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Kornkreise 2014: Augenzeugen beobachten Kornkreisentstehung in den Niederlanden

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Erste Hochstativaufnahme des neuen Kornkreises nahe Standaarbruiten, entdeckt in der Nacht vom 3. Auf den 4. Juni 2014. | Copyright: Roy Boschman, robbertvandenbroeke.nl

Standaarbruiten (Niederlande) - Schon seit vielen Jahren steht der Niederländer Robbert van den Broeke ebenso im Zentrum einer ganzen Reihe von teils bizarren Phänomenen wie im Verdacht von Skeptikern, selbst in betrügerischer Weise für diese Erscheinungen verantwortlich zu sein. Neben merkwürdigen und seither vielfach diskutierten Fotoanomalien, es vornehmlich das Auftauchen von Kornkreisen, von dem der Niederländer behauptet, es unmittelbar zuvor erspüren und in einigen Fällen sogar mit eigenen Augen beobachtet haben zu können. Obwohl ihm erwartungsgemäß auch und gerade diesbezüglich von skeptischer Seite starke Zweifel entgegengebracht werden, kommt es immer wieder vor, dass Robbert bei diesen Sichtungen nicht alleine ist. So auch im neusten Fall, in dem ein Kornkreis nur wenige Meter von Robbert und einem weiteren Zeugen entstanden sein soll.


Weitere Detailansichten des Kornkreises von Standaarbruiten. | Copyright: Roy Boschman, robbertvandenbroeke.nl

Nancy Talbott, die den Fall Robbert van den Broeke schon seit Jahren intensiv verfolgt, selbst mehrfach vor Ort und gemeinsam mit andere Forschern und Wissenschaftlern untersucht und ausführlich dokumentiert, hat die aktuellen Ereignisse im Interview mit Robbert wie folgt zusammengefasst:

"Es ist mittlerweile das fünfte Mal, dass neben Robbert weitere Zeugen anwesend waren als einer der vielen Kornkreise, die er schon in der Entstehung beobachtet haben will, entstand. Roy Boschman, ein langjähriger Freund Robberts, der ihn schon seit Jahren als Fotograf auf der Suche nach den 'vorhergesehenen' Kornkreisen begleitet und keine Mühen scheut, auch noch mitten in der Nacht loszufahren, um neue Kornkreise fotografisch zu dokumentieren (und so ein umfangreiches Archiv mit Aufnahmen noch unberührter Kornkreise in Gras, Getreide und Raps erstellt hat), wurde nun selbst und zum ersten Mal einer dieser Zeugen.
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Robbert selbst war gegen Mitternacht vom 3. auf den 4. Juni 2014 auf dem Nachhauseweg von einer Verabredung, als ihm wieder einmal das ihm mittlerweile wohlbekannte 'drängende Gefühl'überkam, wie es schon seit vielen Jahren immer wieder die Entstehung neuer Kornkreise anzukündigen scheint. Zugleich bekam er die 'Information', dass dieser neuen Kornkreis in einem Feld im nahegelegenen Standaarbruiten liegen würde. Gemeinsam mit Roy fuhr er dann in eben diese Richtung. Zuvor hatte es in besagtem Feld noch nie eine Kornkreisformation gegeben, nun jedoch 'sah' Robbert in einer Art Vision, dass es sich um fünf größer werdende Kreise handelt, deren größter Kreis zusätzlich von einem dünnen Ring umgeben ist.


Als sie sich dem Feld näherten, sahen Robbert und Roy mit eigenen Augen eine glühende Lichtkugel unmittelbar über das Getreide zischen, die das gesamte Feld kurz erhellte. Roy hielt das Auto an und die beiden Männer stiegen aus. Da sie zu diesem Zeitpunkten aber noch keine Kreise im Feld erkennen konnten, entschieden sie sich, entlang der begehbaren Traktorspuren das Feld in Richtung der zuvor gesichteten Lichterscheinung zu betreten.


Plötzlich hielt Robbert inne und erklärte, er spüre eine Art 'starkes elektrisches Feld' einige Meter voraus und ein 'starkes Kribbeln am ganzen Körper'. Auch Roy hatte eine ähnliche Empfindung, als beide Männer plötzlich ein 'sehr lautes elektrostatisches Summen'überall um sie herum hörten.


Für Robbert war klar, dass dies der von ihm 'vorhergesehene' Ort sein musste. Im selben Moment sahen beide Männer eine weitere hellleuchtend glühende und etwa fußballgroße Lichtkugel unmittelbar über dem Getreide über das Feld blitzen und dabei erneut die ganze Gegend erleuchten. Das summende Geräusch schien nun nur wenige Meter von den Männern voraus aus dem Feld selbst zu kommen und noch im selben Augenblick 'begannen sich die fünf Kreise innerhalb nur weniger Sekunden zu öffnen'.



Grafische Rekonstruktion der nächtlichen Situation

Die fünf Kreise bildeten sich buchstäblich entlang eines Halbbogens um die beiden Männer herum. Als sich die beiden Männer den Kreisen näherten, konnten beide immer noch das als 'elektrostatisch' beschriebene Geräusch wahrnehmen und Robbert sah kleine Lichtblitze zwischen den einzelnen Halmen."

Grafische Rekonstruktion der Formation. | Copyright: Roy Boschman, robbertvandenbroeke.nl

Die Formation selbst besteht aus einem großen Kreis von 14 Metern Durchmesser. Dieser ist von einem 20 Zentimeter schmalen konzentrischen Ring von 16.6 Metern Durchmesser umgeben. Die folgenden, kleiner werdenden Kreise haben Durchmesser von 9,9; 8; 4,4 und 3,4 Metern. In allen Kreisen liegt der noch junge Weizen gegen den Uhrzeigersinn nieder. Die Kreiszentren des größten und des 8m-Kreises weisen zudem ein Büschel weiterhin aufrecht stehendes Getreide auf.


Bislang ist nicht bekannt, ob der Bauer der Öffentlichkeit Zutritt zum Feld erlaubt, weswegen bis auf Weiteres darum gebeten wird, das Feld nicht ohne eine solche Erlaubnis zu betreten.


- Eine Ausführliche Dokumentation der teils bizarren Phänomene rund um Robbert van den Broeke finden Sie HIER


- Weitere Aufnahmen und Informationen zum aktuellen und früheren Kornkreisen mit Bezug zu Robbert finden Sie HIER


Bücher zum Thema


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Quelle: robbertvandenbroeke.nl, bltresearch.com, kornkreise-forschung.de

Neue Studie belegt Impakt-Hypothese: Mond entstand durch Planetenkollision

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Künstlerische Darstellung des Aufpralls eines etwa marsgroßen planetaren Körpers mit der jungen Erde, aus dem heraus - so die derzeit gängige Theorie - der Mond entstanden ist (Illu.). | Copyright: NASA/JPL/Caltech

Göttingen (Deutschland) - In einer neuen Studie über die Entstehung des Erdmondes haben Wissenschaftler erstmals einen Unterschied im Verhältnis der Sauerstoffisotope zwischen Erde und Mond nachgewiesen. Damit bestätigten sie die Hypothese, nach der der Mond aus einer Kollision der frühen Erde mit einem anderen Planeten entstand.


Wie Wissenschaftler der Universitäten Göttingen, Köln und Münster aktuell im Fachjournal "Science" (DOI. 10.1126/science.1251117) berichten, bestätigen ihre Ergebnisse die Vorstellung, nach der vor rund 4,5 Milliarden Jahren die noch junge Erde mit einem etwa marsgroßen planetenartigen Objekt namens Theia zusammenstieß (...wir berichteten, s. Links).



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Im Isotopenlabor am Geowissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen untersuchten die Forscher hierzu Gesteinsproben, die Astronauten der NASA zwischen 1969 und 1972 vom Mond mitgebracht hatten. Hierbei setzten sie den Sauerstoff der Gesteine frei, reinigten ihn aufwändig und analysierten ihn in einem Gasmassenspektrometer.


"Dabei konnten wir erstmals eine minimale Differenz der Verhältnisse des seltenen Sauerstoffisotops 17O zum häufigsten Sauerstoffisotop 16O messen", erläutert Dr. Daniel Herwartz, der die Studie an der Universität Göttingen leitete und jetzt an der Universität Köln arbeitet. "Die scheinbar identische Isotopie von Mond und Erde war in vielen bisherigen Impakt-Modellen ein Widerspruch. Dass die Isotopenzusammensetzung von Mond und Erde so ähnlich ist, könnte darin begründet sein, dass beide Planeten in derselben Region entstanden sind."


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Forscher entdecken "geologische Uhr" zur Bestimmung der Entstehung des Mondes 3. April 2014
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Besteht der Mond aus Erdgestein? Neue Messungen widersprechen bisheriger Vorstellung von der Entstehung des Mondes 27. März 2012
NASA-Studie: Der Mond hat einen erdähnlichen Kern 7. Januar 2011
Forscher finden Beweise für Entstehung von Erde und Mond durch Kollisionen mit anderen Himmelskörpern 27. Mai 2010

Neue Theorie zur Entstehung des Mondes - hatte Darwin doch zumindest ansatzweise Recht? 28. Januar 2010Alternative Theorie stellt Herkunft des Mondes in Frage 26. Oktober 2009

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Quelle: uni-goettingen.de

GreWi-Leserinterview: Kornkreisforscher Andreas Müller

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Das Grewi-Leserinterview bietet den Lesern von "grenzwissenschaft-aktuell.de" fortan die Möglichkeit, Fragen direkt an ausgewählte Experten auf den verschiedensten grenzwissenschaftlichen Gebieten zu stellen. Den Anfang macht GreWi-Herausgeber Andreas Müller (s.Abb.l.) selbst, der seit 22 Jahren das Phänomen der Kornkreise intensiv - auch jährlich in den Feldern vor Ort - erforscht, darüber referiert und publiziert.


Tim S.: Herr Müller, welche persönliche Erfahrungen machen Sie so sicher, dass es sich bei den Kornkreisen (zumindest teilweise) um ein reales, d.h. nicht nur von Menschen erzeugtes Phänomen handelt?

Kornkreisforscher und Autor Andreas Müller. | Copyright: A. Müller, kornkreise-forschung.de

A. Müller: Es ist vielmehr das, was die Kornkreisforschung bislang an Erkenntnissen zum Phänomen zusammengetragen hat, was mich davon überzeugt, dass es überhaupt ein "echtes" - also ein nicht von Menschen mechanisch erzeugtes - Phänomen gibt. Zu diesem Kenntnisstand habe ich hier und da meinen kleinen Anteil durch meine Arbeit beigetragen, und Teile dieser Forschung bestanden und bestehen natürlich auch aus persönlichen Erfahrungen.


- So ist es u.a. der Umstand, dass die Kornkreise historisch sehr weit zurückverfolgt werden können und damit nicht alleine nur ein modernes Phänomen unserer Tage sind.


- Es sind aber auch die Veränderungen an Pflanzen und Böden 1, 2 in einigen Kornkreisen, die sich so nicht um 'normalen' Feld finden und auch nicht durch natürliche Wachstumsprozesse erklärt werden können.


- Es sind die glaubhaften Zeugenaussagen, die bestätigen, dass "echte" Kornkreise - egal ob nur wenige oder hunderte Meter groß, geometrisch einfach oder hoch komplex - binnen weniger Augenblicke entstehen, während Menschen zum Anlegen vergleichbarer Formationen viele Stunden oder gar Tage benötigen. Ich selbst konnte einige Formationen als erster in den frühen Morgenstunden entdecken, die noch wenige Stunden zuvor noch nicht vorhanden waren.

- Es sind Fehlfunktionen an technischen Geräten im Innern von Kornkreisen, die sich außerhalb der Formationen nicht mehr einstellen - dann aber zurück im Kornkreis wieder auftraten.


- Aber auch die einigen Mustern zugrunde liegende Geometrie, die sich einfach nicht mit mechanischen Mitteln auf die im Feld vorgefundene Art und Weise konstruieren lassen.


Tim S.: Werden Sie ein neues Buch veröffentlichen?


A. Müller: Ein neues Buch ist schon längere Zeit im Entstehen. Darin geht es um besagte Augenzeugenberichte von Menschen, die "echte" Kornkreise in der Entstehung beobachten konnten. Zunächst dachte ich, dass es - da es (so dachte ich zunächst) nur eine überschaubare Anzahl solcher Berichte gäbe - sich eher um ein Büchlein als ein Buch handeln würde. Im Laufe meiner Recherche hat sich dann aber eine solche Vielfalt an derartigen Berichten aufgetan, dass das Projekt immer noch in Arbeit ist.


W.P. Wirths: Mich würde interessieren, bei wie vielen von den großen Kornkreisen es zu 100 Prozent erwiesen ist, dass sie in nur einer Nacht entstanden sind. Hierbei zählen natürlich die Grundstückseigentümer und ihre Angehörigen nicht als glaubwürdige Zeugen, da so etwas für diese Leute von Interesse ist, denn damit werden sie zumindest regionale Berühmtheiten.


A. Müller: Eine genaue Angabe gibt es hierzu nicht. Zumindest was das südenglische Kernland des alljährlichen Kornkreisgeschehens anbetrifft, kann jedoch von dem größten Teil der jährlichen Kornkreise gesagt werden, dass sie innerhalb von nur einer Nacht entstanden sind. Der Grund hierfür liegt darin, dass hier ein relativ überschaubares Gebiet während der Hochsaison von vielen Kornkreisforschern, -Enthusiasten und Touristen täglich befahren und sogar beflogen wird und so bekannt ist, welche Felder zu welcher Zeit "noch leer" waren. Ich selbst konnte schon mehrfach in den frühen Morgenstunden Kornkreise in Feldern finden, die ich selbst noch wenige Stunden zuvor ohne Kornkreis gesehen hatte.



Dieser Kornkreis wurde am 28.07.2001 bereits um 5:30 Uhr von Andreas Müller und Kollegen entdeckt. | Copyright: A. Müller, kornkreise-forschung.de

Auch gibt es einige Fälle, in denen Kornkreise bei Tageslicht entstanden sind. Allerdings sollte auch bedacht werden, dass die Zeitangabe "in nur einer Nacht" vergleichsweise relativ ist. Abhängig davon, wie einsehbar ein Feld ist (oder eben nicht...), kann eine solche "Nachtarbeit" also schon in der frühen Abenddämmerung beginnen, wenn nicht mehr zu erwarten ist, dass Bauern oder Spaziergänger vorbeikommen oder das Erkennen aus der Ferne nicht mehr oder nur noch schwer möglich ist. Danach ist dann im besten Falle bis zum Morgen ungestört Zeit - da können dann also schon mal (abhängig von der Jahreszeit) 6-10 Stunden vergehen.



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L. Schmitz: Auf Youtube habe ich ein Video gesehen, dass behauptet, den Beweis zu erbringen, dass "alle Kornkreise von Menschen angelegt wurden". Der Grund hierfür sei, dass die geometrischen Zentren "aller" Kornkreise genau Traktorspuren zu erreichen wären oder zumindest die zentralen Kreise auf diesen Fahrgassen liegen. Ist das nicht überzeugend?


A. Müller: Absolut nicht! Der Grund ist einfach: Schon die Grundaussage dieses Videos ist - mit Verlaub – unsinnig, da hier ein Anspruch erhoben wird, der einfach nicht eingehalten wird – nicht eingehalten werden kann, Nämlich der, dass das Video (und es gibt dazu mittlerweile ja auch schon einen zweiten Teil...) "beweisen" würde, dass "alle" Kornkreise von Menschen gemacht wurden. Hierzu müsste der Autor aber seine Behauptung zunächst einmal auch auf wirklich "alle" Kornkreise anwenden und zu beweisen. Bei mittlerweile annähernd 10.000 dokumentierten Kornkreisen ist das einfach nicht möglich - da zu vielen auch keine entsprechend aussagekräftigen Aufnahmen vorliegen.


Aber die Sache ist noch viel einfacher: Denn schon die Behauptung, dass "alle" Kornkreise das beschriebene Merkmal erfüllen ist schlichtweg falsch. Offenbar kennt der Macher des Video einfach nicht die Vielzahl der Fälle, in denen Kornkreise eben nicht über die Traktorspur zu erreichen oder auf diesen platziert waren. Oder aber, er kennt diese Fälle und verschweigt sie absichtlich, um seine Argumentation aufrecht zu erhalten...?



Beispiele von Kornkreisen, die (oder deren geometrische Zentren) nicht über die Traktorspur zugänglich waren. | Copyrights: (v.o.l.n.u.r.) Colin Andrews, Steve Alexander, Frank Laumen, Steve Alexander

Zudem handelt es sich bei den Traktorspuren ja um die Fahrgassen eben von Traktoren. Der Abstand zwischen einem Spurenpaar und dem nächsten wird meist von der Länge des Auslegers bestimmt, der vom Bauer etwa beim späteren Spritzen des Feldes verwendet wird. So müssen nicht bei jedem neuen Arbeitsgang im Feld, neue Gassen ins stehende Korn gedrückt werden. Der Abstand zwischen zwei Traktorspuren beträgt dementsprechend meist rund 25 bis 20 Meter. Da nun aber die meisten Kornkreise deutlich größer sind und oft schon die zentralen Kreise und Elemente Durchmesser von 20 Metern und mehr aufweisen, könnten solche Kornkreise also auch gar nicht in entsprechenden Feldern platziert werden, ohne, dass die Traktorspuren schneiden, tangieren oder kreuzen würden - ganz egal wer oder was den entsprechenden Kornkreis gemacht hätte. Eine kausale Schlussfolgerung darüber, ob ein Kornkreis also echt oder gefälscht ist, lässt sich aus diesem Merkmal schlicht und einfach überhaupt nicht ziehen.


