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Riechrezeptoren in der Haut entdeckt - Sandelholzduft verbessert Wundheilung und Hautregeneration

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Symbolbild: Haut. | Copyright: grewi.de


Bochum (Deutschland) - Riechrezeptoren kommen nicht nur in der Nase vor. Neben in Spermien, der Prostata, dem Darm und den Nieren, besitzen auch die Zellen unserer Haut Riechrezeptoren. Forscher der Ruhr-Universität Bochum fanden heraus, dass sich die Teilungsrate der Zellen erhöht und Wunden besser heilen, wenn die Rezeptoren aktiviert sind. Dieser Mechanismus ist ein möglicher Ansatzpunkt für neue Medikamente und Kosmetika.

Wie das Team um Dr. Daniela Busse und Prof. Dr. Dr. Dr. med. habil. Hanns Hatt vom Lehrstuhl für Zellphysiologie der Bochumer Universität aktuell im "Journal of Investigative Dermatology" (DOI: 10.1038/JID.2014.273) berichtet, besitzen Menschen in der Nase rund 350 verschiedene Arten von Riechrezeptoren. Neu ist nun der Nachweis von Riechrezeptoren in Keratinozyten, also in jenen Zellen, die die äußerste Schicht der Haut bilden.


Die Forscher untersuchten den in der Haut vorkommenden Duftrezeptor OR2AT4 genauer und fanden heraus, dass er von einem synthetischem Sandelholzduft, Sandalore genannt, aktiviert wird.



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Das Sandelholzaroma selbst kommt häufig in Räucherstäbchen vor und ist auch eine Komponente vieler Parfüms. "Der aktivierte OR2AT4-Rezeptor stößt in der Zelle einen kalziumabhängigen Signalweg an. Dieser sorgt dafür, dass sich Hautzellen vermehrt teilen und schneller wandern - Prozesse, die typischerweise die Wundheilung verbessern", berichten die Forscher in ihrer Pressemitteilung. In Zusammenarbeit mit der Dermatologie der Universität in Münster zeigten die Bochumer Zellphysiologen diesen Effekt an Hautzellkulturen und Hautexplantaten.


Neben OR2AT4 haben die RUB-Wissenschaftler noch eine Reihe weiterer Duftrezeptoren in der Haut gefunden, deren Funktion sie in Zukunft noch genauer charakterisieren wollen. "Die Ergebnisse zeigen, dass sie therapeutisches und kosmetisches Potenzial besitzen", sagt Prof. Hanns Hatt. "Wir sollten aber auch im Hinterkopf behalten, dass man mit konzentrierten Duftstoffen vorsichtig umgehen sollte, solange wir nicht wissen, welche Funktion die verschiedenen Duftrezeptoren in Hautzellen haben."


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Super-Sinnesorgan Nase: Menschen können mindestens eine Billion Gerüche unterscheiden
22. März 2014


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Quelle: ruhr-uni-bochum.de

Mysteriöse Erdwerke im Amazonas sind älter als der Regenwald

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Kreisförmiges Erdwerk nahe Laguna Granja im Amazonasgebiet des nordöstlichen Boliviens. | Copyright/Quelle: reading.ac.uk

Reading (England) - Weitflächige Rodungen haben es offen gelegt: quadratische, gerade Linien und ringförmige Gräben und Erdwerke prägen den bolivianischen und brasilianischen Amazonas und sind - das zeigt eine neue Untersuchung der künstlichen Strukturen - älter als der Regenwald selbst. Wozu die Anlagen einst errichtet wurden ist bis heute unbekannt. Die Erkenntnis wirft die Frage auf, wie stark die Ureinwohner die Amazonas-Landschaft schon vor der Ankunft der Europäer prägten und zeichnet ein neues Bild der frühen Amazonas-Kulturen und ihres Lebensraums.

Wie das Team um Dr. John Carson von der University of Reading aktuell im Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS; DOI: 10.1073/pnas.1321770111) berichtet, ging man bislang davon aus, dass der heutige Regenwald urzeitlicher Herkunft und ungestörte Wildnis war. Doch durch unfangreiche Rodungen traten in den vergangenen Jahren hunderte von künstlichen Bodenstrukturen unter dem dichten Dschungel zutage.


Während zunächst vermutet wurde, dass diese Strukturen von den Ureinwohnern durch großflächige Rodungen des lange schon vorhandenen Regenwaldes angelegt wurden, sprechen die neusten Untersuchungen nun für ein drittes Szenario.


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Anhand von Kernbohrungen und der Datierung darin eingeschlossener Pollen und weiterer Partikel konnten die Forscher nun ein Bild der Veränderungen des lokalen und regionalen Ökosystems während der vergangenen 6.000 Jahre zu zeichnen.


Dieses Bild legt nahe, dass die Amazonasbewohner vor 2.500 bis 500 Jahren keine Sammler und Jäger oder großflächige Regenwaldfäller sondern Bauern waren, die natürlich offene, savannenartige Landschaften nutzen, Getreide anbauten und monumentale Erdwerke herstellten.


Erst als zwischen dem Jahre 0 und 300 das Klima deutlich feuchter wurde und sich der Regenwald südwärts ausbreitete, begannen die Menschen mittels Rodungen ihr Land offen zu halten. Diese Anstrengungen dauerten bis ins Jahre 1500 an, als die indigene Bevölkerung hauptsächlich durch die Ausbreitung der Europäer fast gänzlich ausgerottet wurde und so die dichte Vegetation schnell Überhand nehmen konnte.


"Unsere Erkenntnisse sind selbst für uns sehr erstaunlich. Wir sind nach Bolivien gegangen, um dort Hinweise auf die Getreidesorten der urzeitlichen Amerikaner zu finden und um ihren Einfluss auf den urzeitlichen Regenwald besser zu verstehen", erläutert Carson. "Was wir aber gefunden haben ist, dass die Ureinwohner nahezu keinen Effekt auf den Regenwald ausgeübt hatten, weil dieser erst sehr viel später entstand. Statt also große Flächen urzeitlichen Regenwaldes zu roden, nutzen die frühen Menschen im Amazonas die von Natur aus offene weitflächige Landschaft."


Die Größe der nun untersuchten Erdwerk-Anlagen deutet zudem daraufhin, dass es sich um vergleichsweise große Gemeinschaften gehandelt haben muss. Die Analysen der Forscher zeigen, dass sich diese Menschen von Mais und anderem Getreide ernährten, dazu Fische fingen, Enten und Flussschildkröten züchteten.


"Unsere Entdeckung hat wichtige Auswirkungen auf unser Verständnis des vergangenen Klimawandels und darüber, wie das Amazonasbecken auch auf neuzeitliche Rodungen reagiert", so die Forscher. "Unsere Analysen legen nahe, dass Amazonien weder eine unberührte Wildnis, noch von großflächigen frühzeitlichen Rodungen betroffen war."


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Quelle: reading.ac.uk

Weltkongress der Ganzheitsmedizin in der Medizinischen Fakultät der Universität München

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Schamanisches Ritual im Hörsaal. | Copyright: institut-infomed.de

München (Deutschland) - Vom 31.Oktober bis 2. November 2014 findet in der Medizinischen Fakultät der Universität München der Weltkongress zu Ethnotherapien und Ganzheitsmedizin mit Vorträgen, Workshops, Praxis-Seminare, Demonstrationen, Ausstellung und Open Healer Forum statt.

Zu Wort und Austausch kommen Heiler, Schamanen, Mediziner, Ärzte, Psychologen, Ethnobotaniker und Kulturanthorpologen. Während das breite Themenspektrum zunächst die Schulmedizin in Frage zu stellen scheint, geht es in vielen Beiträgen jedoch genau darum, eine Verbindung zwischen den traditionellen Heilmethoden und der modernen Medizin herzustellen. Der Veranstaltungsort (der jedoch nicht gleichzusetzen ist, mit dem Veranstalter) - die Medizinische Fakultät der Universität München - scheint dazu ein passender Ort zu sein.


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"Der Weltkongress der Ganzheitsmedizin findet in der Medizinischen Fakultät der Universität statt. Die Wiege der Schulmedizin, wo alle unsere Mediziner ihre Ausbildung erfahren haben, ist der richtige Ort das Wissen aller Heilsysteme unserer Welt zu verbinden und gemeinsam mit den Vertretern ursprünglicher Kulturen neue ganzheitliche Wege für Gesundheit und Heilung für die Welt zu erforschen und zu entwickeln", erläutert das INFOMED-Institut als Veranstalter des Kongresses. "Wichtig ist der offene Austausch unter Heilern, Experten und Teilnehmern in Frage und Antwort und der praktische Ansatz zum Selbst-Erfahren, die Erfahrung archaischer Rituale und traditioneller Heilungsansätze in Workshops und Praxis-Seminaren. Der Kongress steht Vertretern der Gesundheitsberufen und gleichermaßen allen Interessenten offen. Im interkulturellen Austausch und mit den Praxis-Ansätzen ist dieser Kongress wiederum eine Forschungsreise, ein Aufbruch in Unbekanntes, Neues - eben das ursprüngliche Verständnis von 'Wissen-schafft'."


- Ausführliche Informationen zum Weltkongress, dem dortigen Workshop- und Vortragsprogramm und Hintergrundinformationen zur Ethnomedizin finden Sie HIER


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Quelle: institut-infomed.de

Meteoritenfragment in mittelsteinzeitlicher Schamanen-Hütte entdeckt

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Verschiedene Ansicht des in den Resten einer Schamanen-Hütte gefundenen Meteoritenfragments. | Copyright: T. Galiński

Bolków (Polen) - Im Innern von Überresten einer mehr als 9.000 Jahre alten schamanischen Hütte nahe Bolków am Jezioro Świdwie (Neuendorfer See) in der Ueckermünder Heide in der polnischen Woiwodschaft Westpommern, haben Archäologen einen Meteoritenfragment entdeckt, das wahrscheinlich zu rituellen Zwecken verwendet und verehrt wurde.

Korrektur: In der ersten Version unserer Meldung beschrieben wir als Beifund des Meteoritenfragments eine "Magische Wand" aus Geweihen. Tatsächlich ist natürlich keine "Wand" sondern ein "Zauberstab" gemeint. Wir haben dieses Mißverständnis korrigiert.


"Dieser Meteorit wurde in diese Hütte als ein besonderes Objekt gebracht, als ein Objekt, das nicht von dieser Welt stammt. Es wurde sicherlich zu einem Glaubensobjekt und wahrscheinlich zu einem Objekt schamanischer Magie", erläutert Professor Tadeusz Galinski vom Archaeology and Ethnology (IAE) in Szczecin.


