bericht hervor. Die Behörde stuft den Vorfall als "ernsten Zwischenfall" ein.

Der Sicherheitsbericht "AO-2014-052" stuft den Vorfall als "ernsten Zwischenfall" ein und erläutert folgende Situation:

"Am 19. März 2014, gegen 09:13 Uhr Western Standard Time (WST), befand sich eine De Haviland DHC-8 (s.Abb.) mit der Registrierung "VH-XFX" aus Kambalda in Western Australia kommend, im Anflug auf den Perth Airport.
Etwa 23 Kilometer nord-nordöstlich von Perth, auf rund 3.800 Fuß (1160 Meter) über dem mittleren Meeresspiegel, sichtete die Crew ein helles blitzendes Licht direkt vor dem Flugzeug. Dieses Licht schien direkten Kurs auf das Flugzeug zu nehmen und die Crew bemerkte, dass das Licht ein unbekanntes Objekt war - möglicherweise eine unbemannte Flugdrohne (unmanned aerial vehicle, UAV). Der Pilot flog umgehend ein Ausweichmanöver Richtung Westen, um eine Kollision mit dem Objekt zu verhindern. Das Objekt passierte sodann etwa 20 Meter horizontal und 100 Fuß (33 Meter) vertikal an der Maschine vorbei.

Der Pilot berichtete, dass das Objekt von zylindrischer Form und grauer Farbe gewesen sei und sich auf etwa 3.700 Fuß in kontrolliertem Luftraum bewegt habe. Die Crew erhielt zu keinem Zeitpunkt einen Warnhinweis durch das "Traffic Collision Avoidance System" (TCAS). Bei dem Luftraum unterhalb von 3.500 Fuß handelte es sich um militärisch beschränkten Luftraum.


Das ATSB wurde von den Australischen Verteidigungskräften (Australian Defence Force) darüber informiert, dass man keine UAVs betreibe und auch von keinen UAV-Operationen während der fraglichen Zeit und innerhalb der fraglichen Gegend Kenntnis habe.


Das ATSB konnte keine der Details des Objekts bestätigen, noch einen UAV-Betreiber zur fraglichen Zeit in der fraglichen Gegend identifizieren. UAVs stehen in zunehmendem Maße auch Privatpersonen zur Freizeitgestaltung zur Verfügung und solche Einsätze außerhalb der gesetzlichen Regelungen könnten ein bedeutendes Risiko für die Luftfahrtsicherheit darstellen."
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Zu derartigen Beinahe-Zusammenstößen mit unbekannten und selbst nach eingehender Untersuchung unidentifizierten Flugobjekten (UFOs) kam es in der Vergangen schon des Öfteren. Zuletzt wurde ein Untersuchungsbericht der für die britische Flugsicherheit zuständigen Behörde "UK Airprox Board" (UKAB) bekannt, der ausführlich die Sichtung eines UFOs durch den Piloten einer A320 im Juli 2013 Kilometer vom Londoner Flughafen Heathrow entfernt schilderte. Das unidentifizierte Flugobjekt kam dabei der Maschine derart nahe, dass auch der Kapitän der A320 mit einem unmittelbaren Zusammenstoß rechnete und sich in Richtung seines Copiloten wegduckte (...wir berichteten, s. Links).


Auch direkte Zusammenstöße mit unbekannten Flugobjekten wurden in jüngster Vergangenheit dokumentiert. Zuletzt anhand eines massiven Schadens an der Front einer Air-China-Boing im Juni 2013 (...wir berichteten, s. Links).


- Den Originalberichte des ATSB finden Sie HIER


WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA

A320-Pilot meldet Beinahe-Kollision mit UFO nahe London-Heathrow 27. Dezember 2013
Chinesischer Passagierjet kollidiert auf 8.000 Meter Flughöhe mit unbekanntem Objekt 11. Juni 2013
Airbus-Crew meldete Beinahe-Kollision mit einem UFO 4. Mai 2013
Polizei-Helikopter begegnet UFO über Birmingham 24. November 2008
Unbekanntes Objekt trifft Boeing 757 auf 5500 Metern Flughöhe 9. Juli 2008
Rumänien: Verteidigungsministerium bestätigt UFO-Unfall 10. Juni 2008
Rumänischer MiG-Jet von "UFO" beschädigt 15. November 2007

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Quelle: atsb.gov.au

Komplexes Leben auf 100 Millionen Planeten alleine in unserer Milchstraße möglich

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Symbolbild: Leben auf fernen Planeten (Illu.). | Copyright: PHR@UPR Arecibo, NASA, Richard Wheeler@Zephyris

El Paso (USA) - Ein Prozent aller Planeten in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, könnten komplexe Lebensformen hervorgebracht haben. Das sind immerhin 100 Millionen Welten. Zu dieser neuen Bewertung kommt eine neue Studie von Astronomen und Astrobiologen, die auf harten Daten statt wie bislang auch hypothetischen Vermutungen basiert.