Abschließend gibt es dann auch noch Kornkreise, die in Feldern gänzlich ohne Traktorspuren gefunden wurden - etwas in Biofeldern (die nicht nachträglich gespritzt oder gedüngt werden) oder in Feldern, die aufgrund ihrer Ausdehnung mit dem Kleinflugzeugen gespritzt werden.



Kornkreisformation in Felde gänzlich ohne Traktorspuren. | Quelle: Andreas Müller, kornkreise-forschung.de

Ich möchte an dieser Stelle aber auch nicht falsch verstanden werden: Nur weil ein Kornkreis ohne Zugang zu Traktorspuren gefunden wird, heißt das aber auch noch nicht, dass er dann zwangsläufig nicht von Menschen gemacht wurde. Menschen sind einfallsreich. Kurz: die Argumentation des Videos ist weder gegen die Fakten abgewogen noch zu Ende gedacht...


W.P.Wirths: Bei wie vielen von den Kornkreisen kann man zu 100 Prozent eine Manipulation ausschließen, z.B. durch fehlende Fahrspuren, welche als Fußweg benutzt worden sein können und nicht geknickte Halme im gesamten Umkreis? Und dieses auch mit kritischen und nicht nur wohlwollenden Augen.


A. Müller: Auch hierzu gibt es keine genauen Angaben. Der Grund hierfür ist aber schlichtweg der, dass jedes Jahr rund um den Globus durchschnittlich zwischen 150 und 300 neue Kornkreise entdeckt und dokumentiert werden. Von diesen werden nur ein wirklich kleiner Teil derart ausführlich untersucht und u.a. Proben im Labor analysiert, dass man eine solche Einschätzung zu - wie sie sagen 100 Prozent - treffen kann. Da es (zumindest meiner Meinung nach) aber mindestens einen Kornkreis und natürlich noch viele mehr gibt, auf die dies zutrifft, stellt sich für mich nicht primär die Frage nach der Quantität. Vielmehr zählt die Qualität. Sobald auch nur ein Kornkreis als nicht von Menschen mechanisch erzeugt angesehen werden kann (...und davon gehe ich aus!), haben wir es mit einem existierenden echten Phänomen zu tun, das für die Forschung von Interesse ist.


P. Wagner: Sehr geehrter Herr Müller, können Sie zu 100 Prozent ausschließen, dass die Kornkreise nicht von Menschenhand gemacht sind?


A. Müller: Ich für mich kann diese Frage ganz klar mit ja beantworten und ich glaube, dass die Kornkreisforschung mittlerweile genügend Indizien und Beweise vorgelegt hat, dies auch allgemein belegen zu können (s. 1. Frage/Antwort). Das bedeutet aber natürlich nicht, dass es keine von Menschen gemachten Kornkreise gibt. Ich selbst gehe sogar davon aus, dass mittlerweile die Mehrzahl der jährlichen Kornkreise "man-made" sind. Ebenso sehe ich aber eben auch eindeutige Beweise für ein echtes Phänomen.


P. Arend: Um direkt auf den Punkt zu kommen : Ich gehe bei Kornkreisen von einem extraterrestrischen Phänomen aus, zumindest bei einigen Exemplaren. Mich würde interessieren, ob es Zeugenaussagen oder jegliches authentisches Bildmaterial gibt, bei dem eine Entstehung eines Kornkreises dokumentiert wurde?


A. Müller: Solche Zeugenaussagen gibt - wie bereits obig (Frage zu meine aktuellen Buchprojekt) erwähnt - zuhauf. Grundsätzlich kann man derartige Beobachtungen in drei Kategorien einteilen: Die größte Gruppe von Augenzeugen einer "echten" Kornkreisentstehung beschreiben Dinge, die man wohl am ehesten als "meteorologische Phänomene" beschreiben könnte: etwa Windwirbel, Windhosen, die ins Feld einschlagen oder Windwellen die über das Getreide ziehen, plötzlich inne halten und in wenigen Augenblicken so die Kornkreismuster bilden. Dann gibt es jene Zeugengruppe, die zeitgleich mit der Kornkreisentstehung Lichtphänomene über den Feldern beobachtet hat. Diese sind meist vergleichsweise klein und kugelförmig und verschwinden ebenso schnell wieder, wie sie unverhofft aufgetaucht sind. Die dritte und anteilsmäßig kleinste Gruppe besteht aus Zeugen, die beobachtet haben wollen, wie ein wirklich objekthaftes Gebilde - der Begriff UFO wäre hier wohl in den meisten Fällen am ehesten zutreffend - die entsprechenden Kornkreise direkt formte, etwa durch entladungsartige Blitze, Lichtsäulen oder eben möglicherweise nur dadurch, dass sich unterhalb des Objekt das Getreide in die Formen wirbelte.


Eine filmische Dokumentation liegt bislang nur in einem Fall vor. Hierbei handelt es sich um ein Video aus dem Jahr 1996 das oberhalb der Felder von Oliver's Castle in Wiltshire aufgenommen wurde. Natürlich ist das Video, bei dem kleine kugelförmige Lichter zu sehen sind, die über ein Feld einfliegen, darüber spiralförmig navigieren, während sich unterhalb davon in nur wenigen Sekunden ein großer, schneeflockenförmige Kornkreis "öffnet", seither Inhalt teils heftiger kontroverser Diskussionen zwischen den Fraktionen, die in dem Video den ultimativen Kornkreis-Beweis sehen oder es aber für einen Schwindel halten. Ich selbst tendiere nach langen Hintergrundrecherchen eher dazu, dass das Video echt sein könnte. Vielleicht gibt es dazu irgendwann auch einmal eine schriftliche Ausarbeitung - doch die Recherchen dazu sind noch nicht abgeschlossen. Doch selbst wenn das Video eine Fälschung sein sollte, so wäre es zumindest eine sehr gute videografische, computergenerierte "Illustration" dessen, was andere Zeugen in anderen Fällen schon gesehen haben wollen und übereinstimmend beschrieben haben.


Zeigt das umstrittene "Oliver's Castle Video" die "echte" Entstehung eines Kornkreises?


Klicken Sie auf die Bildmitte, um das Video zu starten

Allerdings erscheint es mir - nicht nur vor dem Hintergrund Ihrer Frage - hierbei wichtig darauf hinzuweisen, dass das Video nicht zwangsläufig zeigt, dass der Kornkreis von den Lichtern erzeugt wird. Dies macht zwar auf den ersten Blick so den Anschein, aber es könnte auch umgekehrt sein: Die Lichter selbst könnten eine Randerscheinung sozusagen der "Kornkreis-Energien" sein, die gerade den Kornkreis formen - wenn man beispielsweise an Ionisationsphänomene denkt.


Wie Sie vielleicht sehen, ist für mich die außerirdische Herkunft der "echten" Kornkreise noch nicht evident. In 20 Jahren Feldforschung habe ich persönlich noch keine direkten Hinweise dafür gefunden - allerdings auch nicht dagegen...


Wenn die Kornkreise von Außerirdischen in unsere Feldern "gebeamt" werden würden - wie gesagt: ausschließen kann und will ich das nicht - dann würde mich das freuen, da diese Aliens dann offenbar in künstlerischer und nicht in feindlicher Absicht hier her kommen. Bislang ist diese Vorstellung jedoch zumindest nicht die Grundlage meiner Forschungsarbeit.

P. Arend: Zudem bin ich auch ein Anhänger der Prä-Astronautik-Theorie und frage mich, ob es Indizien dafür gibt, dass es solche Kornkreise schon in der Vergangenheit (z.B. Antike, Altertum, Mittelalter,..) gab?

A. Müller: Wie ebenfalls zur ersten Frage schon erwähnt, gibt es diese Indizien meiner Meinung nach und sogar Beweise für "historische Phänomene":


Beschreibungen dessen, was wir heute Kornkreise nennen würden, finden sich schon im Sagen- und Legendenschatz vieler Kulturen. Etwa in den Legenden der nordamerikanischen Indianer und im Märchen und Folklore Mitteleuropas. Sobald dann Dokumente, also niedergeschriebenes oder gedrucktes Wort auftauchen, finden sich die Kornkreise auch darin. Beispiele hierfür sind die Aufzeichnungen eines Hexenprozesses aus Lothringen im Jahr 1590 (...wir berichteten) oder eine englische Flugschrift von 1678 als offenbar der "Mowing Devil" (der "Mähende Teufel") sein kreiselndes Unwesen trieb (...wir berichteten).


Flugschrift von 1678

1880 werden in der Wissenschaftszeitschrift "Nature" damalige Kornkreise in Surrey beschrieben (...wir berichteten). Erste Fotos stammen schon aus den 1930er und 40er Jahren und während des 2. Weltkrieges hielten die jeweils gegnerischen Seiten Kornkreise für potentielle Botschaften der jeweils gegnerischer Spione.


Wir haben es also ganz klar mit einem historisch weit zurückreichenden Phänomen zu tun, dass die Menschen immer schon fasziniert und vor Fragen gestellt hat. Diese wurden nach dem jeweilig zeitgenössischen Wissensstand bzw. Vorstellungen "beantwortet" - das Phänomen also entsprechend interpretiert, wodurch es in der ausklingenden Renaissance und im Barock eben noch die mittelalterlich-nachklingenden Teufel und Hexen waren, die für die Kornkreise verantwortlich gemacht wurden. Heute sind es dementsprechend Außerirdische und in 100 Jahren haben wir vielleicht andere populäre Bilder, mit denen versucht wird, Dinge, die wir uns (noch) nicht erklären können, greifbar zu machen. Zumindest auf der Ebene dessen, wie die Kornkreise durch die Jahrhunderte hinweg populär gedeutet wurden, haben sie also doch recht viel mit dem UFO-Phänomen gemein (Stichwort: dämonische Himmelszeichen im Mittelalter, merkwürdig geformte Luftschiffe im 19. Jahrhundert, Außerirdische im Raumfahrtzeitalter, Dimensionsreisende...).


N. Lindt:
Häufig, wenn ein Kornkreis nicht ganz perfekt ist, sprechen Sie (Herr Müller) bereits von einer möglichen Fälschung. Aber wie sind solche Fälschungen überhaupt möglich? Warum wurden Kornkreisfälscher noch nie auf frischer Tat ertappt? Und warum haben Kornkreisfälscher noch nie gezeigt, wie sie das schaffen, mitten in der Nacht, in so kurzer Zeit einen Kornkreis zu imitieren?


A. Müller: Diese Interpretation meiner Aussagen, will ich so nicht ganz stehen lassen: Es ist nicht die Perfektion oder die etwaige geometrische Ungenauigkeiten, die mich eher oder eher nicht an eine Fälschung denken, oder einen Kornkreis als echt (i.S. eines Phänomens) erscheinen lassen: So gibt es ebenso Fälschungen, die geometrisch exakt sind und keine konstruktiven Fehler aufweisen, wie es ungenau erscheinende "echte" Kornkreise gibt.


Für mich gibt es angesichts von Ungenauigkeiten aber einen Unterschied zwischen einer Ungenauigkeit, die viele - auch natürliche Ursachen (wie etwa Unebenheiten des Feldes oder des Bewuchses usw.) - haben kann und "konstruktiven Fehlern", wie sie sich aus Ungenauigkeiten und Fehlern beim Anlegen/Konstruieren des geometrischen Musters ergeben und wie sie beispielsweise auch ein Schüler mit Zirkel und Lineal im Geometrieunterricht machen unterlaufen können. Wenn ich solche "konstruktiven Fehler" in einem Kornkreis sehe - ja, dann kommen mir dann schnell gewisse Zweifel.



Konstruktive Fehler führten hier 1997 zum Abbruch des Versuchs, eine sogenannte "Blume des Lebens" ins Feld zu zeichnen. | Copyright: LucyPringle.co.uk

Auch stimmt die Aussage nicht, dass "noch nie Fälscher sozusagen auf frischer Tat ertappt wurden". Mir selbst ist dies schon einige Male "gelungen" - obwohl ich natürlich eigentlich aus genau den gegenteiligen Gründen (zur Beobachtung und Erforschung echter Phänomene) nachts rund um die Felder unterwegs war und bin, habe ich selbst schon Fälscher auf frischer Tat ertappt - weswegen die entsprechenden Kornkreise unvollendet blieben.



Fluchtartig verlassene und deshalb halbfertig abgebrochene Kornkreisformation bei Cherhill 2002. | Copyright: cropcircles.it

Zudem gibt es einige Kornkreise, die unvollständig im Feld zurück gelassen wurden. In anderen Fällen weiß man oft auch einfach nicht, wie das gefälschte Muster geplant war und was sozusagen noch fehlt. Zudem gibt es gerade in den letzten Jahren immer mehr Kornkreise, die erst in mehren Nächsten vollendet werden. Auch da - das gestehe ich gerne ein - habe ich große Zweifel an der Echtheit, da für mich eben auch ein Teil des Phänomens in der Kürze der Entstehungszeit echter Kornkreise liegt, die sie von menschlichem Wirken unterscheiden. In anderen Fällen wiederum, kennt man die tatsächliche Entstehungszeit einfach nicht - es könnte also sein, dass an einer großen und komplexen Formationen mehre Nächte oder gar Tage gearbeitet wurde, wenn diese abseits der Kornkreis-Epizentren platziert, das Feld kaum einsehbar liegt und selbst der Bauer meilenweit entfernt wohnt.


Auch die Aussage, dass Kornkreisfälscher noch nie gezeigt hätten, dass sie auch nachts Kornkreise machen können, ist so nicht ganz richtig. Derartige Demonstrationen gab es schon viele. Hier ein Beispiel:



Klicken Sie auf die Bildmitte, um das Video zu starten


Die Frage ist aber natürlich immer, wie dann die entsprechenden Ergebnisse zu beurteilen sind. Ich habe schon einige solcher Fälle unmittelbar nach Beendigung der Arbeiten oder am nächsten Morgen begutachten können und war eigentlich nie überzeugt. Auch stellt sich immer die Frage, ob solche Demonstration auch wirklich unter "realen Bedingungen" durchgeführt wurden. Im Falle des obigen Videos war dies beispielsweise nicht der Fall. Der Bauer war - im Auftrag eines TV-Senders - für den Schaden entschädigt worden und Flutlicht erhellte das nächtliche Feld taghell. Durch den Einsatz von Blaufiltern wurde in der späteren Sendung jedoch Aktivität bei Nacht und Mondlicht suggeriert bzw. vorgeschwindelt...


Dass Kornkreise von Menschen hergestellt werden können, steht und stand aber für mich persönlich (und andere Forscher) noch nie wirklich in Frage. Im Gegensatz zur Vorstellung, die immer wieder in den Medien kolportiert wird, geht das sogar mit erstaunlich einfachen Mitteln und es bedarf selten der Unterstützung von High-Tech-Ausrüstung wie Lasern, GPS usw.


Architektur im Allgemeinen oder aber Landschaftslabyrinthe und die ornamentale Gestaltung barocker Lustgärten zeigt, dass auch komplexe Geometrien schon immer und mit einfachsten Mitteln in die Landschaft übertragen wurden und werden können. Das gilt auch für das mechanische Anlegen von Kornkreisen bzw. Kornkreis-Kopien. Auch der immer wieder in den Wintermonaten durch die Medien stapfende und mittlerweile Strandkreise ziehende Landart-Künstler Simon Beck (und andere) zeigt immer wieder, was diesbezüglich möglich ist.



Noch vergleichsweise einfache barocke Geometrie im Garten von Schloss Versailles. | Copyright: TKx, CC-by-SA 3.0

Die Frage ist doch: Können Menschen dies unter dem, was Kornkreisforscher als "echte Bedingungen" beschreiben und mit dem Ergebnis, was wir als "echte Kornkreise" bezeichnen? Meine Antwort darauf ist ein eindeutiges Nein. Somit ergibt sich ein echtes Phänomen - sozusagen das Original - und die von diesem Original inspirierten Fälschungen bzw. Kopien. Diese müssen deswegen aber nicht krumm und schief sein.


Ein zunächst vielleicht etwas kurios und banal erscheinendes Beispiel hierfür ist ein Kornkreis in Form des Comic-Kätzchens "Hello Kitty", der von einem der besten Kornkreisfälscher-Team in England 2004 angelegt wurde und zweifellos "man-made" ist. Geometrisch betrachtet ist das Abbild von "Hello Kitty" aber gar nicht so einfach – sogar komplexer als so mancher weniger bildhaft ausgebildete Kornkreis.



Hello-Kitty-Kornkreis nahe Avebury 2004. | Copyright: LucyPringle.co.uk

Besonders wenn man es nicht einfach sozusagen freihand zeichnen kann sondern die Form re-konstruieren muss. Das Ergebnis - und deswegen ist das Beispiel auch so anschaulich - ist aber eine saubere Darstellung des gewünschten Ergebnisses, eben: Hello Kitty.


M. Steib:
Wie erklären sie sich dass es in Asien, Afrika und Südamerika fast keine oder sehr wenige Kornkreise gibt?


A. Müller: Zunächst scheint diese Beobachtung zu stimmen - zumindest derart, dass es dort deutlich weniger Kornkreise zu geben scheint. Ganz sicher ist diese Feststellung aber nicht! Wir können schließlich nur von jenen Kornkreisen ausgehen, die auch gemeldet und vor allem die auch dokumentiert werden.


So ist anhand von Zeugenbeschreibungen bekannt, dass es auch zu Zeiten und auf dem Gebiet der ehemaligen DDR Kornkreise ab. Dokumentiert wurden diese aber leider nicht. Auch wissen wir anhand von erst Jahre später bekannt gewordenen Berichten aber auch Fotos, dass es in Russland wahrscheinlich deutlich mehr Kornkreise gab und gibt, als bekannt ist und wird. Mir selbst berichtete einst ein russischer Helfer auf einem Bauernhof, dass er früher als Mähdrescherfarmer in den weiten Getreidebenen der Ukraine gearbeitet habe und man bei diesen Arbeiten immer wieder Kornkreise gefunden, diese aber nicht fotografiert, sondern einfach abgemäht habe. Von diesen Kornkreisen ist - außer derartigen Erzählungen - leider nichts übrig geblieben.