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Wie das polnische Wissenschafts-Nachrichtenportal "NaukawPolsce.pap.pl" berichtet, entdeckten die Forscher neben dem Meteoritenfragment zahlreiche weitere Objekte, die hier wahrscheinlich vor dem Hintergrund schamanischer Rituale genutzt wurden. Zu diesen Objekten gehören ein Amulett, ein verzierte Speerspitze aus Knochen sowie ein aus Geweih hergestellter "Zauberstab", der mit geometrischen Motiven verziert wurde.


Zusätzlich zu den Resten der Schamanenhütte, in der das Meteoritenfragment gefunden wurde, fanden die Archäologen in unmittelbarer Nähe eine zweite, nahezu identische Struktur. In beiden Hütten stießen die Forscher auf Reste von Feuerstellen in den Torfschichten



Nicolaes Witsens Darstellung eines sibirischen Schamanen aus dem 17. Jahrhundert. | Copyright: gemeinfrei

Die Ausgrabungen nahe Bolków dauern mittlerweile schon mehrere Jahre an. Der Meteoritenfund gelang den Archäologen zwar schon 2013, doch erst jetzt konnte die Natur des ungewöhnlichen Objekts genau bestimmt und zugeordnet werden. Schon vor vier Jahren stießen die Wissenschaftler hier einen fasst gänzlich erhaltenen mittelsteinzeitlichen Jagdbogen. In den anaerobischen Torfschichten hoffen die Forscher nun auch während der kommenden Grabungen auf faszinierende Funde.


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Quelle: naukawpolsce.pap.pl

Keilschrifttafeln offenbaren einzigartige spätbablyonisches Mathematikwissen

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Fragmente einer Keilschrifttafel mit einer mathematischen Tabelle. | Copyright: Mathieu Ossendrijver (Collage) / Trustees of the British Museum

Berlin (Deutschland) - Anhand von bislang unveröffentlichten Fragmenten von Keilschrifttafeln aus der Sammlung des British Museums London lassen sich einzigartige mathematische Tabellen rekonstruieren, die zeigen, wie komplex die Mathematik in der spätbabylonischen Zeit (450 bis 200 v. Chr.) bereits war.

Wie die Forscher um Mathieu Ossendrijver, Professor für Wissenschaftsgeschichte der Antike an der Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied des altertumswissenschaftlichen Exzellenzclusters Topoi aktuell in der Fachzeitschrift "Journal of Cuneiform Studies" berichten, enthalten die Tabellen - mit unter anderem einer 30-stelligen Zahl - die längsten Zahlen, die bislang in einem antiken Textdokument entdeckt wurden.


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Die Rekonstruktion der Tabellen gelang demnach, mit Hilfe einer Computer-Analyse. Die dort festgehaltenen mathematischen Operationen zeigten, dass die Rechenvirtuosität der babylonischen Mathematiker größer war als bisher angenommen: "Die Mathematik war nicht nur eine Hilfswissenschaft für die Astronomie, sondern eine selbstständige Disziplin mit eigenen Forschungszielen", sagt Ossendrijver.


Fragmente der zweiten Tafel. | Copyright: Mathieu Ossendrijver (Collage) / Trustees of the British Museum

In beiden Tabellen wird eine Anfangszahl so lange durch ihre Faktoren dividiert, bis die Zahl 1 erreicht ist. Im Unterschied zum heute meist verwendeten Dezimalsystem (Zehner-System) lag der babylonischen Mathematik ein Sexagesimalsystem zugrunde, das auf der Grundzahl 60 beruht - ähnlich wie unsere Stundeneinteilung in Minuten und Sekunden. In der einen Tabelle entspricht so die Ausgangszahl der 46. Potenz von 9 (9⁴⁶). In der anderen Tabelle ist die Ausgangszahl 30-stellig: Sie entspricht 9¹¹ (9 hoch 11) mal 12³⁹ (12 hoch 39).


Zu welchem Zweck die Tabellen jedoch einst erstellt wurden, wissen die Forscher derzeit noch nicht genau, schließen aber mit großer Sicherheit aus, dass sie eine praktische Bedeutung für Astronomie oder Verwaltung gehabt haben könnten. Ihr Zweck müsse vielmehr in der gelehrten Mathematik gesucht werden,so Ossedrijver und erläutert weiter: "Möglicherweise dienten sie als numerische Überprüfung dafür, dass die Ausgangszahl korrekt berechnet worden war. Es ist jedoch auch denkbar, dass die babylonischen Mathematiker auf der Suche nach zahlentheoretischen Regelmäßigkeiten waren."


WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Langzeitprojekt: Wissenschaftler erstellen neues Wörterbuch der alten Keilschriftsprachen 4. Februar 2013
Tontafelfund offenbart bislang unbekannte Passagen des Gilgamesch-Epos18. Januar 2013

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Quelle: hu-berlin.de

Abflussrinnen auf dem Mars stammen hauptsächlich von Trockeneis - nicht von Wasser

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Ein Beispiel für zwischen dem 30. Mai 2007 (l.) und dem 31. Mai 2013 (r.) neu entstandene Abflussrinnen am Hang eines Marskraters. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

Pasadena (USA) - Nachdem die Entdeckung von sich neu bildenden Abflussrinnen auf dem Mars im Jahr 2000 für Hoffnungen auf heute noch flüssiges Wasser auf der Marsoberfläche nährten, legen nun wiederholt aufgenommene hochaufgelöste Aufnahmen der NASA-Marssonde "Mars Orbiter" (MRO) nahe, dass die zahlreichen Abflussrinnen in der Marsoberfläche hauptsächlich das Ergebnis jahreszeitlich bedingter Einfrierungsprozesse von Trockeneis sind und somit nicht von flüssigem Wasser gegraben werden. Doch ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt.

Während es auf dem Mars zwar große Mengen an gefrorenem Wasser und Wasserdampf in der Atmosphäre gibt, kann somit die Anwesenheit von flüssigem Wasser auf unserem kalten Nachbarplaneten immer noch nicht eindeutig bestätigt werden, schlussfolgern die Forscher um Colin Dundas vom Astrogeology Science Center der U.S. Geological Survey in ihrem Artikel, der aktuell im Fachjournal "Icarus" (DOI: 10.1016/j.icarus.2014.05.013) erschienen ist.


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"Noch vor fünf Jahren war ich überzeugt davon, dass die Abflussrinnen (Gullies) auf dem Mars auf die erodierende Aktivität von flüssigem Wasser hindeuteten", gesteht Dundas ein. "Nachdem wir nun aber sehr viel mehr Beobachtungen dieser Strukturen vorliegen haben, konnten wir die Entstehungszeit der meisten dieser Rinnen eingrenzen und haben festgestellt, dass sie im Mars-Winter entstehen."


Ein weiteres Beispiel für zwischen 2010 und 2013 neuentstandene Abflussrinnen. | NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

Insgesamt wurden seit 2006 356 Orte mit entsprechenden Landschaftsmerkmalen meist an Berg- und Kraterhängen entdeckt. In 38 Fällen zeigten Folgeaufnahmen, dass die Rinnen auch heute noch stets anwachsen, sich ausdehnen und neue Rinnen und Abzweigungen entstehen (s. Abb.).


Die Zeit, in der es in den meisten Fällen zu dieser Neubildung und Ausweitung der Rinnen kommt, stimmt jedoch mit dem jahreszeitlich bedingten Kohlendioxid-(Trockeneis)-Frost überein und findet damit unter Temperaturbedingungen statt, die flüssiges Wasser als Erklärung ausschließen.


Während Trockeneis auf der Erde nicht in natürlicher Form vorkommt, gibt es davon auf dem Mars große Mengen. "Ein Mechanismus, in dem Kohlendioxid gefriert", so die Forscher, "könnte auch die Entstehung der Rinnen erklären: Während des Phasenübergangs von gasförmigen und den gefrorenen Zustand, könnte das im Boden gebundene und aus dem Boden austretende Gas das trockenes und körniges Bodenmaterial in Bewegung versetzen. In anderen Fällen könnte das sich ansammelnde Trockeneis durch sei Gewicht zu Rutschungen des Boden führen und so die Rinnen graben.



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Die sich mit den Jahreszeiten verändernden dunklen "Finger" an einem Hang im Mars-Canyon Valles Marinieris. | Copyright: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

Auch wenn die aktuellen Entdeckung Prozesse nahelegen, für die es kein flüssiges Wasser auf dem Mars benötigt, um diese Strukturen zu bilden, gibt es weiterhin einige Strukturen, bei denen weiterhin genau dies der Fall sein könnte. Hierbei handelt es um deutlich kleinere Abflussrinnen, die erst im vergangenen Jahr mit der HiRISE-Kamera an Bord der MRO-Sonde entdeckt wurden. Bei diesen sogenannten "wiederkehrenden Hanglinien" (recurring slope lineae, RSL) handelt es sich um fingerartige dunkle Verfärbungen an Kraterhängen und -hügeln ab, deren Intensität in den Frühlings- und Sommermonaten zunimmt und in den Monaten des Mars-Herbstes und im Winter wieder verblasst (...wir berichteten).


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Quelle: NASA/JPL

Fachartikel erschienen: Auch Arecibo-Teleskop ortet erstmals Radioblitze von außerhalb der Milchstraße - Diskussion um intelligente Signale dauert an

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Diese optische Himmelsaufnahme zeigt die Region in Richtung des Sternbilds Fuhrmann (Auriga), wo der Kurzzeit-Radiostrahlungsausbruch FRB 121102 entdeckt wurde. Die Position des Ausbruchs zwischen dem alten Supernova-Überrest S147 (links) und dem Sternentstehungsgebiet IC 410 (rechts) ist durch einen grünen Kreis markiert. | Copyright: Rogelio Bernal Andreo (DeepSkyColors.com)

Bonn (Deutschland) - Bislang wurden die nur wenige Millisekunden andauernden sogenannten "schnellen Radioblitze" (Fast Radio Bursts, FRBs) nur mit dem Parkes-Observatorium in Australien entdeckt, weshalb bereits Vermutungen laut wurden, dass das australische Teleskop Signale von Quellen auf der Erde oder in ihrer unmittelbaren Umgebung detektiert haben könnte. Schon im Mai berichtete "grenzwissenschaft-aktuell.de" darüber, dass nun erstmals ein nur wenige Sekunden andauernden Radio-Ausbruch auch mit dem Arecibo-Radioteleskop auf Puerto Rico registriert wurde. Jetzt liegt die ordentliche Fachpublikation über die Beobachtung vor. Neben der Frage nach natürlichen Quellen, spornt die Entdeckung zugleich auch erneut Spekulationen darüber an, ob es sich bei den Radioblitzen nicht auch um intelligente Signale handeln könnte.