Wie Louis Orwin von der University of Texas, Alberto Fairén von der Cornell University, Abel Méndez vom Planetary Habitability Laboratory an der University of Puerto Rico in Arecibo und Dirk Schulze-Makuch von der Washington State University aktuell im Fachjournal "Challenges in Astrobiology" (DOI: 10.3390/challe5010159) berichten, stellt ihre Studie die erste auf objektiven Daten basierende quantitative Einschätzung der Anzahl jener Planeten in unserer Galaxie dar, die Leben oberhalb des mikrobiellen Stadium hervorgebracht haben könnten.


"Zunächst haben wir die stets wachsende Liste der mehr als 1.000 bereits bekannten Exoplaneten untersucht", erläutert Schulze-Makuch. "Hierzu haben wir eine Formel verwendet, die die Planetendichte, Temperatur, deren Trägermaterial (flüssig, fest oder gasförmig), Chemie, Abstand vom Zentralgestirn und das Alter des Planeten berücksichtigt. Anhand dieser Daten haben wir einen "Biological Complexity Index" (BCI) erstellt. Dieser weist den Planeten ein Wert von 0 bis 1.0 zu, der wiederum den Grad jener vorhandenen Merkmale angibt, von denen man ausgeht, dass sie für unterschiedliche mehrzellige Lebensformen notwendig sind."


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Diese BCI-Berechnungen ergaben, dass 1 bis 2 Prozent der bekannten Exoplaneten einen BCI-Wert von mehr als jenem des Jupitermondes Europa erreichen, der immerhin einen unter eine dicken Eisschicht verborgenen und zugleich potentiell lebensfreundlichen globalen Ozean besitzt.


Überträgt man diesen Wert wiederum auf die geschätzte Anzahl von rund 10 Milliarden Sternen innerhalb der Milchstraße und geht zudem davon aus, dass jeder dieser Sterne mindestens einen Planeten besitzt, so kommt man auf eine Zahl von rund 100 Millionen Planeten, auf denen es komplexes Leben geben könnte. "Einige Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass die Anzahl noch bis zu 10 mal höher sein könnte", so Schulze-Makuch.


Zugleich unterstreicht der Astrobiologe aber auch, dass die Studie nicht von sich behauptet, einen Beweis für tatsächlich existierendes komplexes Leben auf besagt vielen Planeten darzustellen. Der errechnete Wert gebe lediglich die Anzahl der Planeten an, auf denen die hierzu notwendigen Bedingungen existieren könnten.


Zudem sei "komplexes Leben" nicht gleich mit "intelligentem Leben" gleichzusetzen – noch nicht einmal mit tier-ähnlichem Leben. "Komplexes Leben bedeutet zunächst einfach nur, Organismen, die größer und komplexer sind als Mikroben. Solche Organismen könnten in einer Vielzahl von Formen existieren und würden wahrscheinlich stabile Nahrungsnetze bilden, wie wir sie auch in Ökosystemen auf der Erde finden", erläutert Schulze-Makuch.


Dennoch handele es sich um die erste Studie, die auf beobachtbaren Daten tatsächlich existierender planetarer Körper jenseits unseres Sonnensystem beruhe und nicht alleine auf - wenn auch vielleicht begründeten – hypothetischen Vermutungen über das Vorkommen von Leben auf anderen Planeten.


Trotz der großen Anzahl jener Planeten, die anhand der Studie also komplexes Leben hervorgebracht haben bzw. beherbergen könnten, sei unsere Milchstraße zugleich jedoch derart ausgedehnt, dass die 100 Millionen Planeten mit möglichst hohen BCI-Werten erwartungsgemäß aber auch sehr weit voneinander entfernt sein dürften.