Auch in Südafrika scheint es immer wieder und häufig Kornkreise zu geben. Ich selbst habe mit vielen voneinander unabhängigen Zeugen (Piloten, Anwohnern usw.) gesprochen, die mir dies bestätigt haben. Aber dort interessiert sich schlichtweg kaum jemand dafür. Die Piloten etwa haben mir berichtet, dass sie selbst schon viele Kornkreise aus der Luft gesehen, diese aber nie fotografiert hätten. Zitat: "Warum auch?" Leider war ich selbst gerade kurz nach Abschluss der Erntearbeiten dort.


Auch aus China und Asien liegen uns einige wenige Meldungen und dokumentierte Fälle vor. Bei China, das sich aber erst in den letzten Jahren mehr und mehr dem Westen öffnet, ist es aber einfach nicht bekannt, ob und wie viele Kornkreise es dort gibt bzw. gegeben hat.


Kornkreisforschung ist aber immer auch nur dann und dort möglich, wo die Menschen den Möglichkeiten haben, derartige Funde auch erforschen und dokumentieren zu können. In Ländern in denen die Nahrung knapp ist, stellen Kornkreise - selbst wenn sie gefunden werden - verständlicherweise keine Interessenpriorität dar sondern sind vor allem ein Schaden am Korn...


Natürlich könnte man aber vielleicht auch konkrete Erklärungsansätze für das zahlenmäßige Ungleichgewicht finden, das zumindest zwischen Nord- und Südhalbkugel tatsächlich zu bestehen scheint. Wenn man etwa von einem noch unverstandenen Naturphänomen ausgeht, wären sozusagen natürliche, geologische und/oder meteorologische Gründe denkbar. So ist, nur um mal ein Beispiel zu bringen, die Verteilung von Blitzen weltweit höchst unterschiedlich. Während es über Zentralafrika mit mehr als 50 Blitzen pro Quadratkilometer und Jahr die meisten Blitze gibt, blitzt es
über Antarktis und Arktis so gut wie nie.


Name d. Autors unbek.: Was haben die "Blume des Lebens" mit Kornkreisformationen zu tun?


A. Müller: Mit der Ausnahme, dass dieses geometrische Konzept auch schon mehrfach entweder 1:1 oder in Abwandlung als Kornkreise vorgefunden wurde, kann ich dazu leider nicht viel sagen, da die "spirituell-esoterische" Interpretation der Muster nicht mein Fachgebiet ist. Selbst wenn man die spirituelle Bedeutung dieses Prinzips (oder ähnlicher) zugrunde legt, so beweist alleine der Umstand, dass dieses Prinzip in Kornkreisform entstanden ist (oder angelegt wurde) - meiner Meinung nach - aber noch nicht, dass hier kausale zwingende Zusammenhänge existieren. Nicht zuletzt sind derartig sich überlagernde Kreise "auch" ein rein geometrisches "Spiel". Solche "Blumen" werden schon in Grundschulen beim Zirkelzeichnen geübt - ohne, dass damit eine spirituelle Bedeutung verknüpft ist.


Christine R.: Haben Tiere auf die Kornkreise reagiert bzw. haben sich diese fern gehalten oder sind z.B. Feldhamster in dem betroffenen Gebiet gestorben?


A. Müller:Über diese Fragestellung gibt es bislang leider erst wenige Beobachtungen geschweige denn genaue Untersuchungen. Mit Ausnahme zweier Stachelschweine in kornkreisartigen - wenn auch eher ungeometrischen - Gebilden in Kanada, gab es bislang zumindest noch keine sonstigen Todesfälle. In diesen Fällen waren die Umstände dafür aber nicht weniger bizarr: Die Kadaver der etwa katzen- bis hundegroßen Tiere waren auf etwa 5-10 Zentimeter plattgedrückt, ohne dass es offenkundige Verletzungen oder Blut gab. In einem Fall steckten abgebrochene Stacheln in einer Spur im Feldboden, die vom Rand des Muster bis zur letztendlichen Position der Kadaver führte. Es ergab sich also der Eindruck, als seien die Tiere, während sie sich sträubten, von etwas dorthin gezogen wurden. Zudem waren die Stacheln der Tiere selbst in der gleichen Richtung gelegt, wie die das Muster ausmachenden Pflanzen. Was letztendlich hier geschehen ist, bleibt rätselhaft. Der Umstand, dass aber sonst keine Feldtiere durch die vermeintlichen Kornkreisenergien verletzt wurden, deutet - so sich diese Energien derart stark abzeichnen - daraufhin, dass Tiere vielleicht vorab diese Gefahr spüren und vom Ort des Geschehens fliehen. Tiere wie Stachelschweine fliehen jedoch nicht, sondern vertrauen auf den Schutz ihrer Stacheln. Warum dann aber nicht schon mehre Stachelschweine oder in anderen Ländern etwa Igel, derart in Kornkreisen vorgefunden wurden, ist sicherlich kritisch zu diskutieren. Wie gesagt: Zu dieser Fragestellung wurde - leider - erst wenig geforscht. Das liegt vielleicht (und das sei auch hier selbstkritisch in Richtung Kornkreisforschung vermerkt) auch daran, weil das Phänomen gerne als eine rein friedliche und schöne Erscheinung gesehen werden will. Und mit Ausnahme des Fundes der Stachelschweine ist das bislang auch richtig! Zudem gab es Fälle, in denen zahlreiche Fliegen tot an Ähren im Kornkreis regelrecht klebten. Die Diskussion darüber, ob dieser Zustand natürlich oder i.S. des Kornkreises "übernatürlich" erklärt werden kann, ist seither Inhalt kontroverser Diskussionen.


Christine R.: Gibt es bestimmte Botschaften bzw. Symbole die sich stets wiederholen?


A. Müller:
Ja, gewisse Muster, Geometrien und Symbole wiederholen sich. Aber das liegt auch in der Natur der Geometrie. Zudem gibt es seit Beginn der Kornkreisbeobachtung bis heute neben den geometrischen Formationen auch immer wieder Einzelkreise, die sich dann natürlich auch "gleichen" - und auch im einfachen Kreis kann man ja vielfältige Symbolismen sehen und hineindeuten. Aber wie schon gesagt: die symbolische, spirituelle und/oder esoterische Interpretation der Muster ist auch nicht mein spezielles Interessengebiet. Dies liegt daran, dass ich diese Interpretation solange für von rein subjektivem Charakter halte, solange wir nicht genau wissen, woher, wer oder was die Kornkreise stammen bzw. sie macht - wir also nicht wissen, wer oder was, in welcher "Sprache" und ob überhaupt Inhalte und Botschaften übermittelt.


Christine R.: Was war das Ungewöhnlichste, das sie bei ihren Forschungen je gesehen oder festgestellt haben?


A. Müller: Das ist wirklich schwer zu sagen. Schließlich erforsche ich die Kornkreise schon seit mehr als 20 Jahren selbst in den Feldern vor Ort. Da kommt schon so Einiges zusammen. Ungewöhnlich waren natürlich auch meine eigenen Beobachtungen von Lichtphänomenen in der Gegend - in einem Falle sogar von etwas eindeutig objekthaftem am Himmel, für das ich bis heute keine Erklärung finden konnte. Diese Sichtung kann man tatsächlich mit dem Begriff UFO, im Sinne eines unidentifizierten Flugobjekts, beschreiben. Leider habe ich selbst noch nie eine Kornkreisentstehung beobachtet. Ungewöhnlich ist es auch immer dann, wenn vieles darauf hindeutet, dass eine Interaktion zwischen Forscher, also dem Beobachter, und dem Phänomen stattfindet. Das sind aber sehr persönliche Erlebnisse, die keinen objektiven Charakter haben. Natürlich ist aber eben auch das Erleben der Kornkreise vor Ort selbst immer wieder etwas positiv Ungewöhnliches.


Christine R.: Es gibt einige Berichte, dass bei "frischen" Kornkreisen technische Geräte anfangen zu spinnen. Können Sie dies bestätigen? Wenn ja, woran könnte das liegen?


A. Müller: Ja, wie schon zu einer obigen Frage erwähnt, die gibt es. Ich selbst habe solche Vorfälle schon mit- und an der eigenen Ausrüstung erlebt. In einigen Fällen waren das sogar wiederholt "vorführbare" Effekte - also reproduzierbar. In anderen Fällen wurden diese technischen Fehlfunktionen auch schon von professionellen Kamerateams "erlebt" und zugleich dokumentiert. Was für diese Fehlfunktionen im Innern der Kornkreise verantwortlich ist und warum die Geräte unmittelbar außerhalb dann wieder einwandfrei funktionieren, ist bislang noch unbekannt. Aber es gibt natürlich Erklärungsversuche auf der Grundlage anderer Beobachtungen und Forschungsergebnisse.

So konnten eine der festgestellten anomalen Veränderungen an Pflanzen und Böden in Kornkreisen mit elektromagnetischen Energien, etwa ähnlich der Mikrowelle, reproduziert werden. Wenn also solche Energien wirken, wären auch entsprechende Störungen an technischem Gerät zu erwarten, tatsächlich sind es oft genau diese Form von Störungen, wie sie elektromagnetische Strahlung an Aufzeichnungsgeräten hervorrufen.


Vor einigen Jahren haben denn auch Studenten des Massachusetts Institute of Technologie" (MIT) versucht, Kornkreis-Anomalien mit technischer Hilfe zu reproduzieren. Dabei nutzen sie auch eine selbstgebaute tragbare Röntgenkanone – was dazu führt, dass sich an der Kameraausrüstung Fehlfunktionen einstellten, da dieses Gerät nicht sachgemäß abgeschirmt wurde. Meinen Bericht hierzu finden Sie HIER. Nun könnte man diese Beobachtung natürlich umkehren und damit die beobachtete Fehlfunktionen zu erklären, da derartige Fehlfunktionen - wie gezeigt - genau so hervorgerufen werden können.


K. Lippert: Herr Müller, kann man beim Thema Kornkreise nicht noch dahingehend aufklärerischer sein, indem man bei jeder sich bietenden Gelegenheit stärker darauf hinweist/unterteilt in mechanisch oder etwa durch Strahlung erzeugte Kornkreise - vorausgesetzt eine entsprechende Untersuchung hat auch stattgefunden? Ich denke da an die Kalender oder auch bei jeder ihrer Meldungen die veröffentlicht werden. Ich könnte mir vorstellen, das auch der Laie dadurch womöglich auf Unterschiede in der Entstehung von Kornkreisen aufmerksamer werden kann.


A. Müller: Nun, ich glaube, dass ich das schon recht ausführlich tue. Meine Kritik auch an einigen der "großen Kornkreise" stößt auch innerhalb der Szene nicht nur auf Zustimmung. Zudem sehe ich das eher so, dass die Merkmale, die für mich einen Kornkreis als man-made ausweisen, von einigen anderen Forschern nicht derart interpretiert werden und man argumentiert, dass ja vielleicht auch das echte Phänomen solche Spuren hinterlässt. Somit hat eine solche Bewertung dann eher etwas subjektives, auch wenn ich glaube, dass entsprechende Merkmale doch recht eindeutig sind. Ein weiteres Problem liegt darin, dass ich einige dieser Merkmale auch ungern in öffentlich beschreibe, um so zu verhindern, dass Fälscher sich an diese anpassen und sich darum bemühen, gezielt diese zu vermeiden. Es ist also wie ein kleines Betriebsgeheimnis.


Zudem steht für mich das echte Phänomen im Vordergrund und da ich dessen Existenz als nachgewiesen betrachte, spielen gefälschte Kornkreise nur eine untergeordnete Rolle. Ich glaube, die Kornkreisforschung ist über den Punkt hinaus, wo sie das Phänomen immer nur als Rechtfertigung gegen die Hoax-Theorie darstellen muss. Wo aber objektive Aufklärung von Fälschungen möglich und sinnvoll ist und wo sie auf zweifelsohne belegt werden kann, bin ich darum bemüht.


K. Lippert: Gibt es Neuigkeiten von Robbert van den Broeke bzw. wurden bei ihm mal Erfahrungen von neuen/unabhängigen Zeugen gemacht um seine Glaubwürdigkeit zu untermauern/in Frage zu stellen?


A. Müller: Neuigkeiten von v.d. Broeke gibt es auf seiner Internetseite und immer mal wieder auch bei BLT. Ich selbst habe Robbert bei zwei Mal be- und sozusagen untersucht und ich kenne einige andere, die dies auch getan haben. Vor diesem Hintergrund bin ich überzeugt, dass sich um ihn herum authentischen, exotische bis bizarre Phänomene ereignen. Da ich ihn aber nicht fortwährend besuche oder über meine Besuche hinaus besser und näher kenne, kann ich diese Aussage natürlich nicht verallgemeinern.


Ich weiß, dass viele Aspekte für den außenstehenden Beobachter darauf hindeuten, dass Robbert (auch) schwindelt. Aber ich kann auch mit Bestimmtheit sagen, dass die Sache nicht immer ganz so einfach ist, wie sie vielleicht scheint. Auch hier gilt: Nur weil man Wege findet, etwas zu kopieren oder durch Tricks herbeizuführen, dass es dann so aussieht wie das Original bzw. die Vorlage, bedeutet dies nicht, dass auch das Original so entstanden ist. Ich bin und wahr mir aber ehrlich gesagt auch noch nie sicher, ob der Fall v.d.Broeke wirklich etwas mit dem Kornkreis-Phänomen zu tun, wie ich es untersuche oder ob es sich da nicht um etwas "anderes" handelt. Ein wirklich komplexer und bizarrer Fall, der vielleicht eher von Forschern der allgemeinen Anomalistik intensiver untersucht und bewertet werden sollte.


(Anm.d.GreWi-Red.: Die neuste Meldung in Sachen Robbert van den Broeke finden Sie HIER)


L.U.Ittig: Wieviel Kornkreise in England mögen dort wohl jedes Jahr gefälscht sein, also von Menschen angelegt, und wie einfach (oder schwer) ist es, Kornkreise überzeugend selbst anzulegen?


A. Müller: Teilweise wird diese Frage ja schon in einigen meiner obigen Antworten beantwortet worden. Da nicht alle jährlichen Kornkreise nach den gleichen Methoden untersucht werden, kann niemand eine solche Aussage treffen. Wer dies tut und vielleicht sogar mit konkreten Prozentangaben aufwartet (wie dies ja schon oft geschehen ist, etwa 20:80 echt/gefälscht oder die berühmten und aus der UFOlogie entlehnten "5%" echter Kornkreise...), der tut dies nicht auf gesicherter Datengrundlage. Für England und im Speziellen für Wiltshire würde ich persönlich sagen, dass gerade in den letzten Jahren - besonders stark zu bemerken seit 2001 - die zweifelhaften bis eindeutig gefälschten Kornkreise die deutliche Mehrheit ausmachen. Und wie schon erwähnt, zumindest mir geht es bei meiner Forschung und meinem Interesse an den Kornkreisen nicht um Quantitäten oder um immer größer und komplexer. Ein Archäologe kann sich auch nicht aussuchen, was er findet...


Wie schwer oder leicht es ist, Kornkreise anzulegen, hängt natürlich auch davon ab, was für einen Kornkreis, wie groß oder komplex, man anlegt - und wie schwer man es sich selbst dabei macht. Eine allgemeine Aussage kann man hier nur schwer treffen. Geübte Teams sind aber schon in der Lage, Kornkreise zu erstellen, die nicht unbedingt auf den ersten Blick krumm und schief sind und durchaus - etwa rein gestalterisch - beeindrucken können.


S. Ullrich: Verändert sich der Boden an diesen Orten auffällig? Wenn ja, was genau ändert sich Struktur, Konsistenz etc.?


A. Müller: Anhand der Analyse von Bodenproben aus einem kanadischen Kornkreis von 2001 konnte gezeigt werden, dass hier die kristalline Struktur der Tonmineralien im Oberflächenboden und begrenzt auf die Form des Kornkreises, in einer Art und Weise verändert wurde, wie sich dies nur unter extrem hohen Temperaturen und/oder extrem starken geologischen Druck - etwa in Sedimenten - einstellt. Für diese Veränderung fand selbst der an der Analyse beteiligte renommierte Experte für das angewandte Analyseverfahren (Röntgendiffraktometrie), Prof. Dr. Robert C. Reynolds vom Dartmouth College in den USA "keine wissenschaftliche Erklärung". Da entsprechende Analysen jedoch sehr aufwendig und teuer sind, gibt es bislang nur diese eine Studie dieser Art. Um weitere sind Forscher derzeit jedoch bemüht.


Zudem findet sich in einigen Kornkreisen eine im Vergleich zum Umfeld höhere Konzentration kleinster magnetischer, kugelförmiger Partikel im Boden. Diese Konzentration ist zudem - am vereinfachten Beispiel eines Einzelkreises erläutert - abhängig von der Entfernung zum Kreismittelpunkt und in einer Art und Weise verteilt, wie sie mittels des sog. Beer-Lambert-Prinzips der Wirkung elektromagnetischer Strahlung zugeschrieben und rotierender Systeme werden kann.


S. Ullrich: Woher stammen die Kornkreise? Die kann doch auch irgendwie ein Mensch nachts gemacht haben...


A. Müller: Woher die Kornkreise stammen, kann zumindest ich selbst bislang noch nicht genau sagen. Vermutungen, Hypothesen und Theorien gibt es dazu vermutlich so viele, wie es Menschen gibt, die sich diese Frage stellen? Dass Kornkreise grundsätzlich mechanisch von Menschen angelegt werden können, steht (wie bereits obig ausführlich erwähnt) nicht in Frage. Solche man-made Kornkreise erfüllen jedoch nicht die Kriterien, wie sie das von der Kornkreisforschung beschriebe "echte Phänomen" ausmachen und von denen ein Teil in den hiesigen Antworten ja erläutert wird.