Die jetzt von Forschern um Teams unter der Leitung von Laura Spitler vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie vorab auf ArXiv.org und aktuell im Fachmagazin "Astrophysical Journal" beschriebene Entdeckung gelang am 2. November 2012 mit der Arecibo-Antenne, dem größten und empfindlichsten Radioreflektor der Erde mit einem Spiegel von 305 Metern Durchmesser und einer Fläche von rund acht Hektar.


Es ist der erste Nachweis eines Radioblitzes, der nicht auf Beobachtungen mit dem Parkes-Teleskop zurückgeht. Und zum ersten Mal haben Astronomen einen solchen Burst - er kam aus Richtung des Sternbilds Fuhrmann - am nördlichen Himmel aufgespürt.


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"Statistisch gesehen sollte es nur sieben Ausbrüche pro Minute über den gesamten Himmel verteilt geben. Es gehört also schon eine Menge Glück dazu, dass man sein Teleskop zur richtigen Zeit auf die richtige Position ausrichtet", sagt Spitler. Sowohl die Eigenschaften des Radioblitzes als auch die daraus ermittelte Häufigkeit des Auftretens solcher Ereignisse stimmen sehr gut mit dem überein, was die Forscher aus den zuvor mit Parkes beobachteten Ausbrüchen abgeleitet hatten.


"Unser Forschungsergebnis ist vor allem deshalb so wichtig, weil es auch den letzten Zweifel ausräumt, dass diese Radioblitze wirklich aus den Tiefen des Universums stammen", fügt Victoria Kaspi, Professorin für Astrophysik an der McGill-Universität in Montreal und Leiterin des Pulsarbeobachtungsprojekts, in dessen Rahmen der Ausbruch aufgespürt wurde. "Die Signale zeigen alle Anzeichen, dass sie tatsächlich weit außerhalb unserer Milchstraße erzeugt wurden – das ist eine sehr aufregende Entdeckung!"


Wie jedoch diese Radioblitze entstehen und um was es sich dabei also genau handelt, wissen die Forscher bislang aber noch nicht. Die Vermutungen kreisen um eine Reihe von exotischen astrophysikalischen Phänomenen wie etwa verdampfende Schwarze Löcher, miteinander verschmelzende Neutronensterne oder Strahlungsausbrüche auf Magnetaren - Neutronensterne mit extrem hohen Magnetfeldern. "Eine andere Möglichkeit wäre ein Phänomen wie die bei manchen Pulsaren beobachteten Riesenpulse, aber mit einer wesentlich höheren Helligkeit", meint James Cordes, Professor für Astronomie an der Cornell-Universität.


Während die Radioblitze nur einige Millisekunden andauern und bisher kaum jemals welche gesehen werden konnten, bestätigen die neuen Beobachtungen statistische Annahmen, wonach es rund 10000 dieser ungewöhnlichen kosmischen Ereignisse pro Tag geben sollte, verteilt über den gesamten Himmel. Die erstaunlich große Anzahl ergibt sich aus Berechnungen, ein wie großer Teil des Firmaments wie lange beobachtet wurde, um die bisherigen wenigen Entdeckungen zu erhalten.


Offenbar stammen die Radioblitze aus einem Bereich weit außerhalb unserer Milchstraße. Diese Schlussfolgerung leiten die die Wissenschaftler aus der Messung eines als Plasmadispersion bekannten Effekts ab: "Dabei lassen sich Signale, die über größere Strecken durch das Universum laufen, von künstlichen, auf der Erde erzeugten Signalen durch den Einfluss von interstellaren Elektronen unterscheiden", erläutert die Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft. "Diese führen dazu, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Radiowellen bei niedrigeren Radiofrequenzen abnimmt."


Bei dem mit dem Arecibo-Teleskop empfangenen Strahlungsausbruch ist die Dispersion dreimal größer als man das von einer Quelle mit Ursprung in unserer Milchstraße erwarten könnte.



Das 305-Meter-Arecibo-Radioteleskop, in einem natürlichen Tal auf der Insel Puerto Rico gelegen. | Copyright: NAIC

Die Entdeckung erfolgte im Rahmen von Beobachtungen für das Projekt Pulsar Arecibo L-Band Feed Array (PALFA). Damit finden die Wissenschaftler eine große Anzahl von neuen Pulsaren, darunter seltene spezielle Systeme, die der Erforschung von fundamentalen Eigenschaften von Neutronensternen sowie dem Test von Theorien der Gravitationsphysik dienen.


Die Diskussion darüber, ob es sich bei den beschrieben Radioblitzen auch um intelligente Signale handeln könnte wurde von keinem Geringeren als dem SETI-Pionier Frank Drake angestoßen.


Wie der für die Entwicklung der nach ihm benannten "Drake-Gleichung" (die zur Abschätzung der Anzahl der technischen, intelligenten Zivilisationen in unserer Galaxie, der Milchstraße dient) und die Arecibo-Botschaft verantwortliche Astronom und emeritierte Vorsitzende des SETI-Instituts als Kommentar zu einem Bericht über die mysteriösen Signale im Blog "Phenomena" auf "NationalGeographic.com" schreibt, sei die Annahme, dass es sich bei den FRBs um ein "Gruß-Signal einer weit entfernten altruistische Zivilisation handeln könnte", durchaus Diskussionen wert


"Viele Jahre lang haben SETI-Wissenschaftler über das mögliche Design eines außerirdischen Gruß-Signals (hailing signal) spekuliert - eines Signals also, dass laut die Existenz dieser anderen Zivilisation kundtut und die empfangende Zivilisation möglicherweise auf die Spur eines weitere Informationen beinhaltenden Trägerkanals führt.


Ohne zu wissen, welche Sterne genau die Heimat einer anderen intelligenten Zivilisation sein könnten, würde ein solches ('lautes') Signal gleich eine ganze Vielzahl von potentiellen intelligent-bewohnten Sternsystemen erreichen.


Um also die maximale Wahrscheinlichkeit zu erreichen, dass das Signal auch tatsächlich entdeckt wird, wäre die beste Strategie, ein sehr schmalbandiges und sehr starkes Signal zu senden. In diesem Fall, könnte es sein, dass man jeweils nur einen Stern nach dem anderen anpeilt. Diese Strategie könnte dann zu einem Paradigma führen, nach dem der (das Signal) übertragende Strahl nacheinander auf eine große Anzahl von Sternen ausgerichtet wird, wodurch das Signal dann möglicherweise als kurze Ausbrüche registriert wird, die sich nur in vergleichsweise langen Abständen wiederholen. Wir sollten also tatsächlich nach mehr FRBs (Radioblitze) suchen!"


Gegenüber diesen Ausführungen zeigt sich der Direktor des Max-Planck-Instutits für Radioastronomie in Bonn, Prof. Dr. Michael Kramer, auf Anfrage der Redaktion von "grenzwissenschaft-aktuell.de" skeptisch und bezweifelt eine derart altruistisch, also selbstlose Natur ferner Zivilisationen:


"Ich muss gestehen, dass ich skeptisch bin, dass FRBs 'hailing signals’ sind. Ich würde es als ziemlich ineffizient ansehen, Signale in dieser Form auszusenden. Die extraterrestrische Intelligenz müsste annehmen, dass man zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Richtung schaut. Dies ist sehr unwahrscheinlich, da die Signale nur ein paar hundert Mikrosekunden dauern. Gleichzeitig ist jedoch die Energie, die aufgewendet werden muss, genügend Sterne abzudecken, enorm.


Die vollständige GreWi-Meldung mit Interview finden Sie HIER


grenzwissenschaft-aktuell.de
Quelle: mpifr-bonn.mpg.de

Skeptiker-Aufregung um Weltkongress Ganzheitsmedizin an der Universität München

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Schamanisches Ritual im Hörsaal. | Copyright: institut-infomed.de

München (Deutschland) - Nur kurz nach unserer Meldungüber den auch in diesem Jahr an der Ludwig-Maximiliam-Universität München stattfindenden "Weltkongress für Ganzheitsmedizin" hat der Umstand gerade innerhalb der deutschen Skeptiker-Gemeinde für Empörung gesorgt, in deren Folge sogar die Rechtmäßigkeit der Veranstaltung an der Münchner Universität in Frage gestellt wird. Auf Anfrage von "grenzissenschaft-aktuell.de" haben die Organisatoren der Veranstaltung nun eine Erklärung abgegeben.

Im Blog der "Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaftten e.V." (GWUP) empörte man sich zuvor in höchsten Tönen über die Veranstaltung. Die Rede ist von "Absonderlichkeiten" und einem "Stelldichein von Humbugern"– ganz zu schweigen von den entsetzten Kommentaren in der Sache.


"Kann das eigentlich wahr sein?" fragt GWUP-Bloger Bernd Harder weiter und hat in der Sache zunächst die LMU angeschrieben und "vom Dekan der Medizinischen Fakultät, Herrn Prof. Dr.med. Dr.h.c. Maximilian Reiser, persönlich eine Antwort erhalten."


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Demnach sei ein “Weltkongress der Ganzheitsmedizin” der Hochschulspitze nicht bekannt und den Hinweis auf die Fakultät erachte man als "rufschädigend". Man will nun die Angelegenheit prüfen. Im Namen der GWUP zeigt sich Hader abschließend "gespannt, ob die LMU ihren Ruf als Exzellenz-Uni auch in diesem Fall verteidigen kann - oder sich künftig als schamanische Schwitz-Hütte bespötteln lassen muss."


Auf die Aufregung unter den Skeptikern darüber "was denn noch alles salonfähig" werde (so ein Blog-Kommentar) und die Freunde darüber, dass man "nun gespannt sein dürfe, wie die LMU diesen Esos eine reindreht", erklären die Organisatoren des Kongresses auf Anfrage von "grenzwissenschaft-aktuell.de", dass man bereits eine Stellungnahme zum Blog verfasst habe. An den GWUP-Blog gerichtet schreibt Christine Herrera Krebber von INFOMED.e.V.:

"Sehr geehrte Damen und Herren,
gerade haben wir Ihren Eintrag hier entdeckt. Der Weltkongress der Ganzheitsmedizin an der LMU ist eine Kongress-Reihe, die seit fast 30 Jahren an dieser Fakultät stattfindet und hat nichts mit Esoterik zu tun. Seit Jahrzehnten in der Uni bekannt, seinerzeit entstanden aus den Aktivitäten von Prof. Schiefenhöfel und Eibl-Eibesfeldt des Max-Planck-Instituts für Humanethnologie, also Verhaltensforschung.