"Eines der unserem Sonnensystem am nächsten gelegen Systeme ist als 'Gliese 581' bekannt (...wir berichteten)", fügt der Astrobiologe hinzu. "Hier gibt es gleich zwei Planeten, die möglicherweise die Fähigkeit besitzen, komplexere Biosphären zu besitzen. Doch auch dieses System ist immerhin noch 20 Lichtjahre von uns entfernt. Die meisten Planeten mit einem hohen BCI sind noch weiter entfernt."


Sollte die Studie richtig liegen, so sind die besagten rund 100 Millionen Planeten etwa gleichmäßig voneinander entfernt und befinden sich durchschnittlich in einem Abstand von etwa 24 Lichtjahren zueinander. Jene Planeten, die dann auch noch tatsächlich intelligentes Leben hervorgebracht haben, wären also erwartungsgemäß nochmals weiter voneinander entfernt.


"Auf der einen Seite erscheint es also höchst unwahrscheinlich, dass wir alleine sind", so Schulze-Makuch abschließend. "Auf der anderen Seite scheint es aber sehr wahrscheinlich, dass wir von anderen ähnlich komplexen Lebensformen so weit entfernt sind, dass ein Treffen mit diesen Aliens in absehbarer Zukunft eher unwahrscheinlich ist."


WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
SETI: Erste VLBI-Suche findet keine außerirdischen Radiosignale aus dem "Gliese 581"-System 31. Mai 2013

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Quellen: airspacemag.com, mdpi.com

Gesellschaft für Anomalistik stellt zwei Studien online

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Die beiden nun zum freien Download veröffentlichten Titel. | Copyright/Quelle: anomalistik.de

Freiburg (Deutschland) - In der Gesellschaft für Anomalistik (GfA) beschäftigen sich rund 130 Mitglieder mit natur- und sozialwissenschaftlich orientierten Studien zu wissenschaftlichen Anomalien, außergewöhnlichen menschlichen Erfahrungen und Parawissenschaften.

Zwei dieser Studien wurden jetzt im Volltext online zugänglich gemacht. Sie sind Bestandteil der "Schriftenreihe der Gesellschaft für Anomalistik" und können auf der Webseite der Schriftenreihe als PDF heruntergeladen werden.


Der erste Band behandelt das Thema "Lebenslauf und astrologische Konstellationen". In der Untersuchung von Autorin Ulrike Voltmer, die auf eine Befragung von 400 Testpersonen zurückgeht, wird die sog. Transitlehre der Astrologie überprüft. Sie kommt zu Ergebnissen, die zumindest vordergründig Annahmen der Astrologie zu bestätigen scheinen. Aber auch andere Erklärungsmöglichkeiten für die gefundenen Effekte werden diskutiert.


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Auf der Seite der GfA-Schriftenreihe ist außerdem ein Artikel aus der Zeitschrift für Anomalistik, dem Periodikum der GfA verfügbar, der Rezensionen zum Band "Lebenslauf und astrologische Konstellationen" enthält.


Während der zweite Band der Schriftenreihe bisher noch nicht erschienen ist, behandelt Band 3, "Phantome - Wunder - Sensationen" das Übernatürliche als Thema der Presseberichterstattung.


Der umfassenden Studie von Autor Gerhard Mayer liegt die Auswertung von 2635 Presseartikeln zugrunde, die in den letzten 50 Jahren in den Medien "Spiegel", "Bild" und "Bild am Sonntag" zu Themen wie Spuk, UFOs, Astrologie, Sekten, Wahrsagen, Esoterik, Wunderheilungen etc. erschienen sind. Welche - oft unzutreffenden - Stereotype prägen die Berichterstattung der Presse zu diesen Phänomenen? Hat ein Journalismus jenseits von oberflächlichem Spott und naiver Sensationsgier in diesem Bereich überhaupt Chancen?