S. Ullrich:
Wenn es von anderen Wesen ist - Was könnten diese Kornkreise für Bedeutungen haben, solch eine Arbeit würde sich doch keiner machen, ohne das dahinter ein größerer Sinn steckt. - Ich habe bei GreWi schon gelesen, das dabei auch Binär-Codes eine Rolle spielten, gibt es da noch andere Beispiele für andere Sprachen oder Bedeutungen?



 

"Gesicht und Botschaft" in einem Feld gegenüber des Radioteleskops von Chilbolton im englischen Hampshire im August 2001. | Copyright: LucyPringle.co.uk


Grafischer Vergleich der "Kornkreis-Botschaft" (mittig) mit der im November 1974 vom Arecibo-Radioteleskop ins All gesendeten Visitenkarte der Menschheit (l.). | Copyright: Andreas Müller, kornkreise-forschung.de

A. Müller: Das ist eine hypothetische Frage, auf dies es auch wahrscheinlich ebenfalls sehr viele mögliche, aber bislang ebenso hypothetische Antworten gibt. Wir wissen einfach noch nicht, wer oder was für die Kornkreise verantwortlich ist. Bei Formationen, die einen binären Code mit einer deschiffrierbaren Botschaft beinhalten, kann man aber natürlich schon von einer intelligenten und intendierten Botschaft (von wem auch immer ausgehen). Hier gilt es dann besonders festzustellen, ob diese Muster "echt" oder "man-made" sind. Bei der berühmtesten Formation mit einer solchen Botschaft - dem "Alien mit der Datenscheibe" - bin ich persönlich sehr skeptisch und halte diese für eine Fälschung. Im Falle der "Antwort auf die Arecibo-Botschaft" bin ich mir da nicht so sicher. Ob diese Antwort aber aus dem All stammt, bleibt noch zu beantworten. In meinem Buch "Phänomen Kornkreise" gibt es gerade zu diesen beiden Formationen ein eigenes Kapitel, in dem Pro und Contra zu diesen beiden Formationen ausführlich diskutiert werden (s. 104-112).



"Alien mit Datenscheibe", Kornkreisbild nahe Crabwood, Hampshire im Sommer 2002. | Copyright: Andreas Müller, kornkreise-forschung.de

D. Braun: Gibt es die "Evolution" der Kornkreise wirklich? Anfangs sollen sie ja nur normale Kreise gewesen sein, die dann immer komplexer wurden. Zuletzt wurden ja auch in ihrem Blog die geflochtenen Kornkreiselemente angesprochen. Ist das derzeit die aktuellste "Weiterentwicklung"? Wie oft kommt dieses Flechten eigentlich vor oder war es nur ein temporäres Phänomen?


A. Müller: Zumindest was das "moderne Phänomen", also das etwa seit 1980 dokumentierte Phänomen anbetrifft, kann man eine geometrische Entwicklung beobachten. Allerdings wäre ich vorsichtig damit zu behaupten, dass diese Entwicklung von Jahr zu Jahr stetig ansteigend verlaufen wäre. Es ist also nicht so, dass jedes Jahr das vorige in Sachen Komplexität oder Größe der Formationen übertrumpft hätte. Zudem gibt es auch heute immer wieder deutlich einfachere Formationen bis hin zu den ganze einfache Einzelkreisen. Und ja, auch in der Art und Weise wie das Getreide niedergelegt wird, ist in einigen Beispielen eine Entwicklung zu beobachten. Allerdings kann diese auch kritisch betrachtet werden. Ich persönlich tue mir beispielsweise mit Strukturen schwer, wenn etwa mit mehren Halmen ein Strang gedreht und dieser in einen Knoten gezogen wurde...


D. Braun: Die menschliche Botschaft von Arecibo (Anm.d.GreWi-Redaktion: die 1974 mit einem irdischen Radioteleskop ins All gesendet wurde) wurde ja anscheinend beantwortet, aber gab es bisher nur diesen einen Versuch von uns aktiv Kontakt auf zu nehmen?


A. Müller: Es gab Forscher, die mit eigens entworfenen und angelegten Kornkreisen Botschaften an die echten Kornkreismacher zu übermitteln versuchten. Die beiden Berliner Koch und Kyborg haben das jahrelang gemacht und darüber auch ein Buch (Die Antwort des Orion) geschrieben. Die beiden Autoren sind/waren davon überzeugt, dass sie die Kornkreise lesen können und entsprechend auch in der Lage sind, in der gleichen "Sprache" sinnvoll darauf zu antworten. Ich persönliche sehe in ihren Ausführungen jedoch keine strikt verfolgte Interpretation, Lesart und Logik. Von daher teile ich ihre Einschätzung nicht, dass es hier zu einer wirklichen Kommunikation gekommen ist. Das abschließend zu bewerten überlasse ich aber gerne jedem Leser selbst.


Ich selbst sehe derartige Experimente eher kritisch. Schließlich wissen wir im dümmsten Falle gar nicht, "wem" wir das "was" genau schreiben...


D. Braun: Die Kornkreise sind ja sehr geometrisch aufgebaut. Mehr oder weniger 
versteckt sollen darin auch mathematische oder physikalische Probleme 
gezeigt, beziehungsweise erklärt werden. Wie oft kommt so etwas vor? Dient das auch zu einer Art Überprüfung, ob es von normalen Menschen gemacht wurde?


A. Müller: Ja, in einigen Kornkreisen wurden bis zum Zeitpunkt der Entdeckung und Analyse der entsprechenden Kornkreise unbekannte mathematische Theoreme dargelegt. In anderen wurden - allerdings schon bekannte - mathematische Verhältnisse und Formeln kodiert (Kreiszahl usw.). Der Tatsache alleine, dass in einem Kornkreis jedoch Formeln und ähnliches verborgen sind, dient natürlich noch nicht einer Beurteilung des Kornkreises selbst. Wenn aber zuvor unbekannte mathematische Theoreme dargestellt werden, so kann man sich natürlich schon Fragen, ob das dann noch mit einem Schwindel von gelangweilten Bauern oder Studenten erklärt werden kann?!


D. Braun: Gibt es auch zu den Formeln eine Art der Evolution und gibt es auch eine Präferenz hinsichtlich der Formeln, beziehungsweise der Abbildung von Molekülen?


A. Müller: Nicht, dass mir diese bekannt wäre.


D. Braun: Gibt es einen Erklärungsansatz, beziehungsweise eine Theorie, warum die 
meisten Kornkreise in England auftreten? Normalerweise werden Nachrichten an die Stelle gegeben, für die diese Nachricht gilt.


A. Müller:
Wie schon zuvor erwähnt, ist es nicht ganz sicher, dass es die meisten Kornkreise in England gibt, da wir es mit Sicherheit mit einer Dunkelziffer unbekannter Größe jener Formationen zu tun haben, die gar nicht entdeckt, geschweige denn gemeldet und dokumentiert wurden und werden. Anhand der bekannten Kornkreise ist diese Beobachtung aber richtig und in England werden jedes Jahr bis zu 70 Prozent des weltweiten Kornkreisaufkommens dokumentiert. Über die Frage, warum dies so ist, streiten sich nicht nur Kornkreis-Kritiker sondern auch Forscher selbst. Die einen sehen einen Zusammenhang zu den vielen alten und bedeutenden prähistorischen Orten und Plätzen. Dann hätten wir Kornkreise aber auch an anderen Orten mit einer solchen Konzentration. In einer vorigen Frage habe ich aber auch schon auf mögliche und noch unbekannte Faktoren verwiesen. Ein weitere Grund, den man nicht übersehen darf, ist aber natürlich auch der, dass sich das weltweite jährliche Interesse an den Kornkreisen auf Südengland konzentriert. Und noch kann man natürlich erneut in zwei Richtungen argumentieren: Zum einen - wie Sie es ja in ihrer Fragestellung schon andenken - im Sinne der Denkrichtung, dass es für einen (wie auch immer gearteten) Absender der Botschaften auch am sinnvollsten ist, diese Botschaften auch dort zu platzieren, wo die meisten "Empfänger" auch darauf aufmerksam werden. Oder man vermutet, dass natürlich auch Kornkreisfälscher - ähnlich wie Grafitti-Künstler - ihre Werke auch dort platzieren möchten, wo ihnen die Größe Aufmerksamkeit zu Teil wird. Vielleicht ist es etwas von beidem, dass die Fülle an Kornkreisen in den südenglischen Grafschaften erklärt.


D. Braun: Welche Erklärungen, neben einer Fälschung gibt es eigentlich für Sand, 
Schnee und Graskreise? Werden dort auch Veränderungen der Erde wie bei 
Kornkreisen festgestellt?


A. Müller: Verallgemeinern lässt sich hier eine Antwort nicht. Aber gerade die Schneemuster und Sandkreise, die in den letzten Jahren und Monaten bekannt wurden, sind zweifelsfrei von Menschen angelegt worden. Ein Umstand der auf hinreichend dokumentiert und nachvollziehbar ist. Ich selbst sehe an diesen Beispielen auch konstruktiv deutliche Mängel und Unterschiede zu manchen Kornkreisen. Das ist aber im Rahmen eines solchen Interview nur schwer ausführlich erklärbar.


D. Braun: Wie beraten sich Kornkreisforscher über neue Kreise? Gibt es eine weltweite Datenbank mit Kornkreisen und gegebenenfalls eine Kommunikationsplattform für Forscher oder ist das eher begrenzt auf 
Vereinigungen?


A. Müller: Wie auch Forscher auf anderen Gebieten, so stehen natürlich auch Kornkreisforscher im Austausch miteinander, nutzen die modernen Kommunikationsformen und gerade das Internet. Das Angebot hier ist sehr vielfältig und mit den üblichen Mitteln leicht zu finden. Es gibt auch Vereinigungen, die aber in den letzten Jahren mehr und mehr auflösen. Ich selbst war noch nie Mitglied in einem Verein, sondern stand immer in freiem Austausch mit Kollegen und Gruppen weltweit.


D. Braun: Zu guter Letzt würde ich gerne noch wissen, ob es einige gute 
Dokumentationen zu diesem Thema gibt, die sie empfehlen könnten.


A. Müller: Ich selbst finde "Die neue Feldordnung" die bislang gelungenste Video-Dokumentation zum Thema, und das nicht nur, weil ich da hier und da meinen Teil dazu beitrage...


Klicken Sie auf die Bildmitte, um das Video zu starten

Zur Person:
Geboren 1976 im Saarland, Abitur an der Freien Waldorfschule Saarbrücken-Altenkessel, Diplom des Kommunikationsdesign an der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar) in Saarbrücken. Seit seiner abschließenden Jahres-Facharbeit zum Thema Kornkreise 1993/94 beschäftigt er sich intensiv mit der Dokumentation und Erforschung der "mysteriösen Spuren im Korn". Diese untersucht und dokumentiert er seit 1993/94 allsommerlich auch in den Feldern vor Ort.

Seither zahlreiche beratende Tätigkeiten zum Thema für internationale Rundfunk, Fernsehen- und Printmedien. Regelmäßige Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften und im Internet. Er ist Referent an internationalen Symposien und Vorträgen zum Thema. 1994 gründete er "ICCA - The International Crop Circle Archive", das er weiterhin leitet. Mit über 7000 in rund 60 Ländern dokumentierten Kornkreisen gilt dieses mittlerweile als eines der umfangreichsten und aktuellsten Archive zum Thema. 1998 initiierte er gemeinsam mit dem „BLT Research Team Inc.“ erstmals eine wissenschaftliche Probenentnahme und Laboranalyse einer deutschen Kornkreisformation.

Im Herbst 2001 erschien sein erstes Buch: "Kornkreise - Geometrie, Phänomene, Forschung" im AT-Verlag Aarau. Im Frühjahr 2003 erhielt er in „Anerkennung seiner gründlichen und objektiv kritischen Behandlung (...) und Studium der Kornkreise, zudem für seine vielseitige Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere für sein Buch "Kornkreise - Geometrie, Phänomene, Forschung" und für den Aufbau des internationalen Kornkreis-Archivs“ den angesehenen "Hedri-Preis" der Dr. Andreas Hedri Stiftung an der Universität Bern. Mitte Oktober 2005 erschien - gemeinsam mit Co-Autor Werner Anderhub - sein neues Buch: "Phänomen Kornkreise - Forschung zwischen Volksüberlieferung, Grenz- und Naturwissenschaft" zum aktuellen Stand der Kornkreisforschung.

Seit April 2007 ist er Herausgeber des grenzwissenschaftlichen Nachrichten-Blogs www.grenzwissenschaft-aktuell.de Im Mai 2007 erschien Andreas Müller's Autorenkalender "Kornkreise 2008" bei DuMont. Im Mai 2008 folgte der Kalender "Kornkreise 2009" gemeinsam mit Kornkreisfotograf Frank Laumen.

...weitere Sachbücher zum Thema sind derzeit in Arbeit.

"Die Kornkreise selbst sind keine Glaubensfrage. Jeder kann sie sehen, begehen, untersuchen und erleben. Sie sind Teil unserer physisch realen - und somit objektiv für jeden - erfahrbaren Welt. Somit nehmen die Kornkreise für mich eine wichtige Sonderstellung unter den so genannten Para- und PSI-Phänomenen ein. Sie sind sicherlich eine Provokation für einige - aber eine faszinierende und zugleich herausfordernde Einladung an und für uns alle. Dies verstehe ich als Chance für eine Verbindung von Grenz- und Naturwissenschaften."
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Wissenschaftler finden Hinweis für großen unbekannten Meeresräuber

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Symbolbild: Weißer Hai. | Copyright: sharkdiver.com

Perth (Australien) - Vor den Küsten Australiens haben Biologen damit begonnen erstmals Weiße Haie mit Sonden zu bestücken, um so mehr über die Lebensweise und die Bewegungsrouten der Tiere zu erfahren. Was mittels einer dieser Sonden jedoch nun herausgefunden wurde, stellt die Forscher vor ein Rätsel und deutet zugleich auf die Existenz eines noch unbekannten ungewöhnlich großen Meeresräubers hin, der sowohl in der Tiefe als auch unmittelbar an der Oberfläche jagt.

Die ungewöhnlichen Daten stammen von einer Sonde, die die Forscher einem mit fasst drei Metern Körperlänge besonders großen Weißen Hai in das Rückengewebe implantieren konnten.


Das als "Shark Alpha" bezeichnete Weibchen zeigte zunächst keinerlei Anzeichen für Stress oder Krankheiten. Doch vier Monate später, wurde die eigentlich ideal gesetzte Peilsonde an einem nur zweieinhalb Meilen entfernten Strand entdeckt.


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Anhand der von der Sonde aufgezeichneten Daten konnten die Forscher die rekonstruieren, was mit dem Peilsender und somit auch mit "Shark Alpha" passiert sein musste:


Gegen 4 Uhr morgens an Weihnachten stieß der Hai plötzlich mit großer Geschwindigkeit in die Schlucht eines Kontinentalschelfs hinab. "Die Daten belegen, wie das Profil des Hais plötzlich auf 500 Meter Tiefe absinkt. Zur gleichen Zeit kam es jedoch innerhalb von nur wenigen Sekunden zu einem dramatischen Temperaturanstieg von 46° (7,8°C) auf 78° Fahrenheit (25,6°C)", erläutert der Naturfilmer David Riggs.


In einer derartigen Tiefe könne eine solche Temperatur nur im Innern eines anderen lebenden Tieres erreicht werden, erläutert der Bericht des "Smithsonian Institute Channel" (s. Video).


"Wir alle haben uns direkt die Frage gestellt, was das gewesen sein könnte. Schließlich wurde 'Shark Alpha' ganz offensichtlich von irgendetwas gefressen", erinnert sich Riggs. "Doch was könnte einen so großen Hai fressen?"


Die Sonde zeichnete weitere acht Tage lang einen Umgebungstemperatur von 78°F auf, während sie sich zwischen der Oberfläche und einer Tiefe von etwa 300 Metern bewegte bzw. bewegt wurde, bevor sie wahrscheinlich ausgeschieden und an Land gespült wurde.


"Es gibt keinen Zweifel, dass der vermeintlich unbezwingbare Weiße Hai von einem Super-Predator aus der Tiefe gefressen wurde", so die Smitsonian-Channel-Dokumentation "Hunt for the Super Predator".


Mittlerweile wurden unterschiedliche Szenarien vorgeschlagen, die die Daten der Sonde mit bekannten Meeresräubern erklären sollen, keine jedoch kann alle aufgezeichneten Details wirklich erklären.


So könnte "Shark Alpha" etwas von einem Orca angegriffen, getötet und gefressen worden sein. Schließlich sind die Schwertwale dafür bekannt, erfolgreich Jagd auf Weiße Haie zu machen. Allerdings wurde bislang noch nie nachgewiesen, dass Orcas in derartige Tiefen abtauchen. Satt dessen bleiben sie für gewöhnlich sogar in der Nähe der Oberfläche. Der bisherige Tiefenrekord eines Orcas liegt bei 259 Metern und damit gerade einmal etwa halb so tief wie es die Messdaten im Rücken des Hais aufzeigen.



Weißer Hai in Nahaufnahme. | Copyright: Fallows C, Gallagher AJ, Hammerschlag N (2013), CC-by-SA 2,5

Eine andere Hypothese versucht den Vorfall durch den Angriff eines anderen Weißen Hais zu erklären. Dieser hätte die Sonde aus dem Rücken von "Shark Alpha" herausgebissen haben können. Das Problem angesichts dieser Theorie ist jedoch, dass Weiße Haie zu den makrelenhaiartigen (Lamniformes) Haien gehören, deren Körpertemperatur nur leicht über der des sie umgebenden Wassers liegt. Wäre die Sonde also aus dem Hai herausgebissen worden und dann erst von einem anderen Tier verschluckt wurde, hätte sie einen plötzlichen Temperaturabfall und keinen Anstieg aufzeichnen müssen, bevor die Temperatur durch das Körperinnere wieder angestiegen wäre.