Diese Forschung ist als interkulturell, international und interdisziplinär fortgeführt worden. Es sprechen Ärzte, Psychologen und Wissenschaftler auf diesem Kongress und dazu sind Heiler und Schamanen eingeladen. Rituale werden demonstriert und exempelweise praktiziert. Der Großteil der Teilnehmer stammt aus Heilberufen, die hier sind um sich auszutauschen und ihr Spektrum erweitern wollen. Alles andere ist hier von Ihnen herein-interpretiert. Organisiert wird der Kongress von INFOMED e.V., einem anerkannten wissenschaftlichen Verein.


Beste Grüße, die Organisation von INFOMED e.V."

Das Ergebnis der von Herrn Prof. Dr.med. Dr.h.c. Maximilian Reiser angekündigten Prüfung lag bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung noch nicht vor. Wir werden weiterhin berichten...


- Ausführliche Informationen zum Weltkongress, dem dortigen Workshop- und Vortragsprogramm und Hintergrundinformationen zur Ethnomedizin finden Sie HIER

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Quelle: institut-infomed.de, gwup.org

Auch Nutztiere wissen, wann sie von Menschen beobachtet werden

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Symbolbild: Hausziege. | Copyright: Fir0002 / GFDL-1.2

Halle-Wittenberg/Dummerstorg (Deutschland) - Werden Nutztiere von Menschen beobachtet, verändern sie ihr Verhalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie die zeigt, zu welchen höheren Erkenntnisleistungen diese Tiere fähig sind.

Wie der Biologe Christian Nawroth vom Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als Ergebnis seiner Doktorarbeit in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf im Fachjournal "Animal Cognition" (DOI: 10.1007/s10071-014-0777-5) aufzeigt, reagieren Zwergziegen deutlich auf die Aufmerksamkeit des Menschen.


In den Versuchen waren die Tiere zum Beispiel weniger aktiv und starrten länger, wenn der Experimentator seinen Kopf von den Tieren abgewandt hatte oder ihnen sogar den Rücken zudrehte. "Das deutet darauf hin, dass Zwergziegen die Rolle eines Menschen, und hier speziell dessen Aufmerksamkeitszustand ihnen gegenüber, im Kontext der Futtergabe interpretieren können", sagt Nawroth. Durch weitere Tests, in denen den Ziegen verschiedene menschliche Zeige- und Kopfgesten die Position einer versteckten Futterbelohnung anzeigten, konnte darüber hinaus nachgewiesen werden, dass Zwergziegen zwar in der Lage sind, zwischen verschiedenen Kopforientierungen eines Menschen zu unterscheiden, jedoch die Blickrichtung des Menschen alleine nicht als Informationsquelle bei der Futtersuche nutzen können.


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Diese vermeintlich einfachen Erkenntnisse sind neu und nützlich. "Aufbauend auf dem Wissen über die kognitiven Fähigkeiten von Nutztieren kann deren Haltung verbessert und ihr Wohlbefinden gesteigert werden. Fehlende Kenntnisse über ihr kognitives Potenzial können sowohl zu einem falschen Umgang mit den Tieren als auch zu fehlerhaften Planungen im Stall führen", erklärte Nawroth das Ziel seiner Untersuchungen am Lehrstuhl für Tierhaltung und Nutztierökologie bei Prof. Dr. Eberhard von Borell an der Universität Halle.


Wie die Pressemitteilung der beteiligten Institute erläutert, wurde für die Untersuchung aus dem Bestand des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie, an dem Wissenschaftler bereits seit mehreren Jahren das Lernverhalten von Nutztieren untersuchen, zwölf weibliche Zwergziegen (Capra hircus) mit einer bisher vorrangig bei Primaten und noch niemals bei Nutztieren verwendeten Versuchsanordnung getestet. "Ein Experimentator präsentierte - unerreichbar für das Tier - ein Futterstück hinter einem Gitter. Anschließend nahm er für die Dauer von 30 Sekunden verschiedene Kopf- und Körperhaltungen ein, mit denen ein unterschiedlicher Grad an Aufmerksamkeit gegenüber dem Tier ausgedrückt werden sollte. Erst danach gab er dem Tier das Futter durch das Gitter.


Video 1: Der Experimentator widmet dem Tier sein Aufmerksamkeit


Klicken Sie auf die Bildmotte, um das Video zu starten

Video 2: Der Experimentator wendet sich von dem Versuchstier ab


Klicken Sie auf die Bildmotte, um das Video zu starten

Wurde in ähnlichen Versuchen bei Primaten in diesem Zeitraum meistens die Anzahl und Dauer von so genannten Bettelgesten zur Interpretation der Aufmerksamkeit des Menschen gemessen, musste bei den Zwergziegen auf andere Verhaltensparameter zurückgegriffen werden."


Die Wissenschaftler untersuchten, wie intensiv die Ziegen eine Erwartungshaltung der kommenden Futtergabe in ihrem Verhalten anzeigten - entweder durch gesteigerte Aktivität vor dem Gitter (s. Video 1) oder in einer Art Alarmstellung, in welcher die Tiere reglos auf die Futterbelohnung "starrten" (s. Video 2).


Auf diese ersten Ergebnisse aufbauend soll nun in weiterführenden Studien am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie geklärt werden, inwiefern Zwergziegen über ein tatsächliches Verständnis der Aufmerksamkeitszustände anderer Individuen verfügen oder ob das gezeigte Verhalten ausschließlich auf komplexe Lernvorgänge zurückführbar ist. Ersteres konnte bisher nur bei Primaten und einigen Vogelarten nachgewiesen werden. „Die Ergebnisse des Projekts legen nahe, dass domestizierte Nutztiere offensichtlich zu höheren Erkenntnisleistungen befähigt sind, als dies bisher vermutet wurde“, so Nawroth.


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Quelle: uni-halle.de, fbn-dummerstorf.de

Kornkreise 2014: Weitere Muster auch im Juli

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Saarbrücken (Deutschland) - Bis Ende Juni wurden in der heurigen Kornkreis-Saison 2014 weltweit 42 Kornkreise entdeckt – und auch in der ersten Juli-Hälfte gab es neue Exemplare, die wir wie gewohnt in einer kurz kommentierten Galerie zeigen möchten.


Kornkreis am Long Man of Wilmington in East Sussex. | Copyright: Steve Alexander, temporarytemples.co.uk

Am 3. Juli 2014 erhielt der Kornkreisfotograf Steve Alexander eine Meldung über einen neuen Kornkreis in einem Feld in unmittelbarer Nähe zur frühgeschichtlichen Hügelfigur des sogenannten Long Man of Wilmington (s.Abb.r. Copyright: Steve Alexander) in der südenglischen Grafschaft East Sussex.

Das Muster zeigt einen kleinen zentralen Fünfstern der abwechselnd von konzentrisch angeordneten fünf Ringen und vier Fünfecken umgeben ist. Formell nimmt das Muster Bezug zu einer Formation, die im Vorjahr nahe Stonehenge entdeckt wurde.


Geometrische Geschwister: Kornkreis nahe Stonehenge 2013 (l.) und am Long Man of Wilmington 2014 (r.). | Copyright: Andreas Müller, kornkreise-forschung.de (2013), Steve Alexander, temporarytemples.co.uk


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Drei Tage später wurde dann eine Kornkreisformation im tschechischen Privetice in der Region Pilsen eine Kornkreisformation entdeckt. Außer der folgenden Aufnahme und dem durch Bildverzerrung erstellten "Pseudo-Luftbild" liegen hierzu bislang keine weiteren Informationen vor. | Copyright: TNCZ


Auch in den Niederlanden wurde, nun am 7. Juli 2014, eine erste Kornkreisformation in einem schon fast reifen Weizenfeld nahe Standdaarbuiten in der Provinz Noord-Brabant entdeckt. | Copyright: Ronald Sikking, robbertvandenbroeke.com

Auch dieses in einem etwas ungenauen umringten Kreis eingeschriebenen Unendlichkeits-Symbol wurde angeblich von dem niederländischen Medium Robbert van den Broeke "erspürt" und dadurch erst entdeckt. Weitere Informationen hierzu finden Sie HIER



Am 8. Juli wurde in einem hingegen noch grünen Weizenfeld am Hackpen Hill in Wiltshire eine augenscheinlich recht ungenaue und offenbar unvollendet angebrochenen Formation entdeckt. Besonders anhand der 16 äußeren "Blätter" offenbaren sich die geometrisch-konstruktiven Mängel dieser Formation. | Copyright: Monique Klinkenbergh, cropcircleaccess.com


In der Nacht darauf wurde die Formation dann – in ähnliche qualitativer Ausführung - "vollendet". | Copyright: Steve Alexander, temporarytemples.co.uk


In Folge eines Zeitungsberichts über die aktuelle Kornkreis-Ausstellung im Wiltshire Museum (...auch wir berichteten) wurde – ebenfalls am 8. Juni - jedoch im Norden der Grafschaft Wiltshire nahe Charlton eine Kornkreisformation entdeckt, die die Serie von Stonehenge und Wilmington geometrisch - nun aber auf einem Dreieck basierend - fortsetzte. Leider hat der Bauer den Besuch und die Untersuchung des Kornkreises strikt untersagt. | Copyright: Monique Klinkenbergh, cropcircleaccess.com


Einen Tag später wurde dann erneut in einem Feld am Long Man of Wilmington eine kleine Kornkreisformation entdeckt – jedoch vom Bauern umgehend mit dem Mähdrescher aus dem Feld geschnitten. | Copyright: Richard Cook (Pseudo-Luftbild: grewi.de)


Auch in Polen wurde, am 11. Juli 2014, eine neue Formation entdeckt. Bislang ist jedoch noch unklar, wo genau die Kreise und Muster entstanden sind. Erste Aufnahmen liegen jedoch bereits vor.


Am 13. Juli wurde dann in einem Feld am West Kennett Long Barrow eine Kornkreisformation entdeckt, die geradezu wie eine Kopie jener Formation anmutete, die am 22. Juni 2014 im Nachbarfeld entdeckt und in der Folgenacht von Unbekannten zerstört worden war (...wir berichteten). | Copyright: Nils Kenneth Fordal, cropcircleaccess.com


Bereits am Morgen des 22. Juni wurde in einem Gerstenfeld am West Kennett Long Barrow in Wiltshire eine Formation aus einem von drei konzentrischen Ringen umgebenen Zentralkreis entdeckt. | Copyright: Janet Ossebaard, circularsite.com

Doch auch diese Formation sollte nur kurz währen. Nur kurze Zeit nach ihrer Erstentdeckung hatte sie der Bauer auch schon wieder aus dem Feld geschnitten...