- Link zur Seite der Schriftenreihe: http://www.anomalistik.de/schriftenreihe/allgemein/schriftenreihe-der-gesellschaft-fuer-anomalistik.html


- Direktlinks zu den PDFs: Band 1: http://www.anomalistik.de/images/stories/pdf/schriften/schriftenreihe_gfa_band_1.pdf


- Rezensionen zu Band 1: http://www.anomalistik.de/images/stories/pdf/zfa/zfa2004_123_212_voltmer_komm.pdf


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Quelle: anomalistik.de

Erfolgreiche Teleportation: Wissenschaftler beamen Information

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Symbolbild: Teleportation (Illu.). | Copyright: grewi.de

Delft (Niederlande) - Zwar liegt das "Beamen" von Gegenständen oder sogar Menschen noch in weiter Zukunft, doch der Transport von Daten von einem Ort an einen anderen ohne, dass diese den wirklichen Raum durchqueren müssen, ist nun niederländischen Wissenschaftlern gelungen. Entgegen der bisherigen Einschätzung vieler Wissenschaftler, dass das Beamen von Objekten den Gesetzen der Physik widerspreche, glauben die niederländischen Forscher zudem auch, dass in ferner Zukunft auch Menschen auf diese Weise von einem Ort zum anderen transportiert werden könnten.

Wie das Team um Prof. Ronald Hanson von der Technischen Universiteit Delft aktuell im Fachjournal "Science" (DOI: 10.1126/science.1253512) berichtet, ist ihnen das tatsächliche Beamen von Information mit Hilfe der Quantenmechanik gelungen.


Konkret gelang es den Forschern, Informationen, die Informationen eines Quanten-Bit, dem Quanten-Gegenstück zu einem herkömmlichen Bit, über eine Entfernung von drei Metern punktgenau und mit einer Präzision von 100 Prozent to teleportieren.


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Diese Leistung, so die Forscher, sei ein wichtiger Schritt hin zu Quanten-Netzwerken zur Kommunikation zwischen zukünftigen ultraschnellen Computern - dem sogenannten Quanten-Internet. Diese Netzwerke sollen zukünftig Aufgaben und Probleme lösen, die selbst unsere heutigen Super-Computer überlasten. Zudem könnte ein Quanten-Internet vollkommen sichere Datenübertragungen erlauben.

In ihren Experimenten machten sich die niederländischen Forscher das Phänomen der sogenannten Quantenverschränkung zu Nutze: "Diese Verschränkung ist eine der wirklich merkwürdigsten und zugleich faszinierendsten Konsequenzen der Gesetze der Quanten-Physik", erläutert Hanson. "Werden zwei Teilchen miteinander verschränkt, so verschmelzen ihre Identität zu einer einzigen. Ihr gemeinsamer Zustand ist dann zwar genau definiert aber ihre vormalige eigenständige Identität ist nicht mehr vorhanden. Die verschränkten Teilchen verhalten sich von nun an und absolut simultan wie ein einziges - selbst wenn sie örtlich weit voneinander getrennt werden. In unseren Tests betrug diese Distanz zwar gerade einmal drei Meter, doch in der Theorie könnten sich beiden Teilchen auch an den entgegengesetzten Enden des Universums befinden und dennoch miteinander verschränkt sein. Einstein selbst traute seinen eigenen Vorhersagen dieser Verschränkung selbst so wenig, dass er von einer 'spukhaften Fernwirkung' sprach. Doch seither haben zahlreiche Experimente genau diese Wirkung der Verschränkung demonstriert."


Während es zuvor anderen Wissenschaftlern bereits gelungen war, beispielsweise Photonen (Lichtteilchen) miteinander zu verschränken und so mehr als 140 Kilometer weit (...wir berichteten) oder Informationen über eine Distanz von nur wenigen Millimetern innerhalb eines Quanten-Chips zu teleportieren (...wir berichteten), gelang es den Niederländen nun erstmals Informationen zwischen zwei sogenannten "Qubits" von einem auf einen anderen Quantenchip to "beamen".


"Das einzigartige an unserer Methode ist zudem, dass die Teleportation mit 100-prozentiger Garantie funktioniert", so Hanson. "Die Information wird immer ihr Ziel erreichen. Darüber hinaus hat unsere Methode das Potential, 100 Prozent präzise zu wirken."


Jetzt arbeiten die Forscher daran, ihre bislang erfolgreichen Experimenten im kommenden Sommer zu wiederholen und dabei die Information über eine Distanz von 1.3000 Metern auf über den gesamten Universitätscampus verteilt platzierten Chips zu beamen. Sollte dies gelingen, würde dieses experimentelle Resultat die Kriterien für den sogenannten "Loophole-free Bell Test" erfüllen, der als ultimativer Widerlegung Einsteins einstiger Ablehnung der Verschränkung und zugleich sozusagen als Heiliger Gral der Quantenmechanik betrachtet wird.