Statt dessen zeigen die Daten, dass der noch lebende Hai 500 Meter in die Tiefe gezogen und zumindest die Peilsonde dann von etwas anderem verschluckt wurde.


In der Dokumentation vermuten die beteiligten Forscher, dass ein anderer, noch größerer Weißer Hai den markierten Hai gefressen haben könnte. Doch auch diese Erklärung deckt sich nur schwerlich mit den aufgezeichneten Daten. "Angenommen der Peilsender steckte im Muskelgewebe von 'Shark Alpha', so wäre seine Umgebungstemperatur 7-9°F wärmer als das umgebende Wasser", erläutert Tom Head auf "MysteriousUniverse.org". Vor der Temperaturveränderung zeichnete die Sonde eine Temperatur von 46°F (7,8°C) - also eine eher kühle Wassertemperatur von 37-39°F (2,8-3,9°C). "Die Temperatur im Innern des Magens eines Weißen Hais sollte unter diesem Umständen also etwa 13-25°F wärmer als das umgebende Wasser sei – also 52-64°F (11,1-17,8°C) betragen haben. Die aufgezeichneten Temperatur lag jedoch bei 78°F (25,6°C)."



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Quellen: smithsonianchannel.com, mysteriousuniverse.org

Künstliche Intelligenz: Computer besteht erstmals den Turing-Test

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Symbolbild: Ein Roboter (o.) reicht einem Astronauten die Hand. | Copyright: NASA

London (England) - Mit dem sogenannten "Turing Test" hatte sich der Vater der modernen Information, der britische Informatiker Alan Turing, 1950 einen Test ausgedacht, um festzustellen, ob eine Maschine ein dem Menschen gleichwertiges Denkvermögen hat. Jetzt berichten britische Wissenschaftler, dass der Supercomputer "Eugene Goostman" mittels eines Computerprogramms, das einen 13-jährigen Jungen simuliert, 33 Prozent der menschlichen Juroren davon überzeugen konnte, dass es sich um einen wirklichen Menschen handelt. Damit gilt der Test als vom Computer bestanden.

Der "historische Meilenstein auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz" gelang den Informatikern beim diesjährigen Turing-Test an der altehrwürdigen Royal Society in London am vergangenen Samstag. Insgesamt beteiligten sich fünf Teams mit ihren Computern an den Versuchen um den unter Informatikern legendären Nachweis künstlicher Intelligenz.


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Beim Turing-Test führen menschliche Fragesteller bzw. Juroren mit zwei ihnen unbekannten Gesprächspartnern eine Unterhaltung, die alleinig über eine Computertastatur und Bildschirm, jedoch ohne Sicht- und Hörkontakt geführt wird. Während es sich bei einem der Gesprächspartner um einen Computer handelt, versuchen jedoch beide, ihr menschliches Gegenüber davon zu überzeugen, dass sie ein Mensch sind. Gelingt es der Maschine bzw. dem Computer, die Juroren davon zu überzeugen, dass er der Mensch ist, bzw. die Juroren dazu zu bringen, nicht mehr mit Bestimmtheit zwischen Mensch und Computer unterscheiden zu können, hat die Maschine den Turing-Test bestanden, und es wird dem Computer - ein dem Menschen ebenbürtiges Denkvermögen unterstellt.


Das Eugene-Programm selbst wurde im russischen St. Petersburg von einem Team um den ukrainisch-amerikanischen Informatiker Vladimir Veselow geschrieben.
Im aktuellen Test galt dieser als vom Computer bestanden, sobald er mindestens ein Drittel der 30 Juroren von seiner vermeintlichen Menschlichkeit überzeugen konnte.


"Obwohl nun wahrscheinlich einige Kommentatoren behaupten werden, dass der Turing-Test doch schon zuvor von einigen Computer bestanden wurde, so handelt es sich hierbei jedoch eindeutig um den bislang nochwertigsten und eindeutigsten Fall, in dem ein Computer diesen Test bestand", kommentiert der Beobachter der Universität Reading, Professor Kevin Warwick, Ablauf und Ergebnis des Tests und erläutert weiter: "In einem echten Turing-Test werden beispielsweise die Gesprächsthemen nicht schon vorher festgelegt. Aus diesem Grund sind wir sehr stolz erklären zu können, dass ein wirklicher Turing-Test erst am vergangen Sonntag bestanden wurde."


Das Ergebnis habe auch Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft, so der Forscher. "Der Umstand, dass es nun einen Computer gibt, der einen Menschen davon überzeugen kann, dass er (der Computer) ein anderer Mensch ist, vielleicht sogar eine Person der wir vertrauen, ist neben anderem ein wahrer Weckruf in Sachen Cyberkriminalität", so Warwick.


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Quelle: reading.ac.uk

Erde ist 60 Millionen Jahre älter als bislang geglaubt

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Erde und Mond im maßstabsgetreuen Vergleich (Illu.). | Copyright: gemeinfrei

Nancy (Frankreich) - Auf der "Goldschmidt Geochemistry Conference" im kalifornischen Sacramento haben französische Wissenschaftler das Ergebnis einer neuen Studie vorgestellt, wonach sich der Zusammenstoß zwischen der noch jungen Erde und einem marsgroßen Objekt (Theia) schon rund 40 Millionen Jahre nach der Entstehung des Sonnensystems ereignet haben muss. Die Erkenntnis bedeutet aber zugleich auch, dass unsere Erde rund 60 Millionen Jahre älter sein muss als bislang angenommen.

Wie das Team um Guillaume Avice und Bernard Marty von der Université de Lorraine berichtete, haben sie ein isotopisches Signal entdeckt, das nahelegt, dass frühere Schätzungen des Alters sowohl der Erde als auch des Mondes falsch sind.


Die genaue Datierung von Ereignissen auf der noch jungen Erde sei deshalb so schwierig, weil es eben aus dieser Zeit kaum klassische geologische Daten gibt. "Geologen müssen sich also auf andere Methoden berufen, um diese Ereignisse abzuschätzen."


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Eine dieser Methoden ist das Messen von Veränderungen in den Proportionen verschiedener Gase (Isotope), die noch aus der Zeit der frühen Erde vorhanden sind. Avice und Marty haben nun Xenongas untersucht, das in südafrikanischem und australischem Quarz gefunden wurde und dieses auf 3,4 und 2,7 Milliarden Jahre datiert.


Die im Quarz wie in einer Zeitkapsel eingeschlossenen Gase ermöglichten es den Forschern dann, diese mit dem heutigen isotopischen Verhältnis von Xenon zu vergleichen. Aus diesem Vergleich leiten die Wissenschaftler nun eine Neudatierung jenes Zeitpunkts ab, an dem es zur Kollision der jungen Erde mit Theia gekommen war.


Diese gingen bislang davon aus, dass die frühe Erdatmosphäre rund 100 Millionen Jahre nach der Entstehung des Sonnensystems entstand. Da diese Atmosphäre jedoch den Zusammenstoße zwischen Erde und Theia nicht überstanden hätte, datieren die neuen Berechnungen nun dieses Ereignis rund 40 Millionen Jahre nach Entstehung des Sonnensystems und damit also 60 Millionen Jahre älter als bislang.


Laut den Forschern wird es jedoch wohl nie möglich sein, die exakte Zeit für die Entstehung unserer Erde zu benennen. "Was unsere Studie jedoch zeigt ist, dass die Erde rund 60 Millionen Jahre älter ist als bislang angenommen" und führen abschließend aus: "Das mag zunächst nur wenig klingen, aber es ist wichtig. Schließlich beschreibt dieser Unterschied die Grenze dafür, wie die Planeten des Sonnensystems entstanden sind, vor allem aber auch dafür, wie und wann gewaltige Kollisionen unser Planetensystem geprägt und geformt haben."


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Quelle: eag.eu.com

Studie ergründet Poltergeist-Phänomene nach 1945

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Symbolbild: Poltergeist-Spuk. | Copyright: Nevit Dilmen, CC-by-SA 3.0

Vancouver (Kanada) - Für seine Doktorarbeit mit dem Titel "Mischievous Forces" (Bösartige Kräfte), die die historische Bedeutung des Poltergeist-Phänomens in der Nachkriegszeit (1945-1990) ergründen will, sucht der Historiker Christopher Laursen von der University of British Columbia derzeit Zeitzeugen entsprechender Erscheinungen und Ereignisse.

"Beim Poltergeist-Phänomen handelt es sich um das merkwürdige Phänomen, bei dem Menschen die Eigenbewegung von unbelebten Objekten beobachten konnten", erläutert der Forscher den Hintergrund seiner Studie. "Doch was ist die historische Bedeutung dieser Phänomene? Mit erst in der Nachkriegszeit entwickelten psychologischen Konzepten von der Wirkung des Geistes auf die Materie liegen seither neue Ansätze für die Erklärung von Poltergeist-Erscheinungen vor."


Der Bergriff "Poltergeist" beschreibe unsichtbare, schelmenhaft bis bösartige Kräfte, die an Wände Klopfen, mit allen Arten von Objekten um sich werfen und selbst schwere Möbel umdrehen und verrücken. "In den 1950er Jahren wurden psychologische und psychoanalytische Konzepte des menschlichen Potentials, von der Wirkung des Geistes auf die Materie und des emotionalen Wohls auf Poltergeist-Erscheinungen übertragen, die seither die bis dahin oft als Erklärung angewandten Konzepte und Vorstellungen von Geistern Verstorbener als Verantwortliche für diese Erscheinungen in Frage gestellt und teilweise abgelöst haben."


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Ziel die Studie, so erläutert der Forscher weiter, sei es aber nicht, bestimmte Theorien über das Poltergeist-Phänomen zu beweisen oder zu widerlegen, sondern eine historische Bestandsaufnahme dessen, wie Menschen Poltergeist-Erscheinungen erlebt und untersucht haben.


"Die bestimmenden Personen bei der Einschätzung dessen, was in derartigen Fällen vorgefallen war, waren Familienmitglieder, Nachbarn, Polizisten, religiöse Authoritäten, Journalisten, Skeptiker und Parapsychologen", erläutert Laursen. "Ein Aspekt der Studie widmet sich der Frage, wie dieser Prozess die Bedeutung dieser Ereignisse für diejenigen beeinflusst hat, die sie direkt erlebt haben. Wie entstand in den Nachkriegsjahrzehnten das Wissen über dieser Phänomene und wie wurden sie diskutiert?"


Im Zentrum der historischen Forschungsarbeit steht das Zusammentragen älterer Augenzeugenberichten dieser Phänomene aus erster Hand. "In vielen Fällen von berichten über Poltergeist-Erscheinungen sind diese Aussagen kaum vorhanden", so der Forscher. "Zusätzlich zu dieser eher archivarischen Arbeit ist es mein Ziel, lebende Augenzeugen, Erforscher und Kritiker dieser Phänomene zu interviewen."


Die weiteren Studienziele fasst Laursen wie folgt zusammen:


- Die Studie soll zeigen, wie das Poltergeist-Phänomen das Leben der Menschen beeinflusst hat, deren Zuhause davon betroffen wurde - sowohl während als auch nach den Poltergeist-Erscheinungen.


- Sie soll die unterschiedlichen Interpretationen von Poltergeistern untersuchen und die Hintergründe aufzeigen, vor denen diese Interpretationen getätigt wurden.


- Es soll bewertet werden, welche formelle Erforschung dieses Phänomens durch Parapsychologen und andere Untersucher in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurden und zu welchen Interaktionen es insbesondere mit den Augenzeugen, den Forschungsmethoden und Theorien gekommen ist.


- Die Studie will zudem ergründen, wie diese Erfahrungen, Untersuchungen und Analysen die Diskussionen darum angeregt und vorhandene Vorstellungen über Metaphysik, die physikalische Welt und das menschliche Potential herausgefordert haben.


Umgekehrt soll auch untersucht werden, auf welche Weise das Poltergeistphänomen, Spukfälle und Geister in der Populärkultur dargestellt wurden und wie diese Porträts die Deutungen und Interpretationen der Menschen beeinflusst haben, wenn sich solche Phänomene ereigneten.


Obwohl sich die Studie auf Großbritannien, die USA und Kanada und auf den Zeitraum von 1945 bis 1990 konzentriert, ist Laursen auch an Erfahrungen aus erster Hand aus anderen Ländern und anderen Zeitperioden interessiert.


- Weitere Informationen sowie ein Kontaktformular für Zeugen finden Sie HIER und HIER


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Quelle: journal.extra-ordinarium.com

Vorbild Star Trek: NASA-Wissenschaftler präsentieren neues Design für Warp-Raumschiff

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Detailansicht der neuen Designstudie für ein Warp-Raumschiff. | Copyright/Quelle: H.White, M. Rademaker


Houston (USA) - Der NASA-Physiker Harold White ist für seine Forschung und Arbeit an der Realisierung eines Warp-Antriebs nach dem Vorbild von Star Trek bekannt. Tatsächlich hatte White, der am Johnson Space Center der NASA forscht, erst 2012 erklärt, dass das lange Zeit als unmöglich geltende Konzept nun doch vorstellbar sei und er tatsächlich schon an der Umsetzung im Kleinstmaßstab von 1:10 Millionen arbeite (...wir berichteten). Auf der Vortragsreihe "Space Visions 2013" hat White ein neues Design-Konzept des angedachten Warp-Raumschiffs präsentiert - das natürlich nur einen Namen tragen kann...

Das gemeinsam mit Mark Rademaker und Mike Okuda erstellte Designkonzept reflektiere nun die Anforderungen der zugrundeliegenden Mathematik wesentlich effektiver. Im Zentrum zweier gewaltiger Torus-Ringe, mit denen die Warp-Blase um das Schiff herum erzeugt werden soll, nutzt nun ein deutlich größeres Raumschiff den vorhandenen Platz viel besser aus. "Wenn man schon ein so gewaltiges Ding baut, dann sollte man auch so viel wie möglich in den zur Verfügung stehen Raum hinein packen."


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Gesamtansicht des angedachten Warp-Raumschiffs. | Copyright/Quelle: H.White, M. Rademaker, M. Okuda

Die Grundlage von Whites Forschungen bildet die Arbeit des mexikanischen Physikers Miguel Alcubierre, der 1997 ein Konzept für einen echten Warp-Antrieb vorgeschlagen hatte. Dieses wurde jedoch von den meisten Wissenschaftlern als nicht Umsetzbar abgetan, da seine Umsetzung unvorstellbar große Mengen an Energie benötigen würde.


Whites neue Berechnungen zeigen jedoch, dass ein etwa Fußballfeld-großes Raumschiff mit einem gewaltigen umlaufenden Torus-Rad mit deutlich kleinerem Energieaufwand angetrieben werden könnte. Der aus exotischer Materie bestehende Ring würde die Raum-Zeit regelrecht um das Raumschiff herum krümmen und dabei eine Region zusammengezogenen Raumes vor dem Raumschiff und eine Region gestreckten Raumes dahinter erzeugen. Während dessen würde also das Raumschiff selbst innerhalb einer Blase aus normaler, flacher Raum-Zeit verbleiben, die zu keiner Zeit verzerrt werden würde: "Alles innerhalb des Raumes ist an die Grenze der Lichtgeschwindigkeit gebunden", zitierte "Space.com" den Weltraumwissenschaftler Richard Obousy von "Icarus Interstellar" (icarusinterstellar.org), einer gemeinnützigen Gruppe aus Wissenschaftlern und Ingenieuren, die sich der Förderung der interstellaren Raumfahrt verschrieben hat. "Das wirklich aufregende an dieser Sache ist, dass die Raum-Zeit, also die Struktur des Raumes, nicht an die Lichtgeschwindigkeit gebunden ist."



Frühere, ebenfalls von Stra Trek inspirierte, Studie zum Warp-Raumschiff von Matthew Jeffries. | Copyright/Quelle: H.White, M. Jeffries

Auf diese Weise, so schätzen die Forscher, könnte ein derart ausgerüstetes Raumschiff Geschwindigkeiten von bis zu etwa dem Zehnfachen der Lichtgeschwindigkeit erreichen, ohne kurioserweise das kosmische Tempolimit der Lichtgeschwindigkeit zu verletzten. Das bislang einzige Problem war, dass ein solches Raumschiff eine Energiemenge benötige, wie sie der Masse des gesamten Planeten Jupiter entspräche.


Wie White und Kollegen vor etwas mehr als einem Jahr jedoch zeigen konnten, könnte ein solches Raumschiff nun schon von einer Masse von etwa der Größe eines Raumschiffs wie die Voyager-1-Sonde, die 1977 ins All gestartet wurde, angetrieben werden. "Wenn dann auch noch die Intensität der Raumkrümmung während des Fluges oszilliert werden könnte, so könnte die notwendige Energie zusätzlich reduziert werden", so White.



Zum Thema


"Die neuen Ergebnisse verändern die Ausgangslage zur Konstruktion eines solchen Raumschiffs von bislang 'unmöglich' zu 'durchaus vorstellbar'", so White 2012 (...wir berichteten).

Ein Detail des zukünftiges Raumschiffs dürfte aber jetzt schon klar sein, denn schon Rademakers Konzeptstudien zum neuen Design lassen keinen Zweifel daran, dass ein solches Warp-Raumschiff - sollte es eines Tages wirklich realisiert werden - nur einen Namen tragen kann...


Vortrag von Harold White auf der "Space Vision 2013" zu den Hintergründen der Warp-Antriebstechnologie. Das neue Designkonzept wird am 41:54 erläutert.