Noch kurz vor Redaktionsschluss dieser Meldung wurde dann noch eine am 15. Juli 2014 in einem Feld nahe Rodmarton in Gloucestershire entdeckt. Auch hier zeigt die Ausführung der "Blütenblätter" sowie der inneren Kreise und Ringe deutliche Mängel. Weitere Informationen hierzu liegen bislang noch nicht vor. | Copyright: MrGyro.co.uk


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Quellen: cropcircleaccess.com, kornkreise-forschung.de, cropcircleconnector.com, robbertvandenbroeke.com, temporarytemples.co.uk

10.000 Jahre alt: Zeigen neuentdeckte Höhlenmalereien in Indien vorgeschichtliche Raumschiffe und außerirdische Besucher?

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Vorzeitliche "Astronautengötter" in Raumanzügen (o.) oder frühgeschichtliche Fantasie? | Copyright/Quelle: Times of India, / Amit Bhardwa

Charma (Indien) - Indischen Medienberichten zufolge suchen Archäologen des Chhattisgarh State Department of Archaeology and Culture derzeit Interpretationshilfe bei NASA und der indischen Raumfahrtorganisation ISRO - vermuten sie doch, dass neuentdeckte Höhlenmalereien in der Region Charma im indischen Bundesstaat Chhattisgarh frühgeschichtliche Raumschiffe und außerirdische Besucher zeigen könnten. Die Abbildungen selbst sollen rund 10.000 Jahre alt sein. Eine offizielle Bestätigung durch die Behörden liegt bislang jedoch noch nicht vor.
UPDATE 17.07.2014
Wie es scheint, sind die fraglichen Höhlen- und Wandmalereien doch keine Neuentdeckung sondern schon länger bekannt. Eine Bildergalerie der frühgeschichtlichen Felsenbilder von Gotitola finden Sie HIER
Wie indische Medien (darunter die "Times of India") berichten, wurden die Wand- und Höhlenmalereien rund 130 Kilometer von Raipur entfernt in Höhlen in der Nähe der Dörfer Chandelu und Gotitola in der Region Charma im Distrikt Kanker der Stammesregion Bastar entdeckt und auf eine Alter von 10.000 Jahren datiert.


Zeigt dieses Höhlenbild raumfahrenden Rohela-Menschen? | Copyright/Quelle: Times of India, / Amit Bhardwa

Die "Times of India" zitiert des Archäologen JR Bhagat, der in den Darstellungen frühzeitliche Besuche von Außerirdischen erkennen will: "Die Entdeckung legt nahe, dass die frühzeitlichen Menschen sich Wesen von anderen Planeten vorgestellt oder diese sogar selbst gesehen haben." Zugleich gesteht Bhagat gegenüber der Zeitung aber auch ein, dass es derzeit in Chhattisgarh "keinen Experten in dieser Angelegenheit" gebe.


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Allerdings gebe es in den Dörfern vor Ort zahlreiche Glaubensvorstellungen, die sich auf die heute noch verehrten Wandmalereien beziehen. Einige dieser Geschichten sollen von den sogenannten "Rohela" - also den Kleinwüchsigen - berichten, die einst in runden Flugobjekten vom Himmel auf der Erde landeten und Menschen aus den Dörfern mit sich nahmen, so der Zeitungsbericht weiter.


Zeigt diese Darstellung ein dreibeiniges Flugobjekt der Rohela? | Copyright/Quelle: Times of India / Amit Bhardwa

"Die Abbildungen wurden mit natürlichen Farben auf die Wände aufgetragen und sind trotz ihres Alters noch erstaunlich gut erhalten", erläutert der Archäologe. "Die Wesen scheinen waffenartige Objekte in den Händen zu halten, weisen selbst aber keine klaren Merkmale auf. Besonders auffallend ist die Abwesenheit von Nasen und Mündern. In einigen Bildern scheint es zudem fasst so, als tragen die Wesen eine Art Raumanzug mit Antennen. Die Abgebildeten (Flug-)Objekte scheinen auf Landebeinen zu stehen. Angesichts dieser Abbildungen können wir aber auch nicht ausschließen, dass die prähistorischen Menschen sich diese Dinge auch nur vorgestellt und dann abgebildet haben."


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Quelle: http://timesofindia.indiatimes.com

67P/Tschurjumow-Gerasimenko: Ziel-Komet der Rosetta-Mission entpuppt sich als zwei Objekte

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Interpolierte Aufnahmen zeigen den Kometen "67P/Tschurjumow-Gerasimenko" am 11. Juli 2014 und offenbaren dessen ungewöhnliche Form bzw. Zusammensetzung. | Copyright: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA (Quelle: BBC)

Göttingen (Deutschland) - Es sind nur noch wenige Wochen, dann wird die europäische Kometen-Sonde "Rosetta" mit dem Kometen "67P/ Tschurjumow-Gerasimenko" ihr Ziel erreichen und in eine Umlaufbahn um den kosmischen Schneeball eintreten. Jetzt hat die Sonde mit ersten Nahaufnahmen des Kometen eine Überraschung zur Erde gefunkt: Bei "67P" scheint es sich nicht nur um ein einziges sondern um zwei verbundene Objekte aber zumindest um zwei Kometenkerne zu handeln. Forscher stehen vor einem Rätsel und vermuten, dass es sich sogar um zwei Objekte unterschiedlicher Herkunft handeln könnte.

Erst vor wenigen Tagen hatte das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) Bilder der des Kamerasystem "OSIRIS" an Bord der Sonde veröffentlicht, die den Kometen am 4. Juli in einem Abstand von etwa 37000 Kilometern zeigen. Schon diese Aufnahmen ließen erahnen, dass der Komet eine ungewöhnliche Gestalt besitzt.



Aufnahmen der Rosetta-Sonde zeigen den Zielkometen "67P" am 4. Juli noch stark verpixelt. Doch schon hier offenbarte sich seine ungewöhnliche Form. Die untere Bildreihe zeigt die aufnahmen interpoliert. | Copyright: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA (interpoliert: grewi.de)

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Die neusten Aufnahmen der OSIRIS-Kamera zeigen den Kometen nun am 11. Juli 2014 schon wesentlich deutlicher und stellen die Astronomen zugleich vor ein Rätsel: Wie es scheint, handelt es sich um zwei Objekte, die schwerkraftmäßig aneinander gebunden sind, einen sogenanntes "binary conatct"-Objekt.


Wie der Komet zu dieser unerwarteten Form bzw. Konstellation gekommen ist, ist derzeit noch ein Rätsel. Einige Wissenschaftler vermuten sogar, dass die beiden Teile von "67P" sogar unterschiedlicher Herkunft sein könnten.


Die gestern von der BBC vorab veröffentlichten Aufnahmen (s.Abb.o) zeigen die am 11. Juli erstellten Bilder interpoliert. D.h. die immer noch verpixelten Aufnahmen wurden weich gezeichnet, um so die nun "gerundeten" Formen besser erkennen zu können.


Am 6. August 2014 soll die Sonde endgültig in eine Umlaufbahn um den Kometen eintreten und das knapp 5 Kilometer große Objekt in einem Abstand von 70 Kilometern umrunden. Nachdem die Sonde das Schwerkraftfeld von "67P" vermessen hat, wird sich "Rosetta" dem kosmischen Schneeball auf 30 Kilometer annähern, die Oberfläche genau kartieren und nach einem geeigneten Landeort für die Landeeinheit Philae suchen, der dann am 11. November auf dem Kometen landen soll. Rosetta wird damit die erste Mission in der Geschichte sein, die einen Kometen anfliegt, ihn auf seinem Weg um die Sonne begleitet und eine Landeeinheit auf seiner Oberfläche absetzt.


- Mit einer offiziellen Veröffentlichung der obig gezeigten Bilder vom 11. Juli 2014 wird noch diese Woche gerechnet...


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Quelle: BBC, ESA, mps.mpg.de

Asteroid Vesta stellt Planetenentstehungs-Modelle in Frage

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Das Innenleben von Vesta (Grafik). | Copyright: EPFL

Bern (Schweiz) - Computersimulationen des Aufbaus des felsplanetenähnlichen Asteroiden bzw. Kleinplaneten Vesta erlaubten erstmals Rückschlüsse dessen Innenleben und liefern zugleich eine Überraschung: Die Kruste des Asteroiden scheint viel dicker zu sein als angenommen, und der darunterliegende Mantel, der den Kern umhüllt, viel dünner. Das bedeutet, dass Aufbau und die Entstehung von Planeten - auch der Erde - anders sein könnten als bisher gedacht.

Wie der Berner Astrophysikers Martin Jutzi und Kollegen aktuell im Fachjournal "Nature" (DOI: 10.1038/nature13499) berichten, zeigten schon seine früheren Simulationen, wie Vesta durch den Zusammenprall mit zwei Meteoriten seine elliptische Form erhielt (...wir berichteten). In den neuen Simulationen untersuchten die Forscher, wie zwei gewaltige, 80 Kilometer tiefe Krater durch Meteoriteneinschläge auf Vesta entstehen konnten und wie die Zusammensetzung der Gesteine auf der Oberfläche von Vesta nach den großen Meteoriteneinschlägen aussehen sollte.


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Ein Vergleich mit den Daten der "Dawn"-Mission brachte zutage, dass etwas fehlte: Das Mineral Olivin, der Hauptbestandteil des Mantelmaterials, das nach einem so tiefen Einschlag eigentlich überall auf der Oberfläche herumliegen sollte, war nicht auffindbar. "Wir gingen von einer Krustendicke von 30 Kilometern aus", erläutert Jutzi. "Dass aber kein Olivin aus der darunterliegenden Mantelschicht vorhanden ist, zeigt, dass die Meteoriten die Kruste trotz ihrer Einschlagstiefe von 80 Kilometern nicht durchdringen konnten und diese also viel dicker sein muss als angenommen."


Diese neuen Erkenntnis verschiebt zugleich auch die Proportionen: Wenn die Kruste dicker ist als 80 Kilometer, muss der darunterliegende Mantel wiederum viel dünner sein. Dies lässt auch auf eine andere Zusammensetzung des Materials schließen. "Möglicherweise wurde die Kruste durch im Mantel gebildete vulkanische Brocken verdickt, die teilweise an die Oberfläche gelangten", sagt Jutzi. Dies wirft neue Fragen auf, wie Vesta, aber auch die Erde und andere Planeten zusammengesetzt sind und wie sie entstanden sind.


WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Computersimulation bestätigen: Doppeleinschlag gab Protoplaneten Vesta sein heutige Form 14. Februar 2014
NASA-Wissenschaftler rätseln: Fließendes Wasser auf Asteroid Vesta? 7. dezember 2012
Raumsonde entdeckt unerwartete Oberflächenmerkmale auf Asteroid Vesta23. März 2012
Auf Asteroid Vesta könnte es Wasser geben 26. Januar 2012
Dawn-Sonde liefert faszinierende Nahaufnahmen von Asteroid Vesta 22. Dezember 2011
Ist der Asteroid Vesta in Wirklichkeit ein erdartiger Planet?
13. Dezember 2011
Asteroid Vesta in Nahaufnahmen und in 3D 2. Dezember 2011
Neue Asteroidenkarte bestätigt gewaltigen Meteoriteneinschlag auf Vesta 20. September 2011
Mission Dawn: Überraschungen auf Asteroid Vesta 16. September 2011


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Quelle: unibe.ch

DEGUFO-Österreich veröffentlicht umfangreiches Pressearchiv Deutschland 1954-2012

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Wien (Österreich) - Auf ihrer Internetseite hat die österreichische Vertretung der Deutschsprachigen Gesellschaft für UFO-Forschung (DEGUFO, degufo.at) ein umfangreiches Archiv zu UFO-Zeitungsberichten und Bildreportagen aus deutschen Medien von 1954 bis 2012 veröffentlicht. Wie schon das erst vor wenigen Wochen veröffentlichte österreichische UFO-Pressearchiv (...wir berichteten), so steht auch dieses nun kostenfrei online zur Verfügung.

"Mit diesen Veröffentlichungen nimmt die DEGUFO-Österreich eine Vorreiterrolle in der UFO-Forschung ein und beteiligt sich damit auch an der Arbeit des DEGUFO-Archivs", kommentiert der erste Vorsitzende der DEGUFO, Alexander Knörr und führt weiter aus: "Die Aufbereitung und das kostenlose zur Verfügung stellen der UFO-Zeitungsarchive der DEGUFO-Österreich sind erste Vorboten des geplanten DEGUFO-Onlinearchivs, an dem im Hintergrund gearbeitet wird, und in dem noch viele weitere UFO-Dokumente, Bildmaterial, Zeitschriften und mehr der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden sollen."

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"Die aktuelle Charge", so erläutert der Wiener Regionalstellenleiter der DEGUFO Mario Rank, "stellt einen Auszug aus dem Gesamtarchiv der DEGUFO dar. "Sie umfasst auf 886 Seiten und 212 MB Datenvolumen mit UFO-Zeitungsberichte und Bildreportagen aus deutschen Medien von 1954 bis 2012. Diese sind natürlich chronologisch sortiert und entsprechend aufbereitet. Anhand dieser Sammlung erhält der Leser einen guten Eindruck über die Berichterstattung der vergangenen Jahre und Jahrzehnte.

- Das DEGUFO-Pressearchiv Deutschland finden Sie unter: www.degufo.at/pressearchiv-deutschland


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Quelle: degufo.at

Weitere Kornkreise auch in Deutschland und Österreich

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Saarbrücken (Deutschland) - Die Kornkreis-Saison 2014 ist im vollen Gange und auch in Deutschland und Österreich wurden neue Exemplare gefunden. Hier erste Information zu diesen Funden, die einige Fragen aufwerfen.

Nachdem aufgrund erster Meldungen zum ersten deutschen Kornkreis des Jahres nahe Landau (...wir berichteten) bekannt wurde, dass sich in unmittelbarer Nähe auch noch ein zweiter kleiner Kornkreis befindet, der hier ebenfalls schon seit Anfang Juni zu sehen ist, wurde mittlerweile auch noch eine dritte Kornkreisformationen in den dortigen Feldern entdeckt.






Kornkreise Nummer 2 (oben) und 3 (mitte u. unten) nahe Landau. | Copyright/Quelle: Finn Wissing, kornkreise-forschung.de

Nachdem das Feld noch am 7. Juli 2014 leer gesehen worden war, wurde Formation Nummer drei dann am 12. Juli erstmals entdeckt. Im Großraum Landau-Pirmasens gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Kornkreise. Da die meisten früheren Exemplare in der Gegend von Müller jedoch als Fälschungen erkannt wurden, zeigt sich der Forscher auch angesichts der heurigen Muster zumindest vorsichtig: "Anhand der mir vorliegenden Aufnahmen zeigt sich die Machart dieser Kreise als sehr struppig und durcheinander", kommentiert Kornkreisforscher Andreas Müller (kornkreise-forschung.de). Was und ob dies etwas über die Herkunft der Kreise aussagt, kann ich nicht sagen, da es mir leider nicht möglich war, die Formationen selbst in Augenschein zu nehmen."


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Auch aus Österreich gibt es derweil den ersten Kornkreis des Jahres 2014 zu vermelden: Wie die lokalen "Bezirksblätter" aus Zwettl in Niederösterreich berichten, habe "eine Leserin (...) vergangene Woche im Rahmen einer Radtour etwas 'Außergewöhnliches' entdeckt. Beim sogenannten Hofer-Kreisverkehr in Zwettl fiel der Radfahrerin in einem Getreidefeld eine sehr markante Kreisformation auf. Der übermittelte Schnappschuss beweist tatsächlich, dass diese Kreation nicht zufällig entstanden sein kann. Ungeklärt bleibt jedoch, was dieses Zeichen zu bedeuten hat oder ob es bislang auch in anderen Feldern des Waldviertels entdeckt wurde."



Aktueller Kornkreis im österreichischen Waldviertel nahe Zwettl. | Copyright/Quelle: privat / meinbezirk.at

Andreas Müller zeigt sich angesichts dieser Meldung allerdings etwas verwundert: "Dieser angebliche 'Schnappschuss' erscheint mir alles andere als mal eben so vom Fahrrad aus geschossen. Vielmehr scheint es so, als sei die Perspektive sehr genau geplant und das Bild aus einiger Höhe heraus entstanden. Für den Schnappschuss eines Laien, ist das alles recht gut in Szene gesetzt und das Symbol erstaunlich gut zu erkennen.


Skizze des Symbols. | Copyright/Quelle: grewi.de

Möglich, dass es vor Ort Möglichkeiten für eine solche Draufsicht auf den Kornkreis gibt - vielleicht einen Jägerhochsitz oder ähnliches - und diese Aspekte so einfach erklärt werden können. Wie und warum aber die Zeitung auf die Idee kommt, dass das gleiche Muster auch in anderen Feldern im Waldviertel gefunden worden sein soll, erscheint mir ebenfalls etwas merkwürdig." Was das Muster selbst darstellt, weiß auch der Kornkreisforscher bislang noch nicht.


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Quellen: kornkreise-forschung.de, meinbezirk.at

Erdartige Böden: Mikrobisches Leben auf dem Mars wahrscheinlich

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Aufnahmen des NASA-Mars-Rovers "Curiosity" offenbare urzeitliche, erdartige Böden auf dem Mars. | Copyright: NASA

Eugene (USA) - Im innern eines rund 3,7 Milliarden Jahre alten Marskraters haben US-Forscher erdartige Böden entdeckt, die die Existenz von mikrobischem Leben nahelegen, wie es selbst heute noch auf dem Mars existieren könnte. "Würden wir solche Böden irgendwo auf der Erde finden, so würden wir sie mit großer Sicherheit als das Resultat von biologischen Prozessen deuten", so der Autor der aktuellen Studie.

Wie der international anerkannte Experte für alte und fossile Böden Geologe, Gregory Retallack von der University of Oregon aktuell im Fachjournal "Geology" (DOI: 10.1130/G35912.1) berichtet, offenbaren neuen Aufnahmen der mobilen Laboreinheit "Curiosity" erdartige Bodenstrukturen wie aufgebrochene Oberflächen, ellipsenförmige Hohlräume und Konzentrationen bestimmter Sulfate und Tonerden eine Zusammensetzung des Bodens, wie sie der von Böden in den Antarktischen Trockentälern und in der Atacamawüste auf der Erde entsprechen.


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"Die Bilder waren der erste Hinweis, der dann von den Daten des Rovers bestätigt wurde", kommentiert Retallack seine Schlussfolgerungen. "Die neuen Daten der chemischen und mineralischen Analyse zeigen eindeutige Spuren chemischer Verwitterung und die Ansammlung von Mineralien, genau so, wie wir sie in einigen irdischen Böden erwarten würden und wie sie nahezu eindeutig auf die Aktivität von Mikroben hinweisen."


"Wenn wir eine derartige Zusammensetzung in irgendwelchen irdischen Böden finden würden, so würden wir sie mit großer Sicherheit als das Resultat von biologischen Prozessen deuten."


Zwar stehe der Nachweis solcher einstigen oder sogar heute noch aktiven Mikroben weiterhin aus, doch zeige die neue Analysen zumindest, dass der Mars eins wesentlich feuchter und wärmer war als heute und vor rund drei Milliarden Jahren ein durchaus lebensfreundlicher Planet war.


"Diese Entdeckung ist ebenso wichtig wie faszinierend, zeigt sie doch - dass wir wahrscheinlich nur noch genauer suchen müssen, um Leben (auf dem Mars) zu finden", so Retallack abschließend.



Klicken Sie auf die Bildmitte, um das Video zu starten

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Quelle: uoregon.edu

Kornkreise 2014: Farmer mähen neuste Kornkreise aus dem Feld, sobald sie entdeckt werden

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Die neuste Kornkreisformation nahe Marlborough in Wiltshire, entdeckt am 15. Juli 2014. | Copyright: Steve Alexander, temporarytemples.co.uk

Avebury (England) - Unfrieden im Kornkreis-Land: Konnten in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die neusten Kornkreise meist mehr oder weniger problemlos begangen und damit auch untersucht und auch von Touristen besucht werden, haben sich die Farmer in der südenglischen Grafschaft Wiltshire seit zwei Jahren dazu entschlossen, neue Kornkreise unmittelbar nach deren Entdeckung aus den Feldern zu mähen - ein Verlust nicht nur für die Erforschung des Phänomens sondern auch für den lokalen Kornkreis-Tourismus. Versuche von Forschern und Kornkreisfreunden den Ärger und zugleich Verlust der Bauern zu minimieren und so die Kornkreise zu erhalten, scheitern bislang jedoch mehrheitlich.


Grafische Rekonstruktion. | Copyright: Andreas Müller, kornkreise-forschung.de

Auch die aktuellste Kornkreisformation, entdeckt am Abend des 15. Juli 2014 in einem Feld nahe Marlborough, fiel schon am nächsten Nachmittag dem Mähdrescher zum Opfer, noch bevor das Muster eingehend untersucht werden konnte. Was bleibt sind immerhin Luftaufnahmen der geometrisch beeindruckenden Formation und Aufnahmen von Besuchern, die noch vor dem Mähdrescher einen Blick auf das Innere der Formation werfen konnten.