Zudem erklärte Hansons gegenüber dem britischen "The Telegraph" zuversichtlich: "Was wir teleportieren ist der Zustand eines Teilchens. (...) Wenn man glaubt, dass wir nicht mehr als eine Ansammlung von Atomen sind, dann sollte es im Prinzip möglich sein, sich von einem Ort an den anderen zu teleportieren."


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Quelle: tudelft.nl, telegraph.co.uk

Neue Planetenklasse: Astronomen entdecken eigentlich für unmöglich gehaltene Mega-Erde

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Künstlerische Darstellung der sogenannten Mega-Erde "Kepler-10c". | Copyright: David A. Aguilar (CfA)

Cambridge (USA) - Astronomen des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) haben die Entdeckung einer neuen Klasse von Planeten bekanntgegeben, die es nach bisherigen Vorstellungen über die Planetenentstehung eigentlich gar nicht geben sollte. Es handelt sich um einen Felsplaneten mit der 17fachen Masse der Erde. Bisherige Theorien gingen eigentlich davon aus, dass derartige Welten gar nicht entstehen können, da eine derart große Planetenmasse beim Anwachsen zugleich auch Wasserstoffgas anziehen und so zu einem jupiterartigen Gasriesen werden würde. Der nun entdeckte Planet ist jedoch fest und deutlich größer als die bislang entdeckten "Super-Erden" (Felsplaneten von der bis zu 10-15fachen Erdmasse). Es handelt sich demnach also um eine "Mega-Erde".

"Wir waren selbst erstaunt als wir merkten, was wir das entdeckt haben" kommentiert Xavier Dumusque die Entdeckung. "Das ist der Godzilla aller erdartigen Planeten", fügt Dimitar Sasselov von der "Harvard Origins of Life Initiative" hinzu. "Doch im Gegensatz zum Filmmonster hat Kepler-10c positive Implikationen für das Leben."


Wie die Forscher auf dem Jahrestreffen der American Astronomical Society (AAS) berichten, umkreist die Mega-Erde den 560 Lichtjahre von der Erde entfernten, im Sternbild Draco (Drache) gelegenen sonnenähnlichen Stern "Kepler-10" einmal alle 45 Tage. In dem System um Kepler-10 finden sich noch drei weitere Planeten. Hierbei handelt es sich um sogenannte "Lava-Welten" mit dreifacher Erdmasse und einem unglaublich schnellen Umlauf alle 20 Stunden.


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Während erste Untersuchungen des Planeten mit dem NASA-Weltraumteleskop "Kepler" zeigten, dass "Kepler-10c" einen Durchmesser von rund 28.968 Kilometern hat und damit 2,3 mal so groß ist wie die Erde, zeigten Folgebeobachtungen mit dem HARPS-Instrument des Telescopio Nazionale Galileo (TNG) auf den Kanarischen Inseln, dass er etwa 17 mal so schwer ist wie die Erde - deutlich schwerer als zunächst angenommen. Somit konnte es sich also nicht um einen - wie zuvor noch vermutet - gasförmigen sogenannten Mini-Neptun handeln. Stattdessen muss der Planet eine sehr dichte Zusammensetzung aus Gestein und anderen Feststoffen besitzen.


"Kepler-10c ist so schwer, dass er wahrscheinlich immer noch seine ursprüngliche Atmosphäre besitzt. Vorausgesetzt natürlich, dass er überhaupt je eine Atmosphäre hatte", erläutert Dumusque. "Der Planet muss sich genau so gebildet haben, wie wir ihn heute noch sehen können."


Tatsächlich tun sich bisherige Theorien zur Planetenentstehung jedoch schwer damit, die Bildung derart großer Felsplaneten überhaupt zu erklären. Dennoch belegen weitere neue Beobachtungen, dass es sich bei "Kepler-10c" nicht um den einzigen seiner Art handelt, wie der CfA-Astronom Lars A. Buchhave ebenfalls auf dem AAS-Treffen unterstreicht. Buchave fand eine Übereinstimmung zwischen der Umlaufzeit eines Planeten und jener Größe, ab der ein Planet von einem felsigen zu einem gasförmigen Zustand übergeht. Diese lege nahe, dass weitere Mega-Erde entdeckt werden, sobald Planetensucher auch nach Planeten mit längeren Umlaufperioden Ausschau halten.