Klicken Sie auf die Bildmitte, um das Video zu starten

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Quelle: youtube.com/user/spaceconferences

Fließendes Wasser energetisiert Mineralien

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Symbolbild: Fließendes Wasser. | Copyright:STA3816, CC-by-SA 3.0

Mainz (Deutschland) - Fließt Wasser über Glas oder Gestein, so passiert chemisch betrachtet mehr als bislang angenommen: Die elektrische Ladung mineralischer Oberflächen verändert sich unter einer Wasserströmung entscheidend, weil sich dabei manche Ionen bevorzugt aus dem Material lösen.

Wie Forscher um Mischa Bonn vom Max-Planck-Instituts für Polymerforschung und der belgischen Universität Namur im Fachjournal "Science" (DOI:
10.1126/science.1253793) berichten, entdeckten sie das die energetisierende Eigenschaft von fließendem Wasser Mit Hilfe eines ausgeklügelten spektroskopischen Verfahrens.

Ob und wie stark sich die Oberfläche dabei auf- oder entlädt, hängt demnach davon ab, um welches Mineral es sich handelt und wie sauer oder basisch das strömende Wasser ist." Die Ladungsänderung kann aber so stark sein, dass sie einer Erhöhung der Säurekonzentration um etwa das Hundertfache entspricht", erläutert die Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft. "Mit der Änderung der Oberflächenladung verrichtet man unausweichlich elektrische Arbeit und ändert somit die Energie der Oberfläche und ihre Reaktivität." Daher könnte die aktuelle Erkenntnis Konsequenzen für das Verständnis zahlreicher chemischer Prozesse in Natur und in Industrie haben.


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Dass sich die Ladung mineralischer Oberflächen in fließendem Wasser verändert, ist ein bisher unbekannter Faktor, der die Eigenschaften von Oberflächen und somit ihr chemisches Verhalten beeinflusst – und zwar geradezu allgegenwärtig: "Wenn Regentropfen eine Fensterscheibe herunter rinnen, wenn Bäche und Flüsse ihr Bett auswaschen, wenn Fels erodiert oder wenn gelöste Reaktionspartner an einem festen Katalysator zusammenkommen", erläutern die Forscher.


Noch lasse sich die Bedeutung der neuen Erkenntnisse zwar nicht genau abschätzen. Möglicherweise könnte sie aber gewaltig ausfallen: "So besteht der größte Teil der Landoberfläche aus Mineralien, deren Oberflächen beständig oder zumindest immer wieder von fließendem Wasser, seien es Flüsse, Bäche oder Niederschläge überspült werden. Da sich die Reaktivität von Mineralien in fließendem Wasser mit der Ladung ihrer Oberfläche ändert und sie sich zudem - je nach Oberfläche - schneller oder langsamer auflösen, könnten die Befunde des Teams um die Max-Planck-Forscher für die Bodenerosion und die Gesteinsverwitterung relevant sein. Die Verwitterung von Gestein spielt wiederum eine Rolle in der langfristigen Entwicklung des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre, weil dabei Kohlendioxid gebunden wird."


Die Oberflächenladung könnte auch bei Erosion und Verwitterung relevant sein: "Aufgrund unserer Erkenntnisse zu elementaren Lösungsvorgängen von Mineralien wird es nötig, etablierte geologische Theorien zu überprüfen und zu erforschen, welche Auswirkung die Änderung der Oberflächenladung auf Prozesse wie etwa Erosion und Verwitterung hat", erklärt Bonn. "Denn viele Modelle der Gesteinsverwitterung beruhen oft auf experimentellen Untersuchungen in nicht bewegtem Wasser."



Bewegt sich Wasser, hier dargestellt durch rote Kugeln für Sauerstoff und weiße Kugeln für Wasserstoff, über eine Mineralienoberfläche lösen sich Ionen, symbolisiert durch die grauen Kugeln, von der Oberfläche. Diese, aber auch das Wasser laden sich so auf. | Copyright: MPI für Polymerforschung

In ihren Experimenten ließen Bonn und sein Team unterschiedlich saures und basisches Wasser zum einen über Kalziumdifluorid strömen. "Dabei lösen sich bevorzugt negativ geladene Fluoridionen von der Oberfläche, während die positiven Kalziumionen dort verbleiben. Welche Ladung die Oberfläche dabei annimmt, hängt davon ab, ob diese in unbewegtem Wasser eine positive oder negative Ladung trägt und wie hoch diese ist." Denn wie Wissenschaftler bereits lange wissen, lädt sich eine mineralische Oberfläche auch auf, wenn sie von unbewegtem Wasser benetzt wird, weil sich dabei manche Ionen besser lösen als andere. "Die Ladung hängt davon ab, ob das Wasser sauer oder basisch ist. Wenn die Forscher ihr Experiment mit Kalziumdifluorid in leicht basischem Wasser begannen, in dem die Oberfläche nur leicht negativ geladen war, konnten sie die Oberfläche durch den Wasserstrom umpolen.


Zum anderen untersuchte das Forscherteam Siliziumdioxid, den Hauptbestandteil von Quarzglas, unter fließendem Wasser. In neutralem und basischem Wasser ist dessen Oberfläche negativ geladen. Bewegt sich das Wasser jedoch, verringert sich die negative Ladung, weil sich negativ geladene Ionen der Kieselsäure lösen. In neutralem Wasser entlädt sich die Oberfläche dabei besonders stark. Strömt saures Wasser über das Mineral, lösen sich ebenfalls Kieselsäure-Moleküle, allerdings ungeladene. So verändert sich die Ladung der Oberfläche nicht.


"Unsere Methode gibt dabei auch Aufschluss über die Ordnung, die durch die elektrische Ladung verursacht wird", sagt Mischa Bonn abschließend. "Daher können wir die Ladung direkt ‚vor Ort‘ bestimmen und gut interpretieren, was an der Oberfläche geschieht." Genau daran haperte es bei anderen Experimenten, bei denen die Ladung eben nicht direkt an der Mineralienoberfläche gemessen werden kann.


Jetzt aber hat er mit seinem Team die elektrische Spur entdeckt, die fließendes Wasser fast überall auf der Welt hinterlässt. Und weil sich mit der Oberfläche eines Minerals auch das fließende Wasser auflädt, handelt es sich bei jedem Fluss offenbar um einen Strom im doppelten Wortsinn.


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Quelle: mpg.de

Neue Informationen von Dr. Garry Nolan über den Stand der Untersuchungen der "Atacama Mumie" und zum Starchild-Schädel

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Dr. Garry Nolan. | Copyright: G.Nolan, med.stanford.edu

Stanford (USA) - Im vergangenen Sommer sorgte der anerkannte US-Genetiker Professor Dr. Garry Nolan von der Stanford University international für Aufsehen, als bekannt wurde, dass er eine nur knapp zehn Zentimeter große Trockenmumie aus der Atacama-Wüste einer genetischen Analyse unterzieht, die ihm von dem UFO-Forscher und Disclosure-Aktivisten Dr. Steven Greer zur Verfügung gestellt wurde und die Greer selbst für einen Außerirdischen hält (...wir berichteten, s. Links). Jetzt hat sich Nolan zum aktuellen Stand dieser Analysen geäußert und auch Stellung zu seiner Einschätzung zum sogenannten "Starchild-Schädels" bezogen. Wie schon die Atacama-Mumie (ATA), so steht auch dieser Schädelfund in dem Ruf, sich aufgrund extremer physiologischer Anomalien von der bekannten menschlichen Anatomie und bekannten Mutationen zu unterscheiden.

Auf Anfrage von Jack Brewer vom Blog "The UFO Trail" (ufotrail.blogspot.com) erläutert der Genetiker, was er schon 2013 im Exklusiv-Interview mit "grenzwissenschaft-aktuell.de" erklärt hatte: "Wir arbeiten derzeit an einer Fachpublikation über (die Analysen) von ATA. Ich habe einige hochkarätige Spezialisten und Experten hinzugezogen, die mir beim Zusammenstellen und der Interpretation des erstellten Genoms behilflich sind und deren Ergebnisse vielleicht die morphologischen Eigenschaften des Exemplars erklären können."



Kopfansicht der Atacama-Mumie (ATA). | Copyright: Steven Greer, sirius.neverendinglight.com

Neu an Nolans Aussagen ist nun jedoch die Erklärung, dass ATA zwar einige "interessante Mutationen" aufweise, dass es sich bei allen diesen Eigenarten aber dennoch um "Mainstream-Genetik" handele. "Weiteres kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, da sich die Arbeit derzeit in der akademischen Begutachtung (Peer Review) befindet."


Zu seinem Kontakt zu dem erst im vergangenen Dezember verstorbenen Besitzer und Hauptuntersucher des sogenannten "Starchild-Schädels", Lloyd Pye (...wir berichteten) und seiner bisherigen Einschätzung der Behauptungen des "Starchild Projects", wonach es sich bei dem Schädel mit großer Wahrscheinlichkeit um den eines Außerirdisches handelt, erklärt Nolan folgendes:


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"Ich habe ursprünglich selbst den Kontakt zu Dr. Pye gesucht und ihn danach dann auch in Manchester getroffen, wo ich ihm - nach Durchsicht der von Pye bis dahin zusammengetragenen Indizien - angeboten hatte, den Schädel zu untersuchen. Pye war dazu auch umgehend bereit und brachte den Schädel selbst nach Stanford. (Ich selbst habe hierfür alle Kosten übernommen.) Wir haben dann den Schädel mit zwei High-End-Instrumenten untersucht und ihn von einem Knochenspezialisten untersuchen lassen.


Während der Schädel ganz ohne Frage ungewöhnlich ist (diesen Umstand kann man einfach nicht verneinen) fällt er auch nicht in die Kategorie irgendeines bekannten genetischen Syndroms - ganz gleich, was einige Skeptiker besonders im Internet behaupten. Zumindest, soweit dies unsere Experten vor Ort einschätzen konnten.


Was diesen Punkt anbetrifft, so kann ich die Aussagen der Starchild-Gruppe nur unterstützen.



Der Starchild-Schädel. | Copyright: starchildproject.com / uforum.ch

Das bedeutet aber noch nicht, dass es sich bei dem Schädel nicht auch um den eines für die Wissenschaft zwar neuen, aber dennoch gänzlich menschlichen Syndrom handelt, das die Schädelstruktur des Verstorbenen beeinflusst haben könnte.


Laut unserem Knochenspezialisten sind die Merkmale des Schädels zwar ganz klar 'ungewöhnlich aber immer noch menschlich.' Dieser Experte hat nichts ausgeschlossen aber auch nicht nahegelegt, dass der Schädel 'nicht menschlich' sein könnte. Bitte bewerten Sie diese Aussage also mit aller gebotenen Vorsicht.


Die Aussage des Starchild-Teams, dass man mir zwar danke, zugleich aber mir respektvoll widerspreche, halte ich für gegenüber der eigentlichen Hauptfrage ausweichende Reaktion. Fakten sind schließlich keine Frage der Interpretation, solange diese Leute nicht die bisherigen Regeln der Genetik neun schreiben wollen. Bislang wurde zumindest mir noch sonst wo online noch keine Analyse vorgelegt, auf deren Grundlage die Behauptungen (des Starchild-Teams) über das FoxP2-Gen gestützt werden könnten. Ich kann also nur vermuten, welche Gründe das Team dazu veranlassen könnten, solche offensichtlich falschen Behauptungen aufrecht zu erhalten.


Ich bin aber weiterhin mehr als gewillt, den Forschern Raum zu bieten, damit sie ihre Argumente begründen können. Ich bin zugleich auch mehr als willens, alternative Interpretationen in Betracht zu ziehen. Ehrlich gesagt bin ich da wahrscheinlich sehr viel offener als die meisten anderen biomedizinischen Wissenschaftler. Es gibt kein Ergebnis, dass mir mehr Freude bereiten würde als das, dass mir die Starchild-Forscher Fehler bei der Beurteilung der von ihnen vertretenen Behauptungen nachweisen könnten. Bislang sind sie aber noch lange nicht an diesem Punkt.


Das Problem mit den Starchild-Behauptungen ist jenes, dass sie ganz einfach selbst mit Hochschul-Genetik als übertrieben verworfen werden können. Die aktuellen Behauptungen (des Starchild-Teams) untergraben leider ihre eigentlichen Ziele. Und genau das ist es, was es weniger offenen Skeptikern dann ermöglicht, vernünftige Wissenschaftler, die an dem Gebiet offen interessiert sind, als "Enthusiasten" abzutun. Das ist es, was das größere Ziel - ein genaues Verständnis dessen, was es mit dem Schädel und anderen Phänomenen wirklich auf sich hat - diskreditiert.


Nur wirklich gute Wissenschaft, die glaubhaft angewandt wird und sich keinem Wunschdenken bedient, wird dabei helfen, mutmaßliche Beweise in Form biologischer Hinterlassenschaften zu verstehen. Das Starchild-Team sollte also bei diesen überprüfbaren Behauptungen bleiben und mittels guter Wissenschaft fortfahren.


Wie ich schon bemerkt habe, gibt es sehr viel nuanciertere Wege, den Starchild-Schädel zu betrachten, die eben nicht so einfach abgetan werden können. Zu nennen wären hier beispielsweise Proteine. Mir scheint es so, als habe das Team akzeptiert, diesen vorgeschlagenen Weg zu gehen und ich bin hoffnungsvoll, dass auch zudem geplant ist, auch andere unabhängige Nachweise zu erbringen. Ich hoffe, dass die Protein-Untersuchungen greifen, da jedes DNA-Ergebnis zunächst eine Vielzahl glaubwürdiger Tests bezüglich des wirklich sehr großen Potentials von Verunreinigungsquellen durchlaufen muss.


Ich möchte nochmals betonen, dass ich keinerlei Interesse daran habe, irgendjemanden diskreditierend zu entlarven. Ich bin darum bemüht, die eher 'unglaubhaften' Behauptungen vom Tisch zu bekommen - wenn sie wissenschaftlich widerlegt werden können - damit die nuancierten Interpretationen und subtilen Beweise besser untersucht werden können. Ich bezweifele, dass die Antwort auf die problematische Frage darüber, ob 'Sie' hier sind, in den offenkundigsten und sensationellsten Fällen gefunden werden kann. Deswegen wünsche ich dem (Starchild)-Team wirklich Glück."


WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA

Atacama-Mumie
GreWi-Interview Exklusiv: Stanford-Genetiker Garry Nolan zum Stand der Untersuchungen der Atacama-Mumie 12. Juni 2013

Richtigstellung von Falschinformationen zur Mumie des "Atacama Humanoiden" in einigen Medien
25. April 2013

Untersuchungen an der Stanford University belegen unbekannte Identität und Herkunft der Mumie des "Atacama Humanoiden" 23. April 2013
Dokumentarfilm "Sirius": Weitere Informationen zu Alter und Geschlecht der mysteriösen Mumie 18. April 2013
Zur Premiere von "Sirius" veröffentlicht Greer neue Detailaufnahmen des angeblich außerirdischen Leichnams 10. April 2013
Neue Informationen über die Untersuchungsergebnisse eines möglicherweise außerirdischen Leichnams: Körper ist kein fehlgebildeter Fötus 27. Januar 2013
Weitere Informationen über die Untersuchungen eines angeblichen Alien-Körpers
21. Oktober 2012

Sind Wissenschaftler im Besitz des Körpers eines Außerirdischen?6. August 2012


Starchild-Schädel
Starchild-Schäel-Forscher Lloyd Pye verstorben
10. Dezember 2013

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Quelle: ufotrail.blogspot.com

Einstiges Leben sogar auf Pluto-Mond Charon? Risse und Spalten sollen Hinweise auf einstigen verborgenen Wasserozean liefern

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Diese Künstlerische Darstellung zeigt Pluto und einige seiner Monde von der Oberfläche eines der Pluto-Monde aus betrachtet. | Copyright: NASA, ESA und G. Bacon (STScI)


Greenbelt (USA) - NASA-Wissenschaftler hoffen, in der Oberfläche des größten Plutomondes Charon Risse und Spalten zu finden. Anhand dieser könnten nämlich Hinweise darauf gezogen werden, ob das Innere des Plutomondes einst warm genug war, um unter der Eiskruste einen Ozean flüssigen Wassers und damit auch die Grundlage des uns bekannten Lebens beherbergt zu haben.

Wie die Forscher um Alyssa Rhoden vom Goddard Space Flight Center der NASA aktuell im Fachjournal "Icarus" (DOI: 10.1016/j.icarus.2014.04.030) berichten, ist Pluto selbst natürlich eine lebensfeindliche uns eisige Welt, die die Sonne 29 mal weiter entfernt umkreist als unsere Erde. Mit einer Oberflächentemperatur von rund minus 229 Grad Celsius ist der einstige neunte Planet des Sonnensystems natürlich viel zu kalt für flüssiges Wasser – und nicht anders sieht es zumindest heute auf den zahlreichen Monden des Zwergplaneten aus. Dennoch könnte es auf dem größten Pluto-Mond einst flüssiges Wasser gegeben haben. Ob dies so war, soll ab Juli kommenden Jahres (2015) die NASA-Sonde "New Horizon" herausfinden, die erstmals das Pluto-System detailliert erforschen soll.


"Unsere bisherigen Modelle sagen ein Muster aus Spalten und Rissen in der Oberfläche von Charon vorher - abhängig davon, wie dick die Eisschicht über dem Mondinneren ist, und wie leicht sie sich verformt. Zudem spielt auch die Entwicklung der Umlaufbahn des Trabanten hierbei eine Rolle", erläutert Rhoden.



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"Indem wir unsere unterschiedlichen Vorhersagen mit den zu erwartenden tatsächlich Daten von New Horizons vergleichen, können wir dann auch Rückschlüsse darauf ziehen, ob es früher einmal einen unter der Eiskruste verborgenen flüssigen Wasserozean auf Charon gab, der durch die Gezeitenkräfte hervorgerufen wurde, wie sie durch eine - in einigen unserer Modelle angenommene - einst extrem elliptische Umlaufbahn hervorgerufen worden sein könnten."