Weitere Luftaufnahme.| Copyright: Steve Alexander, temporarytemples.co.uk




Aufnahmen aus dem Innern der Formation. | Copyright: Annemieke Witteveen, annemiekewitteveen.blogspot.com


Quadkopter-Aufnahme. | Copyright: Paul Smith


Schon seit dem frühen Nachmittag des 16. Juli zeigt das Feld nahe Marlborough nur noch eine herausgemähte "Kornkreisnarbe". | Copyright: Copyright: Annemieke Witteveen, annemiekewitteveen.blogspot.com

Ein Ähnliches Schicksal wurde auch schon früheren Kornkreisen in der Region um Avebury und im Pewsey Valley nahe Alton Barnes zuteil - während Kornkreise am West Kennett Long Barrow, zu denen der Farmer Besuchern des Zugang erlaubte, von Unbekannten zerstört wurden (...wir berichteten).



Drei weitere "Narben" im Kornkreisland. Hier am Steinkammergrab von West Kennett nahe Avebury. | Copyright: MrGyro.co.uk

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Ebenfalls seit nunmehr zwei Jahren sind einige Kornkreisforscher vor Ort darum bemüht, die Interessen der betroffenen Bauern mit jenen der Kornkreis-Forscher und interessierten Touristen unter einen Hut zu bringen.


Einer dieser Ansätze ist der "Crop Circle Access Pass", den die niederländische Kornkreisforscherin Monique Klinkenbergh gemeinsam mit Kollegen, lokalen Behörden und dem lokalen Bauernverband nach dem Vorbild einer Kurtaxe organisiert hat. Mit dem "Crop Circle Access Centre" gibt es ein das Konzept begleitendes Kornkreis-Informationszentrum in dem sich Interessierte über die neusten Kornkreise und darüber informieren können, welche Kornkreise mit Zustimmung des Bauern auch problemlos besucht werden können. Nach besagtem Vorbild einer Kurtaxe - jedoch auf freiwilliger Basis - können Besucher für 10 Pfund (rund 13 Euro) einen "Access Pass" erwerben und mit diesem guten Gewissens jene Kornkreise besuchen, deren Bauern im Rahmen dieses Projekts Eintritt in ihre Felder gewähren. "Der Zugang zu den Kornkreisen, deren Farmer diese zum Besuch freigeben, ist jedoch nicht zwingend mit dem Erwerb des Passes verbunden. Es ist ein Kontrollwerkzeug – viel eher eine Art freiwillige Abgabe zum Ausgleich des Ernteausfalls durch den Kornkreis an den betroffenen Bauern", erläutert Monique Klinkenbergh. "Der Erlös dieses Systems geht zurück an die betroffenen Bauern, um so deren Ernteausfall und die Schäden durch die vielen Besucher zumindest teilweise wieder auszugleichen. Einige der Bauern geben diese Einnahmen dann an karitative Einrichtungen weiter.


Doch das Access-Pass-System ist weit mehr als eine Kornkreis-Kurtaxe, erläutert Klinkenbergh: "Jahrzehntelang gab es weder für die an den Kornkreisen interessierten Besucher noch für die betroffenen Bauern, deren Felder plötzlich von Forschern und Touristen durchwandert wurden, ein koordinierendes System, das die Interessen beider Seiten berücksichtigte und ein gutes Miteinander ermöglichte. Nach vielen Jahren, in denen gerade die Farmer mehr Ärger als Freunde an ihren Kornkreisen und vor allem mit den oft ungebetenen und unerlaubten Besuchern hatten, haben sie sich viele Bauern seit zwei Jahren dazu entschlossen, neue Kornkreise direkt aus den Feldern zu mähen. Was aus Sicht der Farmer mehr als verständlich erscheint, war und ist aber nicht nur ein großer Verlust für die Erforschung und Dokumentation dieses eigentlich so wunderschönen und friedlichen Phänomens, sondern auch für den lokalen Tourismus."


Darüber hinaus hat Klinkenberg gemeinsam mit dem deutschen Kornkreisforscher, Sachbuchautor (...und GreWi-Herausgeber) Andreas Müller (kornkreise-forschung.de) eine Ausstellung zum Thema Kornkreise, ihre Erforschung und zum Stand der Kornkreisforschung organisiert und kuratiert, die derzeit im kulturhistorischen "Wiltshire Museum" in Devizes gezeigt wird und bislang auf großes Interesse stößt (...wir berichteten).



Die Kuratoren der derzeitigen Kornkreis-Ausstellung im Wiltshire Museum in Devizes, Monique Klinkenbergh und Andreas Müller in ihrer Ausstellung. | Copyright: grenzwissenschaft-aktuell.de

"Das Konzept der Ausstellung geht von davon aus, dass es auch ein echtes - also nicht von Menschen mit mechanischen Mitteln erzeugtes - Phänomen gibt", erläutern Klinkenbergh und Müller. "Dafür zeigen wir die Indizien, Beweise und Hintergründe. In den vergangen Jahrzehnten wurde das Phänomen in den Medien meist nur als das Werk zweier Rentner, von Studenten und Scherzbolden dargestellt. Mit dieser Ausstellung in einem kulturhistorischen Museum wollen wir dazu beitragen, dass dieses einseitige Zerrbild wieder etwas zurechtgerückt wird."


"Mit dem 'Access Pass' hoffen wir, wieder etwas Entspannung in die Beziehung zwischen Bauern, Forschern und Kornkreis-Touristen bringen zu können", erläutert Monique Klinkenbergh abschließend und Müller fügt hinzu: "Dazu soll natürlich auch die Kornkreis-Ausstellung im Wiltshire Museum beitragen. Viele Bauern und Anwohner von Kornkreisfeldern wissen erstaunlich wenig über das Phänomen. Neben den Kornkreis-Freunden soll unsere Ausstellung also vor allem auch den Menschen vor Ort die Hintergründe und Faszination dieses Phänomens aus Sicht der Forschung nahebringen."


Doch trotz aller Mühen und Aufwende stehen die Forscher weiterhin vor einen großen Problem: Solange die Bauern, als wichtiger Teil und Partner des Konzepts die Bemühungen zwar wertschätzen, gleichzeitig aber dennoch neue Kornkreise unmittelbar nach Entdeckung aus den Feldern mähen, nutzt das beste Besucher- und Koordinationskonzept nicht viel.


Jetzt hoffen die Kornkreisforscher auf die nächste Formation und darauf, dass auf die Landwirte ihren Teil der Bemühungen einhalten werden...


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Quadrupedie: Vierbeiniger Gang bei Menschen ist keine Rückwärts-Evolution

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Standbild aus einem Testvideo zum Vierbeinigen Gang bei Menschen. | Copyright: Shapiro LJ, et al.

Austin (USA) - Vier Nachkommen einer in einer entlegenen Bergregion in der Türkei lebenden Familie gehen einzig und allein auf allen Vieren. 2005 untersuchten Wissenschaftler das ungewöhnliche Verhalten der Geschwister. Nachdem zunächst vermutet wurde, dass es sich um einen Fall von rückwärtsgerichteter Evolution handeln könnte, bestätigen neue Untersuchungen nun, dass der vierbeinige Gang der am Uner-Tan-Syndrom (UTS) leidenden Geschwister nichts mit den Eigenschaften des natürlichen vierbeinigen Gangs von Primaten zu tun hat.

Wie die Anthropologin Liza Shaprio von der University of Texas aktuell im Fachjounral "PLoS One" berichtet, gehen Menschen mit dem Uner-Tan-Syndrom nicht in gleicher diagonal ausgerichteter Schrittfolge auf allen Vieren wie dies menschenartige Primaten tun.


Zuvor hatte der Mediziner Uner-Tan von der türkischen Cukurova Universität vermutet, dass Menschen mit dem nach ihm benannten Syndrom Beispiele für eine rückwärtige Evolution bzw. "Devolution" seien, anhand derer sich wichtige Rückschlüsse über die Entstehung des menschlichen Aufrechten Gangs ziehen ließen und mit dieser Theorie zugleich eine heftige Kontroverse unter Experten ausgelöst.


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Während frühere Theorien, die dieser Sicht widersprachen, lediglich vermutet hatten, dass der vierbeinige Gang nur eine Anpassung der Betroffenen auf ihre Unfähigkeit aufrecht und auf zwei Beinen zu gehen sei, kann Shapiro nun zeigen, dass der Gang der vier Geschwister nichts mit der Fortbewegung von nichtmenschlichen Primaten gemein hat.

In ihrer aktuellen Studie haben die Forscher um Shapiro 518 vierbeinige Gangarten von Menschen mit UTS analysiert, darunter auch die der vier Geschwister, deren Schicksal 2006 in der BBC2-Dokumentation "The Family That Walks on Four" festgehalten wurde (s.Video). Diese haben sie dann mit den Trittmustern gesunder Erwachsener verglichen, die zu Kontrollzwecken gebeten wurden, auf allen Vieren zu gehen.


- Ein Video dieser Versuche sehen Sie HIER


In 98 Prozent der analysierten Fälle liefen die Personen in einer quer angeordneten und ablaufenden Sequenz, setzten also immer jeweils einen Fuß und dann die Hand der gleichen Körperseite nacheinander auf.


Menschenaffen und andere nichtmenschliche Primaten hingegen bewegen sich in einer diagonalen Sequenz - setzten also zunächst einen Fuß der einen Körperhälfte und dann die Hand der anderen Körperhälfte auf, usw.


"Auch wenn der 'vierbeinige' Gang von Menschen mit UTS ungewöhnlich erscheint, so entspricht er doch genau der Art und Weise zu gehen, mit der sich auch gesunde Menschen auf allen Vieren fortbewegen würden. Somit ist er alles andere als ungewöhnlich", so Shapiro.


"Wir können also zeigen, dass sowohl die Art und Weise von Quadrupedie bei gesunden Menschen wie auch bei Personen mit einer körperlichen Behinderung alleine das Ergebnis biomechanischer Prinzipien und nicht das evolutiver Entwicklungen sind."


Die BBC-Dokumentation "The Family That Walks on Four"


Klicken Sie auf die Bildmitte, um das Video zu starten

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Quelle: utexas.edu

Nanteos Cup: Einbrecher stehlen den Heiligen Gral"

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Ansichten des sogenannten Nanteos Cup. | Copyright/Quelle: coflein.gov.uk

Weston Under Penyard (England) - Der sogenannte "Nanteos Cup" gehört zu den zahlreichen Kelchgefäßen, die im dem Ruf stehen, genau jener Becher zu sein, aus dem Jesus während des Letzten Abendmahls getrunken haben soll und mit dem das Blut des Gekreuzigten aufgefangen wurde. Noch bis vor kurzem befand sich dieser angeblich Heilige Gral als Leihgabe in einem Haus in dem englischen Dorf Weston Under Penyard in der Grafschaft Hertfordshire, von wo jedoch vergangene Woche von Einbrechern entwendet wurde.