Die Entdeckung, dass es sich bei Kepler-10c um eine Mega-Erde handelt, habe zudem grundlegende Auswirkungen auf die Geschichte des Universums und die Möglichkeit von Leben, so die Forscher. Schließlich ist das Kepler-10-System schon rund 11 Milliarden Jahre alt. Es entstand also weniger als drei Milliarden Jahre nach dem Urknall.


Während das frühe Universum erst nur Wasserstoff und Helium enthielt, mussten schwerere Elemente wie Silizium und Eisen, aus denen Felsplaneten bestehen erst durch die erste Generation von Sternen erzeugt werden. Erst als diese Sterne selbst explodierten, verteilten sie die grundlegenden Zutaten für Felsplaneten im Raum, wo sie wiederum Teil nachfolgender Generationen von Sternen und Planeten wurden.


Dieser Prozess sollte eigentlich mehrere Milliarden Jahre benötigt haben. "Kepler-10c" zeigt nun aber, dass das Universum auch schon zu Zeiten in der Lage war, derart gewaltige Felsbrocken entstehen zu lassen, als die dafür notwendigen schweren Elemente noch eher selten waren.


"Die Entdeckung von 'Kepler-10c' zeigt uns, dass Felsplaneten schon sehr viel früher entstanden sein konnten als bislang gedacht. Und wenn Felsplaneten entstehen konnten, so könnte auch Leben entstanden sein", so Sasselov.


Die Forschungsergebnisse legen also nahe, dass Astronomen alte Sterne bei der Suche nach erdähnlichen Planeten nicht voreilig ausschließen sollten. "Und wenn alte Sterne Felsplaneten beherbergen können, dann haben wir auch eine höhere Chance, potentiell lebensfreundliche Planeten in unserer direkten kosmischen Nachbarschaft zu entdecken."


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Quelle: cfa.harvard.edu

SPHERE - Neue Exoplaneten-Kamera liefert erste Bilder

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Während der Beobachtungen zum ersten Licht wurde die bisher beste Aufnahme des Staubrings um den nahen Stern "HR 4796A" angefertigt. Diese zeigt nicht nur den Ring in außergewöhnlicher Klarheit, sondern illustriert auch wie gut SPHERE das Leuchten des hellen Sterns in der Mitte des Bilds unterdrücken kann. | Copyright: ESO/J.-L. Beuzit et al./SPHERE Consortium

Grenoble (Frankreich) - Das Instrument SPHERE (kurz für "Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet Research", wörtlich etwa "spektropolarimetrische Erforschung von Exoplaneten im Hochkontrastbereich"), da am "Very Large Telescope" (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) am Paranal-Observatorium in Chile angebracht wurde, führt derzeit seine ersten Beobachtungen durch. Schon die ersten Aufnahmen begeistern Astronomen und geben ein Vorgeschmack auf zukünftig spannende Entdeckungen.

"Das leistungsstarke neue Instrument zur Suche nach und der Erforschung von Exoplaneten nutzt eine Kombination aus mehreren fortschrittlichen Techniken", erläutert die ESO-Pressemitteilung. "Es bietet eine vielfach bessere Leistung als bereits existierende Instrumente und hat bereits während der allerersten Beobachtungstage eindrucksvolle Aufnahmen von Staubscheiben um nahe Sterne und anderer Zielobjekte geliefert."


Entwickelt und gebaut wurde SPHERE von einem Konsortium aus europäischen Instituten unter der Leitung des Institut de Planétologie et d'Astrophysique de Grenoble in Frankreich in Zusammenarbeit mit der ESO, darunter auch das Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg. Von dem neuen Instrument erwartet man, dass es die Erforschung von Exoplaneten und zirkumstellaren Scheiben revolutionieren wird.


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SPHERE vereint mehrere fortschrittliche Methoden, um den bislang höchstmöglichen Kontrast bei der direkten Beobachtung von Planeten außerhalb unseres Sonnensystem zu erzielen - weit über die Werte hinaus, die man mit dem Vorgängerinstrument "NACO" erreichen konnte, das einst die erste direkte Aufnahme eines Exoplanetenüberhaupt lieferte.