Auf ähnliche Weise, davon gehen immer mehr Planetenwissenschaftler aus, werden auch heute noch unter anderem auf den Monden Europa und Enceladus der Gasriesen Jupiter und Saturn gewaltige Wassermassen unterhalb von kilometerdicken Eiskrusten flüssig gehalten - und könnten so auch Lebensraum für Organismen auf diesen fernen Monden bieten.


Mit einem Achtel der Masse des Pluto selbst ist Charon ungewöhnlich massiv und dicht. Forscher vermuten, dass sich der Charon - wie auch einige andere der Pluto-Monde - sehr nah am Zwergplaneten selbst aus Auswurfmaterial gebildet hatte, nachdem dieser mit einem anderen großen Körper zusammengestoßen war.


Schon eine vergleichsweise geringe Exzentrizität der ursprünglichen Umlaufbahn von Charon hätte ausgereicht, um im Inneren des Mondes einen flüssigen Ozean aufrechtzuerhalten.


"Wenn wir auf Charon jedoch entgegen unseren Vorhersagen keine Rissen und Spalten vorfinden, so wäre dies ein ziemlich deutlichen Anzeichen dafür, dass dieser Mond einst keine elliptische Umlaufbahn hatte", führt Rhoden weiter aus. "Dann wäre sein Inneres auch nie warm genug für einen flüssigen Ozean gewesen."


Während die heutige stabile und annähernd kreisrunde Umlaufbahn von Charon keine genügend starken Gezeitenkräfte mehr hervorruft, um flüssiges Wasser unterhalb der eisigen Oberfläche zu erzeugen, könnten die erhofften Risse und Spalten aber auf einen einstigen möglichen Wasserozean auf Charon hindeuten.


Da flüssiges Wasser zugleich aber auch die Grundvoraussetzung für alle uns bekannten Lebensformen ist - und die Ozeane auf Europa und Enceladus als Orte gelten, auf denen noch heute außerirdisches Leben innerhalb unseres Sonnensystems existieren könnte - würde sich die Frage zumindest nach der Möglichkeit von einstigem Leben auch im Pluto-System stellen.


Allerdings, so geben die Forscher zu bedenken, reiche Wasser alleine noch nicht aus: "Leben benötigt auch eine nutzbare Energiequelle und eine ganze Reihe von Schlüsselelementen wie Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor. Bislang ist aber noch völlig unbekannt, ob auch diese notwendigen Zutaten in dem hypothetischen Charon-Ozean vorhanden gewesen sein könnten."


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Quelle: NASA

Mysteriöser Radar-Blackout über Europa: 13 Flugzeuge kurzfristig "verschwunden"

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Blick ins Zentrum der Deutschen Flugsicherung in Bremen. | Copyright: DFS.de

Köln (Deutschland) - Zwei Radar-Blackouts sorgten jeweils am 5. und 10. Juni 2014 dafür, dass insgesamt 13 Flugzeuge, die sich gerade über Europa befanden, von den Radarschirmen der jeweils verantwortlichen Fluglotsen in Deutschland, Österreich und der Tschechischen Republik für bis 25 Minuten verschwanden. Bis heute haben Experten keine Erklärung für den Vorfall.

Während der Blackouts bestand bis zu 25 Minuten zu keiner der Maschinen Radarkontakt. Angaben etwa über Flughöhe, Position und Geschwindigkeit mussten von den Besatzungen über Funk an die Bodenstationen durchgegeben werden.


Markus Pohanka von der österreichischen Flugsicherung "Austro Controll" beschrieb den Vorfall gegenüber Pressevertretern als "bislang einmalig" - betont jedoch, dass die betroffenen Flugzeuge ihre Flugrouten ungehindert fortsetzen konnten.


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Ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung erklärte gegenüber der britischen Tageszeitung "Daily Telegraph", dass es sich um eine "externe Störquelle" gehandelt haben müsse und man bislang immer noch nach einer Erklärung suche.


Da die Sicherheitsbehörden befürchten, dass es sich um einen Hackerangriff auf das europäische Flugsicherheitssystem handeln könnte, haben die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) und die für zentralen Koordination der Luftverkehrskontrolle in Europa zuständige "Eurocontrol" eine Untersuchung der Vorfälle eingeleitet.


Während unmittelbar nach den Vorfällen von einigen Seiten vermutet wurden, dass eine NATO-Übung zur elektronischen Kriegsführung zur fraglichen Zeit in Ungarn für den Radar-Blackout verantwortlich gewesen sein könnte, erklärte das Verteidigungsbündnis und Ungarns Verteidigungsminister, dass die eingesetzten Gerätschaften zwar dafür konzipiert seien, das feindliche Radar zu behindern, dass die Reichweite der Instrumente den Ausfall jedoch nicht erklären könne. Zudem seien die Übungen beim zweiten Vorfall am 10. Juni bereits angeschlossen gewesen.


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Quelle: telegraph.co.uk, eurocontrol.int, easa.europa.eu

Kornkreise 2014: Neue Formationen in England, Niederlande, Frankreich, Slowenien und Serbien

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Saarbrücken (Deutschland) - Nach merklich wenigen Kornkreisen in den Monaten April und Mai nimmt die diesjährigen Kornkreis-Saison langsam Fahrt auf. Seit Ende Mai wurden 10 neue Kornkreise in England, den Niederlanden, Slowenien, Serbien und Frankreich entdeckt. Wir zeigen die neusten Kornkreise im Folgenden in einer kurz kommentierten Galerie.

Bereits am 30. Mai wurde in einem Feld mit junger Gerste nahe Falmer in der Grafschaft East Sussex ein einfacher jedoch großer Einzelkreis mit einem Durchmesser von 50 Metern entdeckt. Während seit einigen Jahren in beiden Sussex-Grafschaften keine Kornkreise mehr entdeckt wurden, ist die Gegend allgemein schon seit spätestens 1974 für Kornkreise bekannt. | Copyright: Andy Thomas


Die erste Juni-Formation wurde am 1. Juni 2014 in einem Gerstenfeld nahe Hanford in der englischen Grafschaft Dorset entdeckt. Während das Muster aus der Luft exakt erscheint und im Zentrum ein verienfachtes Labyrinth zeigt, liegt bislang keine Einschätzung vom Boden vor. | Copyright: Steve Alexander, temporarytemples.co.uk

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Sechs Tage später wollen dann zwei Zeugen sogar die Entstehung einer Kornkreisformation in den Niederlanden direkt beobachtet haben (...wir berichteten). Zu dieser Formation liegt uns mittlerweile auch das hiesige Luftbild vor. | Copyright/Quelle: Yvonne / robbertvandenbroeke.nl


Ebenfalls am 6. Juni wurde dann in einem Feld entlang der Gypsy Lane nahe Winchester in der Grafschaft Hampshire eine Spiralformation entdeckt auf der zahlreiche Kreise angeordnet waren, von denen einige zu länglichen pillenartigen Formen verbunden waren. Schnell wurde klar, dass es sich hier um eine Darstellung im Morsecode handelt, deren Botschaft "NO MORE WAR" (Nie wieder Krieg) besagt. Damit stellt diese Kornkreisformation eine direkte Fortführung einer fragwürdigen Formation aus dem Jahr 2012. Damals wurde mittels Kreisen und Ringen im ASCI-Code das Wort "Frieden" ins Feld geschrieben (...wir berichteten)... | Copyright: LucyPringle.co.uk


Als dritte Formation wurde am 6. Juni 2014 ein Kornkreismuster nahe Cerkvenjak in Slowenien entdeckt. Mit Ausnahme des Luftbildes liegen hierzu jedoch noch keine weiteren Informationen vor. | Copyright/Quelle: slovenskenovice.si


Am 8. Juni wurde dann ein recht ungenau geformtes Labyrinth in einem Feld nahe Turija in Serbien entdeckt. Auch hier liegen bislang nur Luftbilder der Formation vor. | Copyright/Quelle: studiovertigo.rs


Ebenfalls ein Labyrinth wurde am 12. Juni 2014 in einem frischen Weizenfeld nahe Cellé im zentralfranzösischen Département Loir-et-Cher entdeckt. Obwohl auch hier bislang noch kein Luftbild vorliegt, zeigt eine verzerrte Version der Aufnahmen aus der Bodenperspektive (ein sog. Pseudo-Luftbild) ansatzweise die Form des Kornkreises. Demnach dürfte es sich um eine vereinfachte Abbildung des Bodenlabyrinths in der Kathedrale von Chartres (s. Grafik) handeln. | Copyright: Cyril Beautru


Auch in den Niederlanden wurde in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni eine neue Formation entdeckt. In diesem Fall handelte es sich um einen Kreis von 13,2 Metern Durchmesser und eine Gruppe dreier kleiner Kreise am Rande eines noch jungen Getreidefeldes nahe Oud-Gastel in der Provinz Noord-Brabant. Erneut wurde die Formation als unmittelbarer Reaktion auf eine "Vision" des niederländischen Mediums Robbert van den Broeke entdeckt. Einen ausführlichen Bericht dazu finden Sie HIER. | Copyright/Quelle: Yvonne, robbertvandenbroeke.nl


Am 14. Juni entdeckte ein Anwohner in einem Weizenfeld an der Harewell Lane, nahe Besford in Worcestershire eine Formation, deren Muster von einem zentralen Fünfstern vor einem Fünfeck (Pentagon). Leider fehlen auch hier bislang weitere Informationen. | Copyright: mrGyro.co.uk


Gleiches gilt bislang auch für eine zweite Formation, die am 14. Juni 2014 entdeckt wurde – nun jedoch nahe Southend-on-Sea, im ostenglischen Essex. Einige Beobachter vergleichen das zentrale Muster bereits mit dem Logo des Google-Mobil-Realitygames "INGRESS". Dennoch erscheint die Ähnlichkeit zwischen diesem Logo und Kornkreis zu vage, als dass es sich um einen Werbegag zu handeln scheint. | Copyright: cropcircleconnector.com


Noch während der Uploads dieser Meldung wurde eine weitere Kornkreisformation aus England gemldet. Entdeckt wurde das komplexe Muster in einem Feld an den
Banbury Rings, nahe Wimborne Minster in der Grafschaft Dorset am 17. Juni. | Copyright: cropcircleconnector.com

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Studie findet keinen Zusammenhang zwischen Mondphasen und menschlichem Schlaf

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Vollmond. | Copyright: franklaumen.de

München (Deutschland) - Dem Einfluss des Mondes und seiner Phasen werden unterschiedliche Wirkungen nachgesagt. Besonders im Volksglauben verbreitet ist die Vorstellung davon, dass der Vollmond vielen Menschen den Schlaf raubt. Während lange Zeit selbst Kritiker diesen Umstand anerkannten, dieses verhalten jedoch mit der stärkeren nächtlichen Helligkeit zu erklären versuchten, haben Münchner Wissenschaftler nun eine Studie vorgelegt, die überhaupt keine Hinweise auf eine schlafstörende Wirkung des Vollmondes finden konnte.

Wie die Forscher um Martin Dresler, Neurowissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und vom Donders Institute for Brain, Cognition and Behaviour im niederländischen Nijmegen aktuell im Fachjournal "Current Biology" (DOI: 10.1016/j.cub.2014.05.017) berichten, werteten sie große, bereits vorhandene Datensätze über den Schlaf zahlreicher Probanden aus. Im Gegensatz zu früheren Studien konnten Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München nun keinen Zusammenhang zwischen dem menschlichen Schlaf und den Mondphasen finden.


Während der Recherchen stießen sie auf weitere Studienergebnisse, die ebenfalls keinen Einfluss des Mondes feststellen konnten. "Da viele dieser Studien mit negativem Ergebnis jedoch nicht veröffentlicht wurden, waren Studien mit positivem Befund bislang in der wissenschaftlichen Literatur überrepräsentiert", erklären die Forscher.


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"Einige Studien beschäftigten sich bereits in Nachanalysen von zuvor zu einem anderen Zweck erhobenen Schlafdaten mit dem Einfluss des Mondes auf den menschlichen Schlaf", erläutert die Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft. "Allerdings wurden die Auswirkungen auf den Schlaf selten mit objektiven Methoden, wie z.B. dem Schlaf-EEG, untersucht und die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich.


In manchen Studien schienen sich die Mondphasen besonders auf Frauen auszuwirken, in andern wiederum besonders auf Männer. Zwei Analysen von Datensätzen mit jeweils 30 bis 50 Teilnehmern aus den Jahren 2013 und 2014 zeigten übereinstimmend, dass die Schlafdauer in Vollmondnächten verkürzt ist. Für andere Messungen kamen sie jedoch zu kontroversen Ergebnissen. Beispielsweise wurde in einer der beiden Analysen gezeigt, dass das Einsetzen des REM-Schlafes – die Schlafphase, in welcher wir vor allem träumen - bei Neumond verzögert ist. In der anderen Studie wurde hingegen eine Verzögerung in Vollmondnächten festgestellt."


Um Zufallsbefunde zu vermeiden, wie sie in Studien mit geringer Teilnehmerzahl möglich sind, untersuchten die Wissenschaftler nun Schlafdaten von 1.265 Probanden aus 2.097 Nächten. "Nachdem wir diese große Anzahl von Daten ausgewertet hatten, konnten wir frühere Ergebnisse aus anderen Studien nicht bestätigen", erläutert Dresler. "Wir konnten keinen statistisch belegbaren Zusammenhang zwischen menschlichem Schlaf und den Mondphasen aufzeigen."


Im Rahmen dieser Untersuchungen fand sein Team weitere unveröffentlichte Analysen von über 20.000 Schlafnächten, aus denen ebenfalls keinen Einfluss des Mondes hervorgingen. Dass diese Ergebnisse nicht veröffentlicht worden sind, könnte ein Beispiel für eine verzerrte Veröffentlichungspraxis sein, wie sie beispielsweise auch als „Schubladenproblem“ bekannt ist.


Darunter versteht man das Phänomen, dass viele Untersuchungen zwar durchgeführt, aber nie veröffentlicht werden - sie verbleiben stattdessen in der Schublade der Forscher. Die Tendenz nur positive oder signifikante Ergebnisse zu veröffentlichen, nicht aber negative oder unschlüssige, ist ein viel diskutiertes Problem in der Wissenschaft, Medizin und Pharmazie.


Bisher wurde der Einfluss des Mondes auf den menschlichen Schlaf durch die Nachanalyse von bereits früher zu einem anderen Zweck erhobenen Datensätzen untersucht. "Um die ganz offensichtlichen Einschränkungen von solchen Nachanalysen zu umgehen, müssten gut überlegte und genau auf den Zweck abgestimmte Experimentreihen mit einer großen Anzahl von Probanden durchgeführt werden", kommentiert Dresler.


Während also die aktuelle Studie keine Hinweise auf eine Beeinflussung des Schlafs durch den Vollmond finden konnte, widerspricht sie damit unter anderem einer erst kürzlich von Wissenschaftlern der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel um Prof. Christian Cajochen in "Current Biology" veröffentlichten Studie. Diese hatten im Schlaflabor den Schlaf von über 30 Testpersonen verschiedenen Alters untersucht und ausgewertet. Während die Probanden - von denen niemand wusste, was untersucht wurde - in zudem gänzlich abgedunkelten Räumen schliefen, maßen die Forscher die Gehirnströme, Augenbewegungen und Hormonspiegel in den verschiedenen Schlafphasen und stellten fest, "dass unsere innere Uhr auch heute noch auf den Rhythmus des Mondes reagiert. (...wir berichteten).


Auf Anfrage von "grenzwissenschaft-aktuell.de" gezielt nach einer Erklärung für die Widersprüche zu dieser (Basler) Studie erläuterte Martin Dresler folgendes:

"In der letztjährigen Studie von Cajochen et al. ist ein Alters-Bias (Verzerrung) enthalten - es wurden fast dreimal mehr alte Probanden in der Vollmond-Gruppe im Vergleich zur Neumond-Gruppe untersucht. Es ist in vielen Studien nachgewiesen, dass ältere Menschen schlechter schlafen als jüngere - in der Vollmondgruppe ist entsprechend allein aus Altersgründen bereits eine Tendenz zu schlechterem Schlaf zu erwarten. In keinem unserer drei untersuchten Sample findet sich ein solcher Bias.


Daneben vermuten wir wie gesagt einen 'Publication Bias': Es ist ein bekanntes Problem, dass negative Ergebnisse weniger wahrscheinlich publiziert werden als positive Ergebnisse. Positive Zufallsbefunde sind daher in der wissenschaftlichen Literatur meist überrepräsentiert. Dazu passt, dass wir noch mehrere sehr große Datensätze (teils über 10.000 Nächte) in der 'grauen Literatur' gefunden haben, die ebenfalls zu negativen Ergebnissen kamen, aber nie als vollwertige wissenschaftliche Artikel publiziert wurden."


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Quelle: mpg.de, mpipsykl.mpg.de

Kommendes Weltraumteleskop James Webb könnte schon binnen weniger Tage industrialisierte außerirdische Zivilisationen identifizieren

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Künstlerische Darstellung eines erdartigen Planeten um einen Weißen Zwerg (Illu.). | Copyright: NASA/JPL-Caltech

Cambridge (USA) - Der Nachweis sogenannter Bio-Marker wie Sauerstoff oder Methan in der Atmosphäre von fernen Planeten steht schon lange im Fokus der Suche nach außerirdischem Leben. Auf der Suche nach Beweisen für zumindest industriell entwickelte außerirdische Zivilisationen setzen einige Astronomen große Hoffnungen auf den Nachweis von Gasen, die so nur als Folge industrieller Prozesse und nicht natürlich entstehen können. Aus einer neuen Studie geht nun hervor, dass schon mit dem für 2018 geplanten Hubble-Nachfolger, dem James Webb Space Telescope (JWST) das Vorhandensein entsprechen eindeutiger Gase schon binnen 1,5 bis 3 Tagen Beobachtungs- bzw. Messdauer nachgewiesen werden könnte.