Während eine Datierung des hölzernen Bechers im Jahr 2004 das Gefäß ins 14. Jahrhundert datiert, berichtet die Legende, dass der Kelch einst von Joseph von Josef von Arimathäa oder dessen Söhnen, nach England gebracht worden sein soll, wo er die Grundlage der Gründung einer kleine Kirche in Glastonbury darstellte. Diese Kirche brannte 1184 ab und wurde durch die Abtei von Glastonbury ersetzt, die wiederum im Jahr 1539 von König Heinrich VIII. zerstört wurde, und von der heute nur noch die Ruinen erhalten sind.


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Später dann soll dieser Gral dann von Mönchen aufbewahrt worden sein von wo er nach der Auflösung des Klosters in schlussendlich in den Besitz der Stedman- und später durch Hochzeiten in den Familienbesitz der Powells-of-Nanteos, die ihn im Familienbesitz Nanteos Mansion und später in einem Banksafe nahe Aberystwyth in Wales aufbewahrt hatte.


Nach Weston Under Penyard gelangte der 10 x 8,5 Zentimeter große Holzkelch erst kürzlich als Leihgabe an ein schwer erkranktes Familienmitglied – schließlich sprechen die Legenden auch dem "Nanteos Cup" als "Heiliger Gral" heilende Kräfte und Wunderwirkungen zu.


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Entwendet wurde der Kelch nun bei einem Einbruch der sich während eines Krankenhausaufenthaltes dieses Familienmitglieds zugetragen hatte. Bislang, so die lokale Polizei von West Mercia fehlt sowohl von den Tätern als auch vom Nanteos Cup selbst jegliche Spur.

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Quelle: westmercia.police.uk

Medium Robbert van den Broeke: US-Kameramann dokumentiert erneut Entstehung von Foto-Anomalie

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Dan Drasin und Robbert van den Broeke während der Fotoexperimente im Februar 2014. | Copyright/Quelle: Dan Drasin / robbertvandenbroeke.nl

Hoeven (Niederlande) - Seit Jahren sorgt das niederländische Medium Robbert van den Broecke nicht nur durch seine Visionen und Vorhersagen von Kornkreisen, sondern auch mittels unzähliger Foto-Anomalien für Aufsehen und kontroverse Diskussionen. Nachdem Robbert von Kritikern und Skeptikern gezielte Manipulation und Fälschung vorgefworfen wurde und wird, gelang es nun dem US-amerikanischen Filmemacher Dan Drasin zum wiederholten Male die Entstehung der Kamera-Anomalien umfangreich zu dokumentieren und eine Manipulation durch v.d. Broeke auszuschließen.

Schon seit vielen Jahren zeigen sich auf "Schnappschüssen", die Robbert v.d. Broeke mit den unterschiedlichsten Kameras macht, unterschiedliche Anomalien – merkwürdig verzerrte Abbildungen von Gegenständen, Personen und teils bizarren "Wesen", die nicht Teil der natürlichen Fotosituation waren.


Eine Vielzahl der Foto-Anomalien, die Personen zeigen, konnte entweder als Abbildungen bekannter Persönlichkeiten oder aber als Verwandte jener Menschen identifiziert werden, mit deren Kameras die Foto gemacht wurden - auch wenn Robbert diese Personen noch nie zuvor gesehen hatte und auch nicht über deren Beziehung zu den Kamerabesitzern informiert war.



Eines von unzähligen Beispielen für eine von Robbert im August 2007 aufgenommenen Fotoanomalien (l.u.m.) und das fotografische Vorbild, eine Aufnahme der 2001 verstorbenen Mutter der anwesenden Zeugin. | Copyright/Quelle: Robbert van den Broeke

Interessant und nicht weniger bizarr ist jedoch der Umstand, dass all jene Personen, die bislang bereits identifiziert werden konnten, bereits verstorben waren. Handelt es sich also bei Robberts Fotos um eine moderne Variante der klassischen Geisterfotografie?


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Wohl eher nicht, denn zu den auf Robberts Foto "erscheinenden" Porträts besagter Personen gibt es fast immer ein fasst identisches "fotografisches Vorbild": entweder ein publiziertes Fotos bekannter Persönlichkeiten oder aber Fotos der abgebildeten Personen in den Familienalben der Kamerabesitzer usw.



Ein auf Robberts Fotos "erschienener" Wehrmachtsoldat (l.) und das fotografische Vorbild als Abbildung im einem Buch über den 2. Weltkrieg (r.). | Copyright: Robbert van den Broeke

Obwohl es Robbert und die seinen Fall untersuchenden Forscher (u.a. Nancy Talbott) selbst waren, die als erste auf diesen Umstand aufmerksam gemacht hatten, ist es genau diese Situation, die Robbert von Seiten seiner Kritiker und Skeptiker den Vorwurf einbrachte, dass er besagte Fotos manipuliert und fälscht. Entweder dadurch, dass aus den bereits existierenden Fotos die Porträts ausgeschnitten und in den Unschärfebereich der Kameras gehalten wurden oder, dass schon zuvor Fotos mittels Bildbearbeitungsprogrammen manipuliert und auf die Datenchips oder interne Speicher der verwendeten Kameras übertragen und dann trickreich als neue Aufnahmen präsentiert wurden.


Tatsächlich gibt es außer diesen Vermutungen und Vorwürfen bislang keinen Fall, in dem Robbert ein solches Vorgehen direkt nachgewiesen werden konnte. Auch die Merkmale der oft seltsam verzerrten, teils transparenten und sich nach und nach erst manifestierenden Abbildungen der Gesichter, Personen und Gegenstände konnten bislang noch nicht mittels Tricktechnik und unter den gleichen Bedingungen, unter denen Robbert die Bilder meist ganz spontan erstellt, reproduziert werden.



Porträt eines bislang unbekannten Mannes auf einem der zahlreichen anomalen Fotos von Robbert van den Broeke. | Copyright/Quelle: Robbert van den Broeke

Hinzu kommt, dass bereits zahlreiche von Robbert unabhängige Personen, Forscher und Journalisten nicht nur während der Erstellung dieser Aufnahmen direkt anwesend waren und obig beschriebene Manipulationen ausschließen können - Robbert selbst fertigte eine Vielzahl dieser Aufnahmen nicht mit eigenen Kameras an, sondern nutzte die von den Zeugen mitgebrachten Kameras unterschiedlichster Hersteller und Systeme, - von billigen Kleinbildkameras bis hin zu semiprofessionellen Spiegelreflexkameras, mit deren Technik und Umgang er zuvor nicht vertraut war.


Was sich also auf Robberts Aufnahmen manifestiert, sind mehrheitlich keine "vitalen" Abbildungen vermeintlicher "Geister" sondern "Kopien" bereits existierender Bildvorlagen, die allerdings mehrheitlich bereits verstorbene Personen oder fiktive Charaktere zeigen. Während Robbert in einigen Fällen zwar auch Botschaften der auf diese Weise "erschienenen" Personen erhalten und deren "energetische Anwesenheit" haben will, kann auch er selbst nicht erklären wie und warum, sich diese Bildvorlagen auf den Fotos manifestieren.


Im Februar 2014 besuchte der US-Filmemacher Dan Drasin Robbert in den Niederlanden und dokumentierte die Erstellung von Foto-Anomalien mittels zweier Videokameras.


Um jede Manipulation der Fotokamera auszuschließen, brachte Drasin eine eigene Kleinbild-Digitalkamera mit, die über keinen eigenen internen Speicher verfügt. Zudem verwendete Drasin Speicherkarten, wie sie seit mindestens fünf Jahren nicht mehr hergestellt werden (s. Video).


Dan Drasin | Copyright: dandrasincom.ipage.com

Jede Speicherkarte wurde nummeriert und die darauf zuvor befindlichen Fotos vor laufender Kamera gelöscht. Während aller Fotoversuche stand Robbert vor einem dunkelblauen Vorhang in dessen Richtung er die Aufnahmen machte und wurde dabei von vorne mittels einer auf einem Stativ befestigten Kamera und zugleich von hinten mittels einer tragbaren Kamera gefilmt. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, dass Robbert während der Aufnahmen keine "Ausschnitte" vor die Linse der Kamera hält.


Danach wurden die Karten in einen passwort-geschützten Laptopcomputer übertragen. Während der gesamten Prozedur waren sowohl die verwendete Kleinbildkamera, als auch die Speicherkarten und der Computer stets in Sicht des Kamerateams.


Trotz all dieser Vorsichts- und Kontrollaufnahmen zeigten sich auch auf den hier erstellten Bildern die bekannten Fotoanomalien in Form einer menschlichen Hand und zweier "Porträts" von Friedrich Jürgenson, einem Pionier der Transkommunikationsforschung, der zugleich als Entdecker des Tonbandstimmenphänomens (EVP = Electronic Voice Phenomenon) gilt.



Fotoanomalie zeigt den Transkommunikations-Pionier Friedrich Jürgenson. | Copyright/Quelle: Dan Drasin / Robbert van den Broeke

Während der Experimente zeichnete die Stativkamera zugleich ein weiteres, bereits zuvor bekanntes Kamera-Phänomen auf, als die Videoaufnahme trotz gleichbleibender starken Beleuchtung des Raumes plötzlich immer dunkler wird, um sich dann wieder aufzuhellen. Ein solches "Verhalten" der Kamera war dem Team im Umgang mit dem Gerät bislang unbekannt (s.Video).


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Schon zuvor hatten auch andere Forscher die Entstehung der Fotoanomalien auf ähnliche Weise dokumentiert:


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Robbert van den Broeke (l.) und GreWi-Herausgeber Andreas Müller im Sommer 2007. | Copyright: A. Müller (grewi.de)

Auch GreWi-Herausgeber Andreas Müller be- und untersuchte Robbert van den Broeke im Sommer 2007. Auch auf Fotos, die Robbert mit Müllers Spiegelreflexkamera (Olympus E-330), in deren Handhabung Robbert nicht erfahren war, zeigten sich die bekannten Anomalien. Da die Gesichtsdetails der abgebildeten Person jedoch zu unscharf sind, konnte diese Person bislang nicht identifiziert werden.



Robberts Aufnahmen mit Müllers mitgebrachter digitalen Spiegelreflexkamera. | Copyright: Andreas Müller (grewi.de) / Robbert van den Broeke

- Eine ausführliche Dokumentation von Robberts Foto-Anomalien finden Sie HIER


- Eine Gesamtübersicht zum Fall Robbert van den Broeke finden Sie HIER

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