Das primäre Ziel von SPHERE ist es, große Gasriesen auf Umlaufbahnen um nahegelegene Sterne durch direkte Abbildung zu entdecken und zu charakterisieren. Dies ist eine äußerst schwierige Aufgabe, da sich solche Planeten zum einen am Himmel sehr nah an ihrem Mutterstern befinden und zum anderen auch noch sehr viel lichtschwächer sind. "In einer normalen Aufnahme überstrahlt das Sternenlicht das schwache Leuchten des Planeten selbst unter den besten Bedingungen", erläutern die Forscher um Jean-Luc Beuzit. "Der ganze Entwurf von SPHERE ist daher darauf ausgelegt, den höchstmöglichen Kontrast in einer winzigen Himmelsregion in unmittelbarer Umgebung eines blendend hellen Sterns zu erreichen."

Die erste der drei neuen Methoden, die bei SPHERE ausgenutzt wurden, ist extreme adaptive Optik zur Korrektur von Effekten der Erdatmosphäre, so dass die Aufnahmen schärfer sind und der Kontrast des Exoplaneten erhöht wird. Außerdem wird ein Koronograf verwendet, um das Sternlicht zu blockieren und den Kontrast nochmals zu steigern. Schließlich kommt eine Methode namens differentielle Bildgebung zum Einsatz, die die Unterschiede zwischen dem Sternlicht und dem Licht des Planeten in Bezug auf Farbe und Polarisation ausnutzt. Diese subtilen Unterschiede können sogar die Existenz eines zur Zeit unsichtbaren Exoplaneten aufdecken.



Zu den ersten Aufnahmen mit SPHERE gehört auch diese Abbildung diese Infrarotaufnahme vom größten Saturnmond Titan. Deutlich wir hier, wie effektiv das System für adaptive Optik beim Sichtbarmachen von Details auf dieser winzigen "Planetenscheibe" ist. Titan wurde auch als Zielobjekt für den Test von SPHEREs polarimetrischen Fähigkeiten genutzt, die für Erforschung von einigen Exoplaneten entscheidend sein werden. | Copyright: ESO/J.-L. Beuzit et al./SPHERE Consortium

Markus Feldt vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg und Ko-Projektleiter von SPHERE ist begeistert: "Bei einem derart komplizierten Zusammenspiel verschiedener Techniken müssen instrumentelle Artefakte mit höchster Sorgfalt herauskalibriert werden. Es ist umwerfend zu sehen, dass unser doch recht komplexer Satz an Hard- und Softwarewerkzeugen gleich beim ersten Versuch nahezu fehlerfrei funktioniert hat!"


Nach weiteren ausführlichen Tests und wissenschaftlichen Prüfbeobachtungen wird SPHERE später im Jahr der astronomischen Gemeinschaft zugänglich sein.

"Das ist nur der Anfang. SPHERE ist ein einzigartig leistungsfähiges Werkzeug und wird in den folgenden Jahren zweifellos viele aufregende Überraschungen liefern”, zeigt sich Beuzit schon heute überzeugt.

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Quelle: ESO.org

Potentiell lebensfreundlicher Planet in direkter kosmischer Nachbarschaft zur Erde entdeckt

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Künstlerische Darstellung der beiden den nur 13 Lichtjahr von der Erde entfernten Kapteyns Stern umkreisenden Planeten (Illu.). | Copyright: Guillem Anglada-Escudé/ qmul.ac.uk

New York (USA) - Ein internationales Astronomenteam hat zwei neue Exoplaneten entdeckt, die einen Stern umkreisen der gerade einmal 13 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt ist. Einer der beiden Planeten könnte sogar warm genug sein, damit auf seiner Oberfläche flüssiges Wasser und damit die Grundlage für Leben zumindest nach irdischem Vorbild existieren könnte. Darüber hinaus ist das System mehr als doppelt so alt wie unser Sonnensystem. Grund genug für die Astronomen, um über weit entwickeltes Leben auf zumindest einem der Planeten zu spekulieren.

Wie das Team um Astronomen der Carnegie Institution aktuell im Fachjournal "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" berichten, handelt es sich um den sogenannten "Kapteyns Stern". Der zweitschnellste Stern am Nachthimmel gehört zu den sogenannten Halosternen, eine Sterngruppe die unsere Galaxie auf einer stark elliptischen Bahn umkreist. Mit nur einem Drittel der Masse im Vergleich zu unserer Sonne gehört Kapteyns Stern zu den sogenannten Roten Zwergen und kann selbst mit Amateurteleskopen im Sternbild Maler (Pictor) beobachtet werden.