Bei einer entsprechenden Suche, so schlagen es Henry W. Lin vom Harvard College, Gonzalo Gonzalez Abad und Abraham Loeb vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in einem Artikel vorab auf "ArXiv.org" vor, solle man sich beispielsweise auf die zwischen 10 und 10.000 Jahre langlebigen Tetrabrommethan und das FCKW Trichlorfluormethan konzentrieren, da diese wohl am einfachsten zu entdecken wären.

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Während Biomarker wie Methan und Distickstoffmonoxid in erdähnlichen Konzentrationen in der Atmosphäre eines erdschweren Planeten innerhalb der habitablen Zone eines Weißen Zwergsterns schon nach einer Messzeit (Integrationszeit) von 1,5 bis 12 Stunden identifiziert werden könnten, bräuchte man für den Nachweis der eindeutig künstlicher Schadstoffe 1,5 bis zu drei Tage - sofern die Gase in Konzentrationen von dem rund Hundertfachen des derzeit irdischen Vorkommens.


Künstlerische Darstellung der James-Webb-Space-Telescope im Einsatz. | Copyright: NASA

Sollte das JWST also wie geplant für die Suche nach Biomarkern eingesetzt werden, so würde die gleichzeitige Suche nach Industrie-Markern nur unmerklich mehr Zeit und damit Kosten aufwenden, so die Forscher abschließend. "Darüber hinaus wäre Nachweis sehr langlebiger Schadstoffe ohne den Nachweis von Biomarkern zusätzlich ein warnender Hinweis zu den Risiken industrieller Schadstoffe an das intelligente Leben hier auf der Erde."


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Quelle: arxiv.org

Planet X im Doppelpack? - Astronomen sehen Hinweise für zwei noch unbekannte große Planeten im äußeren Sonnensystem

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Symbolbild. | Copyright: NASA

Madrid (Spanien) - Extrem exzentrische (elliptische) Umlaufbahnen von Zwergplaneten wie Sedna und "2012 VP113" deuten einige Astronomen als Beleg für die Existenz eines noch deutlichen größeren Himmelskörpers bzw. Planeten im äußeren Sonnensystem. Neue Berechnungen spanischer Astronomen gehen nun sogar noch einen Schritt weiter und sehen in den bisherigen Daten Belege für zwei noch unbekannte große Planeten.

Erst im vergangenen März hatten Astronomen um Scott Sheppard von der Carnegie Institution of Sciences zwei neue Zwergplaneten im äußeren Sonnensystem entdeckt, deren Umlaufbahnen zudem auf die Existenz eines bislang noch unbekannten großen Planeten hindeuten könnten (...
wir berichteten1, 23, 4).

Jetzt legen Carlos and Raul de la Fuente Marcos von der Universidad Complutense de Madrid auf "ArXiv.org" neue Berechnungen von Mustern in der Ausrichtung der Umlaufbahnen der Zwergplaneten jenseits der Umlaufbahn des einstigen neunten Planten Pluto vor. Diese legen demnach nicht nur die Existenz eines sondern gleich zweier großen planetaren Körper im äußeren Sonnensystem nahe.


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Ihre Schlussfolgerung begründen die Forscher mit dem Umstand, dass kleine Gruppen dieser Objekte sehr ähnliche Umlaufbahnen aufweisen. Da diese Objekte jedoch nicht groß genug sind, als dass sie schwerkraftmäßig aneinander ziehen könnten, vermuten die Forscher, dass diese Objekte von einem größeren Objekt in ein Muster "geführt" werden, das als "Bahnresonanz" bekannt ist. Beispiele für derartige Bahnresonanzen sind anhand des Zwergplaneten Pluto und zahlreicher kleinerer Objekte im Kuipergürtel, den sogenannten Plutinos, bekannt , die sich in einer 3:2-Resonanz mit Neptun befinden, also während dreier Neptunumläufe die Sonne jeweils zweimal umkreisen.


Auf ähnliche Art und Weise scheinen die untersuchten kleineren Objekte einem deutlich größeren jedoch noch weiter entfernten Objekt und damit einem bislang nicht entdeckten Planeten zu folgen.


Ein solcher Planet hätte wahrscheinlich eine Masse zwischen der des Mars und des Saturn und würde etwa 200 Mal so weit von der Sonne entfernt sein wie unsere Erde (= 200 AU = Astronomische Einheiten).


Einige der kleineren Objekte haben extrem ausgedehnte Umlaufbahnen, die sie ebenfalls entsprechend weit von der Sonne entfernen. Allerdings, so erläutern die Autoren der Studie, sei es ungewöhnlich für einen großen Planeten, die Sonne so nah zu anderes Objekten zu umkreisen - es sei denn, er sei dynamisch an ein weiteres Objekt gebunden.


Die beiden Forscher schlussfolgern, dass "Planet X" selbst also in Bahnresonanz mit einem weiteren und sogar noch deutlich größeren Objekt steht. Dieser Planet würde die Sonne in etwa 250 AU und damit genau derart weit entfernt umkreisen wie jener, der von den vorherigen Arbeiten vorhergesagt wurde.


Die Entdeckung der kleineren als auch die der beiden großen Körper ist jedoch keine einfache Aufgabe. Während die kleineren Objekte stark elliptische Umlaufbahnen besitzen und somit immer nur dann entdeckt werden können, wenn sie sich ihrem sonnennächsten Punkt nähern oder diesen erreicht haben, hätten die großen Planeten wahrscheinlich einen annähern kreisrunden Umlauf und würden sich sehr langsam bewegen. Zudem wären sie auch sehr lichtschwach, wodurch sie mit den bisherigen Teleskopen kaum zu entdecken wären. "Es ist alles andere als erstaunlich, dass sie noch nicht gefunden wurden", so die Forscher gegenüber dem "New Scientist".


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Quelle: arxiv.org, newscientist.com

Familiäre Gewalt hinterlässt auch genetische Spuren bei Kindern

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"Der Betrunkene Vater", von George Wesley Bellows (1923). | Copyright: gemeinfrei


New Orleans (USA) - Kinder, in deren Familie und Zuhause von Gewalt, Selbstmord oder der Inhaftierung eines Familienmitglieds betroffen ist, weisen kürzere Telomere auf als Kinder aus stabilen Haushalten. Die Enden der Chromosomen werden mit der Alterung von Zellen in Verbindung gebracht, weswegen die Wissenschaftler schlussfolgern, dass das familiäre Umfeld auch eine wichtige biologisch-genetische Rolle spielt.

Wie die Forscher um Dr. Stacy Drury, vom Behavioral and Neurodevelopmental Genetics Laboratory an der Tulane University aktuell im Fachjournal "Pediatrics" (DOI: 10.1542/peds.2013-3415) erläutern, steige mit häuslicher Gewalt auch die Wahrscheinlichkeit, von "Narben, die sich bis auf die DNA" auswirken.


Verkürzte Telemore werden mit einem erhöhten Risiko von Herzerkrankungen, Fettleibigkeit, Rückgang kognitiver Fähigkeiten, Diabetes, Geisteskrankheiten und schwacher allgemeiner Gesundheit im Erwachsenenalter in Verbindung gebracht.



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Für ihre Studie untersuchten die Forscher genetische Proben von 80 Kindern im Alter von 5 bis 15 Jahren in New Orleans, befragten sie und ihre Eltern über ihr familiäres Umfeld und Erfahrungen mit widrigen Lebensumständen.


"Familiäre Stressfaktoren, wie das Beobachten von Gewalt gegen ein Familienmitglied, erzeugen eine Umgebung, die sich bis auf die DNA im Innern der Zellen von Kindern auswirken kann", erläutert Drury. "Je höher die Anzahl solcher Erlebnisse im Kindesalter ist, desto kürzer sind die Telomere." Zugleich haben die Autoren der Studie auch nach anderen möglichen auslösenden Faktoren, wie dem soziökonomischen Status der Befragten, Alter und Bildungsgrad der Eltern und dem Alter der untersuchten Kinder selbst gesucht - eine entsprechende Übereinstimmung angesichts dieser Faktoren jedoch nicht gefunden.


Zudem stellten die Forscher fest, dass sich entsprechende Gewalterfahrungen auf Mädchen stärker verkürzend auf die Telomere auswirken als bei Jungen. Zur gleichen Zeit zeigt das Ergebnis der Studie auf, dass sich offenbar ein steigender Bildungsgrad der Mütter besonders positiv auf die Telomer-Länge bei Jungen unter 10 Jahren auswirkt.


Vor dem Hintergrund des Studienergebnisses empfehlen die Forscher, die Familie als wichtigen Ansatzpunkt im Kampf gegen negative biologische Auswirkungen im Leben junger Kinder noch mehr in den Blickpunkt der Forschung und Therapie zu stellen.


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Vererbte Emotionen? Nachkommen zeigen die Ängste ihrer Väter - ohne diese jemals gesehen zu haben
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Quelle: tulane.edu

Unerwartete Asteroiden – Clevere Krähen - Thorne-Zytkow-Objekt entdeckt – Baubeginn für Riesenteleskop

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In dieser Rubrik berichten wir immer zum Wochenende durch Links zur Originalquelle und zu externen deutschsprachigen Meldungen über Entdeckungen und Ergebnissen, über die wir in der vergangenen Woche nicht mit einer eigenen GreWi-Meldung berichtet hatten.

Unerwartete Entdeckung zur Zusammensetzung kleiner Asteroiden

Bei der Suche nach einem geeigneten Kleinasteroiden, der schon ab 2019 von einer Sonde eingefangen und in Erdnähe zumindest untersucht und beprobt werden soll, haben US-Wissenschaftler eine unerwartete Entdeckung gemacht: Bei kleinen Asteroiden muss es sich nicht immer nur um solide, zusammenhängende Objekte handeln. Sie können auch aus einer Ansammlung kleinerer Felstrümmer oder gar um einen zentralen festen Kern umgebende Staubwolken handeln.

Link zur Originalmeldung:

http://news.nau.edu/nasa-nau-researchers-welcome-unexpected-asteroid-findings/#.U6Xddi_ja2x

Studie zeigt, wie Krähen Bilder im Kopf behalten
Tierphysiologen der Universität Tübingen haben Gedächtniszellen identifiziert, mit denen Rabenvögel wie Krähen Gesehenes im Arbeitsgedächtnis speichern- und das ganz ohne Großhirnrinde.

Link zur deutschsprachigen Originalmeldung:

http://www.uni-tuebingen.de/landingpage/newsfullview-landingpage/article/wie-kraehen-bilder-im-kopf-behalten.html

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Astronomen entdecken erstmals Thorne-Zytkow-Objekt
Jahrzehnte nach der Vorhersage der Existenz einer bislang lediglich theoretisch nachgewiesenen Klasse von Sternen, haben Astronomen nun erstmals ein sogenanntes Thorne-Zytkow-Objekt endetckt. Hierbei handelt es sich um ein Art Hybrid zwischen einem Rotem Superriesen und einem Neutronenstern. Gefunden wurde das Objekt in rund 2000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Orion.

Link zur Originalmeldung:

http://www.colorado.edu/news/releases/2014/06/04/astronomers-discover-first-thorne-%C5%BCytkow-object-bizarre-type-hybrid-star

E-ELT: Bau des größten optischen/Nahinfrarot-Teleskops der Welt beginnt
Zur Vorbereitung des Baus des größten Teleskops der Welt für das sichtbare Licht und das nahe Infrarot wurde vergangenen Woche in Chile ein Teil des 3000 Meter hohen Berggipfels des Cerro Armazones gesprengt, um ihn einzuebnen.

Direktlink zur deutschsprachigen Originalmeldung:

http://www.eso.org/public/germany/news/eso1419/

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Erdmagnetfeld schwächt sich ab - Besonders über der westlichen Hemisphäre

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Die Swarm-Karte zeigt Veränderungen im Erdmagnetfeld von Januar bis Juni 2014. Während Rotschattierungen eine Stärkung des Erdmagnetfeldes anzeigen, weisen Blauwerte Regionen mit einem geschwächten Erdmagnetfeld aus. | Copyright: ESA/DTU Space

Kopenhagen (Dänemark) - Die erste Auswertung von hochauflösenden Messungen des Erdmagnetfeldes mit dem europäischen Satelliten-Trio "Swarm" offenbart die jüngsten Veränderungen des Magnetfelds der Erde, das unsere Planetenoberfläche vor schädlicher solarer und kosmischer Strahlung schützt. Die Messungen zeigen, dass sich das Erdmagnetfeld in den vergangenen sechs Monaten deutlich abgeschwächt hat. Besonders dramatisch sei der Rückgang über der westlichen Hemisphäre. Über anderen Regionen - etwa über dem Indischen Ozean - wiederum hat sich das Erdmagnetfeld im gleichen Zeitraum verstärkt.

Die bisherigen Messungen basieren auf magnetischen Signalen, die vom Erdkern abgegeben werden. In den kommenden Monaten werden die Wissenschaftler der Europäischen Raumfahrtagentur ESA anhand der Auswertung weiterer Swarm-Daten auch Rückschlüsse über die Auswirkungen anderer Quellen des Erdmagnetfeldes - wie etwas des Erdmantels, der Kruste, der Ozeane, der Ionos- und Magnetosphäre - vornehmen.


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Künstlerische Darstellung des Erdmagnetfeldes. | Copyright: ESA/ATG Medialab

Anhand dieser Gesamtauswertung erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über zahlreiche natürlichen Prozesse, wie sie sich sowohl tief im Erdinnern abspielen oder aber - wie etwa das sogenannte Weltraumwetter - von der Sonnenaktivität abhängig sind. Zudem sollen die Daten auch Aufschluss darüber geben, warum sich das Erdmagnetfeld derzeit messbar abschwächt.


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Quelle: ESA

Astronomen entdecken mysteriöse "magische Insel" auf Saturnmond Titan

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Vorher-Nacher-Vergleich: Die "magische Insel" wurde erst auf Aufnahmen vom 10. Juli 2013 (unten). Entdeckt. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Cornell

Ithaca (USA) - Auf neuen Radar-Aufnahmen der NASA-Saturnsonde "Cassini" haben US-Astronomen im zweitgrößten Meer des Mondes Titan ein mysteriöses geologisches Objekt entdeckt, das zuvor an selbigem Ort noch nicht vorhanden war. Während es sich bei diesem Objekt wissenschaftlich gesprochen um ein "kurzlebiges Merkmal" zu handeln scheint, sprechen die Forscher scherzhaft von einer "magischen Insel" - obwohl noch nicht einmal bekannt ist, was diese "Insel"überhaupt ist.

Mit einer dichten Atmosphäre, Bergen, Dünen, Seen, Meeren, Flüssen und einen atmosphärischen Flüssigkeitskreislauf gleicht der größte der 62 bekannten Saturnmonde unserer Erde wie kein zweites Objekt im Sonnensystem. Allerdings ist es auf Titan nicht Wasser sondern flüssige Kohlenwasserstoffe wie Methan und Ethan, die die Gewässer füllen und vom Himmel regnen.


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Die "magische Insel" (s.Abb.o.), so erläutern die Forscher um Jason Hofgartner von der Cornell University aktuell im Fachjournal "Nature Geoscience", befindet sich im zweitgrößten Meer bzw. zusammenhängen Gewässer des Saturnmondes, dem sogenannten Ligeia Mare.

Wahrscheinlich handele es sich um die erste Beobachtung eines dynamisch-geologischen Prozesses auf der nördlichen Hemisphäre von Titan: "Diese Entdeckung belegt, dass die Flüssigkeiten, die die Meere, Seen und Flüsse der nördlichen Titanhemisphäre bilden, nicht einfach nur stille und unveränderliche Merkmale sind sondern, dass auch sie sich verändern und so die Landschaft prägen und formen", so Hofgarntner. "Derzeit wissen wir aber noch gar nicht, wie diese "Insel" erscheinen konnte und was sie überhaupt ist. Aber genau das wollen wir durch zukünftige Untersuchungen herausfinden."

Die Aufnahmen selbst stammen vom 10. Juli 2013. Ein Vergleich mit früheren Bildern der Sonde (s.Abb.) zeigt die Ligeia Mare Region noch gänzlich ohne dieses geologische Merkmal. Da die nördliche Hemisphäre des Saturnmondes derzeit in den Titan-Sommer übergeht, vermuten die Astronomen, dass das Auftauchen der "Insel" von eben diesem Jahreszeitenwechsel verursacht wird.


Die Forscher spekulieren unter anderem darüber, ob es sich um Wellen handelt, die dem Cassini-Radar eine Art "Geisterinsel" vorgaukeln. Es könnte sich aber auch um Gasblasen handeln, die vom Boden des Ligeia Mare emporsteigen oder um in Folge von Tauprozessen auftauchende Feststoffe, die so das Radarbild entstehen lassen. "Vielleicht sind es aber auch mehrere Prozesse, die hier zusammenspielen?". Ein Vergleich mit ähnlichen irdischen geologischen Merkmalen soll nun dabei helfen, herauszufinden, aus was die "magische Insel" tatsächlich besteht.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA

Saturnmond Titan: Astronomen finden erstmals Hinweise auf Ozeanwellen auf anderem Himmelskörper 19. März 2014

Planetenforscher erstellen erste topografische Karte von Saturnmond Titan 17. Mai 2013
Lebensfreundlicher Saturnmond Titan? Bausteine des Lebens könnten auch auf der Oberfläche entstehen 4. April 2013
Kohlenwasserstoff-Treibeis auf Titans Seen nährt Hoffnung auf exotisches Leben auf Saturnmond 9. Januar 2013
Sonde fotografiert Flusslauf auf Saturnmond Titan 13. Dezember 2012
Saturnmond Titan zeigt erstaunliche jahreszeitliche Veränderungen 1. Oktober 2012
Titan-Region Shangri-La: Sonde entdeckt "tropische" Seen und Oasen auf Saturnmond 14. Juni 2012


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Quelle: cornell.edu
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