Die aktuelle Entdeckung zweier Planeten um Kapteyns Stern, die Planeten "Kapteyn b" und "Kapteyn c", gelang den Astronomen mit Hilfe des HARPS-Spektrometers am La Silla Observatorium der Europäischen Südsternwarte (ESO), dem Planet Finding Spectrometer am Magellan/Las Campanas Observatory in Chile und dem HIRES spectrometer des Keck Observatory auf Hawaii, die kleinste periodische Veränderungen der Eigenbewegung des Sterns als Folge der Anwesenheit von Planeten zur Suche nach Exoplaneten nutzen.


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"Die Entdeckung von Planeten um Kapteyns Stern hat uns selbst überrascht", erläutern die Forscher. "Nachdem aber schon frühere Daten einige Unregelmäßigkeiten in der Bewegung des Sterns aufgezeigt hatten, suchten wir gezielt nach kurzperiodisch umlaufenden Planeten, als die neuen Signale laut und deutlich auftauchten", erläutert Dr. Guillem Anglada-Escude, ehemals an der Carnegie, heute an Queen Mary University of London tätig.


Während es sich bei "Kapteyn c" um eine dichte aber für flüssiges Wasser zu frostige Super-Erde handelt, könnte es auf "Kapteyn b" durchaus Wasser in flüssiger Form und damit die Grundlage des uns bekannten Leben geben. Für eine Umrundung seines Stern benötigt dieser Planet mit der etwa fünffachen Erdmasse rund 48 Tage.


Bislang wissen die Astronomen jedoch erst sehr wenig über die sonstigen Eigenschaften der beiden Planeten. Lediglich ihre ungefähre Masse, die Umlaufperioden und ihre Entfernungen zu ihrem Zentralgestirn sind bekannt. Doch schon mit der sich derzeit noch in der Entwicklung befindlichen nächsten Generation von Hochleistungsteleskopen hoffen die Astronomen schon mittelfristig genauere Informationen auch über die atmosphärische Zusammensetzung der beiden Planeten gewinnen zu können.


"Die Entdeckung eines stabilen Planetensystems mit zumindest einem potentiell lebensfreundlichen Planeten, der einen der uns am nächsten gelegen Sterne umkreist, ist wirklich atemberaubend", zeigt sich Pamela Arriagada der Entdeckung durch ihr Team fasziniert. "Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass nahezu alle Sterne auch Planeten besitzen und dass potentiell lebensfreundliche Welten in unserer Galaxie so häufig sind, wie die sprichwörtlichen Sandkörner am Strand."


Mit nur 13 Lichtjahren Entfernung ist Kapteyn Sterns der 25. Von unserem Sonnensystem nächstgelegen Sternen. Was die Entdeckung darüber hinaus aber auch so besonders macht ist die Geschichte des Sterns selbst: Astronomen gehen davon aus, dass Kapteyns Stern in einer Zwerggalaxie geboren wurde, die vor langer Zeit mit der Milchstraße verschmolz wurde. "Diese Form des galaktischen Kannibalismus hat den Stern auf einen neue Bahn verschlagen, wodurch er zu einem Teil der Milchstraße wurde", erläutern die Forscher. "Der Kern der einstigen Zwerggalaxie ist die eigenartige Sternengruppe Omega Centauri, die in 16.000 Lichtjahren Entfernung tausende von etwa gleich alten Sonnen beinhaltet und lange Zeit als Kugelsternhaufen galt."


Dies würde aber bedeuten, dass Kapteyns Stern als einstiger Teil dieser Gruppe schon 11,5 Milliarden Jahre alt, damit etwa zweieinhalb mal so alt ist wie unsere Erde und nur rund 2 Milliarden Jahre jünger wäre als das Universum selbst.


"Angesichts eines solch hohen Alters kann man nun natürlich prächtig darüber spekulieren, welche Formen des Lebens sich auf diesen Planeten über einen derart langen Zeitraum entwickelt haben könnten", kommentiert Anglada-Escude anschließend.


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Quelle: carnegiescience.edu
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